zum herumexperimentieren

Nein, natürlich ist der "Erziehungsauftrag" mit 13 Jahren noch lange nicht beendet, darum geht es aber doch auch gar nicht!

Im übrigen ist mir unklar, wie Du verhindern willst, dass Deine Kinder die Gelegenheit haben, sich "mit 13 schon zu Eltern zu machen". Mein erster "fester Freund" war damals bei mir in der Schulklasse, und meine ersten sexuellen Erfahrungen habe ich in einer Freistunde gemacht... nur mal so nebenbei bemerkt. Meine Eltern (vor allem meine Mutter) war übrigens noch Jahre später der festen Überzeugung, dass ich "noch nicht so weit wäre" und "in der Hinsicht" eh noch "kein Interesse an Jungen" hätte. (Aber, mal ganz fies gesagt, wahrscheinlich übersteigt alles andere als "Sex nachts im Dunkeln im Bett" eh das Vorstellungsvermögen meiner Mutter, habe ich noch heute manchmal das Gefühl *grummel*)

Ansonsten - die "Wahl eines festen Partners" bedeutet - weder mit 13 noch mit 23, 33 oder wann auch immer - doch nicht per se, dass man sich "eine eigene Familie wünscht und aufbauen will"! Für mich hat es immer bedeutet "hey, ich hab mich in dich verliebt, ich will genau mit DIR zusammen sein!", aber das hat für mich mit "eigener Familie" an und für sich genau gar nichts zu tun! Diese Argumentation erschließt sich mir da eindeutig nicht... Ja, vielleicht hieß die "Wahl eines festen Partners" auch "mit dir könnte ich mir vorstellen, vielleicht irgendwann mal Kinder zu bekommen", aber "irgendwann" war bei mir mit 13, 14 Jahren noch SEHR weit weg. (Vielleicht sollte man es auch gerade andersherum sehen - etliche sehr junge Mädchen wollen als Teenager schwanger werden, weil sie sich ein Baby wünschen, ein Kind, einen Menschen quasi "nur für sich alleine", aber meistens geht es da in erster Linie um den Kinderwunsch und eben gerade nicht um den potentiellen Erzeuger als "festen Freund"!)

Und was Alkohol und Drogen betrifft - da denke ich genauso, wenn man will, kommt man als Kind / Jugendlicher da dran, und zwar im ganz normalen Alltag, dafür braucht es kein "bis in die Nacht hinein auf Parties gehen"! In der Erziehung sollte es doch eher darum gehen, seine Kinder so zu erziehen, dass sie freiwillig, nachhaltig und aus wirklicher innerer Überzeugung "Nein" zu Drogen und Alkohol sagen, oder?

Meine Mutter war übrigens, was "Ausgehzeiten" anging, sehr restriktiv, so mit 16, 17 durfte ich unter der Woche gar nicht weg (maximal bis 20 Uhr) und am Wochenende hatte ich um 22 Uhr wieder zu Hause zu sein (war ich aber auch brav). Erst also ich 18 war, hat sie dazu nichts mehr gesagt...

Die Eltern meiner (bis heute!) besten Freundin waren übrigens auch in allen Dingen sehr restriktiv und sehr streng in der Erziehung, sie haben ihre Tochter fast nie aus den Augen gelassen - also hat ihnen ihre Tochter immer irgendetwas "Glaubwürdiges" erzählt, und auch ihre ersten Drogenkontakte, ihre ersten Vollräusche und ihre Abtreibungen in der Gymnasialzeit haben ihre Eltern nicht mitbekommen.

Ich denke, wenn man die Grenzen zu eng und zu starr festsetzt, führt das eher dazu, dass man als Eltern angelogen wird. Dann doch lieber etwas flexibler, ich kann auch gegen Drogen- und Vollräusche und Teenager-Schwangerschaften sein, ohne so dagegen zu wettern, dass meine Kinder sich gar nicht erst trauen würden, mir irgendetwas in diese Richtung auch nur andeutungsweise zu erzählen...

So gesehen denke ich, Grenzen setzen ist wichtig und richtig, aber das offene Gespräch mit dem Kind ist noch wichtiger.

Okay, so richtig mitreden kann ich da bis jetzt allerdings noch nicht, mein ältester Nachwuchs wird erst 12 - allerdings sind da erste Verliebtheiten, erste Küsse etc. durchaus auch schon ein Thema... aber noch ist meine Tochter jedenfalls der Meinung, sie will nicht so früh Mutter werden wie ich (mit 24 *grins*), sondern vorher erst das Studium fertig machen und das Leben genießen, und dann vielleicht Kinder bekommen, aber bitte nicht mehr als zwei... Solange sie bei dieser Meinung bleibt, finde ich das soweit schon mal sehr beruhigend! :-)