zurück| Geschrieben von Future2021, 25. SSW am 23.01.2022, 18:41 Uhr |
Gender Disappointment vom feinsten
Hallo liebe Mit-Mamis.
Vor ab, ich fühle mich schon schlecht. Negative Kommentare nutzen mir nichts, daher bitte ich davon abzusehen.
Wir bekommen einen kleinen Jungen.
Erfahren habe ich es beim Organultraschall im Dezember, aber in Wahrheit wusste ich es schon von der ersten Sekunde an.
Das Kleine ist ein absolutes Wunschkind. Aber von an Beginn hatte ich ein wenig Angst vor den Worten „es ist ein Junge“. Ich konnte mich kaum auf die Schwangerschaft einlassen, weil ich einfach direkt wusste es ist ein kleiner süßer Junge.
Auch jetzt, im Freundeskreis, auf Social Media: alle um mich herum bekommen Mädchen. Ich kenne niemanden mit einem Sohn.
Es tut mir unheimlich Leid, dass ich so fühle und dennoch kann ich es nicht abstellen.
Natürlich habe ich den kleinen lieb und wünsche ihm nur das Beste. Und dennoch hoffe ich, dass beim nächsten Ultraschall kommt: oh es ist doch ein Mädchen.
Gibt es vielleicht gleichgesinnte oder Frauen, die ähnliches fühlen? Vielleicht sogar genau umgekehrt fühlen…
Ich danke Euch. 
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Re: Gender Disappointment vom feinsten
Antwort von Pipiletta am 23.01.2022, 18:47 Uhr
Es kann ja nicht nur Frauen in der Zukunft geben. Wie schlimm wäre das denn?
Wenn das Baby dann da ist, wirst du merken, dass es gleich ist, ob Junge oder Mädchen. In den ersten Jahren sind kleine Kinder gleich.
Re: Gender Disappointment vom feinsten
Antwort von Reese am 23.01.2022, 18:57 Uhr
Hey,
also mir ging’s ähnlich und ich wurde hier charmant zerrissen von wegen ich sollte froh sein überhaupt ein Kind zu bekommen.
Hat mir natürlich überhaupt nicht geholfen, man hat eben Wünsche bzw in meinem Fall war ich mir 100% sicher dass es ein Mädchen wird bis er seinen Spatz in den US gehalten hat und es nicht zu leugnen war.
Jetzt ist der Kleine seit knapp 4 Wochen da und dieses „rosa, pony reiten, Kleidchen kaufen“ ist komplett in den Hintergrund gerückt.
Gibts halt Winnie Pooh statt Glitzer.
Der Liebe zum Kind hat es definitiv keinen Abbruch getan, eine Tochter könnte ich nicht mehr lieben als dieses kleine Wesen was gerade neben mir auf der Couch liegt.
Ich wünsche dir von ganzem Herzen dass du - wenn die „Enttäuschung“ und die Hormone sich etwas gelegt haben - dich damit anfreunden kannst und du wirst sehen wenn der Zwerg da ist könnte er wahrscheinlich auch 3 Augen, 2 schnippis und 5 Beine haben, man muss sie einfach lieben.
Re: Gender Disappointment vom feinsten
Antwort von Babyborn18 am 23.01.2022, 19:08 Uhr
Hey du,
für Gefühle kann keiner was. Auch, wenn es für viele nicht nachzuvollziehen ist. du fühlst ja nicht mit Absicht so.
Dennoch würde ich vlt Mal in mich gehen, was diese Gefühle auslösen. Ich muss sagen, während in anderen Ländern Mädchen sehr unerwünscht sind, ist es hier in Deutschland (oder westlichen Raum) so, dass Mädchen anscheinend das bessere "Geschlecht" sind.
Noch krasser wird es, wenn man 2 Jungs hat. Da gibt's dann schon fast Beileidskarten.
Und ich erlebe immer wieder die gleichen Gründe, wieso es denn unbedingt ein Mädchen sein soll.
1. Sie sind süßer
2. Als Mama hat man mit dem Mädchen mehr gemeinsam oder kann sich mehr in die hineinfühlen
3. Für Mädchen gibt's bessere Klamotten
4. Die Mama kann nix mit "Jungssachen" anfangen.
Ich finde diese Gründe müsste es gar nicht geben, wenn man sich da nicht so drauf fixieren würden. Denn...
