Über 18 ...

Über 18 ...

Fotogalerie

Redaktion

 

Geschrieben von Tai am 23.04.2024, 13:45 Uhr

Tai: Hm, das ist interessant...

Woran das genau lag, dass wirklich so viele als Kann-Kinder eingeschult wurden, habe ich mich auch öfters gefragt.

Es war einfach Trend und üblich bei ganz vielen Familien. Das ging teils bis zu Kindern, die im Januar erst sechs wurden (und ging nicht immer gut).
Sie alle waren der Meinung, ihr Kind sei einfach schulreif, im (schlechten) Kindergarten unterfordert, gelangweilt und nicht gefördert, und natürlich aufgrund der herausragenden Intelligenz und Wissbegier. Bei einigen mag das auch zugetroffen haben.

Da mein Sohn im August geboren wurde, viele seiner damaligen Kindergartenfreunde etwas älter waren und er vor allem auch viel von seiner ein Jahr vorher eingeschulten Schwester abgeschaut hatte, wollten wir ihn eigentlich auch mit knapp 6 in die Schule schicken.
Die Schuleingangsuntersuchung etc. lief auch alles ohne Probleme, doch im Frühjahr bekamen wir Eltern Bedenken, ob ein Jahr länger Kindergarten nicht doch besser wäre, und wir machten den Rückzieher.
Die Rektorin der Grundschule versuchte dann noch, uns umzustimmen. Ich nehme an, es war auch für die Lehrerdeputate wichtig, viele Neueinschulungen zu bekommen.
Hier wurde man dann eher gefragt, warum das Kind denn so spät eingeschult wird, und nicht warum so früh.

Das nicht vorzeitige Einschulen war sicher eine der besten Entscheidungen im Familienleben.
Unser Sohn hatte zum einen noch ein wunderbares Kindergartenjahr, das ihm immer viel Spaß gemacht hat, er hatte eine völlig entspannte und stressfreie Schulzeit und nicht die Probleme mit der Konzentration, dem Stillsein und dem Zurücknehmen, die er wahrscheinlich bei früherer Einschulung gehabt hätte.
Auch für uns Eltern war es leichter, auch weil zwei Kinder hintereinander in der Schule sicher gleichzeitig mehr Aufmerksamkeit brauchen, von den Kosten etwa im Abijahr ganz zu schweigen.

Hier an der Grundschule, und geplant eigentlich in ganz NRW, wurde damals die flexible Eingangsstufe mit jahrgangsgemischten Klassen eingeführt. Das bedeutete, ein Kind konnte die ersten beiden Schuljahre auch in drei Jahren machen, ohne dass das als Wiederholen gegolten hätte (und natürlich auch in nur einem Jahr).
Ein Rückstellen gab es damals nur ganz ganz schwer, das Argument war eben, dann bleibt das Kind bei Schwierigkeiten drei Jahre in der Eingangsstufe.

Ich kenne einige Familien, die ihr Kind gerne später eingeschult hätten, aber sie hatten bis auf eine alle keine Chance. Und alle diese Kinder blieben dann drei Jahre in der Anfangsklasse.
Ein Jahr länger im Kindergarten wäre für alle viel entspannter gewesen, wohl auch für die Lehrer und Mitschüler.

Ob der Trend zur Einschulung mit 5 immer noch anhält, weiß ich nicht.
Bei meiner jüngeren Tochter, die drei Jahre später eingeschult wurde, mit Muss-Kindern bis August, schienen mir weniger bis keine Kann-Kinder in der Klasse zu sein.

 
Unten die bisherigen Antworten. Sie befinden sich in dem Beitrag mit dem grünen Pfeil.
Die letzten 10 Beiträge
Mobile Ansicht

Impressum Über uns Neutralitätsversprechen Mediadaten Nutzungsbedingungen Datenschutz Forenarchiv

© Copyright 1998-2024 by USMedia.   Alle Rechte vorbehalten.