Schwanger - wer noch?

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Geschrieben von Prickelbritt, 29. SSW am 24.10.2003, 11:17 Uhr

Nochmal zum Thema Taufe und so... (laaang)

Hallo, alle zusammen!
Habe mir die Beiträge unten noch mal angesehen und darüber nachgedacht. Ich glaube, bei vielen von Euch ist die Einstellung zur Kirche von schlechten Erfahrungen mit Pastören, dörflichen Strukturen oder anderen Erlebnissen geprägt. Wohlgemerkt: ich (kath.) habe auch größte Schwierigkeiten mit vielen Dingen in der Kirche frei nach dem Motto: der liebe Gott ist ja ganz in Ordnung, nur das Bodenpersonal...!. Ich kann weder die Stellung von Frauen und Laien in der Kirche noch den verlogenen Umgang mit Homosexuellen akzeptieren und ich halte das Zölibat für nicht mehr zeitgemäß (glaube auch, bei Aufhebung würde es viel mehr pastoralen Nachwuchs geben), um nur einige Punkte zu nennen. Auch der derzeitige Papst steht eher für eine Rückwendung zum Mittelalter als für notwendige Erneuerungen. Fazit: viele Idioten, die das Priesteramt falsch verstanden haben (oder falsch verstehen wollen) treiben viele Menschen aus der Kirche. Eine solche Erfahrung scheinen viele von Euch zu haben, und auch ich kenne einige schreckliche Priester. Das ist einfach schade, denn in Anbindung an eine Kirchengemeinde werden auch viele gute Dinge vermittelt, Werte wie Barmherzigkeit, Toleranz, Teilen, Gerechtigkeit. Es gibt Gruppen für Kinder, Frauen oder Familien, Jugendfreizeiten, Feste usw. Ich hatte das Glück, in zwei Gemeinden aufzuwachsen, die gute Geistliche und eine funktionierende Jugendarbeit hatten. Mit einigen aus der früheren Jugendarbeit, u.a. dem damaligen Vikar (also heute ein Pfarrer) waren wir diesen Sommer noch im Urlaub! Dann habe ich vor einiger Zeit eine Familie kennengelernt, die einen recht engen kirchlichen Bezug hatte. Die drei Kinder waren sehr gut erzogen (was natürlich primär an den Elten liegt, aber eben vielleicht auch an deren persönlichen Überzeugungen!), und ich fragte micht,ob das nicht auch was mit Religion als Orientierung zu tun hat. Ich glaube zudem, dass man Dinge, also auch eine Kirche, nur von innen ändern kann, deshalb bin ich auch trotz großer Zweifel nie ausgetreten. Und verlogen ist nicht nur die Kiche: Ein Pastor bekam im letzten Advent Besuch von einer Kindergartengruppe aus dem städtischen KiGa nahebei. Die Kinder gingen zur Krippe und sagten: Schau mal, die Weihnachtsmaus! Er fragte nach, was sie meinen und es stellte sich heraus, dass die Betreuer den Kindern die Weihnachtsgeschichte vorenthalten haben, aber um die Festlichkeit und die Geschenke zu erklären, erfanden sie die Weihnachtsmaus!! Das ist so verlogen, dass ich denen als betroffene Eltern einige passende Worte gesagt hätte...
Eine ketzerische Frage zum Schluss: ist es nicht auch verlogen, sein Kind taufen zu lassen, nur weil es so schön feierlich ist??? Obwohl man selbst an nichts glaubt und von der ganzen Institution nichts hält??? Bin gespannt auf eine hoffentlich folgende Diskussion mit Euch!

Viele Grüße
Britta

 
9 Antworten:

Re: Nochmal zum Thema Taufe und so... (laaang)

Antwort von Käferchen, 15. SSW am 24.10.2003, 11:26 Uhr

Huhu,

ich habe keine schlechte Erfahrung mit meinem Pfarrer gemacht. Als ich Konfirmantin war war unser Pfarrer um die 30 und war richtig cool drauf. Ich wurde als Kind getauft und mit 14 Konfirmiert. Außer als Konfirmantin bin ich höchstens 2mal im Jahr in die Kirche gegangen. Ich wurde immer so geleitet weil meine Mutter mir die Option auf eine kirchliche Trauung freihalten wollte. Ich bin jetzt verheiratet(standesamtlich) und das reicht mir. Bin aus der Kirche ausgetreten. Wenn meine Kinder später in die Kirche wollen...egal ob ev oder Kath dann können sie das tun..ich werde sie nicht daran hindern!