Zu 1.: Nö. Ich kenne süße Jungs, ich kenne süße Mädchen. Ich kenne Babys / Kinder, die ich nicht süß finde. Das ist doch unabhängig vom Geschlecht.
Zu 2.: Wenn das eigene Kind erst Mal da ist, ist es egal, welches Geschlecht es hat. Man begleitet diesen Menschen ein Leben lang. Sieht es aufwachsen, erzieht es. Du wirst Momente haben, wo du ihn verstehst und Momente haben, wo du verzweifelst. Ganz unabhängig vom Geschlecht. Es mag sein, dass sich eine Mama z. B. besser in die Tochter hineinversetzen kann, wenn sie bspw die erste Periode hat, als der Papa. Aber wenn sich beide Elternteile gleich um ihren Nachwuchs kümmern, es lieben und ihm Aufmerksamkeit schenken, dann wirds immer Momente geben, wo Grad Mama oder eben Papa besser "passt"
Zu 3.: Ja, es gibt eine viiiiiel größere Auswahl für Mädchen. Aber was spricht dagegen, dort auch zu shoppen? Wir kaufen für unseren Sohn regelmäßig in der Mädels Abteilung. Ich wüsste nicht, wieso mein Junge nicht auch ein Rosa Shirt haben darf. Bei Mädchen in blau macht auch niemand einen Aufstand. Jungs können auch lange Haare tragen, genauso wie Mädchen kurze.
Zu 4.: Wenn wir Jungs einreden, das Fußball Männersache ist und sie bspw nicht Turnen sollen etc. Ja dann haben wir halt auf ewig Klischeetypische Jungs und Mädchen Sachen. Wieso sollte ein Junge nicht reiten dürfen? Wieso sollte ein Junge nicht kuschelig sein? Wieso sollte ein Junge nicht mit Puppen spielen dürfen? Und selbst wenn der Junge ein typischer Junge, wie aus dem Buche wird. Daran ist auch nix schlimm. Da darf man doch als Mama reinfinden. Vlt macht es dann sogar Spaß. Und wenn nicht.... So what? Auch nicht schlimm. Mein Partner hat 2 Hobbys, die ich so gar nicht teile. Deswegen finde ich unsere Beziehung und unsere Zeit miteinander nicht weniger schön. Und so ist es doch auch mit Kindern. Man muss nicht alles toll finden.
Ich weiß natürlich nicht, was deine Gründe sind, dass du unbedingt ein Mädchen wolltest. Vermute aber stark, dass es zumindest in ähnlicher Form einer der oben genannten ist. Und da kann ich dir nur raten, dich davon zu lösen. Es ist DEIN Kind. Du wirst es lieben. Und du wirst dich hinter her fragen, wieso du nur so gedacht hast.
Wir haben wie gesagt bereits einen Jungen und bald kommt die Schwester. Und mich nerven die Sprüche a la "oh perfekt, ein Pärchen, besser geht's nicht". Auch, wenn's nett gemeint ist. Aber meine Familie wäre nicht weniger perfekt, wenn auch das zweite ein Junge geworden wäre. Oder wir 2 Mädchen hätten. Meine Familie ist perfekt, weil jeder toll ist, wie er ist. Und nicht, weil er Junge oder Mädchen ist.
Versuch dich selbst zu hinterfragen. Etwas loszulassen von diesem Mädchen Gedanken. Aber schäme dich nicht für deine Gefühle. Man kann einfach nichts dafür.
Lange Rede kurzer Sinn: du wirst dein Kind lieben. Egal, was es ist. Versprochen.
Re: Gender Disappointment vom feinsten
Antwort von Babyborn18 am 23.01.2022, 19:14 Uhr
Es ist nicht böse gemeint. Nicht falsch verstehen :) aber bezogen auf meinen langen Text unter dir, auch wieder die Bestätigung, wieso man (bzw. Frau) sich ein Mädchen wünscht.
Auch ein Junge kann doch rosa tragen und auf Ponys reiten. Zugegeben, ein Kleidchen würde ich meinem Sohn jetzt nicht anziehen. Aber alles andere muss doch nicht verloren gehen, bloß weil es ein Junge ist.
