Schwanger - wer noch?

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Geschrieben von Hannah148, 22. SSW am 25.06.2004, 21:55 Uhr

Umfrage: Triple-Test etc.??? (Lang)

Ich muß jetzt mal was loswerden was mich echt beschäftigt. Ich habe in meiner letzten und in dieser SS ganz bewußt auf Vorsorgeuntersuchungen wie Triple-Test, Fruchtwasseruntersuchung etc. verzichtet, weil ich mir sicher war, ich könnte (generell und sowieso nach der 20.SSW) nicht abtreiben. Wozu dann diese Untersuchungen dachte ich mir. Ich bin mir für mich auch immer noch ganz sicher daß ich eine Abtreibung, noch dazu so spät, niemals verkraften würde, weil ich denke daß es nicht mein Recht ist über Leben und Tod zu entscheiden. Aber wenn ich mich in meinem Bekanntenkreis so umhöre, kenne ich wirklich niemanden der ganz und gar auf diese Untersuchungen verzichtet hat. Ich hatte viele Diskussionen darüber in der letzten Zeit, und alle mit denen ich geredet habe, sagten, sie hätten auf jeden Fall abgetrieben weil sie es für das Kind unverantwortlich fänden, es auf die Welt zu bringen obwohl es behindert wäre, da die Welt eh schlecht wäre und ja nicht besser wird (Zitat). Inzwischen mache ich mir Gedanken, ob ich vielleicht in Wahrheit aus Feigheit auf sämtliche Tests verzichtet habe? Bin zur Zeit wirklich etwas versunsichert und aufgrund dessen, daß das Thema grad immer wieder präsent ist, auch sehr ängstlich. Ich würde gern wissen wie ihr darüber denkt und ob es da draußen vielleicht doch noch jemand gibt, der auch nichts machen lassen hat?
LG Steffi

 
4 Antworten:

Triple-Test etc. (auch lang)

Antwort von fran23, heute noch 26. SSW am 25.06.2004, 22:31 Uhr

hallo steffi,

also ich habe bisher auch keinen einzigen zusatz-test machen lassen. ich finde deine einstellung auch gar nicht feige - IM GEGENTEIL! es zeugt doch von viel mut, sich mit allem konfrontieren zu lassen, egal was vielleicht noch kommt. klar hat man angst, die hatte und habe ich auch (mittlerweile aber immer weniger), aber KEIN testergebnis dieser welt hätte an meiner entscheidung FÜR dieses kind irgend etwas geändert (abgesehen davon, dass ich eh erst ende der 12. ssw davon erfahren habe, aber das ist ja somit auch hinfällig). außerdem denke ich, dass man sich durch solche zusatz-untersuchungen (sofern sie denn nicht begründet sind, z.b. wegen erhöhter familiärer belastung, alter in der ss oder ähnliches) einfach nur verrückt macht. was bringt mir denn ein ergebnis, ob postiv oder negativ, wenn es doch nicht aussagekräftig ist. und die fehlerquote bei vielen tests ist ja enorm. bekommst du ein negatives ergebnis, bist du am boden zerstört und es stellt sich zum schluss heraus, dass die angst unbegründet war. bekommst du ein positives ergebnis wirst du dich weiß gott nicht sicherer fühlen.. vielleicht für den moment, aber (ich jedenfalls) man würde ja vieleicht doch wieder anfangen zu zweifeln, ob denn das ergebnis richtig war. sowas finde ich unnötig, mich im vorfeld verrückt machen zu lassen. es nimmt dir nur die vorfreude auf dein kind und die schönste zeit obendrein - die ss. wenn mit meinem kind irgend etwas nicht in ordnung sein sollte (wonach es aber bisher nicht aussieht), dann ist das eben so. damit muss ich dann leben. und keine vorsorge-untersuchung der welt hätte daran etwas ändern können. also lass dir nichts erzählen und steh einfach zu deinem gefühl und deiner meinung. ich finde, allein die schwangerschaft (ist meine erste) hat mich sehr stark und so selbstsicher gemacht, dass ich damit umgehen können werde. und du kannst das auch :)

also noch eine entspannte kugelzeit - ohne viel kopfzerbrechen (das kommt noch früh genug, wenn kind erstmal da ist ;)), franzi

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Re: Triple-Test etc. (auch lang)

Antwort von dhana, 30. SSW am 26.06.2004, 8:55 Uhr

Hallo,

ich habe auch keine dieser Untersuchungen machen lassen (obwohl ich schon 32 J. alt bin) und das war auch nie zur Depatte gestanden.
Abgetrieben hätte ich eh nie und Garantie für ein gesundes Kind gibt es auch nie.

Wenn mein Kind mit 2 J./ oder auch mit 20J. einen Unfall hat und ein schwerer Pflegefall wird kann ich es auch nicht einfach abschieben.

Ansonsten finde ich es auch schon eine große Geldschneiderei was mit diesen Untersuchungen getrieben wird - vorallem da das Ergebniss oft sehr fragwürdig und wenig aussagekräftig ist.
Und das Risiko einer Fruchtwasseruntersuchung ist meistens wesentlich höher als das Risiko ein evtl. kranken Kind zu bekommen.

Ausserdem sind auch Kinder mit Down-Syndrom Kinder, ich verstehe nicht warum man die einfach "wegmachen" lassen darf.

