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Geschrieben von Geisterfinger am 21.04.2024, 15:54 Uhr

Gap-year?

Machen Eure jungen Erwachsenen zwischen Schulabschluss vor Ausbildungs-/Studienbeginn eine Zeit lang was „anderes“? Was denn?Reisen, Freiwilligendienst, Au-Pair?

 
82 Antworten:

Re: Gap-year?

Antwort von magistra am 21.04.2024, 16:34 Uhr

Reisen und Jobben und Führerschein (ca 15 Monate, 2023 Abi, Studiumsbeginn WS 24)

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Re: Gap-year?

Antwort von kuestenkind68 am 21.04.2024, 16:44 Uhr

Reisen, Jobben, Führerschein hier auch... Abi 2023, am 1.8.2024 fängt er eine Ausbildung an... Der halbe Jahrgang hat erstmal ein Gap-Jahr gemacht, sei es FSJ oder Auslandsaufenthalt oder sonstwas. Ich finde das auch völlig okay. Soviel Zeit hat man später nie mehr und das G8 war echt stressig, dazu noch Pubertät in der Corona-Zeit im lockdown verbracht. Da muss das Kind tatsächlich die Chance mal nutzen und das Leben genießen bevor es beruflich durchstartet...

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Re: Gap-year?

Antwort von bea+Michelle am 21.04.2024, 17:56 Uhr

Meine Grosse war 4 Monate in Australien und hat den Rest der Zeit gejobbt.

Die Kleine wollte 6 Monate auf Reisen gehen, aber ihr kam Corona dazwischen und sie hat das Jahr dann auch gejobbt. Die Reise holt sie jetzt nach ihrem Ausbildungsende im Januar nach und arbeitet dann ab Ende Juni wieder in ihrem Ausbildungsbetreib.

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Re: Gap-year?

Antwort von Ellert am 21.04.2024, 22:02 Uhr

huhu

meine hat im September angefangen zu studieren, zwischen Abi und dem war wegen Corona nichts machbar.

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also im sleben Jahr - kein Gap-year

Antwort von Ellert am 21.04.2024, 22:03 Uhr

Eigentlich haben alle zu denen sie Kontakt hatte im Abijahrgang sofort was gemacht
Ausbildung oder Studium

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Re: Gap-year?

Antwort von Shanalou am 22.04.2024, 6:51 Uhr

Mein Sohn macht ab September ein FÖJ. Das braucht er, da er nach der 11. abgeht und das Bedingung für die Fachhochschulreife ist. Er freut sich schon sehr darauf. Aber auch wenn er das Abitur gemacht hätte, wäre ich sehr für so ein Jahr gewesen. Das tut den meisten nach der stressigen Abiturzeit sehr gut.

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Re: Gap-year?

Antwort von Maxikid am 22.04.2024, 7:00 Uhr

Meine macht jetzt Abi und dann geht es nach dem Sommer mit der Ausbildung los. Sie möchte es nicht anders. LG

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ich kenne sowohl als auch

Antwort von Caot am 22.04.2024, 7:26 Uhr

Schüler die zwischen der Schulzeit ein Auslandsjahr eingelegt haben, auch nur ein halbes. Schüler die von G8 auf G9 wechselten. Schüler die nach dem Abitur reisten und Schüler die nach dem Abitur gleich weiter machten. Oder nach dem Abitur, FSJ oder Bufdi. Die Diversität ist also groß. Ich kenne zu fast allen Varianten eine:n.

Mein Ältester fing sofort zu studieren an. Er hielt ein Auslandsjahr für Zeitverschwendung. So ein Jahr zwischen den Schuljahren wollte er nie.

Meine Jüngste sprach sehr lange von einem Gap-Year. Aber das verflüchtigt sich so nach und nach. Die Tendenz aktuell, wie der Bruder, gleich studieren. Aber sie hat noch ein bisschen Zeit. Die Sache mit dem Aupair hat sie aber schon zur Seite gelegt, da ihr die 200 Stunden „Berufserfahrung“ einfach fehlen und Schule hier dafür keinen weiteren Raum lässt. Am WE jobbt sie im Café, da kann man nicht noch Babysitting durchziehen.

Meine kann ich auch nicht unbegrenzt finanziell unterstützen. Da mal locker ein paar tausend Euro aus der Tasche ziehen - das geht nicht. Es ist eben das eine, ihnen zum ersten Auto einen Kredit zu gewähren, aber ein Jahr lang ein Gammeljahr zu finanzieren eben etwas anderes. Wir haben das immer auch so kommuniziert. Eventuell ein Grund warum meine das nicht machen.

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hier im G8

Antwort von Caot am 22.04.2024, 7:53 Uhr

holen sich viele das verlorene Jahr mit einer Auszeit zurück. Ich kenne tatsächlich von denen die ich kenne, dass die sich erst einmal eine Auszeit gönnen. Die Modelle sind da natürlich verschieden, aber „nicht lernen“ durchaus häufig.

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Re: Gap-year?

Antwort von Shanalou am 22.04.2024, 8:11 Uhr

Das passt ja dann. Ich kenne auch einige, die wissen was sie wollen und gleich weitermachen. Persönlich finde ich aber so ein freiwilliges Jahr ziemlich gut für die Persönlichkeitsentwicklung.

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für mich eine wirtschaftliche Frage

Antwort von Caot am 22.04.2024, 8:40 Uhr

Die Persönlichkeit reift auch in einer Ausbildung. Dann ist man raus aus der Schulblase.

Ein Gap-Year muss je eine:r finanzieren. Hier stelle, zumindest ich mir die Frage, noch ein weiteres Jahr?

Was ist mit mir? Ich finanziere meine Kinder seit 19 Jahren. Und nach wie vor. Wie lange denn bitte noch? Solche Überlegungen haben dann meinen Ältesten zum dualen Studium greifen lassen. Ohne Auszeit. Und genau diese Überlegungen tragen wir auch an die Jüngste heran. Schon jetzt sind die Anforderungen an uns Eltern groß. Urlaub da, Taschengeld dort, Nachhilfe hier ….. eine lange Liste. Gespickt mit den unterschiedlichsten Wünschen. Dabei geht es uns gut. Trotzdem ist das ein „Problem“ was mir wichtig ist. Das erkläre ich und zeige klare Grenzen auf.

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Re: Gap-year?

Antwort von Maxikid am 22.04.2024, 8:57 Uhr

hier auch G 8. LG

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Re: für mich eine wirtschaftliche Frage

Antwort von Shanalou am 22.04.2024, 9:13 Uhr

Das FÖJ meines Sohnes ist ja kein Gap- Year, sondern für seinen Abschluss notwendig. In der Zeit gibt es weiter Kindergeld, er ist versichert und bekommt auch Geld für seine Arbeit. Selbst eine Unterkunft bekommt er gestellt. Für 5 Wochen ist er dann auch noch auf Seminaren. Das Jahr wird uns nicht allzu viel kosten. Würde er danach noch reisen wollen, müsste er eben erstmal ein paar Monate jobben um das Geld zusammenzubekommen. Ich kenne hier niemanden, der das seinen Kindern einfach so finanzieren würde.

Er hätte natürlich auch eine Ausbildung machen können, aber da hat ihn nichts wirklich überzeugt. Und in einer Ausbildung hängt man halt länger fest. Ich hätte aber auch das unterstützt, wenn er sich für etwas entschlossen hätte.

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Re: Gap-year?

Antwort von dhana am 22.04.2024, 9:51 Uhr

Hallo,

nein, meine Jungs hatten 2-3 Monate zwischen Schulabschluss und Studien-/Ausbildungsbeginn.

Meist wurde dazwischen gejobbt um ein bisserl Geld zu haben.

Mein Großer hat jetzt etwa 6 Monate zwischen Bachelor und Master - und hat sich dazwischen einen Arbeitsplatz gesucht.
Er ist inzwischen Ü25 - es gibt kein Kindergeld mehr und auch keine Familienversicherung für die Krankenversicherung. Eigenes Auto hat er auch. Er schaut schon, das er sich da selber finanzieren kann und käme nicht auf die Idee, das alles die Eltern zahlen sollen.

