TW: Fehlgeburt Angst Ausschabung

Hallo, es tut mir leid, dass dir auch so eine Angst gemacht wird wie mir im Januar. Mein Baby hatte nie einen Herzschlag, also muss es die Entwicklung in der 6. SSW aufgehört haben. Ich wurde leider auch von allen Ecken bedrängt, es ausschaben zu lassen. Vor der Narkose hatte ich weniger Angst, aber vor den möglichen Folgen des Eingriffs. Mir war einfach das Risiko viel zu groß, dass Narbengewebe entsteht, welches für weitere Fehlgeburten verantwortlich sein könnte. Es ist falsch, dass das Baby dich vergiftet. Sowas passiert extrem selten.

Also, du hast selbstverständlich das Recht, auf einen natürlichen Abgang zu warten und in den allermeisten Fällen funktioniert das auch ohne Probleme und ist sogar besser für deine Psyche. Dir steht für diese schwere Zeit Hebammenbegleitung zu, also die Krankenkasse übernimmt dafür die Kosten, dass sie dich währenddessen betreut. Es sollte einmal pro Woche Blut abgenommen werden, um die Entzündungswerte im Auge zu behalten.

Mir hat dieser Prozess unglaublich gut getan. Als es endlich vorbei war, war ich sehr stolz auf meinen Körper und auf mich, dass ich mich nicht habe unterkriegen lassen.

3 Wochen später hatte ich schon wieder einen Eisprung und dann lief alles wieder ganz normal. Im 2. Zyklus nach dem Abgang wurde ich erneut schwanger und es läuft alles super.

Nimm dir die Zeit, die brauchst. Hab keine Angst, für dich einzustehen. Im Falle von ungewöhnlichen Schmerzen oder erhöhter Temperatur kannst du immer noch in die Klinik fahren, aber das wird bestimmt nicht eintreten. Übrigens ist Deutschland das einzige Land, in dem Ausschabungen „die einzige Option“ sind und wie am Fließband durchgeführt werden.


Ich wünsche dir alles Gute und bei weiteren Fragen kannst du mich gern anschreiben.