Steffi

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Re: Bleib bei Deinem Bauchgefühl! (auch lang...)!

Antwort von Bonniebee am 26.06.2004, 10:21 Uhr

Hallo Steffi,

also, ich finde es sehr gut, dass Du auf Deine innere Stimme gehört und die Tests nicht hast machen lassen! Bei mir ist es genauso, ich weiß, dass ich nicht abtreiben würde, egal was passiert. Ich habe bereits eine Tochter und wünsche mir ein zweites Kind. Ich bin zwar schon 37, werde aber trotzdem keinen Triple-Test und keine FW-Untersuchung machen lassen.

Wenn Frauen sagen, sie täten dem Kind mit der Abtreibung einen Gefallen, so ist das natürlich Unsinn und ein vorgeschobener Grund. Die Wahrheit ist, dass kaum jemand Lust auf die große Mühe hat, ein behindertes Kind großzuziehen, und dass die meisten sich zudem für ein behindertes Kind in der Öffentlichkeit sehr schämen würden. Leider treiben deshalb 90 Prozent aller Frauen mit auffälliger Fruchtwasseruntersuchung ab.

Ein Down-Kind leidet ja keineswegs selbst an seiner Behinderung. Wer Down-Kinder kennt, der weiß, wie fröhlich, liebevoll, zärtlich, offen und welt-zugewandt sie sind, noch viel mehr als "normale" Menschen. Sie geben von dem, was sie erhalten, unendlich viel zurück.

Dass das Klima in Deutschland immer kälter wird, liegt auch und nicht zuletzt genau an den Frauen, die nicht zu so einem Kind stehen und für es eintreten können. Hätten diese Kinder eine stärkere Lobby, wären Familien, die sie großziehen, auch angesehener. Leider kommt es zunehmend vor, dass Familien, die ein behindertes Kind haben, sich von anderen Eltern ernsthaft fragen lassen müssen, ob man "das" nicht hätte verhindern können.

Es gibt für mich einen einzigen Grund abzutreiben. Und der wäre, wenn ein Kind zum Beispiel anenzephalitisch wäre, also kein Gehirn hätte (gibt es auch), oder mehrere andere Organe fehlen würden. So dass ganz klar wäre, dass es die Geburt und wohl auch die Schwangerschaft nicht überleben wird. Eine solche Schwangerschaft zu Ende auszutragen, muss vielleicht nicht sein. Diese schwerste Missbildung sieht man aber schon per Ultraschall, da braucht es weder Triple-Test noch Fruchtwasseruntersuchung.

Lass Dich nicht verunsichern, huh? Andere Frauen, die abtreiben würden (oder es bereits getan haben) möchten Dich unbewusst natürlich gern gleichschalten. Damit jemand wie Du ihnen keine Schuldgefühle machen kann, weil sie selbst nicht den Mut und die Lust hätten, sich auf ein behindertes Kind einzulassen. Sag ihnen ruhig auch, dass gerade auch ihr Unverständnis gegenüber einer Frau wie Dir dazu beiträgt, dass die Welt immer kälter wird. Wer zu seinem Baby steht, egal wie es ist, verdient Zuspruch und Unterstützung, nicht Verständnislosigkeit und Kritik.

Liebe Grüße und bleib so, wie Du bist! :-)

Bonniebee

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Re: Umfrage: Triple-Test etc.??? (Lang)

Antwort von Claudia+Thomas, 40. SSW am 26.06.2004, 13:30 Uhr

Hallo Steffi,

auch ich habe keine entsprechenden Untersuchungen machen lassen. Ich habe aber aus anderen medizinischen Gründen (die man behandeln kann) mehrere Nabelschnurpunktionen gebraucht und weiß daher, daß genetisch alles ok ist. Ich hatte aber nie Angst gehabt, daß es anders sein könnte.
Für mich ist es so, daß ich eine Abtreibung grundsätzlich für Unrecht halte. Ist ein (behindertes) Kind auf der Welt, dann darf man es ja auch nicht töten, wenn es Proleme gibt, warum darf man es, solange es im Bauch ist? Mir würde davor grauen, ein schwerbehindertes Kind zu haben, aber ich würde mir selbst nicht das Recht zusprechen, das Kind töten zu lassen.
Das Argument, man handle unverantwortlich gegenüber dem Kind, halte ich für sehr gefährlich: In dem Moment, wo Menschen darüber entscheiden, ob ein anderes Leben lebenswert ist, sind wir ganz schnell bei der Euthanasie! Ist es schön, wenn alte Menschen jahrelang dahinsiechen? Bestimmt nicht! Darf oder soll man sie deshalb töten? Die Frage beantwortet sich von selbst. Niemand hat das Recht, selbst wenn es demjenigen vielleicht sogar viel Leid ersparen würde.
Ich glaube aber auch, daß viele die Tests machen lassen, ohne so richtig über alle Konsequenzen informiert zu sein.
Ich finde es sehr schlimm, wenn Eltern von behinderten Kindern sich rechtfertigen müssen. Leider wird das immer mehr zunehmen, vor allem, wenn man mal kindliche Zellen aus dem mütterlichen Blut herausfischen kann und so durch einen einfache risikolose Blutabnahme die Gene des Kindes prüfen kann. Dann gibt es kein Halten mehr, und Mütter, die sich für ein behindertes Kind entscheiden, werden es ganz ganz schwer haben.

Claudia

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