Und ich finde es unklug zu behaupten wer nicht in einer Religion ist kennt keine Religion. Man muss nicht in die Kirche gehen um zu glauben! Glauben beginnt im Kopf...man kann auch zu Hause glauben!

so sieht meine Meinung aus
lg Käferchen

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Re: Nochmal zum Thema Taufe und so... (laaang)

Antwort von Katrin mit Christiane, 7. SSW am 24.10.2003, 11:42 Uhr

Hallo,

also das mit der Weihnachtsgeschichte finde ich absolut nicht schlimm, denn ich habe sie als Kind auch nicht gekannt und finde es auch nicht verwerflich, wenn ein städtischer Kindergarten religionsneutral bleibt und mit so einer Geschichte regelt er es eben so.
Mit der Taufe nur weil es so schön festlich ist, halte ich rein gar nichts, denn mit der Taufe verpflichte ich mich doch dem Kind die kirchlichen Werte zu vermitteln. Ich bin 18 Jahre lang ohne religiöse Kenntnisse aufgewachsen, da meine Eltern beide nicht in der Kirche waren und es zu Ostzeiten auch nicht gerne gesehen wurde, aber auch nach der Wende spielte bei uns die Kirche keine Rolle und ich habe es auch nicht vermißt, da ich es eben nicht kannte. Mit 18 lernte ich dann meinen Mann kennen und das ist ausgerechnet ein Pfarrerssohn und seitdem beschäftige ich mich auch mit dem Glauben, weil es in der Schwiegerfamilie eben eine sehr große Rolle spielt. Ich werde mich nicht taufen lassen, dafür spielt für mich der Glaube eine zu geringe Rolle, aber wir werden trotzdem den Gottesdienst zur Trauung machen, d.h. die kirchliche Trauung bei der mir aber keine Glaubensbekenntnisse abverlangt werden, das machen wir aus zwei Gründen zum einen weil es die Familie erfreut und zum anderen weil ich die Religion nicht mehr so abwegig empfinde, aber auf keinen Fall weil es doch schöner ist, denn das zählt hier nicht, da man bei uns auch standesamtlich in weiß heiratet, wenn man mag. Meine Tochter haben wir auf meinen Wunsch hin auch Taufen lassen, denn in der hiesigen Region hätte sie sonst keine Chance überhaupt die Kirche kennenzulernen.

Viele Grüße
Katrin

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Re: Nochmal zum Thema Taufe und so... (laaang)

Antwort von eva77, 15. SSW am 24.10.2003, 11:49 Uhr

Hi Britta!

Ich kann dir nur recht geben. Ich hab auch so manche schlechte Erfahrung mit der Institution Kirche gemacht. Ich geh auch nur mehr selten in die Kirche - zum Leidwesen meiner Schwiegermutter. Aber wenn ich gehe, gehe ich aus Überzeugung.

Natürlich hat Religion nicht unbedingt etwas mit der "Mitgliedschaft" zu tun, ich bin aber der Meinung, daß die Religion ohne Mitgliedschaft nicht so gelebt werden kann wie mit. Ist man nicht Mitglied fallen alle Zeremonien und Feierlichkeiten weg. Ich denke gerade für Kinder ist es wichtig, diese aktiv zu erleben. Das beginnt mit der Taufe und endet mit der Beerdigung. Ich bin auch kath. getraut und es war uns wichtig, diesen Bund fürs Leben auch vor Gott zu besiegeln.

Das muß sich ja recht spießig anhören *g*. Aber das ist meine Meinung. Mit gewissen Einstellungen der Kirche (Zölibat, Verhütung, ..) kann ich auch nicht unbedingt was anfangen. Aber "davonlaufen" ist für mich keine Lösung.

Liebe Grüße und vergeßt nicht, jeder muß sich seine eigene Meinung bilden und die auch vertreten können.

Eva

PS: Habt ihr gewußt, daß verheiratete evangelische Pastoren, die zum Katholizismus übertreten, als kath. Priester verheiratet bleiben dürfen?

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Re: Nochmal zum Thema Taufe und so... (laaang)

Antwort von Moneypenny77, 17. SSW am 24.10.2003, 12:05 Uhr

Also ich bin ganz und gar Deiner Meinung!

Eine teilweise Ablehnung kirchlicher Riten oder Regeln darf nicht zwangsläufig zu kompletter Abwendung führen. Insbesondere Taufe und Hochzeit sind, wie ich finde, sehr wichtige Sakramente, bei denen es nicht um die hübsche Feier geht.

Ich finde, daß, wenn man sagt man könne auch für sich glauben und müsse dazu nicht in die Kirche, ein Vorwand für Faulheit ist, weil man nämlich einfach keinen Bock hat, sich mal sonntags morgens zwischen alte Omis auf eine harte Kirchenbank zu setzen. Interessant finde ich immer, daß gerade die Leute sich am meisten über Kirche als Institution beschweren, die seit Jahren kein Kirchenhaus mehr von innen gesehen geschweige denn einen Gottesdienst besucht haben.

