zurück| Geschrieben von joelina01, 29. SSW am 11.09.2022, 17:58 Uhr |
Schwangerschaft ist keine Krankheit
Hallo zusammen,
ich hab vorhin etwas von einer Hebamme gelesen und würde es gerne hier teilen 
Es gab eine Zeit, da waren schwangere Frauen glücklich und gesund , geheilt und gehalten, waren Trägerinnen guter Nachrichten. Schwangere Frauen wurden als Geschenk des Lebens angesehen.
Jetzt aber, haben wir schwangere Frauen die sich nicht vor Glück freuen sondern erleben ihre Schwangerschaft ängstlich und bedroht.
Mit der Ausrede "zum eigenen Wohl und des Kindes willen" wurden generalisierte Protokolle und Verfahren für Schwangere Entwickelt die Gleichschaltung propagieren.
Das Ergebnis: Gesunde Schwangerschaften gibt es nicht.
Überall wird aus Profitgier, Pathologie hinzugefügt.
… Die Schwangere ohne Diabetes hat dann eben ein schmales Becken… es gibt werdende Mamas die ein zu kleines Baby haben und die, die ein zu groß Baby haben… es gibt werdende Mamas mit falschen Blutgruppen und zu viel Fruchtwasser… und und und…
Frauen sind schwanger, nicht krank.
Sie sind eine Quelle des Lebens, die den gesündesten Teil der Bevölkerung repräsentieren.
Es sind werdende Mamas, keine Autos oder Maschinen die gewartet und repariert werden müssen. Unsere Kinder sind Menschen, kein Profit oder Zahlen.
Geburt ist Liebe!
Entbindung ein Geschäft!
@kerstinPrivathebamme
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Re: Schwangerschaft ist keine Krankheit
Antwort von Sali87, 37. SSW am 11.09.2022, 18:35 Uhr
Ich persönlich finde das auf verschiedenen Ebenen einen schwierigen Text... Allem voran die sehr platte Trennung in gesunde und nicht gesunde Schwangerschaften.
Was ich teile, ist, dass Schwangerschaft keine Krankheit ist.
Aber gleichzeitig bin ich auch seeeehr froh, dass bei auffälligen Befunden genau hingeschaut wird.
Dennoch ist da ja jede*r anders. :)
Re: Schwangerschaft ist keine Krankheit
Antwort von Frischling, 31. SSW am 11.09.2022, 19:13 Uhr
Hey,
einerseits kann ich dem Zitat zustimmen! SS ist definitiv keine Krankheit. Man muss eine Schwangere nicht in Watte packen und ihr schlechtes Gewissen machen, nur weil sie mehr Sport macht, lange arbeitet oder längere Fahrten unternimmt oder was isst, was nicht sein sollte. Ich mags auch nicht, wenn man mir diktiert, was ich unterlassen soll (insb wenn die Person keine Ahnung hat..)
Andererseits frage ich mich, ob die Zeiten, wo Frauen ihre SS genießen und zelebrieren können, noch uneingeschränkt gegeben sein können. Die Wissenschaft schreitet stets voran, man weiß heutzutage mehr und das ist nach meiner Meinung nach gut so. Früher hat man jünger Kinder bekommen, dafür mehr, denn die Kindersterblichkeit war aufgrund mangelnder Versorgung und Aufklärung höher. Es gab wahrscheinlich andere dringendere Sorgen als eine SS (zB wenn man auf dem Bauernhof arbeitete oder nicht viel Geld hatte oder Krieg herrschte) und Erziehung lief nebenbei bzw überließ den Geschwistern.
Klar, Dr Google und co verbreiten sehr viel Mist und Panik und ich bin auch öfters Opfer vom Internetmist gewesen.. aber ich bin auch froh drum, Foren wie
dieses hier zu kennen, um sich austauschen zu können:) was ich echt toxisch finde, sind aber diese anderen Mamis, die einen verurteilen und einem schlechtes Gewissen machen wie „du willst KS? Du stillst nicht?! Du gehst schon arbeiten?! Du hast deine Babytochter gendertypisch in rosa gekleidet?!?“ etc
Ich muss auch ehrlich gestehen, dass die SS selbst nicht besonders prickelnd finde, weil sie mich körperlich extrem einschränkt (auch wenn ich versuche, alles noch zu machen, aber es ist so anstrengend..) und die Beschwerden mich nerven. Mein einziger Trost ist unser Baby, das mich kickt und sich bemerkbar macht und das wir bald in den Armen halten können
Mein Fazit - ich versuche mit gesundem Menschenverstand durch die SS zu gehen und andere nervende Menschen zu ignorieren 
Dir weiterhin eine wunderbare SS!
Re: Schwangerschaft ist keine Krankheit
Antwort von Liam7403 am 11.09.2022, 19:48 Uhr
Teils richtig, teils ein Fluch
Die blödsinnigste Erfindung sind mMn diese Frühtests.