In der Kitagruppe meines Sohnes lieben viele Jungs rosa und glitzer. Niemand findet das komisch. Und das ist auch gut so. Wenn Jungs das von alleine blöd finden, ist das was anderes und auch völlig okay. Aber sie darein zu drängen kommt halt von den Eltern.
Und von sowas würde ich mich gedanklich Verabschieden.
Das entscheidet aber Natürlich jeder für sich selbst. Ich würde niemals jemanden verurteilen, wenn er seinen Jungs nur blau anziehen mag oder wie in deinem Fall, dem jungen eher Winnie puh, als was rosanes anzieht. Geht mich ja auch nix an :)
Wenn das aber die Gründe für einen Geschlechterwunsch waren/sind, würde ich mich davon befreien und meinem Jungen anziehen, worauf ich eben Lust habe :)
Re: Gender Disappointment vom feinsten
Antwort von BMJ? am 23.01.2022, 20:12 Uhr
Ich kann dich gut verstehen.
Ich hab mich immer eher als Mädchen-Mama gesehen. Bei Mädchen fällt es mir leichter, mich auf ihr spielverhalten einzustellen bzw. Ihre Interessen zu teilen. Auf der anderen Seite komme ich bei Ärger besser mit Jungs klar, die sind in der Regel zugänglicher.
Nun ja, ich wurde schneller als erwartet schwanger und hab von Anfang an gesagt, es wird ein Junge.
Ich hatte keine leichte Anfangszeit. Arbeitgeber und Betriebsarzt hatten grad eine schwierige Zeit und an mir sollte ein Exempel statuiert werden. Erst als meine Frauenärztin dem einen Riegel vorschob wurde es besser. Zu dem Zeitpunkt hatte ich mir schon gewünscht nicht schwanger zu sein.
Und obwohl ich die Vorahnung schon hatte, als das Outing kam, war ich enttäuscht. Ich konnte nicht anders.
Die SS lief weiter nicht ohne Komplikationen und Anfang der 26. Woche mussten wir bangen, ob er nicht doch geholt werden muss.
Unser Sohn kam gesund zur Welt. Wir waren glücklich, auch wenn er ein Schreibaby war.
Ja, er ist bis heute laut, wild und ungestüm. Aber er ist auch aufmerksam, hilfsbereit, interessiert, kreativ, einfühlsam und sehr sensibel.
Wir bekommen jetzt unseren dritten Sohn. Und mittlerweile bin ich nur noch genervt von den Mitleidsbekundungen der anderen oder der Aussage „Dann wird halt das nächste ein Mädchen“
Nein! Wir bekommen ein weiteres Kind, weil wir uns nicht komplett gefühlt haben und nicht weil wir unbedingt ein bestimmtes Geschlecht wollten.
Sicher wäre es auch schön gewesen ein Mädchen zu haben.
Aber ich bin mir sicher, so wie es ist sollte es sein.
Und wenn ich unsere ersten beiden miteinander spielen sehe und sehe wie sehr sie sich auf ihren Bruder freuen kann ich mir schon gar nicht mehr vorstellen, wie es anders sein sollte.
Seine Gefühle annehmen und trotzdem offen sein und das kleine Wesen lieben stehen für mich nicht im Wiederspruch.
Wenn dein Kind erstmal da ist wirst du sicher auch besser dich von der Wunschvorstellung lösen und all die schönen Seiten sehen können!
Re: Gender Disappointment vom feinsten
Antwort von Gustavina, 28. SSW am 23.01.2022, 20:13 Uhr
Ich wollte immer nur Jungen und bekomme jetzt das zweite Mädchen - während die “Unfall“Kinder im Freundeskreis einen Jungen nach dem nächsten hervorbringen.
Das hat anfangs auch sehr an mir genagt, aber wurde schon in der Schwangerschaft „besser“ (ohne die nervige SchwiMu, die immer darauf rumritt, dass es ein Mädchen werden muss, wäre es sicher schneller gewesen 
) und bald nach Geburt habe ich da monatelang nicht mehr dran gedacht. Ich konnte mir auch niemals vorstellen, dass ich etwas mit einem Mädchen „anfangen“ könnte, während mein Mann unbedingt eines wollte.
