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Sechs bis neun

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Geschrieben von sunnydani am 17.08.2021, 11:31 Uhr

Familie schämt sich für unser Kind

Ihr werdet eure Familie nicht ändern können. Aber ich habe das Gefühl, dass ihr ja selbst ein Tabu-Thema daraus macht.
Was ist denn dabei, dass Fragen zu seiner Entwicklung gestellt wurden? Wieso wolltet ihr diese nicht einfach beantworten?

Man merkt nun mal, dass euer Kind besonders ist und muss dahingehend auf ihn eingehen. Es hilft auch nichts, wenn man auf Biegen und Brechen will, dass das Kind als normal gesehen wird, wenn es das nicht ist und es hilft auch nichts, wenn man den Ärzten nicht glaubt.

Ich habe selber ein Kind, das eine leichte Beeinträchtigung hat, weil es als Extrem-Frühchen zur Welt kam und Hirnblutungen hatte. Sein Zwillingsbruder hat die frühe Geburt nicht überstanden und ist nach 6 Wochen gestorben. Was glaubst du, mit wie vielen Fragen ich konfrontiert war und immer noch bin? Aber ich beantworte alle Fragen und sehe das nicht schlecht, sondern lediglich, dass alle interessiert an uns sind und wissen wollen, wie es ihm geht.

Genauso haben wir von Anfang an unsere regelmäßigen Therapien und viele Kontrollen. Und er entwickelt sich besser, als die Ärzte sich gedacht haben und es wird uns immer wieder gesagt, dass sich die Förderungen lohnen.

Für uns ist es normal, dass der Kleine eben nicht alles so gut und schnell wie andere Kinder kann und so strahlen wir das auch aus und erklären es ihm auch. Und werden wir gefragt, sagen wir wie es ist. Auch bei Kindern erklären wir seine Probleme und Schwächen der Wahrheit entsprechend und kindgerecht. Gerade Kinder sind einfach neugierig, wenn ihnen auffällt, dass etwas anders ist, aber sie meinen es sicher nicht böse.

Geht zu anderen Ärzten, wenn ihr den bisherigen nicht vertraut und lasst ihn noch einmal anschauen! Macht Förderungen und alles, was es an Therapien gibt, um seine Entwicklung zu unterstützen! Seid nicht sauer auf irgendwen, sondern kümmert euch selbst, dass euer Kind Unterstützungen bekommt, die ihm zustehen!
Man muss sich einsetzen und oft um viele Dinge kämpfen, aber es lohnt sich! Und seht seine Erkrankung selber als das an, was ihn nun mal ausmacht und sprecht selber so darüber, dass es das Normalste auf der Welt ist/wird!

Wenn ihr anders damit umgeht, werden euch auch die anderen Leute anders begegnen.
Und manche Dinge muss man als Eltern eines besonderen Kindes eben akzeptieren. Er kann nun mal nicht so wie andere mitspielen, da sein Sozialverhalten eben nicht alterentsprechend ist, genauso wie ein Kind im Rollstuhl nie mit den anderen mitlaufen kann.

Man kann vieles fördern, aber gewisse Dinge werden nicht zu erreichen sein und wenn man das akzeptiert, selber dazu steht und offen darüber spricht, kommt einem auch mehr Verständnis entgegen!
Und über die Menschen, die dennoch verständnislos und unsensibel sind, muss man eben hinweg sehen, das wird es auch immer geben.

Alles Gute!

 
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