Freiwilligendienst oder Au-Pair würde ich unterstützen, aber Reisen/Urlaub/Auszeit würde ich nicht finanzieren.
Sogar wenn man nahtlos weitermacht, sind zwischen Schulabschluss und Beginn einer Ausbildung oder Studium immer noch ein paar Monate.
Und ganz ehrlich, wenn ich momentan anschaue, wieviel "Stress" mein Großer im Studium hat (oder während er jetzt die Bachelor-Arbeit geschrieben hat) oder mein Jüngster der in 3 Wochen sein Fachabi durch hat... nein, ich kann das nicht nachvollziehen, das man sich davon erholen muss... Zeit zum nächtelang durchzocken ist immer noch gewesen - aber davon erholen ist dann eher ihr Problem.
Ich kann und will es mir schlichtweg nicht leisten, da ein halbes oder ganzes Jahr Gap-year zu finanzieren. Bisher kam auch noch keiner meiner Söhne auf die Idee, das auch nur zu wollen - denen ist auch schon aufgefallen, das man für Geld arbeiten muss.

Gruß Dhana

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Re: Gap-year?

Antwort von Tai am 22.04.2024, 10:24 Uhr

Von drei Kindern hat nur meine älteste Tochter nach der Schule eine Pause eingelegt und Work and Travel in Australien gemacht.

Sie hat bis zum Winter in Deutschland gejobbt, um Geld für ihre Reise (denn es war viel Travel und wenig Work) zu haben. Finanziert haben wir bis auf kleinere Zuschüsse nichts, aber natürlich mit Rat und Tat (und schon auch Geld nach gesperrter Kreditkarte) unterstützt.

Ich fand es sehr schade, dass meine anderen Kinder gleich mit Studium oder Ausbildung anfangen wollten.
Ein Jahr Auszeit vom gewöhnlichen Leben erweitert den Horizont und bringt einen persönlich als jungen Erwachsenen weiter, finde ich.
Ich selbst habe auch vor Ewigkeiten ein FSJ im Kindergarten gemacht, ein sehr bereicherndes Jahr in vieler Hinsicht.
Wobei ich FSJ und Bufdi in Deutschland gar nicht als Auszeit bezeichnen würde, sondern als sinnvolles soziales Engagement.

Manch einer findet dadurch ja auch das, was er später beruflich machen möchte. So der Sohn einer Freundin, der nun Erzieher lernen wird.

Besonders im Jahrgang meiner Ältesten sind wirklich sehr viele in der Welt herumgereist, vorwiegend natürlich Südostasien, Australien und Neuseeland. Bei manchen war es noch ein bisschen Work and Travel oder ein Brunnenbauen oder Lehrtätigkeit in der Ferne, aber letztendlich war es Herumreisen.
Einmal haben sich wohl an die 20 „Traveller“, auch von Nachbargymnasien, in Sydney getroffen, grotesk.

Man hat wohl nur einmal im Leben die Chance, jung, gesund, ungebunden und ohne Verpflichtungen die weite Welt zu entdecken und sich selbst weiterzuentwickeln.
Oder eben den Einblick in eine ganz unbekannte hiesige Welt zu bekommen.

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Re: Gap-year?

Antwort von Silvia3 am 22.04.2024, 12:03 Uhr

Nein, hat bei mir keine gemacht. Die Große hatte kein Interesse und wollte gleich studieren, bei der Kleinen kam Corona dazwischen, sie hat dann auch sofort mit dem Studium begonnen.

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sowas ist ja auch nicht Nichtstun

Antwort von Ellert am 22.04.2024, 13:22 Uhr

Ich fände ein Jahr für Deutschland wie auch immer das Konzept sein könnte
im Sozialen etc eine tolle Idee, dann können sie sich finden nud der gesellschaft etwas geben.
Aber rumreisen hätte es bei uns nicht gegeben
auch aus wirtschaftlichen Gründen
kein Kindergeld und keine Krankenversicherung ( ist bei uns so)
Führerschein haben meine alle nebenher gemacht, dafür brauchen sie keine Freiwochen

Allerdings zwischen Abi und Studienbeginn die Wochen war auch Entspannung angesagt. Ich habe damals bei der BASF gearbeitet, da konnte sich eine ausruhen.

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Re: Gap-year?

Antwort von Ellert am 22.04.2024, 13:23 Uhr

Ist G8 nicht zwischenzeitlich normal ?
Meine war aber schon 18 da sie ja spät eingeschult wurde

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Re: Gap-year?

Antwort von Maxikid am 22.04.2024, 13:42 Uhr

Es gibt auch BL, die zurück zu G 9 sind? So mein Wissenstand. G 9, ist bei uns Abi nach 13 Jahren auf der Stadtteilschule. G 8 Gymnasium. LG

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Re: Gap-year?

Antwort von Tai am 22.04.2024, 13:45 Uhr

Ich denke, die ü18 Kinder von uns alten Damen hier haben alle nur 12 Schuljahre bis zum Abitur gehabt, wenn sie nicht auf einer Gesamtschule oder einer mit anderem
G9-Angebot waren und nicht wiederholt haben.

Demnächst dürfte sich das ändern. Hier in NRW wird 2026 wieder ein Doppeljahrgang Abitur machen, danach ist G9 die Regel.
Unsere Kinder waren halt Teil des gescheiterten Experiments.

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Re: ich kenne sowohl als auch

Antwort von blubb12 am 22.04.2024, 14:19 Uhr

200 Stunden Berufserfahrung um AuPair zu machen? Hm, dann vielleicht eine andere Agentur oder auf eigene Faust suchen? Ich hab das noch nie gehört, und ja, ich hatte zwar Babysittererfahrung (als Schülerjob), aber Stundennachweise für mein AuPair-Jahr musste ich nicht erbringen.
Gekostet habe ich meinen Vater auch nichts. Die Hinreise hatte ich mit meinem Schülerjob finanziert, Kost und Logis vor Ort waren frei und mit meinem Taschengeld dort bin ich gut ausgekommen...

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Re: Gap-year?

Antwort von daide am 22.04.2024, 15:38 Uhr

Der Plan ist, nach dem Abi eine Zeitlang im bisherigen Minijob Teilzeit zu arbeiten (also mehr Stunden), dann ein bisschen zu reisen (Work & Travel) und dann entweder zum Sommersemester oder spätestens im Herbst mit dem Studium zu beginnen. Aber das Abi steht bei uns erst 2025 an...

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@blubb12

Antwort von Caot am 22.04.2024, 15:57 Uhr

Das Geld vom Schülerjob am WE geht hier für persönliche Extras drauf. Mal dort zum Konzert, mal da zu einer Freundin. Auch Zugfahren kostet. Dort essen gehen. Die Oma der Freundin in Spanien besuchen kostet …..

Die Agentur die mir das Kind verlinkt hat verlangt Nachweise. Sicherlich könnte man weiter suchen, aber ich mach das nicht. Kindersache.
Dort mal im Job angekommen trägt es sich sicherlich.

Ob das aber alles so in einem Jahr noch spruchreif ist - warten wir mal ab.

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Re: Gap-year?

Antwort von LELMA-Mum am 22.04.2024, 17:09 Uhr

Meine nr 1 hat Abi gemacht und danach duales Studium.
Nr 2 macht jetzt gerad Abi und gleich danach beginnt sie eine Ausbildung

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Re: Gap-year?

Antwort von Ellert am 22.04.2024, 19:11 Uhr

Ich habe das "Experiment" auch nie gut gefunden
aber ich kann nicht meckern dass sie schlecht durch die Schulzeit kam.
Wir waren auch der letzte Jahrgang der Jüngste mit 5 Leistungskursen, dann sind sie auf 2 runter - auch ein heftiger Einschnitt.
Zwei Sprachen bis zum Abi machen fand meine doof weil sie Französisch hasste,
viele Sachen hätten die kinder und ggf auch wir besser gefunden, fragte keiner danach
Aber meckern kann ich nicht, besser geht auch immer

Wenn ich die Schulzeit meiner Kinder vergleiche, die hatten schon sehr viel mehr Unterricht, auch länger bis zT 17:30 h mehrfach die Woche, wir Alten dagegen kennen noch das Konzept mit Schule am Samstag.
OT
bei uns hatten die Mädels Handarbeit immer Nachmittags,die Jungs nichts - die hatten frei
was wir damals auch voll fies fanden
Heute unvorstellbar

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Re: @blubb12

Antwort von Ellert am 22.04.2024, 19:13 Uhr

Wenn die das wirklich wollen hängen die sich auch rein und suchen.
Au Pair hätte ich zB auch unterstützt, Sprache zu können ist so wertvoll
War hier aber nie ein Thema

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Re: Gap-year?