Nunja. Jetzt mache ich meiner Tochter im Kleid (mit Hunden drauf) Zöpfchen, während sie mit ihren Dinos oder Zügen spielt und vor dem Schlafengehen wird mir vermutlich wieder etwas von Baggern erzählt, ehe wir gemeinsam Sterne an der Decke angucken. 
Dein Kind wird wundervoll sein, denn es ist DEINES. Auch ein Sohn kann mit dir kuscheln, basteln, Puppen anziehen oder was auch immer du dir vorgestellt hast. Vom Geschlecht hängt so wenig ab.
Unsere Aufgabe als Eltern ist es, unsere Kinder auf ihrem Weg zu unterstützen. Das gilt für „Standard“-Mädchen oder -Jungen ebenso wie für mein Dinomädchen oder einen Prinzessinenjungen. Und wenn bei mir Mädchen2 ein Vollblutklischeemädchen wird? Dann gibt es hier vermutlich zukünftig Dinos im Glitzertütü. Werde ich auch schaffen. ebenso, wie du auch alles meistern wirst, sobald du dich von deinen (ggf. verklärten) Wunschvorstellungen verabschiedest und auf das Abenteuer einlässt, welches vor dir liegt.
Traurig, dass es im immer noch diese vorurteilsbehafteten Klischees gibt!
Antwort von 3wildehühner am 23.01.2022, 20:15 Uhr
"Jetzt ist der Kleine seit knapp 4 Wochen da und dieses „rosa, pony reiten, Kleidchen kaufen“ ist komplett in den Hintergrund gerückt.
Gibts halt Winnie Pooh statt Glitzer."
Es ist so traurig, dass es im immer noch diese vorurteilsbehafteten Klischees gibt!
Ist es wirklich diese antiquierte Rollenvorstellung, die ihr euren Kindern, egal welchen Geschlechts, vermitteln wollt?
Euer Kind ist ein Mensch, eine PERSÖNLICHKEIT,
UNABHÄNGIG vom Geschlecht!
Re: Gender Disappointment vom feinsten
Antwort von Aixoni am 23.01.2022, 20:22 Uhr
Hey,
Ich kenne das genau andersrum. Ich habe mir schon seit ich klein war immer einen Jungen gewünscht - keine Ahnung warum, aber es war einfach so.
Bekommen habe ich zwei Mädels, die ich von Herzen liebe. Trotzdem war ich beide Male anfangs enttäuscht darüber. Insbesondere beim zweiten Kind, weil mein Gefühl hier anders als bei der ersten Tochter gesagt hat, dass es ein Junge wird.
Wir wollten immer drei Kinder und ich habe jetzt schon etwas Angst vor der Enttäuschung, falls es wieder ein kleines Mädchen wird. Gleichzeitig weiß ich aber auch, dass ich sie trotzdem unendlich lieben würde.
Hab vertrauen. Dein kleiner Sohn wird eine Mama haben, für die es nichts perfekteres gibt als ihn. 
Re: Gender Disappointment vom feinsten
Antwort von Annaanmar, 18. SSW am 23.01.2022, 20:32 Uhr
Mach dir kein Kopf, ich habe mir von Anfang an wie eine Besessene ein Mädchen gewünscht.
Es wurde alle 3 Male ein Junge .
Ich hab bei meinem ersten Sohn auch mir gar nicht vorstellen können, eine Jungen Mama zu sein. Aber glaube mir , sobald du ihn das erste mal in den Händen hältst, wirst du überglücklich sein gerade dieses Kind bekommen zu haben. Beim 2. Sohn hab ich sogar vor Kummer geweint. 
jetzt bei Kind Nummer 4 mache ich mir keine Gedanken mehr, ich Weiß eh das ich es abgöttisch Lieben werde, und das wirst du auch. Hauptsache die Kinder kommen gesund auf die Welt. Kopf hoch, deine Einstellung wird sich bald ändern.
Re: Gender Disappointment vom feinsten
Antwort von Beccy333, 16. SSW am 23.01.2022, 20:40 Uhr
Hier hatte erst vor kurzem eine ein Beitrag gehabt, bei ihr war es umgekehrt sie bekommt ein Mädchen statt einen Jungen, vllt kannst du mit ihr ja Kontakt aufnehmen.
