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Geschrieben von Sullira am 14.06.2014, 19:40 Uhr

Erhöhung der Milchproduktion!

Hi!

Ich hoffe ihr könnt mir helfen. Seit gut einer Woche habe ich das Gefühl, dass mein Kleiner(18Wochen) nicht mehr richtigsatt wird. Übern Tag geht es ganz gut, nur am Abend vorm Zubettgehen scheint es nicht genug zu sein. Er weint dann an der Brust und trinkt nicht mehr. Die letzten Tage habe ich dann versucht den Rest abzupumpen. Bis auf gestern, kamen immer nur ca 10 ml raus. Also hatte mein Kleiner wirklich alles leer getrunken.

Nachts meldet er sich auch seit zwei Nächten wieder alle 4 Stunden. Vorher hatten wir schon 6-7 Stunden. Ihr lege ihn dann natürlich auch an.

Meine Frage ist nun, wie kann ich mehr Milch produzieren, damit es am Abend reicht und er auch für die Nacht satt bleibt? Trinke jetzt schon mehr, vor allem Malzkaffee und Anis-Fenchel- Kümmeltee. Habt ihr noch paar Tipps auf Lager?
Mein Mann meint ja, es liegt an meinem Alter, dass ich nun. Nicht mehr genug habe. Aber dann hätte das doch auch vorher nicht klappen dürfen....?

 
6 Antworten:

Re: Erhöhung der Milchproduktion!

Antwort von Mijou am 14.06.2014, 19:50 Uhr

Es ist völlig normal, dass die Milch mal phasenweise nicht reicht, weil das Kind einen Wachstumsschub macht! Lass Dich da überhaupt nicht verunsichern. Die Brust reagiert immer etwas schwerfällig auf Veränderungen, es kann schonmal 10 Tage oder etwas länger dauern, bis sie die Milchmenge angepasst hat.

Um die Milchmenge zu steigern, gibt es nur eine Möglichkeit: Anlegen, anlegen, anlegen! Ruhig stündlich oder noch öfter. Nur der Anblick, die Geräusche, das Saugen, der Geruch des Babys lösen im Gehirn eine echte Steigerung der Milchproduktion aus - das schafft die tote Milchpumpe nicht, die würde ich momentan völlig weglassen, sie stört jetzt eher.

Trink viel (egal was, es muss kein Stilltee sein) und lege wirklich unendlich oft an. Dann wird die Milchmenge nach ein bis zwei Wochen wieder prima sein. Satt wird Dein Kind übrigens auch in der Zwischenzeit, weil Du ja sehr oft anlegst und dann immer schon wieder etwas Neues kommt. Diese Phasen sind normal, Babys sind darauf eingestellt!

LG

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Re: Erhöhung der Milchproduktion!

Antwort von angi159 am 14.06.2014, 20:45 Uhr

Hallo,
du kannst ganz entspannt bleiben, das ist ganz normal. Ich gehe stark davon aus, dass das gar nicht mit der Milchmenge zu tun hat, denn tagsüber reicht sie ja, sondern mit der Entwicklung deines Kindes. Da gibt es immer wieder scheinbare Rückschritte und schwieriger Phasen. Das geht vorbei.

Dieses Weinen am Abend und auch das Schimpfen an der Brust ist ganz normal. Die Kleinen müssen eben den ganzen Tag verarbeiten.

Das Pumpen würde ich lassen. Es verunsichert dich nur (bei vielen Frauen kommt nicht ansatzweise so viel dabei raus, wie durch ein saugen des Baby) und ist zudem noch stressig.

Nachts alle 4 Stunden finde ich in dem Alter ja geradezu traumhaft (mein Kind ist teilweise mit einem Jahr noch alle 4 Stunden wach - frag mal Ottilie, was sie schon durch hat:-)
Abgesehen davon heißt das Wachwerden nachts wahrscheinlich gar nicht unbedingt "Hunger", sondern auch Kuscheln mit Mama, Nuckeln, Zuwendung....

Ansonsten bleib ruhig, was bis jetzt geklappt hat, hört nicht einfach so auf. Falls dein Kind mehr braucht, wird auch bald mehr kommen. Immer schön anlegen. Sonstige Hilfsmittel sind meist gar nicht nötig.

Lg

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Re: Erhöhung der Milchproduktion!

Antwort von sileick am 14.06.2014, 22:02 Uhr

Ich schließe mich meinen Vorgängerinnen hier an!