Antwort von ichbinfrei am 22.04.2024, 21:32 Uhr

Meiner macht gerade zur Überbrückung - allerdings nach der Realschule - ein Soziales Jahr bevor er in die Ausbildung startet.
Ich hätte hier keine Reiserei finanziert. Die blicken doch erst, was das kostet, wenn sie selber dafür arbeiten. Ist ja auch logisch. Woher auch? Uns geht es sehr gut. Somit haben sie einen hohen Standard, den man natürlich als Azubi nicht halten kann.
Meiner kann gerne später reisen, aber nicht von meinem Geld. Da bin ich schon ein bisl Ego.
Er kriegt den Führerschein schon bezahlt und einen grooooßen Zuschuss zum Auto. Das finde ich viel wichtiger....

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Das würde mich interessieren: G8 oder G9...

Antwort von MM am 23.04.2024, 0:42 Uhr

... was findet ihr besser?

Bzw. anders gefragt (weil nicht in allen Ländern die Grundschule nur 4 Jahre ist), findet ihr es besser, Abitur/Matura nach 12 oder 13 Schuljahren zu machen?

In manchen Ländern ist es ja so, in anderen anders (zB Tschechien und Österreich 13 Jahre, Griechenland 12 Jahre, Frankreich 12 Jahre, Deutschland teils-teils, wenn ich es aktuell richtih verstehe...)

Ich hatte dazu mal eine interessante Diskussion mit unserem äteren Sohn, da war er 18 und hatte noch das Abischuljahr vor sich und meinte, er könnte sich gut vorstellen schon an die Uni zu gehen, statt noch ein Jahr am Gym zu bleiben...

Ich konnte das nachvollziehen und finde es auch logisch, dann wäre Abi/Matura in dem Jahr, wo sie 18 und somit "reif" sind, und nicht erst mit 19...
Andererseits müsste man dann den Lernstoff mehr komprimieren und es wäre vielleicht schwierig deshalb...

In einer Reihe von Ländern ist Schulpflicht 9 Jahre und danach geht man, wenn man Abi/Matura machen will, 3 oder 4.Jahre aufs Gym, je nach Staat.

Mich würde interessieren, wie eure Meinungen/Erfahrungen sind... Danke!

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Re: Gap-year?

Antwort von Trini am 23.04.2024, 7:43 Uhr

Für mich klingt Gap-year irgendwie nach "Bummeljahr".
Das war der BFD des Großen nicht. Er brauchte ihn für die Fachhochschulreife (weil vor dem Abi abgegangen) und letztlich hat er dort herausgefunden, was er beruflich machen will.

Eher waren die Studienjahre des Jüngeren Gap-Jahre. Seit 1,5 Jahren macht er jetzt das, was er immer wollt und ist glücklich dabei.

Trini

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Re: Gap-year?

Antwort von Trini am 23.04.2024, 7:51 Uhr

Mein 1997er war in Schleswig-Holstein letzter G 9-Jahrgang. Das wäre Abi 2016 gewesen. Im Doppeljahrgang.
Dann kam G 8.

Momentan sind sie in der Rückumstellung

Trini

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eigentlich Lückenjahr

Antwort von Caot am 23.04.2024, 8:01 Uhr

aber dennoch asozialisiere auch ich damit ein Bummeljahr. BFD oder FSJ fallen auch für mich nicht darunter obwohl sie dazu gehören, denn auch sie füllen Lücken.
Beim Gap-Year hab ich vor meinem inneren Auge einen Backpacker.

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Ich kenne viele die ziehen ….

Antwort von Caot am 23.04.2024, 8:11 Uhr

….die Schulzeit in die Länge. Sei es durch wiederholen, durch ein Auslandsjahr oder durch den Wechsel auf G9.

Was besser ist? Ich kenne nur G8. Fakt ist, dass unsere Lehrerfreunde angeben, dass doch recht viele Abiturienten nicht wissen was sie machen sollen und tatsächlich sich ein Jahr frei nehmen. Durch „gammeln“ oder soziale Dienste. Die machen ein FSJ oder ein BFD …. da kenne ich mittlerweile einige in unserem Dunstkreis.

Ich persönlich finde, gerade in BaWü, dass die Kinder zu jung sind wenn sie angehen. Mit 17 machen die Abitur. Das muss in in einer immer länger werdenden Arbeitswelt sein?
Ob nun G8 oder G9 besser sind? Nun, BaWü wird wieder auf G9 umstellen.

Ich würde mir eine Entmüllung der Lehrpläne wünschen. Dazu mehr Lehrende. Zuverlässigere Stunden, die nicht immer ausfallen. Auch der permanente Lehrermangel wenn das Abitur ansteht ist auffällig. Nur an G8 oder G9 würde ich es nicht festmachen.

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Re: Das würde mich interessieren: G8 oder G9...

Antwort von Tai am 23.04.2024, 8:43 Uhr

Hier in NRW wurde G8 2005 eingeführt, erster Abiturjahrgang damit dann 2013. Um diese Jahre haben die meisten Bundesländer auf insgesamt 12 Schuljahre umgestellt, nur einige neue Bundesländer hatten das schon immer.

Ein Hauptargument war, dass die deutschen Schüler im internationalen Vergleich bei Schulabschluss viel zu alt wären, und bei Verkürzung früher Steuern und Sozialabgaben zahlen könnten.
Die Einsparung von Lehrerstellen dürfte auch noch dafür gesprochen haben.

Das ging aber leider ziemlich nach hinten los, denn eben ganz viele Schüler gönnten sich erstmal ein Gap-Year oder wussten einfach nicht, was sie anschließend machen sollten.
Außerdem war zumindest bei meinen Kindern die frühe Einschulung als Kann-Kind sehr verbreitet, so dass recht viele Abiturienten erst einiges nach dem Abitur volljährig wurden und manches dadurch schwieriger wurde.

Meine Kinder haben die kürzere Schulzeit gut überstanden, aber gut war es trotzdem nicht.
Vor allem ich fand, dass ihnen dieses weitere Schuljahr für die Entwicklung einfach gut getan hätte, noch ein Jahr mit klarer Struktur in gewohntem Umfeld. Die Entscheidung, was man im Leben machen will, wäre noch aufgeschoben gewesen.

Zwar wurde der Unterrichtsstoff wohl teils entschlackt, aber es gab trotzdem häufig lange Schultage und Nachmittagsunterricht. (da aber ständig etwas ausfiel - bei meinem Sohn dachte ich immer, der dürfte gar nicht zum Abitur zugelassen werden, bei so viel ausgefallenem Unterricht in der Schullaufbahn… - war es aber nicht so schlimm)
Vor allem die 9. Klasse ist mir als sehr gefüllt in Erinnerung geblieben.
Die zweite Fremdsprache setzte im G8 schon in der 6. Klasse ein, was für viele eine Herausforderung war. Das war zu meiner Schulzeit ab der 7. schon deutlich besser.

Inzwischen gibt es zumindest in den alten Bundesländern nach anhaltender Kritik am „Turbo-Abi“ fast überall wieder die Rückentwicklung zum G9, mit einigen Schulen, die G8 beibehalten wollen.
Hier in NRW wird 2026 ein Doppeljahrgang Abitur machen. Neulich stand in der Zeitung, dass die Schulen große Probleme haben, genügend Lehrer und Klassenräume zu haben und überhaupt das ganze logistisch ein Akt ist.

Mir tut es leid, dass meine Kinder alle in dieser G8 - Zeit zur Schule gingen.
Sie selbst sehen das unterschiedlich, eines war froh, dass ein anderes Leben anfing, die anderen hätten ein Jahr mehr und dadurch weniger Schulstunden und den Aufschub der Zukunftsplanung bevorzugt.
Bis zur Erschöpfung gelernt und sich gestresst haben sie alle nicht, aber der Ehrgeiz auf tolle Noten und Fleiß waren auch nicht besonders ausgeprägt….

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Re: Das würde mich interessieren: G8 oder G9...

Antwort von Maxikid am 23.04.2024, 8:51 Uhr

meine Große, wird im August 19, jetzt mitten im Abi, G 8. Bis auf die 10. Klasse, war alles recht entspannt für sie. Auch fürs Abi, hat sie sich nicht kaputt gearbeitet. Für sie zumindest, war es gut. Ausfall etc. waren rel. gering. Das lief an ihrer Schule sehr gut.
GAP, FSJ etc. machen in unseren Umfeld nicht so viele. Immer nur hier und da mal. Oder dann auch nur zur Überbrückung bis zum Semesteranfang etc.

LG maxikid

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Caot: Warum mit 17? Wenn man mit 6 in die Schule kommt...

Antwort von MM am 23.04.2024, 10:02 Uhr

... und nach 12 Jahren Abi macht, ist man doch 18?!