3wildehühner
Antwort von Reese am 23.01.2022, 20:46 Uhr
Nur weil ich eben meinem Sohn keine rosa tütüs gezielt aufschwätzen werde wenn er sie nicht explizit möchte um MEINE vermeintliche Toleranz weltoffen jedem aufzudrängen heißt es nicht, dass er antiquiert erzogen wird. 
Bei mir steht das Kind im Vordergrund und nicht die Selbstverwirklichung.
Da dich das Thema aber bei jedem Genderpost triggert scheint das ja echt n Finger in die Wunde zu sein…
Re: Gender Disappointment vom feinsten
Antwort von Honigküchlein am 23.01.2022, 20:56 Uhr
Hallo,
Eine sehr gute Freundin von mir hat sich auch immer ein Mädchen gewünscht und konnte sich gar keinen Jungen vorstellen. Der Kleine ist jetzt 2 Jahre und sie kann sich überhaupt nichts anderes mehr vorstellen. Das Geschlecht ist vollkommen egal, weil das eigene Kind einfach perfekt ist.
Ich selbst hatte immer große Angst davor ein Mädchen zu bekommen, ich habe 4 Brüder und habe immer vorgelebt bekommen, dass Jungs viel besser sind und viel mehr dürfen. Als Mädchen und Frau habe ich selbst leider schon viel schlechtes erlebt und hatte immer große Angst, dass meine Tochter sowas auch erleben muss und ich sie nicht davor schützen könnte. Noch dazu kommt die als Kind schlechte Beziehung zu meiner Mutter. Nun ist es so, dass mein 1. Kind ein Junge ist und ich gerade mit unsere Tochter schwanger bin und was soll ich sagen. Ich freue mich riesig auf mein kleines Mädchen. Ich habe begriffen, dass dieses kleine Mädchen eine ganz eigene Persönlichkeit sein wird und ihr eigenes Leben führen wird und ich mein bestes tun werde immer für sie da zu sein, denn ich bin ja auch nicht meine Mutter. Für mich ist das ganze Rosa, Glitzer, Pferde, Zöpfe Thema seeehr weit weg, aber wenn die Kleine das will, bekommt sie es. Inzwischen finde ich die Mädchenkleidung sogar ganz süß, solange sie nicht zu übertrieben ist. Meinem Mann geht es übrigens ähnlich, wenn auch aus anderen Gründen. Papa muss ja seine Kleine beschützen ;).
LG, es wird alles gut werden!
ICH habe kein Wort über "rosa Tütüs" verloren!
Antwort von 3wildehühner am 23.01.2022, 21:48 Uhr
"Jetzt ist der Kleine seit knapp 4 Wochen da und dieses „rosa, pony reiten, Kleidchen kaufen“ ist komplett in den Hintergrund gerückt.
Gibts halt Winnie Pooh statt Glitzer."
Da schreibst du nichts von "rosa Tütüs", sondern von deiner antiquierten Sicht auf Frauen.
ICH habe auch NICHTS von "rosa Tütüs" geschrieben.
Lediglich davon, dass jeder Mensch eine eigene PERSÖNLICHKEIT ist.
"Da dich das Thema aber bei jedem Genderpost triggert scheint das ja echt n Finger in die Wunde zu sein…"
DU schreibst von "rosa Tütüs".
DU hast scheinbar IMMER NOCH ein Problem damit einen Sohn zu haben.
Und das musst du jetzt kompensieren.
Indem du ihn vermeintlich "männlich" erziehen möchtest.
Was Winnie Pooh damit zu tun hat, weiß ich nicht, denn den lieben doch (fast) alle KINDER. Und nicht nur Jungen.
Aber geh mal in dich, warum DU beim Thema "Persönlichkeit" ausleben lassen, bei einem Jungen ein "rosa Tütü" ins Spiel bringst.
Das sind DEINE GEDANKEN.
ICH sehe es so:
JEDER MENSCH ist einzigartig und es ist genauso ok, wenn ein Junge ein rosa Kleidchen anziehen möchte, wie wenn er als Spiderman rumlaufen möchte-ebenso, wie es ok ist, wenn ein Mädchen im rosa Kleidchen rumlaufen möchte, wie wenn es ein Spiderman Kostüm anziehen will.