Dicht gefolgt von Nubtheorie und Ramzi. Achja, und ganz neu Skull.
Re: Schwangerschaft ist keine Krankheit
Antwort von Tierpark-Mama am 11.09.2022, 20:28 Uhr
Ich finde ja, es sollte nicht heißen: "Frauen sind schwanger, nicht krank."
Viel mehr sollte der Spruch lauten "Frauen sind nicht krank, ABER schwanger." - schließ ist so eine Schwangerschaft eine Extremsituation für den weiblichen Körper. Ob nun "gesund" schwanger oder "ungesund" schwanger.
Normalzustand ist schwangersein für die Frau nicht.
Re: Schwangerschaft ist keine Krankheit
Antwort von Gesichtsnase, 5. SSW am 11.09.2022, 20:35 Uhr
Da stimme ich dir 100% zu! Ich hasse diesen Spruch!!! Klar ist man nicht krank, aber es ist Sau anstrengend und manchmal schlimmer als krank. Das sagt doch nur schick verpackt aus „stell dich nicht so an!“ was spricht den Frauen dich das echt an, sich kacke zu fühlen und erschöpft zu sein. Ich finde, „schwanger und nicht krank@ ist einer der dänlichsten Sprüche überhaupt! Sorry, macht mich immer wütend ^^
Re: Schwangerschaft ist keine Krankheit
Antwort von Lena0105 am 11.09.2022, 21:01 Uhr
Da stimme ich Tierpark-Mama komplett zu.
Ja, Schwangerschaft ist keine Krankheit aber die vielen unterschiedlichen Beschwerden können einen schon ziemlich quälen. Für viele Frauen ist es, wie lauter verschieden Krankheiten, die sich aneinander reihen.
Ich habe das Glück noch nie eine schlimme oder langwierige Krankheit gehabt zu haben. Aber bei meiner damaligen wie auch der derzeitigen Schwangerschaft fühle ich mich fast durchgängig sehr unwohl oder habe Schmerzen.
Es ist ja nicht so also ob lediglich der Bauch wächst und sich sonst gar nichts verändert. Es ist eine ziemlich herausfordernde Situation für den weiblichen Körper und Geist.
Deshalb stört es mich manchmal sehr, wenn man kritisiert wird sobald man sich negativ über seine Schwangerschaft äußert.
Ich finde man kann sich durchaus beklagen, auch wenn Schwangere hier heutzutage natürlich sehr viel Glück haben im Vergleich zu den Frauen früher.
Während der Schwangerschaft leisten wir sehr viel :)
Auch, was die moderne Medizin mit all den ganzen Tests angeht, stimme ich meinen Vorrednerinnen zu. Es ist kann Fluch und Segen sein.
Re: Schwangerschaft ist keine Krankheit
Antwort von Ronja420 am 11.09.2022, 21:08 Uhr
Ich hätte jedes mal kotzen können, wenn mir einer gesagt hat "Du bist schwanger und nicht krank"
Das mag bei einer einfachen, Komplikationslosen Schwangerschaft vielleicht stimmen, aber das haben nunmal nicht alle. Und nur weil man nicht "krank" im übertragenen Sinne ist, bedeutet das nicht, dass man 100% Belastungsfähig ist.
Ich hatte bis zur 25. Woche starke Übelkeit, vorzeitige Wehen, Migräne, Atemnot wegen Maske tragen im Einzelhandel, verstärkte Angstzustände und Panikattacken und musst emich von Krankmeldung zu Krankmeldung hangeln, weil es keiner für notwendig erachtete, mich aus dem Verkehr zu ziehen. Und dann bekommt man von Chef und Ärztin den Spruch geballert.
Ich finde den Text mehr als fragwürdig.
LG
Re: Schwangerschaft ist keine Krankheit
Antwort von Godzilla, 32. SSW am 12.09.2022, 8:14 Uhr
Aha.
Und wann genau sollen diese tollen Zeiten gewesen sein, in denen die Schwangeren so glücklich durch ihr Leben geschwebt sind?
Die Lebenserwartung von Frauen war früher deutlich niedriger als die von Männern, und das lag doch vorwiegend an der hohen Mortalität im Zusammenhang mit Schwangerschaft und Geburt.
Die Schwangerschaft mag per se keine Krankheit sein, aber sie ist der Flaschenhals der menschlichen Evolution. Dass wir dermaßen große Gehirne haben im Verhältnis zu unserem Körper erfordert, dass wirklich alles bis zum Maximum ausgereizt wird: Dazu müssen die Babies sehr unreif auf die Welt kommen, da der Kopf sonst bereits zu groß wäre, und das weibliche Becken muss breiter sein als es für den aufrechten Gang wirklich optimal wäre, ja es wird sogar extra eine Fuge gelassen, wo das Becken sonst ruhig auch verknöchern könnte, damit der Babykopf da noch irgendwie durch passt; die Geburt ist bei Menschen wirklich ein Extremfall, der alles ausreizt, was möglich ist. Auch, dass Menschen bei der Geburt Hilfe durch Artgenossinnen benötigen (von ein paar Ausnahmen abgesehen, aber im Normalfall ist es notwendig und zwar seit Jahrtausenden) ist wirklich eine Ausnahme.