17 finde ich auch zu früh. Beim Abi sollte man auf jeden Fall volljährig sein. "Matura" heisst ja Reife(prüfung) und da sollte es auch vom Rechtlichen her übereinstimmen, dass es quasi der Einstieg ins Erwachsenenleben ist - finde ich.

Hier in CZ (und auch früher in DE, als ich dort gelebt habe) war Abi mit 19 (nach 13 Schuljahren), manche waren fast 20. Das ist u.U. zu lang, denke ich, Oder?

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Caot: ansonsten Zustimmung - Entmüllung wäre hier teils auch angebracht...

Antwort von MM am 23.04.2024, 10:13 Uhr

... und auch das andere, was du schreibst...

Es kommt auch drauf an, wann in dem jeweiligen Land die meisten Kinder eingeschult werden - mit 6 oder mit 7.

Hier fängt das Schuljahr immer am 1.9. an und alle, die bis zum 31.8. 6Jahre alt werden, sind dann schulfpflichtig. Eigentlich... es ist aber gang und gäbe (und wird mittlerweile als Probem beklagt), dass viele Sommerkinder, besonders Jungs, zurückgestellt werden und dan erst mit 7 gehen. Die Beurteilung ist wohl lasch und der Aufschub wird sehr oft genehmigt, wenn die Eltern das wollen (die meinen, sie würden ihrem Kind "die Kindheit verlängern" oder haben keine Lust, sich dann mit Hausaufhaben usw. befassen zu müssen, und schieben das noch auf).
Das soll sich wohl jetzt ändern, auch da andere Länder (auch Deutschland, glaube ich), da strenger sind.

Was ich sagen will - wenn es in einem Land so ist, dass viele Kinder erst mit 7 eingeschult werden, sind 13 Schuljahre wahrscheinlich wirklich etwas zu lang... Während da, wo man mit nichtmal 6 eingschult wird, es genau richtig sein kann.

Mich interessiert einfach, wie es anderswo ist und von Eltern wie Kindern erlebt wird.

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Re: Caot: ansonsten Zustimmung - Entmüllung wäre hier teils auch angebracht...

Antwort von Maxikid am 23.04.2024, 10:24 Uhr

habe 2 Sommermädels...beide wurden mit 7 eingeschult, ganz regulär. In ihren Klassen gab es immer einen Teil von so alten Kinder, einen "normalen Teil" und ein Teil die als Kann-Kinder eingeschult wurden. So meine Erfahrungen. Meine Große macht jetzt Abi, G 8 und wird Ende August 19. die Lütte ist in der 9. Klasse und wird im Juli 16.

LG

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Maxikid, wann ist bei euch die Einschulungsfrist?

Antwort von MM am 23.04.2024, 10:37 Uhr

Hier wie gesagt 1.9. (alle die bis dahin 6 werden, sind eigentlich schulpflichtig, wenn kein Aufschub beentragt wird), aber in Deutschland - wahrscheinlich wegen der beweglichen Sommerferien? - war das seinerzeit der 30.6. (alle die bis dahin 6 wurden, mussten gehen - andere die kurz danach 6 worden, konnten "auf Antrag" eingeschult werden, ansonsten gingen sie im Jahr darauf mit 7).

Aber das ist Jahrzehnte her, kann sich geändert haben, zumal ja in DE dieses Chaos herrscht mit den unterschiedlichen Systemen in verschiednen Bundesländern (das Schulysystem sollte meiner Meinung nach einheitlich sein im ganzen Land, sonst ist es später auch unfair, wenn das Abitur nicht vergleichbar ist usw.)

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Re: Maxikid, wann ist bei euch die Einschulungsfrist?

Antwort von Maxikid am 23.04.2024, 10:39 Uhr

Hamburg, 30.06. ist hier der Stichtag. LG

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Unser Großer macht grad - ursprünglich nicht so geplant - ein "halbes Gap-Year"... ;-)

Antwort von MM am 23.04.2024, 10:50 Uhr

... das hat sich ergeben, weil er nach einem Semester gemerkt hat, dass seine Studienfachwahl nicht so ganz richtig war und sich entschlossen hat zu wechseln. Und da der Studiengang, den er nun studieren will, erst ab September/Oktober ist (ab dem Wintersemester), hatte er plötzlich ein halbes Jahr auszufüllen - v.a. mit Jobben und Reisen...
Er ist gerade von einem zweimonatigen Saisonjob in Österreich zurückgekehrt, wo er ganz gut Geld verdient hat und auch interessante Leute kennengelernt und sich weiterentwickelt hat...war eine gute Erfahrung, sagt er! Ich habe auch den Eindruck, dass es ihm gut getan hat.
Jetzt will er sehen, was er bis September weiter macht... Zeit mit Freunden verbringen, Musik machen, dabei auch wieder jobben, diesmal wohl hier vor Ort... und idealerweise auch Reisen (neu gewonnen Freunde in verschiedenen Ländern besuchen? ;-))

Er muss halt das, was er macht, finanzieren können. Von uns hat er dasselbe wie vorher in Abizeit und Studium - Wohnen, Verpflegung, Taschengeld.

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Re: Gap-year?

Antwort von Salkinila am 23.04.2024, 11:05 Uhr

Mein Sohn hat ein FSJ gemacht (im Bereich Öffentlichkeitsarbeit/Protokoll unserer Landeshauptstadt), und es war für ihn die absolut richtige Entscheidung. Er hat vor allem im persönlichen Bereich sehr davon profitiert, war vorher sehr zurückhaltend und hat durch das FSJ gelernt, auf andere zuzugehen. Seine Freundin macht ein FÖJ und ist auch sehr begeistert.

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Re: Das würde mich interessieren: G8 oder G9...

Antwort von Salkinila am 23.04.2024, 11:17 Uhr

Hier in RLP wurde nicht von G9 auf G8 umgestellt, hier hat man sich noch einen anderen Weg einfallen lassen. Es gab nur einen Modellversuch G8 an 19 Ganztagsschulen, was weiterhin so angeboten wird. Alle anderen Gymnasien haben schon seit 2001 eine Art verkürztes G9, bei dem die schriftlichen Prüfungen im Januar, die mündlichen im März stattfinden. Man ist dann am 31. März fertig. Damit soll ermöglicht werden, ein Studium schon zum Sommersemester anzufangen.

Ich habe hier noch mit ganz normalem G9 Abitur gemacht, mein Sohn mit dem verkürzten. Ideal ist es nicht, es gibt jedes Jahr Kritik, und nicht wenige haben Probleme mit der Weiterzahlung des Kindergelds, weil zwischen Schulabschluss und Studienbeginn mehr als vier Monate liegen.

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Alle kochen ihr eigenes Süppchen

Antwort von Tai am 23.04.2024, 12:03 Uhr

Wie so oft wird es in den Bundesländern unterschiedlich gehandhabt, dazu gibt es bei Regierungswechseln gerne viel Aktionismus, dem Altbewährtes weichen muss.

Hier in NRW wurden bis etwa Mitte der 2000er Kinder, die bis zum 30.6. sechs Jahre alt wurden, schulpflichtig. Das sollte dann schrittweise immer weiter nach hinten gezogen werden, bis alle Kinder dieses Jahres, bis Geburtstag am 31.12., in diesem Jahr eingeschult werden müssen.

So hätte mein Sohn mit Geburtstag im August in seinem Jahr als Kann-Kind eingeschult werden können, bei meiner jüngeren Tochter waren die Mitschüler vom August bereits schulpflichtig.
Das alles wurde dann mit einer anderen Regierung wieder umgeändert, da war man gerade bei Einschulung bis 30.9. angekommen, und dabei blieb es jetzt auch erstmal.

Wie schon geschrieben, in unserer Gegend haben sehr viele Eltern die Kann-Kind-Regelung genommen, und - wie ich im Abibuch sehen konnte - sicher ein Drittel der Mitschüler wurde erst im Herbst oder Winter des Abijahres, oder teils auch erst im nächsten Jahr, 18 Jahre alt.

Die Altersspanne bei Abiturienten dürfte doch meistens recht groß sein. Da gibt es spät eingeschulte mehrfache Wiederholer, Wechsler aus anderen Schulformen und früh eingeschulte Klassenüberspringer.
Bei meiner ältesten Tochter weiß ich, dass es in der Klasse zwei Jahre jüngere und drei Jahre ältere Mitschüler gab - also Abitur mit 16 und mit 21.
Irgendwann ist das auch egal.

