Schwanger - wer noch?

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Geschrieben von Leena, 26. SSW am 24.07.2010, 15:55 Uhr

Stichwort Gestationsdiabetes

... da zwei meiner drei Kinder bei der Geburt über 4 kg gewogen haben (allerdings auch einfach groß waren, knapp 60 cm) und ich habe mehrere Diabetiker in der direkten Familie habe, untersucht mein Arzt jetzt diese Schwangerschaft sehr eifrig meinen Blutzucker - auch wenn ich diese OGTT-Tests eklatant eklig finde und lieber einfach selbst ein paar Tagesprofile erstellt hätte, die ich persönlich für aussagekräftiger hielte als die Extrem-Belastungstests, aber darauf hat sich mein Arzt leider, leider nicht eingelassen... *seufz*

Beim ersten Belastungstest in der 17. SSW waren die Werte noch alle okay, jetzt wurde gestern (Ende 26. SSW) wieder ein Belastungstest gemacht, da war der Nüchtern-Wert sowie der 1-Std.-Wert etwas erhöht - also habe ich jetzt Termin beim Diabetologen mit Ernährungsberatung, Diät, Messen etc.

Ehrlich gesagt, dieser ganze Arzt-Marathon steht mir innerlich schon sehr bevor.

Eine Sache aber, die ich ganz und gar nicht verstehe - wieso sind die Werte für Schwangerschafts-Diabetes so viel strenger als für "normalen" Diabetes mellitus?

Die Werte, die jetzt bei mir gemessen wurden, wären für jeden unschwangeren Menschen komplett und völlig in Ordnung, und "nur", weil ich schwanger bin, gilt das jetzt als Krankheit?!?

Zumal in den verschiedenen Ländern die verschiedenen Fach-Organisationen die Werte auch komplett unterschiedlich definiert haben, ab wann wer Schwangerschaftsdiabetes annimmt... Ich glaube, in Österreich sind die Werte weniger streng, zumindest war's früher so, da wären meine Wert jetzt auch okay und es würde nichts weiter unternommen, und ein paar Kilometer weiter in Deutschland ist es eine behandlungsbedürftige Erkrankung.

Auch hier in Deutschland sehen es die 'Diabetologen'-Fachverbände komplett anders als verschiedene Gynäkologen-Fachgremien, und mein Frauenarzt hat mir extra einen Artikel aus einer Fachzeitschrift kopiert, wonach ein Fachkongress von 60 Fachleute die Definition für Gestationsdiabetes in den letzten paar Wochen wieder verschärft hat - damit die Diabetologin auch einsieht, dass auf jeden Fall Behandlungsbedarf bestünde... Allerdings gibt auch dieser Artikel nichts her, warum die Kriterien verschärft wurden, welche Studien dazu geführt hätten, welche erhöhten Risiken bei welchen Blutzuckerwerten bestehen etc.

Ich will ja gar nicht das Problem Gestationsdiabetes als solches "klein reden", wenn die Werte wirklich auffällig sind, aber die verschiedenen Definitionen dieser Krankheit, die je nach medizinischer Fachrichtung und Herkunftsland einfach komplett unterschiedlich sind, kapiere ich einfach nicht.

Wieso bin ich für einen Gynäkologen hier in Deutschland krank, während ich für einen Diabetologen nicht krank wäre und für einen Gynäkologen im Nachbarland auch nicht?

Sehr frustrierte Grüße,
L.

 
7 Antworten:

Re: Stichwort Gestationsdiabetes

Antwort von irka09, 25. SSW am 24.07.2010, 16:05 Uhr

ich denke das liegt daran, das die eine sorte ärzte das ganz einfach ernster sehen als andere. die diabetologen sehen sowas einfach viel öfter als die FAs.
ich hatte nach dem ogtt einen wert von 199 und der diabetologe meinte nur "da hab ich ja schon schlimmere gesehn". und meine FÄ war total alamiert.

ausserdem meinte der diabetologe das gestationsdiabetes eine art "modeerkrankung" ist zur zeit...

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Re: Stichwort Gestationsdiabetes

Antwort von josiane, 28. SSW am 24.07.2010, 16:22 Uhr

Wie hoch sind deine Werte, auch die der "normalen Diabetiker" wurden in den letzten Jahren "angezogen"

Richtwerte sind nüchtern jetzt bei 80-100 mg/dl (früher bis 120)
nach 1 Stunde jetzt bei 140 und nicht mehr 160 mg/dl

Also wie gesagt "noraler Diabetes. Wobei die verschiedenen Diabetologen das auch unterscheidlich sehen.Ich kenne einige die bleiben bei den alten Werten und sehen es "lockerer" udn andere sind da rigeros. Achja beim Normalen Typ2 Diabetes richtet man sich mittlerweile eher nach dem HbA1C - dem sogenannten Langzeitwert. Der ist aber erst ab 3 Monaten mit Diabetes aussagekräftig.

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Re: Stichwort Gestationsdiabetes

Antwort von Leena, 26. SSW am 24.07.2010, 17:34 Uhr

...tja, mit so einem "aussagekräftigen Langzeitwert" kann ich wohl (noch) nicht dienen...

Konkret geht's bei mir um einen Nüchternwert von 94, ich find's jetzt nicht wirklich dramatisch, aber der Frauenarzt startet jetzt das große Gestationsdiabetes-Programm (sorry, aber so kommt's mir zumindest vor) und ist auch schon dran, dass er ja dann auf jeden Fall vorzeitig einleiten will, bevor das Kind lt. seinem Ultraschall-Gerät die 4-kg-Marke knacken sollte... (Wobei ich auf solche Ultraschall-Werte eh wenig gebe, nachdem alle Ärzte bei meinen letzten beiden Kindern jeweils um 900 g daneben lagen, und so gar nicht einsehe, wegen irgendwelcher Schätzungen dann vorzeitig einleiten lassen zu sollen. Ach ja, ich solle ja auch an meinen Beckenboden denken, ich wäre ja schließlich auch schon älter... na, danke, tolles Argument!)

