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Geschrieben von cathy1987 am 26.07.2020, 21:51 Uhr

Wieviel Sorgen und Ängste sind normal?!

Hallöchen, mein Sohn ist von Natur aus ein sehr vorsichtiger, zurückhaltender und wehleidiger Junge. Er ist meist kleiner und schmächtiger als seine Klassenkameraden. Er ist zehn Jahre alt und macht sich so viele Sorgen und steigert sich dort so rein, dass ich langsam anfange mich um ihn zu sorgen. Ein großes Thema sind zum Beispiel Elektrokabel in seinem Zimmer. Er hat Angst, dass es nachts brennen könnte und deswegen sortiert er die Kabel (Ladekabel, Stromkabel von seinem Wecker und der Nachttischlampe ect) in seinem Zimmer vor dem Schlafen gehen teilweise stundenlang hin und her. Es darf nichts sein Bett berühren. Und selbst dann kann er kaum schlafen vor Sorge. Natürlich habe ich schon mehrfach ausgiebig mit ihm darüber gesprochen, ihn beruhigt, sein Zimmer kontrolliert und die Kabel so angeordnet, dass es okay für ihn ist und trotzdem fängt er jeden Abend wieder an... Und wenn ich es ihm verbiete, fängt er sogar an zu weinen. Es hat nie bei uns gebrannt und auch woanders ist uns kein Fall bekannt, woher er diese Angst haben könnte. Das ist momentan die größte Angst, die er hat. Es gibt aber eine lange Reihe anderer Ängste und Ticks, die ihn davon abhalten ein glückliches, sorgloses Kind zu sein. Ich weiß einfach nicht wie ich ihm helfen kann und ob das noch normal ist oder ob ich mal lieber nach einer Therapie Ausschau halten sollte. Und dann denke ich wieder vielleicht übertreibe ich auch... Aber es macht mir einfach zu schaffen, weil ich nicht möchte dass er sich soviele Sorgen macht in dem Alter. Vielleicht kennt jemand ähnliche Fälle? Verwächst sich das eventuell? Wie kann ich ihm helfen? Oder sollte ich vielleicht unbedingt einen Psychiater aufsuchen, weil es sonst noch schlimmer wird? Vielleicht hat jemand Erfahrung damit?! Würde mich freuen... Liebe Grüße, Cathy.

 
9 Antworten:

Re: Wieviel Sorgen und Ängste sind normal?!

Antwort von reblaus am 27.07.2020, 8:02 Uhr

Ängste kann man mit Wissen besiegen... zB Leute mit Flugansgt lernen selbst zu Fliegen.
Ich würde Dein Kind bei der Jugendfeuerwehr anmelden ( ggf vorher mit dem Hauptverantwortlichen sprechen, damit dort auf seine Ängste eingegangen werden kann , sollten sie da hoch kommen)

Wenn Dein Kind Zeit zum hin und her sortieren hat , dann ist er nicht müde Abends . Wer ins Bett fällt ist zu müde um sich Sorgen zu machen, also regelmässig auspowern.

Sollte beides nach einigen Monaten nicht helfen , solltes Du doch mal mit dem Kinderarzt sprechen.

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Re: Wieviel Sorgen und Ängste sind normal?!

Antwort von somane am 27.07.2020, 8:31 Uhr

Hallo

Hat er mal was im tv gesehen? Ich hab auch einen jungen in dem alter und kenne das gar nicht, auch nicht von seinen schwestern. Ich würde das abklären lassen, 1. ansprechspartner ist der kinderarzt.

Lg

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Zwangsverhalten

Antwort von Jorinde17 am 27.07.2020, 8:44 Uhr

Hallo,

das sind keine normalen Ängste mehr, sondern das ist eine Zwangsstörung. Die kommt bei Kindern und Jugendlichen gar nicht so selten vor. (Ich befasse mich beruflich mit betroffenen Kindern). Je jünger, das Kind, desto häufiger geht so etwas von selbst weg (Kiga-Kinder). Bei älteren Kindern kann sich diese Störung aber leider chronifizieren. Und dann gilt: Je älter, desto schwerer therapierbar. Deshalb sollten Eltern da nicht tatenlos zuschauen.

Ich weiß, man hört das als Mutter nicht gern. Du würdest sicher lieber hören, dass das alles irgendwie doch „normal“ ist und dass Du da abwarten kannst. Aber es geht hier ja nicht so sehr um Deine Gefühle, sondern um Dein Kind. Ich denke, dass Dein Sohn jetzt wirklich etwas Hilfe braucht, zumal Du sagst, er hat seit längerem Tick-Störungen. Vor allem leidet er ja unnötig, und ich finde, man sollte da als Eltern nicht tatenlos zusehen, nur weil man vielleicht eine Hemmschwelle hat, sich Hilfe zu holen. Denn dann stellt man sein eigenes Gefühl über das Leid des Kindes.