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Re: Alle kochen ihr eigenes Süppchen

Antwort von Maxikid am 23.04.2024, 12:08 Uhr

bei meiner Tochter in der S 4 ist die Spanne auch von 17-22. Einige waren davon im Ausland. Klassen wiederholen ist hier nur auf Antrag möglich, sitzenbleiben wurde in Hamburg abgeschafft. und nicht so leicht durchzubekommen. Oder man geht nach der 10. Klasse Gym auf in die Vorstufe der Stadtteilschule und macht dann G 9.

Ich wäre auch dafür, dass man mehr vereinheitlicht.

LG maxikid

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Tai: Hm, das ist interessant...

Antwort von MM am 23.04.2024, 12:54 Uhr

... dass so viele die "Kannkind"-Regelung genommen haben... Warum??

Hier kenne ich es im Gegenteil so, dass Eltern Kinder nur ja nicht nicht "zu früh" in die Schule schicken wollen (es soll nicht das jüngste sein in der KLasse und dadurch evtl. Nachteile haben... ausserdem "Kindheit verlängern" im KIGA und blabla...) und es viele Aufschübe gibt, auch da wo es nicht sein müsste... das wird diskutiert als ein Problem. Eine "Kann"-Regelung würde wohl kaum jemand nutzen... warum auch, wenn man nicht muss, wäre der Grundgedanke...

Darum interessiert mich die Motivation dahinter, wie es bei euch war/ist.

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Re: Tai: Hm, das ist interessant...

Antwort von Maxikid am 23.04.2024, 12:58 Uhr

Bei uns nutzen auch viel, dass man hier die Kann-Kinder ohne Probleme einschulen kann. Nutzen auch sehr viele. Da gibt es immer wieder unterschiedlichste Beweggründe. Schlechter Kindergarten, Kind wird als sehr weit eingestuft, Kind sei überreif für die Schule etc. LG

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Re: Tai: Hm, das ist interessant...

Antwort von Tai am 23.04.2024, 13:45 Uhr

Woran das genau lag, dass wirklich so viele als Kann-Kinder eingeschult wurden, habe ich mich auch öfters gefragt.

Es war einfach Trend und üblich bei ganz vielen Familien. Das ging teils bis zu Kindern, die im Januar erst sechs wurden (und ging nicht immer gut).
Sie alle waren der Meinung, ihr Kind sei einfach schulreif, im (schlechten) Kindergarten unterfordert, gelangweilt und nicht gefördert, und natürlich aufgrund der herausragenden Intelligenz und Wissbegier. Bei einigen mag das auch zugetroffen haben.

Da mein Sohn im August geboren wurde, viele seiner damaligen Kindergartenfreunde etwas älter waren und er vor allem auch viel von seiner ein Jahr vorher eingeschulten Schwester abgeschaut hatte, wollten wir ihn eigentlich auch mit knapp 6 in die Schule schicken.
Die Schuleingangsuntersuchung etc. lief auch alles ohne Probleme, doch im Frühjahr bekamen wir Eltern Bedenken, ob ein Jahr länger Kindergarten nicht doch besser wäre, und wir machten den Rückzieher.
Die Rektorin der Grundschule versuchte dann noch, uns umzustimmen. Ich nehme an, es war auch für die Lehrerdeputate wichtig, viele Neueinschulungen zu bekommen.
Hier wurde man dann eher gefragt, warum das Kind denn so spät eingeschult wird, und nicht warum so früh.

Das nicht vorzeitige Einschulen war sicher eine der besten Entscheidungen im Familienleben.
Unser Sohn hatte zum einen noch ein wunderbares Kindergartenjahr, das ihm immer viel Spaß gemacht hat, er hatte eine völlig entspannte und stressfreie Schulzeit und nicht die Probleme mit der Konzentration, dem Stillsein und dem Zurücknehmen, die er wahrscheinlich bei früherer Einschulung gehabt hätte.
Auch für uns Eltern war es leichter, auch weil zwei Kinder hintereinander in der Schule sicher gleichzeitig mehr Aufmerksamkeit brauchen, von den Kosten etwa im Abijahr ganz zu schweigen.

Hier an der Grundschule, und geplant eigentlich in ganz NRW, wurde damals die flexible Eingangsstufe mit jahrgangsgemischten Klassen eingeführt. Das bedeutete, ein Kind konnte die ersten beiden Schuljahre auch in drei Jahren machen, ohne dass das als Wiederholen gegolten hätte (und natürlich auch in nur einem Jahr).
Ein Rückstellen gab es damals nur ganz ganz schwer, das Argument war eben, dann bleibt das Kind bei Schwierigkeiten drei Jahre in der Eingangsstufe.

Ich kenne einige Familien, die ihr Kind gerne später eingeschult hätten, aber sie hatten bis auf eine alle keine Chance. Und alle diese Kinder blieben dann drei Jahre in der Anfangsklasse.
Ein Jahr länger im Kindergarten wäre für alle viel entspannter gewesen, wohl auch für die Lehrer und Mitschüler.

Ob der Trend zur Einschulung mit 5 immer noch anhält, weiß ich nicht.
Bei meiner jüngeren Tochter, die drei Jahre später eingeschult wurde, mit Muss-Kindern bis August, schienen mir weniger bis keine Kann-Kinder in der Klasse zu sein.

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Re: Tai: Hm, das ist interessant...

Antwort von Maxikid am 23.04.2024, 13:52 Uhr

meine Kinder sind dann mit 6 in die Vorschule der Grundschule gekommen. War genau richtig. In Hamburg kann man die Vorschule im Kindergarten besuchen (da hat aber jeder KiGa adere Konzepte, bei uns war es nur 1 x eine Stunde in der Woche, also ganz übel). Oder eben, alle Grundschulen, haben 1-3 Vorschulklassen, wo man dann halt jeden Tag 5 Stunden oder bei gebundenen Ganztag, halt richtig an der Schule ist). Das wird sehr gerne angenommen. Lg

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Re: Caot: Warum mit 17?

Antwort von Ellert am 23.04.2024, 17:09 Uhr

Meine wäre mit 5 in die Schule gekommen wenn sie nicht zurückgestellt worden wäre
ist ja auch überall anders und wird ständig geändert....dann G8 und schwups bist Du bis 17 fertig

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Beispiel

Antwort von Ellert am 23.04.2024, 17:10 Uhr

Unser Nachbarskind ist 01.01. geboren
wäre sie am 31.12. auf die Welt gekommen hätte sie zum damaligen Zeitpunkt mit 5,5 zur Schule gemusst
Heute ist man auch da wieder zurückgerudert

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Re: eigentlich Lückenjahr

Antwort von Ellert am 23.04.2024, 17:14 Uhr

ich würde das auch als Bummeljahr sehen vom Bauch her
Ob nun wie früher Bundeswehr oder Zivi, jetzige Alternativen gesellschaftlich sinnvollen Jahre sind eher kein Bummeln - da hab es mancher Student oder Azubi entspannter
Auch Au Pair um Sprache zu lernen ist finde ich gut investierte Zeit

Ich hatte die Frage auch aufgefasst im Sinne
Minijob und dann das Geld für Partys und Festivals ausgeben
oder sich finden in Reisen.

Das darf meine dann gerne nach dem Master machen wenn sie ds Geld dazu hat,
wer sagt denn dass solche Zeiten imemr nach der Schule und von Eltern finanziert werden müssen ?

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Re: Caot: Warum mit 17? Wenn man mit 6 in die Schule kommt...

Antwort von kuestenkind68 am 23.04.2024, 18:31 Uhr

Mein Sohn musste in NRW schon mit 5 eingeschult werden (hat Ende August Geburtstag) und er hat Klassenkameraden, die erst im September 6 wurden... Er wird auch mit 17 Abi machen und nur knapp zum Semsesterbeginn dann 18 sein, wenn er sofort studieren würde... Er hat zwar keine Probleme in der Schule, aber ich hätte es schon besser gefunden, wenn er ein Jahr länger Zeit gehabt hätte. Dummerweise ist er nämlich im letzten G8 Jahrgang in NRW... Seine Freundin (ein halbes Jahr jünger) ist im G9 und macht 2 Jahre nach ihm Abi. Sie ist dann schon 19. Finde ich aber deutlich besser...

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Re: Tai: Hm, das ist interessant...

Antwort von ichbinfrei am 24.04.2024, 6:21 Uhr

Viele Eltern haben in meinem Umfeld ihre Kinder mit 5 eingeschult. Diese vergessen jedoch, dass das Kind dann auch früher mit der Schule fertig ist - dann noch nicht 18 ist oder mit 14 oder 15 keinen Ausbildungsplatz kriegt, wegen Jugendschutzgesetz etc. Ganz schön kurz gedacht.
Mit 17 irgendwo in einer anderen Stadt unterkommen und studieren ist auch nicht so einfach. Ständig müssen die Eltern irgendwas regeln und unterschreiben.
Die meisten mussten aber eh wiederholen, dann hatte sich das eh erledigt. War dann wohl doch noch nicht so weit für die Schule.... das Kind.