Zur Pumperei: Ein Beispiel aus eigener Erfahrung: Ich habe seinerzeit nach 1h Wechselpumpen gerade mal maximal 40 ml rausbekommen, und das nach 1 Woche täglich mehrmals Üben. Dann habe ich die Probe gemacht und mal mein gut gedeihendes Kind vorher und nachher gewogen, nur um mal zu wissen, was sie da so rausholt. Sie wog nachher 200g mehr! Meine Hebamme sagte damals zu mir: "Die Brust gibt der Pumpe keine Milch." Also was Du da rausbekommst, sagt NICHTS darüber aus, wieviel Milch Dein Kind sich an der Brust holt!

Brust leertrinken: Diese Vorstellung ist veraltet. Heute weiß man, dass die Brust während des Trinkvorgangs den größten Teil der Milch erst herstellt. Lediglich in den Milchgängen hat sich vorher schon Milch angesammelt, was ja auch gut ist, damit schon vor Auslösen des Milchspendereflexes schon ein wenig kommt. Also Dein Kind trinkt die Brust nicht leer, es bekommt Milch immer wieder, so lange es trinkt, weil immer wieder ein neuer Milchspendereflex ausgelöst wird, so lange getrunken wird. Das merkt man dann daran, dass das Kind schluckt. Saug-schluck-saug-schluck. Dann merkt man, dass es saugsaug-schluck, saugsaugsaug-schluck macht, also immer seltener schluckt, und so zeigt sich, dass dieser Milchspendereflex nun zuende geht und nun erst mal etwas genuckelt werden muss, bis der nächste kommt. Wie lange das immer dauert, ist verschieden von Frau zu Frau, der eigenen Entspannung, dem Kind usw. Es hilft, dann wieder an der anderen Brust anzulegen, also immer zu wechseln, wenn das Kind meckert, nachdem es immer seltener geschluckt hat.

Dein Kind ist im typischen Alter, in dem mehr wargenommen wird und es rapide neue Fähigkeiten erlernt. Darum ist es ziemlich weit verbreitet, dass Babys in dem Alter spätnachmittags bis abends leicht weinen und überreizt und durcheinander sind. Insofern meckern sie dann auch mal an der Brust. Nicht immer bedeutet das, dass die Milch zu wenig ist. Außerdem kann sich auch gerade mal wieder ein Wachstumsschub anbahnen, so dass Dein Kind für kurze Zeit tatsächlich "zu wenig" Milch bekommt. Wenn Du dann nach seinem Bedarf immer wieder anlegst und auch so lange Dein Kind will, hat sich das nach spätestens 72h, meist früher schon angepasst. Deine Brust stellt sich dann auf den erhöhten Bedarf ein. Solche Phasen wird es immer wieder geben, und sie gehen dann auch wieder vorbei.

Meine Tochter hatte Stillabstände von 30Min bis maximal und auch sehr selten 3h in dem Alter. Nachts schlief sie damals noch lange (so 4-5h), später, so um und bei 6 Monate wurden die Abstände dann immer mal wieder viel kürzer (1,5-3h). Das ist normal und hat damit zu tun, dass die Kinder einerseits ggf. während eines Schubs den erhöhten Milchbedarf auch nachts stillen und andererseits die innige Nähe nachts brauchen, weil ihre Welt durch neue Hirnentwicklung und gewaltige Erweiterung der mobilen Fähigkeiten mal wieder Kopf steht. Mit Euren Stillabständen seid Ihr ganz sicher noch sehr "gut dran". Viele stillen nachts häufiger.

Der Tipp, viel zu trinken, ist nicht unbedingt immer so hilfreich. Trinke nach Deinem Durstgefühl. Vermeide regelmäßig Stilltee zu trinken, weil das Bauchweh bei Deinem Kind machen kann. Die sicherste Methode, die Milchproduktion zu erhöhen, ist, indem Du oft anlegst und vor allem Dein Kind die teilweise sehr kurzen Abstände bestimmen lässt.

Was Dein Mann sagt, ist, mit Verlaub, Quatsch. Ich bin jetzt fast 44, stille mein Kind seit gut 2,5 Jahren und habe immer genug Milch. Alter ist da vollkommen egal. Stillabstände verringern, das ist die Devise. Keine gesunde Frau, die bereits erfolgreich vollgestillt hat, hat auf einmal zu wenig Milch, außer natürlich, sie ist schwerkrank oder völlig unterernährt oder es wurde bereits die Flasche gegeben. Dann nämlich wird die Milch tatsächlich weniger, und die Gefahr ist groß, dass sich das Kind auf Dauer zur Flasche hin abstillt. Ist ja auch viel leichter, daraus Milch zu trinken als es sich mühsam aus der Brust zu erarbeiten und den Frust des Wartens auf den nächsten Milchspendereflex auszuhalten. :-) Da stimme ich Dir also vollkommen zu!