Eltern schämen sich oft, sich Hilfe zu holen, weil sie glauben, der Therapeut denkt, dass sie etwas falsch gemacht haben. Aber gerade Zwangsstörungen sind oft genetisch begünstigt, haben oft auch etwas mit dem Dopamin-Stoffwechsel des Gehirns zu tun und meist überhaupt keinen Zusammenhang mit irgendwelchen Erziehungsfehlern. Deshalb braucht man hier keine Sorge zu haben oder sich unwohl zu fühlen.

Es ist wirklich etwas ganz Häufiges und gar nicht schlimm, mit einem Kind mal zu einem Kinder- und Jugendpsychotherapeuten zu gehen. Das tun viele Eltern, eben damit sich gar nicht erst eine echte, hartnäckige Störung entwickelt. Jeder Tag, den Dein Sohn sich unnötig quält, ist einer zuviel, oder? Wenn man ihm nicht hilft, kann so eine (entwicklungsbedingte) Neurose ihm wirklich die ganze Pubertät und Jugend versauen, das ist schlimm. Deshalb: Jetzt nicht länger zögern. Man muss eh länger auf Termine warten, ich würde mich jetzt mal ans Telefon hängen.

LG

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Re: Zwangsverhalten

Antwort von Holzkohle am 27.07.2020, 10:59 Uhr

ich bin komplett bei Jorinde - das hat nichts mehr mit normaler Angst zu tun! Ich würde auf jeden Fall den Gang zum Kinderpsychologen wählen.

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Re: Zwangsverhalten - das sehe ich ähnlich .....

Antwort von Caot am 27.07.2020, 11:15 Uhr

… und rate Euch zur Abklärung durch einen Kinder- und Jugendpsychiater. Klingt schlimmer als es tatsächlich ist. Das sind wunderbar einfühlsame Menschen, die das Problem viel schneller angehen können als man das als Mutter könnte.

Du solltest Dich darum kümmern, denn die Wartezeiten dort sind sehr lang.

Als Kassenpatient wäre dein erster Gang zum Kinderarzt (ohne Kind Termin machen).

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Re: Wieviel Sorgen und Ängste sind normal?!

Antwort von BB0208 am 27.07.2020, 14:21 Uhr

Das ist eine Zwanghafte Störung. Und es quält die Kinder!
Unser Sohn war als Kleinkind zwanghaft, der Kinderarzt meinte, wenn es zum 5. Geburtstag nicht deutlich besser ist, gehört er in professionelle Behandlung.
Es wurde besser, wir bräuchten keine Therapie.

Ich würde beim Kinderarzt mal vorsprechen und um eine Überweisung bitten.

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Re: Wieviel Sorgen und Ängste sind normal?!

Antwort von Maca am 27.07.2020, 15:52 Uhr

Hallo cathy,

Ich schließe mich allen hier an und rate auch dringend dazu, einen Kinder- und Jugendpsychiater aufzusuchen, auch um auszuschließen, dass die Ängste und Zwänge keine Komorbiditäten ( Begleiterkrankungen) einer anderen zugrunde liegenden Störung sind.
Leichter betroffene Menschen aus dem autistischen Spektrum z.b., die gut kompensieren und diesbezüglich nicht so auffällig sind, entwickeln oft irgendwann Begleitsymptomen, die dann sehr viel stärker wahrgenommen werden als die Grunderkrankung.

LG

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Re: Wieviel Sorgen und Ängste sind normal?!

Antwort von cathy1987 am 27.07.2020, 16:25 Uhr

Lieben Dank an Alle, ich habe bereits einen Termin mit dem Kinderarzt vereinbart und werde mir eine Überweisung, sowie eine Empfehlung zu einem Kinder- und Jugendpsychologen holen.
Ich habe heute nochmal erneut ein großes Gespräch mit meinem Sohn gehabt. Er sagt er hat in den letzten Tagen nichts mehr kontrolliert Abends und vertraut mir, dass alles sicher ist. Er selbst sagt er hat es unter Kontrolle und ist bloß übervorsichtig, weil: Er ein Bild im Internet gesehen hat, wo sich ein Tablet nachts ins Bett eines Jungen gebrannt hat. Und dann kam meine Bitte hinzu, dass er abends unbedingt alles aus seinem Bett räumen soll. Wie dem auch sei, ich werde es trotzdem untersuchen lassen und mir einen fachmännischen Rat einholen ob eine Therapie sinnvoll ist. Ihr habt Recht, je früher desto besser. Danke nochmal. Liebe Grüße

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Re: Wieviel Sorgen und Ängste sind normal?!

Antwort von Kalianer am 27.07.2020, 17:39 Uhr

Den Beitrag mit brennenden Akkus habe ich auch gesehen und kann mir vorstellen das dies bei einem 10 jährigen Angst auslöst.

Bei mir wird das Tablet und Handy zum Aufladen seit diesem Bericht auf den Fußboden gelegt (Fliesen) und nicht mehr über Nacht.
Das soll auch besser für die Akkus sein.

Der Tipp mit der freiwilligen Jugendfeuerwehr (bei uns ab 8Jahren) ist super!

LG

PS: ca. 10% der Kinder und Jugendlichen (10 bis 17 Jahren) sind mit Angststörungen bei Kinderpsychologen in Behandlung. Die Wartezeiten für eine Therapie sind sehr lang..

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