Versteht mich nicht falsch: jedem seinen Glauben oder eben auch Nicht-Glauben, aber in dieser Sache gibt es kein schwarz oder weiß, man kann sich kein Hintertürchen offenhalten, falls man Kirche dann doch mal braucht.

Verlogen finde ich, aus der Kirche auszutreten, um offiziell die Kirchensteuer zu bezahlen, aber dann taufe, kirchliche KiGas, Hochzeit und Beerdigung auf Kosten der Idioten in Anpruch zu nehmen, die brav weiter ihre Steuern zahlen.

Wenn ein Leben ohne Kirche, dann aber bitte auch richtig...

So und jetzt hole ich mir mal schnell Pfeffer und Salz... für die Tomaten mit denen ich gleich beworfen werden!

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*Tomate auf Moneypenny werf*...PATSCH...Yeah..getroffen ...*feix* ... =c)

Antwort von Käferchen, 15. SSW am 24.10.2003, 12:30 Uhr

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Re: Nochmal zum Thema Taufe und so... (laaang)

Antwort von lisa_68, 33. SSW am 24.10.2003, 13:46 Uhr

ich bin mit dir einig, dass der *dorf*pfarrer bzw. der pfarrer der kirche, zu der man gehört sehr viel ausmacht. wir haben hier einen tollen pfarrer, zwar auch schon 67 jahre alt, aber mit beiden beinen auf dem boden. er kann alt und jung begeistern und liebt besonders kinder sehr. ich bin sicher, dass ein pfarrer der sehr konservativ ist und nix gelten lässt, was nicht schon von 20 päpsten abgesegnet wurde, viele gläubige abschreckt.

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Re: Nochmal zum Thema Taufe und so... (laaang)

Antwort von Astrid&Adam am 24.10.2003, 14:08 Uhr

Hallo!

Ich gebe zu ich geh auch nicht mehr zur Kirche, wahrscheinlich vor allem aus Faulheit, und weil ich nicht wirklich mit der Meinung einiger Würdenträger konform gehe. Aber ich glaube Trotzdem an Gott und will auch mein Kind mit allen katholischen Bräuchen und christlichen Werten aufziehen. Ich möchte nicht, dass mein Kind mir was von ner weihnachtsmaus erzählt, oder Ostern feiern wir, weil der Hase ja seine Eier verteilen muss. Mir war es auch sehr wichtig, dass er getauft wird. Und wenn er mal etwas älter ist, werde ich mit ihm auch zur Kirche gehen.
Und ich finde es furchtbar, wenn in einem stattlichen Kindergarten solche Geschichten erfunden werden, die nun mal nichts mit der Wirklichenbedeutung zu tun haben. Es geht ja auch keiner her und lässt sich z. Bsp. für nen jüdischen oder islamischen Fiertag ein Märchen einfallen nur, damit die kinder nciht mit der Religion konfrontiert werden.
Und ich finde es auch seltsam, wenn nciht gläubige Weihnachten feiern. Was feiern die da? den Konsumrausch?
Also wer sich von der Kirche distanziert sollte auch aufhören ihr Feste zu feiern, denn man fängt ja auch nicht auf einmal an Chanuka zu feriern, ohne dass man jüdisch ist.

LG
Astrid!

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Re: Nochmal zum Thema Taufe und so... (laaang)

Antwort von Moneypenny77, 17. SSW am 24.10.2003, 14:15 Uhr

Genau Astrid!

Und ich finde, wer mit Kirche und kirchlichen Feiertagen nichts am Hute hat, sollte an diesen Tagen auch nicht frei haben, sondern schön brav arbeiten ehen, denn das würde das Bruttoinlandsprodukt und Wirtschaftswachstum weit nach vorn bringen...

(Mist, jetzt werden aus den leckeren Tomaten faule Eier...)

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lol penny ...will aber auch noch was dazu sagen

Antwort von Käferchen, 15. SSW am 24.10.2003, 14:51 Uhr

also nur weil ich nicht in die Kirche gehe und mein Kind noch nicht Taufen lasse erzähl ich meinem Kind nicht dass der Osterhase kommt und die Weihnachtsmaus die Geschenke bringt! Das ist einfach Quatsch...und wer sowas macht der ist einfach dumm. Wenn mein Kind alt genug ist dann erzähle ich ihm schon von Jesus und was mit ihm passierte...und was es mit Weihnachten auf sich hat. Wer solches Wissen vom Glauben abhängig macht gehört gewiss nicht in die Kirch sondern woandersch hin *g*


so...jetzt geh ich auch in Deckung! *fg*

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