Schwanger - wer noch?

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Geschrieben von huehnchen69 am 11.02.2010, 19:20 Uhr

Dein persönliches Sicherheitsgefühl will ich dir nicht absprechen, aber...

objektiv gesehen ist es nicht so, dass HGs gefährlicher sind als KH-Geburten.
Eher andersrum.
Das hat eine ganze Reihe von Gründen:
* Wirklich dramatische Verläufe sind extrem selten (bei 10000 außerklinischen Geburten pro Jahr in Deutschland gibt es im Schnitt 90 Notfallverlegungen, bei der Hälfte davon kommt das Kind spontan).
* Zu Hause hat man eine 1:1-Betreuung. Was nützt einem die Hebamme bei einem Wehensturm oder vorzeitigen Plazentalösung, wenn die gerade bei einer anderen Schwangeren ist, herbeigeklingelt wird, dann die Lage begutachtet, den Arzt herbeiklingelt ...
* Oft führen überflüssige Maßnahmen im KH zu einer Interventionskaskade, die den schlechten Zustand des Babys überhaupt erst herbeiführt.
* Das was du als "Romantik" abtust, wirkt sich ganz entscheidend auf den Geburtsverlauf aus. Menschen sind Säugetiere, bei Angst und Adrenalinausschüttung können sie noch wie damals, als sie vor Raubtieren flüchten mussten, die Geburt verzögern. Wenn man also am Geburtsort Angst hat - was im Schitt eher passiert, wenn man in einer fremden Umgebung in einer Ausnahmesituation unter fremden Menschen ist - dann können die Wehen wegbleiben (kennen bestimmt viele hier, dass man mit schönen Wehen losfährt, und kaum kommt man im KH an, sind sie weg), ineffektiv werden, schmerzhafter als nötig emfpunden werden, etc.
* Und zuguterletzt natürlich auch die gute Erreichbarkeit medizinischer Versorgung. Etwa jede 8. außerklinische Geburt wird verlegt. Fast jede davon in Ruhe, meistens wegen Geburtsstillstand. Auch wenn zu Hause das Kind bestimmt nicht drin geblieben wäre: Wenn sich abzeichnet, dass es irgendein Problem geben könnte, wird verlegt. Und das ist ja auch klasse so. Irgendwo im Busch, 5 Busstunden vom nächsten KH entfernt, könnte ich auch nicht entspannt mein Kind gebären.

Wie gesagt, dein *persönliches* Sicherheitsempfinden ist wichtig. Wenn *du* dich im KH gut aufgehoben fühlst, ist das für dich genau der richtige Platz, dann wirst du dich dort optimal entspannen könnnen, und würdest dich zu Hause allein und verloren fühlen, was für die Geburt (Adrenalin und so) schlecht wäre.
Und es kann immer etwas schiefgehen, wenn es auch noch so unwahrscheinlich ist, und besonders dafür ist es wichtig, dass man eine Entscheidung getroffen hatte, mit der man im Reinen ist.


Aber ich wehre mich gegen das Bild, das du gezeichnet hast, von einer Hausgebärenden, die die Sicherheit ihres Kindes für Duftlämpchen und Salzsteinleuchte aufs Spiel gesetzt hat, denn das ist falsch.

Viele liebe Grüße und eine schöne Geburt,
Sabine

P.S.: Das gilt natürlich nur bei "normaler" SchwSch! Bei einer Frau mit schwerer Gestose o.ä begleitet natürlich keine Hebamme eine HG.

 
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