Noch mit 10 Monaten nehmen Stillkinder neben der Beikost und dem täglichen Stillen noch rund 25% ihrer Nahrung nachts auf. Das ist normal. Nicht normal ist, dass man hierzulande immer noch gepredigt bekommt, ab 6 Monaten müsste das Kind nachts nichts mehr essen und durchschlafen. Das entspricht nicht den evolutionär festgelegten Bedürfnissen der Kinder, sondern eher denen der Erwachsenen und auch hier veralteten Vorstellungen vom Schlaf- und Stillverhalten der Babys.

Also lass Haushalt und alles mal liegen, soweit Du kannst, stell Dir ne Karaffe oder Flasche Wasser nebens Sofa oder Bett und ein paar Bücher, z.B. "Ich will bei euch schlafen" von Sybille Lüpold, die auch sehr schön aufs Stillen und Schlafen eingeht, und dann schön viel stillen, wann immer Purzelchen das möchte. Du wirst sehen, dann wird Dein Kind weiter wunderbar gedeihen.

Hast Du dennoch Zweifel, lohnt es sich, mal eine Stillberaterin draufschauen und Dich stärken zu lassen bzw. ein Stillcafé zu suchen, wo Du fachlich kompetente Beratung und Gleichgesinnte findest. Afs-stillen, LLL oder IBCLC googeln, von wegen Stillberatung und Stillcafés in Deiner Umgebung, falls Du willst.

Ich hoffe, das war nicht zu lang, aber ich selbst habe auch seinerzeit solche Vorstellungen vermittelt bekommen, die dann zum Glück nur sehr kurz zu Gedeihproblemen meines Kindes führten, weil ich es nicht besser wusste, und das ist einfach nicht nötig, weil man heute alles notwendige Wissen hat. ;-) Mir ist es ein Bedürfnis, anderen das vorher zu sagen, damit sie nicht auch durch die Sorgen des schlecht zunehmenden Kindes gehen müssen etc.

Alles Gute für Euch!

LG Sileick

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Re: Erhöhung der Milchproduktion!

Antwort von Sullira am 15.06.2014, 10:29 Uhr

Vielen Dank für eure Antworten!

Ich trau mich es ja fast gar nicht zu sagen, aber es ist das 4. Kind, welches ich stille. Kann mich aber an meine anderen 3 nicht erinnern solche "Probleme" gehabt zu haben. Die haben Nachts schon mit 2 Monaten von 22-4 oder 5 duchgeschlafen und kamen übern Tag alle 4 Stunden. Ich weiß, jedes Kind ist anders, darum fand ich es ja auch nicht so schlimm bei dem Kleinen nun öfter in der Nacht zu stillen. Wir hatten ja auch schon gut einen Monat, wo er nur noch einmal zwischen 24 und 2 Uhr was wollte und dann auch erst wieder morgends um 6. Aber Ihr macht mir Mut...ich hatte schon Angst, das wars...und ich muss bald zufüttern. Aber ich halte durch. Auch wenn unser Tagesrhytmus jetzt wieder etwas durcheinander gerät. Wichtig ist mir, dass es mit dem stillen klappt. Ich bin guten Mutes, dass sich das auch wieder einspielt.
Wahrscheinlich macht mein Lütter gerade auch einen Schub, denn er hat die letzten zwei Wochen kaum zugenommen.
Werd jetzte einfach mal Haushalt, Haushalt sein lassen und mich ganz auf meinen Kleinen und seine Bedürfnisse konzentrieren.
Heute habe ich auch wieder mal das Gefühl nicht völlig leer getrunken zu sein.

Wünsche Euch noch einen schöne Sonntag.

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Re: Beliebige Erhöhung der Milchproduktion!

Antwort von Windpferdchen am 15.06.2014, 10:49 Uhr

Huhu,

wollte mich auch noch kurz dranhängen: Mir hat in solchen Phasen (die total normal sind) immer der Spruch meine Hebamme geholfen, die glasklar sagt: "Eine Stillende kann die Milchmenge beliebig (!) steigern!" Sie verwies dann zum Beisipel darauf, dass eine Frau ja problemlos sogar zwei Kinder stillen kann (wie es früher die Ammen taten, die immer ein eigenes und das Kind einer wohlhabenden Frau gestillt haben, oder auch Zwillingsmütter).

Ich finde, dieser Satz entspannt und gibt das Vertrauen zurück. Auch bei mir hat sich die Milchmenge dann immer angepasst an den erhöhten Bedarf, aber man muss ein bissl durchhalten und sich nicht verunsichern lassen, weil es etwas dauert. Ich habe in dieser Zeit dann auch ständig angelegt (Lanolin schützt ggf. vor Wundsein der Brustwarzen).

LG

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Noch dazu

Antwort von angi159 am 15.06.2014, 11:41 Uhr

Ich habe mal gelesen, dass Ammen früher bis zu 8 Kinder gestillt haben!

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