ES soll sogar Kinder geben, die lieben Fußball UND Glitzer oder Autos UND Pferde oder lange Haare und Boxen oder Jeans und Puppen oder sogar alles auf einmal.
Aber DAS scheint in DEINE beschränkte Sichtweise nicht zu passen!
Es gibt nicht nur "rosa Tütü" und "Arbeitshose"....
Re: Gender Disappointment vom feinsten
Antwort von Schneeglöcken am 23.01.2022, 21:51 Uhr
Nehmen wir mal an, du würdest ein Mädchen bekommen.
Was erwartest du dir von einem Mädchen? Wie hat es deiner Vorstellung nach zu sein und zu werden?
Ist es genaugenommen nicht unfair, an ein noch nicht mal geborenes Menschlein bereits eine Erwartungshaltung zu haben? Eine fixe Vorstellung darüber wie es zu sein hat, ohne sein wahres Wesen überhaupt kennen gelernt zu haben?
Sind Kinder dazu da, die Erwartungen und Bedürfnisse ihrer Eltern zu erfüllen? Oder haben sie es nicht eher verdient unvoreingenommen angenommen und akzeptiert zu werden?
In Wahrheit ist das Geschlecht doch völlig egal. Mit deinem Kind kommt ein neuer Mensch auf diese Welt. Eine neue Person. Mit Vorlieben und Abneigungen. Mit (später einmal) Wünschen, Träumen, Zielen und Ängsten. Mit hellen oder dunklen Augen, langen oder kurzen Haaren. Mit seiner individuellen Körpergröße und Stimme…
Wenn du es weitgehend unvoreingenommen ins Leben begleitest, so dass es sein wahres Potential bestmöglich entfalten kann, anstatt es in eine starre Schablone zu pressen, die vielleicht lediglich deiner Vorstellung aber nicht diesem tatsächlichen Kind entspricht, dann hast du den Grundstein für eine gute Beziehung zwischen deinem Kind und dir gelegt.
Re: Gender Disappointment vom feinsten
Antwort von 3wildehühner am 23.01.2022, 22:08 Uhr
Das hast du toll geschrieben!
GENAUSO sollte es sein!
Es geht darum, das Kind NICHT in eine bestimmte Rolle zu pressen, sondern es sich frei entfalten zu lassen.
Deshalb verstehe ich die Reaktion von Reese auch gar nicht, warum sie "rosa Tütüs" erwähnt.
Darüber wurde ja gar nichts geschrieben.
Re: Gender Disappointment vom feinsten
Antwort von Btby am 23.01.2022, 22:20 Uhr
Gute Idee, vielleicht können sie ja tauschen
Re: Gender Disappointment vom feinsten
Antwort von miss_spicy am 23.01.2022, 22:26 Uhr
Glitzer = Mädchen
Winnie Poo = Jungs
"Ich werde doch nicht meinem Jungen etwas aufdrängen"
Die Leute merken echt nix mehr glaube ich, 3 Wellen Feminismus und wir leben in der dümmsten, verblödeten, seichtesten Gesellschaft ever.
Re: Gender Disappointment vom feinsten
Antwort von 3wildehühner am 23.01.2022, 22:26 Uhr
Re: Gender Disappointment vom feinsten
Antwort von Future2021 am 23.01.2022, 22:26 Uhr
Deine Fragen sind gut gewählt.
Erst einmal fallen mir schon viel mehr Mädchen Namen ein, die mir gefallen.
Ich habe drei Schwestern und ausschließlich Cousinen. Alle sind natürlich komplett unterschiedlich, aber wir sind eine eingeschworene Truppe.
In meiner Vorstellung passte da auch immer nur ein weiteres Mädchen dazu.
Meine Freundinnen haben auch alle Töchter. Ich habe Angst, dass mein Sohn keinen Anschluss findet oder spätestens in ein paar Jahren, wenn das Geschlecht (leider doch) eine Rolle spielt, die „ewigen“ Freundschaften der Kinder auseinander gehen.
Auch wenn ich mein Kind in keine Rolle stecke, denn mir ist es auch egal ob mein Sohn reiten möchte oder meine Tochte Fußball spielen möchte, so tut es unsere Gesellschaft leider doch. Und spätestens in der Kita wird mein Sohn nach Hause kommen und sagen: das sind Mädchensachen, die möchte ich nicht.
