Erfahrungen im Geburtshaus gesucht

Hallo Birgit,

ich habe meine beiden Söhne im Geburtshaus entbunden. Dankbarerweise ist das Haus 100m weiter vom Khs., das machte mir die Entscheidung, gerade beim ersten Kind sehr viel leichter (wg. kurzer Wege, im Zweifelsfall...)

Die erste Geburt war schon sowas wie eine "Traumgeburt", in den siebeneinhalb Stunden habe ich mich gewissermaßen "im Wasser" (Wanne, ging gar nicht) "zu Lande" (auf einem Peziball und allen Vieren, fand ich beides auch blöd) und "in der Luft" (am Seil hängend, auch nicht so der Knaller) versucht. "Geendet" bin ich dann auf dem Hocker, den ich von Anfang an nicht wollte, aber das ging mit Abstand am Besten. Der Schmerz war heftig, die Pressphase so kurz, dass die Zweithebamme es nicht mehr geschafft hat, pünktlich zu sein :-) und ich fühlte mich anschließend (ungelogen!) wie SUPERWOMAN. *lach*

Mein zweites Kind kam in einer sehr unglücklichen Situation zur Welt, und entsprechend katastrophal war die Geburt. Sie dauerte sehr viel länger als die erste, ich konnte so überhaupt nicht loslassen, zwischenzeitlich überlegten meine Hebammen, mich wg. Geburtsstillstand rüber in die Klinik zu verlegen. Achso, und nach 6 Stunden hätte ich für eine PDA getötet, ernsthaft.
Danach habe ich mir geschworen, NIE NIE WIEDER ein Kind auf die Welt zu bringen. (never ever say "never", right? ;-) )

Fazit:Wenn Du Dein Leben ohnehin sehr selbstverantwortlich betrachtest, und wenn die Umstände stimmen, ist Geburtshaus eine feine Sache. DU bist der Taktgeber, sonst niemand. Ich habe mich in meiner ersten Geburt sehr beschützt und behütet gefühlt (in der zweiten wäre ich ohnehin ÜBERALL verloren gewesen...). Ich musste mich mit keinem blöden Arzt rumärgern, war mit ausschließlich vertrauten Personen umgeben, keiner redete über mich hinweg - das ist schon eine Menge wert.

"Meine" Hebamme war zur Vorsorge, zur Geburt und zur Nachsorge für mich da, auch das fand ich sehr schön. Sie war auch nie um einen Rat verlegen, wenn es irgendwo hakte: sie kannte unendlich viele "kleine" Mittel mit großer Wirkung. Wer, wie ich, nicht so auf Schulmedizin steht, wird auch das zu schätzen wissen.
Wer aber große Sicherheit braucht und Verantwortung lieber abgibt, ist in einem Krankenhaus sicher besser aufgehoben.

lg,

yvonne