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Re: eigentlich Lückenjahr

Antwort von bea+Michelle am 24.04.2024, 7:34 Uhr

Ein "Bummeljahr" hatte meine 2020/2021 , nachdem dank Corona ihre Reise in Wasser fiel. Das war höchst ärgerlich.

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Re: Gap-year?

Antwort von Hexhex am 24.04.2024, 9:21 Uhr

Hallo,

mein Sohn macht gerade einen Bundesfreiwilligendienst beim Deutschen Roten Kreuz. Er ist zuerst 8 Monate Krankentransportwagen gefahren und hat außerdem den Hausnotruf betreut. Jetzt geht er noch 4 Monate ins Krankenhaus als Pflegehelfer. Etwas Geld gibt‘s auch (500 EUR im Monat), was ihm auch durchaus gefällt. :-)

Er hat eine Reihe von netten jungen Erwachsenen in seinem Alter kennengelernt. Und er findet es auch gut, praktisch und lebensnah zu arbeiten nach all der Lernerei fürs Abi und bevor das Lernen fürs Studium losgeht. Was auch gut ist: Er lernt schon viel Verantwortung, kriegt positives Feedback für das, was er tut. Er lernt auch was übers Leben, das man im geschützten Kinderzimmer so nicht erfährt. Es erdet ihn, und er mag auch die Begegnungen Menschen.

Er braucht das Jahr auch fürs Medizinstudium, aber das war nicht der Hauptgrund für die Entscheidung. Er hatte den BFD bereits vor, als noch gar nicht klar war, was er studieren möchte. So schlägt er sogar zwei Fliegen mit einer Klappe.

Wir hätten auch einen Work and Travel-Aufenthalt im Ausland gut gefunden und unterstützt. Uns Eltern war vor allem wichtig, dass er in dem Jahr nicht herumgammelt. Einige Kinder von Freunden haben ein Jahr nur auf dem Bett herumgelegen und am Handy gedaddelt oder den ganzen Tag Filme gestreamt, um abends dann feiern zu gehen. Diese Jugendlichen wirkten überhaupt nicht zufrieden, sondern eher im Gegenteil. Von Natur aus wollen junge Menschen hinaus ins Leben, und wenn sie zu Haus abhängen und ihr Leben stagniert, macht das eher ängstlich und unsicher, als sie zu stärken.

LG

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Hexhex, da hast du total recht...

Antwort von MM am 24.04.2024, 10:18 Uhr

... mit dem, dass junge Leute eigentlich "hinaus ins Leben" wollen und es ihnen gut tut, lebensnahe Erfahrungen zu sammeln!

Deshalb bin ich richtig froh, dass unser Sohn sich zu dem Studienwechsel entschieden hat und dadurch ein "Gap" entstand - und er somit umplanen musste, und 2 Monate im (nahen) Ausland zum Arbeiten war. Man merkt richtig, schon nach der relativ kurzen Zeit, wie es ihm gutgetan hat - genau wie du schreibst: nette Leute kennengelernt, Freunde gefunden, etwas getan was Sinn macht und ihn interessiert, sein Selbstbewusstsein gestärkt und Kompetenzen erworben... plus die Sprache trainiert.

Ich hoffe dass er den Rest seines "halben Gap-Jahres" auch noch so verbringt, dass es ihm gut tut..

Mancher könnte sagen, dass man bei Studienfachwechsel Zeit verliert - aber man gewinnt durch solche "Umwege" u.U. viel mehr für die eigene Entwicklung zum wirklich erwachsenen Menschen.

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Noch eine Überlegung/Frage dazu...

Antwort von MM am 24.04.2024, 10:59 Uhr

... da würde mich eure Meinung/Erfahrung interessieren:

Wenn die jungen Leute nach dem Abi ein Jahr irgendwo arbeiten (Ausland oder auch nicht) und das erste Mal Geld verdienen - wozu führt das eurer Meiung nach?

Ich habe 2 Ansichten dazu gehört:

1) Dass sie ggf. dazu "verleitet" werden, gar nicht mehr studieren zu wollen, weil man ja offensichtlich auch gleich gut Geld verdienen kann, und wozu dann X Jahre studieren...?

2) Dass sie umso dankbarer sind, noch nicht gleich ins Arbeitsleben einsteigen zu müssen, sondern die Freiheit haben, noch ein paar Jahre zu studieren und das Leben ausserhalb des "Hamsterrades" zu geniessen, etwas Neues zu lernen usw.

Mir erschien 2) immer logischer, ich selbst fand immer die Vorstellung schrecklich, wenn ich meine Studi-Ferienjobs für immer machen müsste, ohne noch was anderes im Leben zu erfahren...

Aber 1) hab ich jetzt auch schon oft gehört - dass die jungen Leute sich die Sinnfrage stellen würden, warum überhaupt studieren, wenn man da in vielen Fällen noch nicht mal besser verdient später...
Ich denke aber, man studiert doch nicht nur wegen des Geldes später (natürlich auch, klar, aber nicht nur), sondern weil es einen interessiert!

Was denkt ihr? Kennt ihr solche Ansichten...?

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Re: Noch eine Überlegung/Frage dazu...

Antwort von Maxikid am 24.04.2024, 11:02 Uhr

Nr. 1, habe ich im Umfeld schon oft erlebt. Dann wird das Studium oder eine Ausbildung erst mit 26 Plus gestartet.....und man ist dann erst mit Mitte 30 fertig....Man ist ja erst eimal das "viele Geld" gewohnt. Davon dann wieder runter zu gehen....fällt wohl einigen schwer.

LG maxikid

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Ellert: Ich verstehe überhaupt nicht diese "Logik"...

Antwort von MM am 24.04.2024, 11:09 Uhr

... warum man das Datum ans Ende des Jahres setzt, wenn das Schuljahr im Sommer/Herbst beginnt?!?

Da müsste man doch eher den Anfang des Schuljahres nehmen (so wie es hier in CZ ist - das Schuljahr beginnt immer zum 1.September und das ist auch der Stichtag)?!
Oder bei variablen Sommerferien wie in DE finde ich logisch, wie es früher in DE war und laut Maxikid auch mancherorts heute noch - also dass man sagt 30.6., also das Jahr teilt - wer in der ersten Hälfte 6 wird, muss zur Schule; und wer erst in der zweiten Hälfte, muss noch nicht.
Aber warum zum Ende des Jahres, wenn doch Einschulung mit 6 sein soll?!

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Re: Gap-year?

Antwort von Dots am 24.04.2024, 14:03 Uhr

Die meisten Kinder im Umfeld meiner Kinder (die beide auch ein Gap-Year hatten bzw. noch haben) haben eine Pause zwischen Abi und Ausbildungsbeginn hingelegt, waren auch alles G8'ler. Die Begründungen dafür und die Gestaltung dieser Zeit waren total verschieden, auch die vermeintlich "nur-Gammelnden", die also nicht dauerhaft in Arbeits- oder Organisationsstrukturen eingebunden waren, sondern "nur" jobbten, reisten oder auch "herumlagen", haben meines Wissens davon profitiert, weil es eigentlich auch die bisher erste Atempause war, um sich überhaupt mal zu fragen "Was will ich eigentlich mit mir und meinem Leben anfangen"? Bei Kind2 kam die Corona-Zeit noch on top, die für diese Altersgruppe besonders schwierig war und bei einigen auch zu stressbedingten Erkrankungen, psychischen und/oder Suchtproblemen geführt hat.

Im Vergleich zu mir selbst in der Zeit nach dem Abi (ich wollte auch etwas machen, von dem ich und niemand sonst in der Familie eine Ahnung hatte, hatte wenig Selbstvertrauen und auch keine wirklich sinnvollen Beratungsmöglichkeiten an der Hand, weshalb ich auch ins Leere laufende Studienbewerbungen hatte und dann erst mal lange ins Ausland ging) fand ich meine Kinder sogar verhältnismäßig zielstrebig und organisiert (bei Kind1 nicht so überraschend, bei Kind2 schon eher) und hatte auch den Eindruck, die wissen wesentlich besser als ich, wie sie an für sie verwertbare Infos kommen. Bei mir hatten sich damals noch meine - komplett ahnungslosen, da Fachhochschulabsolvent*innen - Eltern in die Berufswahl eingemischt und rückblickend gesehen komplett daneben gelegen. So etwas wollte ich bei meinen Kindern tunlichst vermeiden, deshalb gebe ich nur da meinen Senf dazu, wo er wirklich gefragt und sinnvoll ist.