Das macht mir einfach Sorgen.
Das mit den Erwartungen ist ein guter Punkt, ich ertappe mich selbst dabei, dass ich grundsätzlich für alles eine gewisse Form von Erwartung habe.
Re: Gender Disappointment vom feinsten
Antwort von Patchwork am 23.01.2022, 22:35 Uhr
Ich kann Dir absolut die Sorge nehmen. Ich habe 5 Jungs und erwarte höchstwahrscheinlich meinen 6 Sohn. Auch wenn ich mir manchmal ein Mädchen wünschte, sobald Du Dein Wunder in den Armen liegen hast, ist es vollkommen egal welches Geschlecht. Es ist einfach das großartigste Geschenk, Glücksgefühle umströmen Dich und Du liebst es, genau so wie es ist!!!
Meine Jungs sind zwischen 18 und 4 Jahre und sie sind so unglaublich liebevoll , mitfühlend. Du bestimmst mit Deiner Erziehung, wie sie sich entwickeln und gerade Jungs haben meist ein noch so viel innigeres Verhältnis zur Mama, wohingegen Mädels eher ihre Papas vergöttern.
Freue Dich auf Dein wunderbares Geschenk 
Re: Gender Disappointment vom feinsten
Antwort von Babyborn18 am 23.01.2022, 22:52 Uhr
Also zum Thema Namen. Du brauchst ja nur einen Namen, der dir gefällt und nicht ganz viele :) das könnte dann ja auch bei der Entscheidung noch schwieriger sein.
Zum Thema Freundschaften und alle haben Mädchen. Zwei sehr gute Freundinnen von mir haben Kinder im Alter meines Sohnes. Die eine ein Mädchen, die andere einen Jungen. Unsere Kinder haben so gut wie nix miteinander zu tun. Es ist nicht so, dass sie sich nicht mögen. Aber jedes Kind hat halt bereits sein eigenes kleines Leben / eigene Freundschaften, die sie in ihrer Kita kennengelernt haben. Das sind halt ihre Freunde. Die Kinder von uns Mamis müssen auch nicht zwingend befreundet sein, nur weil wir es sind.
Das tut aber unserer Freundschaft (also von uns Mädels) überhaupt keinen Abbruch. Wieso auch? deine Erwartungshaltung ist also jetzt schon, dass eure Kinder befreundet sein werden und später aufgrund des Geschlechts nicht mehr... Diese Gedanken würde ich ablegen. Dein Sohn wird sich seine Freunde selbst auswählen. Und wenn's passt, sind es die von deinen Freundinnen und wenn nicht, eben nicht :) und Freundschaften können kommen und gehen unabhängig vom Geschlecht. Du hast vermutlich auch nicht mehr alle dieselben Freunde, wie mit 3 Jahren :)
Ja manchmal wird man von der Gesellschaft noch in eine Ecke gedrängt. Aber dann ist es unsere Aufgabe, als Mama und Papa, unsere Kinder zu begleiten und sie zu unterstützen, in allem, was sie mögen. Und selbst wenn dein junge später keine Klischee Mädchen Sachen mag, ist das doch auch nicht schlimm.
Ich will hier wirklich nicht so tun, als hätte ich die Weisheit mit löffeln gefressen ;) aber du hast ja selbst erkannt, dass du bestimmte Erwartungen hast. Und diese würde ich versuchen abzulegen. Denn glaub mir. Egal was du vorher erwartest, was du dir vorstellst, wie du was machen willst. Dein Würmchen wird dich eines besseren belehren - es kommt immer anders als man denkt.
Alles Liebe
Re: Gender Disappointment vom feinsten
Antwort von nita83, 15. SSW am 23.01.2022, 23:07 Uhr
Ich habe hier zu Hause einen jungen mit den schönsten locken der Pferde liebt reiten geht gerne Pferde Glitzer Pullover trägt.Und auch Nagellack super findet.
Und nein ich kann es nicht verstehen. Wohl aber auch weil ich nach 6 fg inkl.stiller Geburt und Krebs Erkrankung des kleinen weiß das andere Dinge viel wichtiger sind.
Ich bin auch total von einem 3 jungen ausgegangen. Ja bin sogar bemitleidet worden das ich ha nur Jungs habe.
