Abstillen und eigenes Bett

Bei diesen Themen gehen die Meinungen SEHR auseinander, daher solltest du dir am besten überlegen was DU möchtest und dann dementsprechend agieren. :-)

Leider sind Kinderärzte bei Erziehungs- und Ernährungsfragen auch nicht unbedingt die beste Wahl, da diese eben eher für die Gesundheit und Entwicklung ausgebildet sind. Ratschläge in die Richtung sind dann eher persönliche Meinungen als fundiertes Wissen.

Bei Fragen zum Abstillen würde ich mich eher an eine Hebamme oder noch besser Stillberaterin wenden.

Das natürliche Abstillalter liegt laut WHO zwischen dem 2. und 7. Lebensjahr, daher würde ich (aus heutiger Sicht, da mir bei Kind 1 auch andere Dinge eingeredet wurden) mindestens bis zum zweiten Lebensjahr Stillen oder eben Ersatzmilch geben.
In der Realität habe ich unseren Sohn mit 4 Monaten abgestillt ("er wird nicht mehr satt", "ab jetzt hat Stillen eh keine Vorteile mehr", "er braucht die viel nahrhaftere Ersatzmilch" ) und bis er 1,5 Jahre alt war Premilch gegeben. Wir haben sie dann probeweise weggelassen und da er nie wieder danach gefragt hat, waren wir dann mit dem Thema durch.
Er hat die ersten 6 Monate bei uns geschlafen, dann 6 Monate in seinem Zimmer / Bett. Pünktlich zu seinem ersten Geburtstag ging dann plötzlich gar nichts mehr - ich habe einen Entwicklungssprung im Verdacht, dass er plötzlich mehr mitbekam... Und ab da schlief er dann wieder bei uns - bis wir das eben nicht mehr so wollten.

Bei Töchterchen war ich deutlich besser informiert. Ich habe sie lange gestillt, was von Ärzten sehr unterschiedlich aufgenommen wurde. Einige fanden es völlig überflüssig, andere waren neutral, manche waren regelrecht entsetzt und einer (mein Frauenarzt) hat's sogar bejubelt (da Stillen das Brustkrebsrisiko senkt ).
Bei der Frage, wo und wie das Kind schläft, verhielt es sich recht ähnlich. Von "total begeistert" bis "das geht überhaupt nicht!" war alles dabei.

Beide schliefen bei uns bis sie etwa 5 Jahre alt waren, das Bett wurde dementsprechend vergrößert, ab da fingen wir an sie in ihrem Zimmer einschlafen zu lassen. Mit dem Angebot, dass sie nachts rüber kommen können. Das nutze unser Sohn die ersten 6 Monate, danach kam er nicht mehr rüber. Achja und nach der Einschulung kam er noch 1-2 Monate "zu Besuch". Töchterchen kommt bis heute (sie wird 7, kommt bald in die zweite Klasse) fast jede Nacht zu uns. Sie braucht es scheinbar noch und uns stört es nicht.

Von daher kann ich wirklich nur empfehlen: Überlege dir was du möchtest, behalte dein Kind dabei im Blick und dann setze es langsam um. :-)