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Geschrieben von Dots am 24.04.2024, 14:30 Uhr

Noch eine Überlegung/Frage dazu...

Ich würde noch 3) hinzufügen, denn im Freundeskreis meiner Kinder sind viel mehr junge Leute, denen es bei Ausbildung und Studium weniger ums Geldverdienen als um das Umfeld und die Zufriedenheit geht. Und zur Zufriedenheit gehört auch ganz maßgeblich, etwas Sinnstiftendes zu tun oder sich dafür ausbilden zu lassen.

Kind1 hat während der Schulferien und direkt nach dem Abi in Jobs hineingeschnuppert, in denen ihr auf jeden Fall deutlich geworden ist, wie privilegiert sie als weiße Europäerin mit Abitur ist und wie viele berufliche Möglichkeiten ihr offenstehen, die andere niemals haben werden. Das waren auch Lektionen in Demut und Dankbarkeit.

Kind2 hat ein FSJ begonnen und wieder abgebrochen, weil er in einem kleinen Verein im Bereich Schulbetreuung erlebt hat, wie Hilfspersonal wie er bei Personalmangel Tätigkeiten ausführen musste, die in die Hand von qualifiziertem Fachpersonal gehören würden (Betreuung von I-Kindern im neurodiversen Spektrum), weil das Gefühl der Überforderung und Ausnutzung mit jedem Tag gewachsen ist, der Vereinsleitung aber einerseits die Hände gebunden waren (hohe und dauerhafte Krankheitsausfälle und zu geringe finanzielle Mittel), sie aber auch eifrig Schönfärberei betrieben hat, da auch das Renommee des Vereins in einem sehr kritischen Elternumfeld auf dem Spiel stand.

Dass ein Studium wegen höherer Verdienstmöglichkeiten angestrebt wird, ist wahrscheinlich nur noch in einigen Branchen so, in anderen ist es schlichtweg Voraussetzung, um überhaupt die Aussicht zu haben, nicht dauerhaft im weisungsgebundenen Mittelbau herumzudümpeln. Aber dort ist ein Studium auch keine Garantie, irgendwann in eine verantwortlichere Position aufzusteigen, das hängt ja von sehr vielen Faktoren später im Job ab.

Meine persönliche Erfahrung aus dem Studium, in dem ich auch Kommilitoninnen mit bereits absolvierter Berufsausbildung hatte, war eine größere Zielstrebigkeit (auch, weil der Blick auf den Arbeitsmarkt schon da war und das Studium gezielt unter bestimmten Prämissen begonnen wurde), aber auch weniger Experimentierfreude und die klare Ausrichtung darauf, zeitnah den Abschluss zu machen und darauf weitere Karriereschritte aufzubauen, möglicherweise auch schon mit der Aussicht auf bestimmte Positionen in der Branche, aus der sie kamen.

Kind2 hat nach ihrem ersten Bachelor ja jetzt noch mal umgesattelt und ein ergänzendes Zweitstudium vor dem Master begonnen; der Bereich, den sie mit beiden Bachelors abdecken könnte, wäre groß, aber Master ist schon das Ziel mit Blick auf die Stellenaussichten danach.

 
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