Dass ich die Ausbildung finanziere, auch wenn sie unter Umständen Schleifen und Pausen macht und länger dauert, finde ich selbstverständlich, ich übe da auch keinen finanziellen Druck aus. Das ist mir um einiges wichtiger als mein Konsum oder meine Urlaubsreisen, dafür haben wir Eltern auch fortlaufend gespart.
Ich hatte selbst im Studium die Situation, ab dem Hauptstudium dauerhaft in Teilzeit (40%) arbeiten zu müssen, weil ich weder BaFöG-berechtigt war noch ausreichend Unterhalt bekommen habe. Ich hatte das Glück, mein Studium trotzdem "hinzubekommen", wenn auch nicht in Regelstudienzeit, aber ich habe mal eine Zeit lang mit Medizin geliebäugelt, und das hätte ich unter diesen Voraussetzungen niemals geschafft. Diese Situation möchte ich meinen Kindern ersparen, obwohl Kind1 freiwillig jobbt - das aber auch nicht in einem Umfang, dass sie ausschließlich davon leben könnte.

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Re: Noch eine Überlegung/Frage dazu...

Antwort von Dots am 24.04.2024, 14:30 Uhr

Ich würde noch 3) hinzufügen, denn im Freundeskreis meiner Kinder sind viel mehr junge Leute, denen es bei Ausbildung und Studium weniger ums Geldverdienen als um das Umfeld und die Zufriedenheit geht. Und zur Zufriedenheit gehört auch ganz maßgeblich, etwas Sinnstiftendes zu tun oder sich dafür ausbilden zu lassen.

Kind1 hat während der Schulferien und direkt nach dem Abi in Jobs hineingeschnuppert, in denen ihr auf jeden Fall deutlich geworden ist, wie privilegiert sie als weiße Europäerin mit Abitur ist und wie viele berufliche Möglichkeiten ihr offenstehen, die andere niemals haben werden. Das waren auch Lektionen in Demut und Dankbarkeit.

Kind2 hat ein FSJ begonnen und wieder abgebrochen, weil er in einem kleinen Verein im Bereich Schulbetreuung erlebt hat, wie Hilfspersonal wie er bei Personalmangel Tätigkeiten ausführen musste, die in die Hand von qualifiziertem Fachpersonal gehören würden (Betreuung von I-Kindern im neurodiversen Spektrum), weil das Gefühl der Überforderung und Ausnutzung mit jedem Tag gewachsen ist, der Vereinsleitung aber einerseits die Hände gebunden waren (hohe und dauerhafte Krankheitsausfälle und zu geringe finanzielle Mittel), sie aber auch eifrig Schönfärberei betrieben hat, da auch das Renommee des Vereins in einem sehr kritischen Elternumfeld auf dem Spiel stand.

Dass ein Studium wegen höherer Verdienstmöglichkeiten angestrebt wird, ist wahrscheinlich nur noch in einigen Branchen so, in anderen ist es schlichtweg Voraussetzung, um überhaupt die Aussicht zu haben, nicht dauerhaft im weisungsgebundenen Mittelbau herumzudümpeln. Aber dort ist ein Studium auch keine Garantie, irgendwann in eine verantwortlichere Position aufzusteigen, das hängt ja von sehr vielen Faktoren später im Job ab.

Meine persönliche Erfahrung aus dem Studium, in dem ich auch Kommilitoninnen mit bereits absolvierter Berufsausbildung hatte, war eine größere Zielstrebigkeit (auch, weil der Blick auf den Arbeitsmarkt schon da war und das Studium gezielt unter bestimmten Prämissen begonnen wurde), aber auch weniger Experimentierfreude und die klare Ausrichtung darauf, zeitnah den Abschluss zu machen und darauf weitere Karriereschritte aufzubauen, möglicherweise auch schon mit der Aussicht auf bestimmte Positionen in der Branche, aus der sie kamen.

Kind2 hat nach ihrem ersten Bachelor ja jetzt noch mal umgesattelt und ein ergänzendes Zweitstudium vor dem Master begonnen; der Bereich, den sie mit beiden Bachelors abdecken könnte, wäre groß, aber Master ist schon das Ziel mit Blick auf die Stellenaussichten danach.

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Ja, das stimmt - wobei ich...

Antwort von MM am 24.04.2024, 14:41 Uhr

... 3) im Prinzip unter 2) subsummieren würde (das, was ich einst auch so empfand):
Man schnuppert in Jobs rein, ist aber dankbar und froh, diese nicht sein ganzes Leben machen zu "müssen" und stattdessen studieren zu können, und so die Chance auf eine interessante und als sinnvoll empfundene (und womöglich auch gut bezahlte) Arbeit zu haben.

Also ja, du hast schon recht.

Nur würde ich das nicht so ideologisch mit "privilegiert als weiße Europärin" umschreiben, denn es gibt genug erfolgreiche Student/inn/en, die weder weiß sind noch aus Europa stammen. Das ist nicht der Punkt. Ich würde es eher allgemein so formulieren, dass man dankbar ist für die Möglichkeiten, die man hat und die nicht für alle Menschen (egal woher und mit welcher Hautfarbe) selbstverständlich sind.

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Re: Ja, das stimmt - wobei ich...

Antwort von Dots am 24.04.2024, 14:56 Uhr

"Privilegiert als weiße Europäerin" war sie in dem Job, den sie da tat schon, weil sie auch Kolleg*innen hatte, die in diesem Job wegen Nicht-Anerkennung ihrer Ausbildung im Ausland durch deutsche Behörden und/oder Arbeitgeber gelandet waren, schlichtweg das Geld brauchten und deshalb aufgehört hatten, in qualifizierteren Bereichen zu suchen, die eher ihrem Ausbildungsniveau entsprachen. Inzwischen hat sich da möglicherweise einiges verbessert (das ist jetzt auch schon wieder acht Jahre her), aber es arbeiteten dort auch nicht-europäische Menschen mit dunkler Hautfarbe, die in ihrem Heimatland studiert oder eine qualifizierte Ausbildung gemacht hatten. Das ist keine ideologisch-verzerrte Behauptung, das war die Lebensrealität dieser Menschen.

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Re: Caot: ansonsten Zustimmung - Entmüllung wäre hier teils auch angebracht...

Antwort von kuestenkind68 am 24.04.2024, 15:19 Uhr

Mein Jüngster ist ein August-Kind und musste mit 5 eingeschult werden in NRW. Schulisch hat er gar keine Probleme, aber sozial und emotional hat er einige Kämpfe gehabt. Er war immer der jüngste und kleinste, was gerade für Jungs echt problematisch ist. Ich hätte ihn gerne später eingeschult (vor allem weil er dann in den G9 Jahrgang gekommen wäre, aber keine Chance...). Ich habe dann im Laufe der Grundschule beobachtet, dass von den noch jüngeren Kindern (Stichtag war damals der 30.9.) viele in der 2. oder 3. Klasse ein Jahr wiederholen mussten... Die waren schlicht noch nicht so weit...
Mein Sohn ist mittlerweile in der Oberstufe und in dem Alter geht das dann. Obwohl es natürlich doof ist, dass er beim Abiball noch nicht 18 sein wird und einen Muttizettel brauchen wird.

G9, also 13 Schuljahre finde ich prinzipiell besser. Besonders bei Jungs. Es macht einen riesen Unterschied ob man noch nicht mal 18 ist oder schon fast 20, wenn man den Abschluss macht... Und die Kinder werden ja später eh bis 70 arbeiten müssen, insofern können die gerne noch ein Jahr länger in der Schule bleiben...

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Re: Noch eine Überlegung/Frage dazu...

Antwort von kuestenkind68 am 24.04.2024, 15:20 Uhr

Was ist so schlimm daran, nicht zu studieren?

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Ich schrieb doch gar nicht dass es "schlimm" wäre?!

Antwort von MM am 24.04.2024, 15:30 Uhr

Der Punkt war nicht, ob es gut ist oder nicht, sondern wie ein mit Arbeit verbrachtes Jahr nach dem Abi auf junge Leute wirken kann.

Und die eine der zwei Thesen/Meinungen ist, dass es bei manchen dazu führt, dann trotz ursprünglich anderer Plane weder Studium noch Ausbildung zu machen, sondern gleich beim Arbeiten "einfach so" zu bleiben. (Was bedenklich sein kann, weil sie später durch fehlende Ausbildung Nachteile haben könnten... usw.)