So fürchterlich dramatisch finde ich diesen Wert jetzt eigentlich nicht... *grummel*

Ich seh ja ein, jetzt auf meine Ernährung zu achten und mich da bewusst zu ernähren (die "Basics" kenne ich ja auch schon ein bisschen von meinem Vater, der seit knapp 15 Jahren Typ-II-Diabetes hat und da regelmäßig zu Schulungen geht und wirklich extrem auf seine Ernährung achtet, um möglichst wenig spritzen zu müssen), aber mir fehlt derzeit die angemessene Begeisterung, jetzt täglich alles messen zu müssen und alles Essen zu protokollieren und letztlich mit vorzeitiger Einleitung und was weiß ich. :-(

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Re: Stichwort Gestationsdiabetes

Antwort von irka09, 25. SSW am 24.07.2010, 17:58 Uhr

ach, leena, ich hatte einen nüchternen wert von 88 und nach 1 stunde wie gesagt einen wert von 199. die ernährungsberaterin hatte mir nur gesagt ich solle drauf achten weniger kohlenhydrate zu mir zu nehmen. ich protokolliere da auch nix. finde ich viel zu übertrieben, und deshalb die geburt vorzeitig einzuleiten ist denke ich auch überflüssig...

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Konkret zu den Werten...

Antwort von huehnchen69 am 24.07.2010, 18:48 Uhr

...kann ich dir leider nichts sagen.
Was mich aber stutzig macht ist, dass keiner etwas darüber zu wissen scheint, warum die Grenzwerte verschärft werden sollen.
Da ich gerade erst das Buch "Gesund bis der Arzt kommt" fertig gelesen habe, klingt das für mich erstmal nach überflüssigem Aktionismus, vielleicht von irgendwelchen pharmagesponserten Studien nahegelegt.

Bist du mit deinem FA eigentlich zufrieden?
Er klingt so, als würde er schon viel Zeit reininvestieren, Themen mit dir zu besprechen (Artikel kopieren usw.) - das klingt sehr engagiert. Aber es scheint, als würde er dich dann trotzdem ohne gescheite Gegenargumente abbügeln. Oder hatte er ein gutes Argument, warum er das Tagesprofil nicht will (wäre mir auch lieber als oGTT)? Oder warum die verschärften Werte sinnvoll sein sollen? So ein Artikel ist ja schön und gut, aber wenn das Wesentliche nicht drinsteht...
Dir ist hoffentlich klar, dass *du* über das Vorgehen entscheidest. Er ist lediglich Berater.

Beste Grüße und alles Gute,
Sabine

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Re: Konkret zu den Werten...

Antwort von mini-maus, 22. SSW am 24.07.2010, 21:40 Uhr

Hallo,
ich war in der 15 SSW beim Diabetologen zum OGTT und der Wert eine Stunde danach war erhöht. Glaube 155.
Bin nun in der 22 SSW und muß seit 2 Wochen auch Insulin spritzen. Mein Diabetologe stellt, so finde ich, schon sehr streng ein. Nüchtern unter 90. Eine Stunde nach Beendigung der Mahlzeit unter 120. Mir waren Werte von unter 140 bekannt. Hab ihn darauf angesprochen und er meinte dass das alte, überarbeitete Werte wären.
Aber weshalb 10 Ärzte 10 unterschiedliche Meinungen dazu haben, keine Ahnung
LG

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Re: Konkret zu den Werten...

Antwort von perlchen am 24.07.2010, 23:34 Uhr

Hallo,
nur weil dein Arzt das jetzt festgestellt haben will, heißt das noch lange nicht, dass das auch so ist! In der Regel wird dies erst beim Diabetologen entschieden!

Die gehen mit den Werten so streng um, da es sich negativ auf das Baby auswirken kann, aber nicht muss, deshalb lässt der Diabetologe in aller Regel dann einen Langzeitzuckerwert bestimmen, dieser sagt mehr aus, als Tagesprofile und der erste Zuckertest beim FA! Schließlich lassen sich diese Daten manipulieren!

Danach wird auch erst entschieden, wie weiter vorgegangen wird, ob du täglich messen musst oder ggf. nur alle drei Tag usw.!

Also mach dir mal nicht so einen Kopf darum, das wird schon! Ich habe eine SS-Diabetes gehabt und habe jetzt nach der SS 15 kg weniger auf der Waage als vor der SS!

Ich hatte einen tollen Diabetologen und musste die letzten sechs Wochen der SS nur noch einmal die Woche messen!

Bzgl. Einleitung kann ich nur sagen, das man Frauen mit einer SS-Diabetes nicht übertragen lässt, da es gefährlich werden könnte, aber auch nicht sein muss! Somit wird dann ab ET je nach Langzeitblutzuckerwert die Geburt eingeleitet und nicht einfach, weil der Arzt das so will oder das Kind schon zu groß oder zu schwer ist!

Dies hängt allein von den Befunden beim US bzw. CTG ab oder wenn das Kind über oder unterversorgt ist, wird das auch gemacht! Meine Kleine ist fünf Tage nach ET geboren nach Einleitung und diese war nicht schlimm sondern ging sehr schnell! Bin bei ET plus vier ins KH gegangen zum einleiten!

Also mach dir nicht so einen Kopf, warte den Diabetologen ab und reagiere dann!

Liebe Grüße
Perlchen

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