Das gibt es sonst meines Wissens nach nur bei Säugern, die im Wasser gebären, und die brauchen die Hilfe nur um die Neugeborenen schnell an die Oberfläche zu bringen, aber nicht für die Geburt selbst.
Glaubt ihr wirklich, dass die Frauen sich früher keine Sorgen gemacht haben?
Ich glaube das Gegenteil ist der Fall. Die Schwangerschaft war immer schon eine Zeit zwischen Hoffnung und Angst, mitunter Todesangst.
Der große Unterschied ist der, dass all die Ängste heute kaum mehr berechtigt sind, eben weil die medizinische Versorgung dermaßen gut ist.
Wir machen uns einfach immer noch Sorgen, zT verbreitet auch medizinisches Personal Sorgen, wo es nicht nötig wäre, aber das kommt noch aus Jahrtausenden wo die Säuglingssterblichkeit hoch war und viele Frauen bei der Geburt starben.
In Italien, zumindest in Abruzzo, gibt es zB immer noch den Brauch, dass der erste Geburtstag eines Kindes ganz, ganz groß gefeiert wird, viel mehr als die Geburt.
Das kommt nicht von ungefähr, man ging einfach erst zum ersten Geburtsag davon aus, dass das Kind überlebt. Vorher zahlte sich eine große Feier garnicht aus.
So, und nun zum letzten Satz: Unsere Kinder sind Menschen, kein Profit?
Wirklich keiner? Wovon genau lebt die Frau Privathebamme denn? Wenn eine Schwangerschaft so easy ist, wozu brauch ich denn dann eine Privathebamme?
Nur damit die mir sagt, dass alles gut ist und ich eh nicht krank bin und ich alles easy allein schaffe?
Dafür wär das Honorar dann aber gewaltig hoch..
Ja, Schwangerschaft und Geburt sind ein riesen Business geworden. Da gehören aber so Dinge wie Bernsteinkettchen, Globuli, Akupunktur, etc. für die es noch nicht mal einen Wirkungsnachweis gibt, mindestens so kritisch hinterfragt.
Versteht mich richtig, ich hab selbst eine Wahlhebamme, aber das liegt eben nicht daran, dass Schwangerschaft und Geburt so unkomplizierte, einfache Angelegenheiten wären. Sondern im Gegenteil, ich brauch jemand die durchgehend für mich da ist und nicht bei Schichtwechsel einfach geht, die weiß, wann medizinische Intervention nötig ist und wann nicht.
Wenn die Frau Privathebamme wirklich nicht weiß, wozu Frauen medizinische Unterstützung in Schwangerschaft und Geburt brauchen, ist sie vielleicht ein wenig falsch in dem Beruf.
Re: Schwangerschaft ist keine Krankheit
Antwort von winterzwerg am 12.09.2022, 9:52 Uhr
Meine Hebamme sagte beim ersten Kennenlernen auch, dass man schwanger und nicht krank sei. 
Und am liebsten hätte ich ihr deshalb ein paar Takte erzählt.
Mir ging es über 9 Wochen schlecht, ich hatte 24/7 Übelkeit und viel mit Erbrechen zu kämpfen. Für mich hat es sich definitiv wie eine Krankheit angefühlt, denn ich war einfach nicht mehr fit.
Ich für meinen Teil kann aber inzwischen sagen, dass mit mir kein Profitgier betrieben wird. Mir geht es inzwischen blendend, mein Baby wächst und gedeiht und ich fühle mich rundum gesund.
Re: Schwangerschaft ist keine Krankheit
Antwort von Liam7403 am 12.09.2022, 14:37 Uhr
Dann sollten diese heutigen Schwangeren aber genau jenes Gehirn öfter mal benutzen.
Seit Internet sind einige doch gar nicht mehr in der Lage, auch mal logisch zu denken, mütterliche Instinkten zu folgen oder einfach mal die eigenen Mütter zu fragen. Dann heißt es immer "Nein, ich habe niemanden, den ich fragen könnte"..... DAS glaube ich nicht.
Mich kotzt es zum Beispiel derbe an, wenn hier immer wieder Sprüche kommen wie "Eure Erziehung vor 30 jahren kann man doch mit der heutigen gar nicht mehr vergleichen"
Als ob wir vor 30 Jahren - ja so alt ist mein Ältester - unsere Kinder vernachlässigt haben, von der falschen Ernährung ganz zu schweigen.
Ja, wir haben ab der 8. Lebenswoche ab und zu Karottensaft ins Fläschchen, aber es hat definitiv nicht geschadet. Klar entwickelt sich die Medizin weiter und heute weiß man eben mehr, aber das heißt noch lange nicht, dass wir alles falsch gemacht haben. Wird aber immer wieder behauptet!
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