Was denkst du, kennst du das auch, oder gar nicht...?

Interessiert mich einfach. :-)

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weil jedes Bundesland das festlegen darf

Antwort von Ellert am 24.04.2024, 15:44 Uhr

und sich auch gerne wieder umentscheiden

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Re: Noch eine Überlegung/Frage dazu...

Antwort von Ellert am 24.04.2024, 15:47 Uhr

Da meine das nicht gemacht haben kann ich nur von mir ausgehen
Ich habe zwischen Abi und Studium am Fließband gestanden weil das viel Geld gab und wusste
NIE IM LEBEN will ich das machen, lieber weiter lernen ohne Einkommen als das

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Re: Noch eine Überlegung/Frage dazu...

Antwort von Silvia3 am 24.04.2024, 15:47 Uhr

Dass jemand hängen bleibt und gar keine Ausbildung macht/nicht studiert, kenne ich aus meinem Umfeld nicht. Das höchste der Gefühle ist meist, dass sie statt einem Jahr Work & Travel gleich zwei machen. Aber danach sind bisher alle wiedergekommen und haben eine Ausbildung oder ein Studium begonnen. Ich glaube, auch den abenteuerlichsten oder lethargischsten jungen Menschen (soweit sie nicht grundsätzlich zum Bürgergeld-Milieu gehören) ist heutzutage klar, dass man langfristig ohne formale Ausbildung keinen Blumentopf gewinnen kann.

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Re: Noch eine Überlegung/Frage dazu...

Antwort von Ellert am 24.04.2024, 15:52 Uhr

Ich vermute auch dass wir Eltern schon darauf drängen dass Kinder irgendwas lernen oder studieren was am Ende einen Abschluss bringt und so eine Basis bringt fürs zukünftige Leben.
Klar wird heute jeder Arbeitnehmer gesucht und es fragt keienr mehr nach einem oder zwei Jahren ohne "Inhalt im Sinne Bildung oder Job" aber dauerhaft von Stelle zu Stelle ?

ich habe im Umfeld ein Mädel, alt wie meine Kleine
die nach der Schule einen Job angenommen hat und von Haustür zu Haustür zieht und PV-Anlagen verkauft, verdient gut Geld damit da Provision dabei eine Rolle spielt, aber was macht sie später mal ohne Ausbildung ?

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Re: Noch eine Überlegung/Frage dazu...

Antwort von Maxikid am 24.04.2024, 15:53 Uhr

ja, die ich kenne, haben dann halt auch sehr spät etwas gelernt oder studiert. Ich hatte einen Bekannten, der hatte einen richtigen tollen Bürojob, mit sehr sehr guter Bezahlung. Dem viel es dann schwer, endlich mal mit 25 etwas zu studieren bzw. er ist erst einmal in die Ausbildung gegangen. Das viel weniger an Geld, war erst einmal eine große Umstellung. Und er hatte wirklich einen geilen Aushilfsjob, sehr guter Verdienst, Büro, entspannt. Da fällt es ja auch schwerer....Lg

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Ellert, ja bei mir war es damals genauso...

Antwort von MM am 24.04.2024, 21:51 Uhr

... darum war ich überrascht, als ich erstmals von der anderen Ansicht gehört habe...

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Re: Ellert, ja bei mir war es damals genauso...

Antwort von Maxikid am 25.04.2024, 7:31 Uhr

Ich sag ja, es gibt nichts, was es nicht gibt. Ich mag mein Umfeld daher sehr, da es oft so vielfältig ist und man einiges an anderen Erfahrungen mitbekommt. LG

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Re: Noch eine Überlegung/Frage dazu...

Antwort von Shanalou am 25.04.2024, 7:40 Uhr

Ich kenne etliche, die etwas geisteswissenschaftliches studiert haben und nie den Fuß auf den Boden bekommen haben. Die hängen bis zur Rente in ihrem studentischen Nebenjob fest, der irgendwann zu ihrem Hauptjob wurde.

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Re: Noch eine Überlegung/Frage dazu...

Antwort von bea+Michelle am 25.04.2024, 7:50 Uhr

Ich kenne jemanden, die hat Fachbi, wurde früh schwanger. Keine Ausbildung und arbeitet seit 20 jahren in einem Getränkemarkt ... Das hatte sie sich auch anders vorgetsellt

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Stimmt Shanalou, solche kenne ich auch...

Antwort von MM am 25.04.2024, 11:11 Uhr

... und das ist dann natürlich auch nicht besser.

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Re: Stimmt Shanalou, solche kenne ich auch...

Antwort von ak am 25.04.2024, 15:52 Uhr

Unser war ein 3/4 Jahr im Ausland und hat dort gearbeitet und gelebt. Dann kam er nach Hause, und hat im August eine Berufsausbildung begonnen.

In den 3 Monaten dazwische sollte er eigentlich arbeiten gehen... hat mich aber überredet es nicht machen zu müssen... da er ja gearbeitet hätte und er bald ja wieder ran müsste.
Der weiß immer wie er mich rum bekommt.

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Re: Noch eine Überlegung/Frage dazu...

Antwort von Ellert am 25.04.2024, 18:37 Uhr

Ich bin froh dass meine sich da "rausgehalten" haben
wobei unsere Aussage war immer
wenn es passiert dann passiert es, wir unterstützen die Schule und Ausbildung dennoch zu machen

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@ak, mich würde meiner auch "rum bekommen"... ;-)

Antwort von MM am 26.04.2024, 9:53 Uhr

... gerade wenn er im Ausland schon gearbeitet hätte und dann bald wieder ran müsste.. das könnte ich sogar ganz gut nachvollziehen...

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Re: Das würde mich interessieren: G8 oder G9...

Antwort von kuestenkind68 am 28.04.2024, 16:43 Uhr

Es gibt in 2026 keinen Doppeljahrgang. Es ist ein normaler Jahrgang, der halt ein Jahr länger zur Schule gehen darf. Es verschiebt sich alles um ein Jahr nach hinten In 2025 gibt es dafür ja gar keine Abiturienten (außer an den Gesmatschulen, die ja immer noch G9 hatten).

Und in NRW wurde man ja schon mit 5 eingeschult (mein Sohn war als August Kind auch noch 5), da der Stichtag ja am 30.9. war. Diese Kombi von früher Einschulung plus G8 war so ziemlich das blödsinnigste, was die in Düsseldorf entscheiden konnten. Dazu noch das bekloppte Lesen-durch-Schreiben. Da hat man allen Schülern keinen Gefallen getan...

Mein Sohn ist leider im letzten G8 Jahrgang, macht nächstes Jahr sein Abi. Wir Eltern haben hart dafür gekämpft dass das G9 wieder eingeführt wird. Unsere Kinder haben leider nichts davon. Aber ich freue mcih für die Folgejahrgänge...

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Re: Ich schrieb doch gar nicht dass es "schlimm" wäre?!

Antwort von kuestenkind68 am 28.04.2024, 16:49 Uhr

Da sind halt die Eltern noch gefragt. Ich hätte schon versucht, da meien Kind zu überzeugen, dass man nicht weiter jobbt sondern zumindest eine Ausbildung anschließt... Meine Sohn hat das jetzt auch so gemacht. Nach dem Abi Urlaub und Führerschein und jetzt jobbt er um sein Auto zu finanzieren... Aber die Jobs waren nie so attraktiv, dass er da sein Leben lang arbeiten wollte. Insofern war der Schritt zur richtigen Ausbildung nicht so schwer... Wobei für ihn die Entscheidung zwischen Studium oder Ausbildung wohl der Kernpunkt war. Da muss man sich ja auch sicher sein, dass man das länger machen möchte. Er macht jetzt eine Ausbildung, wo er sich später auch gut weiterbilden kann, oder eben doch noch studieren. Das passt, finde ich.....

Einen Minijob kann man ja leicht wechseln... Hier wird immer überall gesucht....

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Oh, schlampig gelesen

Antwort von Tai am 28.04.2024, 18:10 Uhr

Okay, dann habe ich den Artikel wohl falsch in Erinnerung gehabt und schlampig gelesen.
Ich bin auch nicht mehr vom aktuellen Schulgeschehen betroffen.

Es stand in der Zeitung, dass gerade den Privatgymnasien im Stadtbezirk ab 2026 massiver Lehrermangel droht, weil einfach ein Jahrgang mehr unterrichtet werden muss.
Vielleicht haben diese Schulen andere Stellenschlüssel als städtische Gymnasien.
Auch der Platz und die Klassenräume an manchen Gymnasium sind wohl ein Problem.

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