Nun wirds ein Mädchen und ich freu mich trotzdem. Wie meinte mein kleiner Sohn Mama ein Junge wär schön gewesen aber Hauptsache es lebt. Recht hat er
Es gibt so viele schöne Jungs Sachen .
Klar kann man einen Wunsch haben aber wenn ich mich entscheide schwanger zu werden weiß ich das die chance nur 50/50sind aufs Wunsch Geschlecht.
Kurz enttäuscht sein verstehe ich doch für mehr fehlt mir völlig das Verständnis. Und Jungs spielen mit Mädchen genauso gut gerade in den ersten Jahren und dann lernt man durch Kita Spiel Platz und Co andere Jungs Mütter kennen.
Hier fahren die Männer einmal im Jahr mit allen Kindern weg zelten ohne Mütter und da spielt das Geschlecht gar keine Rolle.
Manchmal sollte man sich davon einfach frei machen.
LG nita
Re: Gender Disappointment vom feinsten
Antwort von Beccy333 am 23.01.2022, 23:51 Uhr
Ich meinte damit das die über ihre Gefühle reden können. Manchmal denkt man echt man unterhält sich mit Kindern hier
Re: Gender Disappointment vom feinsten
Antwort von 3wildehühner am 24.01.2022, 0:43 Uhr
Ja, wenn vermeintlich erwachsene Frauen ein Kind in die Welt setzen wollen, was bekanntermaßen für beide Geschlechter eine 50% Chance ( die Hermaphroditen rechne ich mal raus) beinhaltet, und dann rumheulen, das Kind sogar ablehnen, weil es den anderen 50% entspricht, ja, dann ist DAS kindisch!
Diese Frauen sollten sich besser einen Hund anschaffen- da kann man sich dann das Geschlecht aussuchen.
Re: Gender Disappointment vom feinsten
Antwort von nita83 am 24.01.2022, 4:19 Uhr
Thema Freundschaft unter Kindern also mein Sohn kann den fast gleichaltrigen jungen meiner Freundin null ausstehen. Ganz klein ging das noch da spielt er lieber mit dem Mädchen auch mit fast 12 Jahre.
Selbst als Kleinkind fand er den jungen meiner damaligen besten Freundin völlig doof aber so richtig.
Meine Güte Freundschaften verändern sich nunmal im Leben. Ich treff mich mit der Mutti trotz dem auch wenn unsere Kinder sich nicht grün sind.
Mein kleiner fast 7 spielt mit Mädchen genauso wie mit Jungs sogar besser weil Mädchen eben Pferde lieben.
Ja klar gabs da Sprüche im Kindergarten zu doch es liegt an mir und auch den erzieherin dem Kind den Rücken zu stärken. Wir haben dann mal Profi Pferdestärken geschaut und wie viele davon Frauen sind. Oder auch schlichtweg wem gehören denn die ganzen Pferde im Stall richtig einem Mann. Nachdem wir geklärt haben das er das tragen und spielen kann was er will zieht et die pinke reithose genauso zur Kita wie Nagellack.
Im Feriencamp ist er als oft einziger Junge der Held im Kreis der Mädels. Also nein du musst kein tütü anziehen doch einfach mal drüber nachdenken was das eigentliche Problem ist. Und ja Namen brauchst du nur einen.
Unsere Kinder haben alle 3 Namen und beim jetzt Mädchen fehlt der letzte auch noch. Sind halt von einem jungen ausgegangen da stand der Name vollständig. Doch das ist doch kein Beinbruch irgendwas wird uns schon noch einfallen.
Dem eigenen Kind den Rücken stärken wenn es für seine Vorlieben von anderen angewählt wird ist da das zauberwort. Das ist sicherlich nicht immer ganz einfach gerade wenn das Kind verzweifelt ist und doch machbar wenn man will und seine eigenen Grenzen im Kopf mal Beiseite legt.
LG nita
Re: Gender Disappointment vom feinsten
Antwort von Judy291 am 25.01.2022, 20:14 Uhr
Hey liebe Mami,
ich bin in GENAU der gleichen Situation wie du. Wir haben heute erfahren, dass wir einen Jungen kriegen. Magst du dich mit mir etwas austauschen? Vielleicht würde uns das gut tun.
