Schlafen, einschlafen, durchschlafen

Schlafen, einschlafen, durchschlafen

Fotogalerie

Redaktion

 
Ansicht der Antworten wählen:

Geschrieben von sileick am 15.02.2014, 21:43 Uhr

SIDS und Elternbett fortgesetzt und eine Frage

Hallo,

Hallo, ich bin ganz selten hier mal am Gucken, jetzt, weil wir gerade so eine Phase haben, in der mein Kind mittags einfach nicht in den Schlaf findet, obwohl sie müde ist, egal ob mit oder ohne Stillen....Sie ist knapp 28 Monate alt, schlief bis vor kurzem pünktlich um 14:00 Uhr, selten eher ein und dann auch gern 3 Stunden. Dennoch war sie um halb neun im Bett und schlief dort. Sie schläft da mit Papa nach dem Abendstillen ein, mittags stille ich sie in den Schlaf, seit sie nachts durchschläft (bis ca. halb fünf). Alles schon lange so, eigentlich seit sie ein Jahr alt ist. Sie konnte schon früh nachmittags nicht mehr schlafen, so dass wir den späten Mittagsschlaf dafür hatten. Wenn sie dann mittags eingeschlafen ist, braucht sie normalerweise auch ihre 2-3 Stunden. Schaffe ich es, sie vor 13:00 Uhr ins Bett zu bringen, schläft sie dann normalerweise auch relativ leicht ein, je näher an 13:00 Uhr es ist bzw. danach ist nichts mehr möglich. Sie ist müde, sie will schlafen, sie bemüht sich darum, aber es geht nicht, auch dann nicht um 14:00 Uhr oder 14:30 Uhr. Vor kurzem ist sie mir dann beim Stillen um kurz nach sechs eingeschlafen. Aber sie wollte nicht ins Bett. Kennt das jemand? Schlafen ist sonst kein Problem. Sie möchte gern, schläft auch ohne Mamas Brust abends ein und ist dabei zufrieden und fröhlich.

Zum anderen Thema:

Ich hab unten schon mal auf diese SIDS und Elterntbettgeschichte reagiert, aber das liest vermutlich niemand mehr, darum noch einmal.

Ich habe mich aus gegebenem Anlass seinerzeit ziemlich intensiv mit dem Thema SIDS beschäftigt (Schwiegermutter!!!), und dabei habe ich folgende Schlüsse gezogen:

1. Auffällig ist, dass es SIDS NUR in Ländern gibt, in denen Co-Sleeping wenig oder nicht praktiziert wird. Will heißen: IN Ländern, in denen die Mütter mit den Kindern schlafen, ist SIDS unbekannt. Das sollte zu denken geben, wenn man, wie der o.g. Experte, solche aggressiv formulierten Weisheiten von sich gibt.

2. Alle Studien, die zu diesem Thema gemacht wurden, konnten keine letztendliche Sicherheit bringen. es gibt diese und jene Ergebnisse. Zu bedenken ist, dass Studien, die SIDS mit dem gemeinsamen Schlafen in Verbindung bringen, nicht berücksichtigen, ob das Kind gestillt wird, ob der Schlafplatz wirklich sicher ist, ob das Kind regelmäßig im Bett der Eltern schläft, ob die Eltern abends ein paar Gläschen Wein trinken oder anderen Alkohol konsumieren bzw. Schlaftabletten oder Drogen nehmen, rauchen etc. All diese Faktoren sind sicherheitsrelevant und gehören berücksichtigt, damit so eine Studie wirklich eine belastbare Aussage machen kann.

3. Man hat Untersuchungen gemacht, bei denen man eine ganze Reihe Frauen, die ihr Kind im Elternbett schlafen lassen und stillen, nebst Kind gefilmt hat. Heraus kam, dass die Mutter sich im Schlaf automatisch immer nach dem Kind ausrichtete, das Kind im Schlaf stillte (die Frauen gaben morgens an, viel weniger oft gestillt zu haben als es tatsächlich der Fall war!), das Kind immer wieder zurechtlegte, wenn es sich verwurstelt hatte und man konnte erkennen, dass sich der Schlafrythmus (beinhaltet auch die Atemkontrolle) von Kind und Mutter anpassten. Das heißt, wenn das Kind im Leichtschlaf war, war es auch die Mutter. Lag die Mutter neben dem Kind, wachte sie auf, wenn das Kind Atemaussetzer hatte.

4. Man weiß, dass frühes Durchschlafen bei einigen Kindern das SIDS-Risiko erhöht. Es sieht so aus, als würde das erzwungene Durchschlafen (Schlaftraining) das Risiko erhöhen. Kinder, die früh selbst durchschlafen, haben möglicherweise schon eine größere Reife des Atemzentrums erlangt und können das. Zumindest ist das eine Theorie, für die es eine Reihe von Hinweisen gibt.

5. Was erwiesen ist, ist, dass Babys noch ein nicht perfekt funktionierendes Atemzentrum besitzen, genau, wie sie ihre Temperatur anfangs noch nicht selbst regulieren können. Es kann also nachts passieren, dass sie aufhören zu atmen. Meist setzt die Atmung mit Verzögerung zum Glück wieder ein, aber eben nicht immer. Sind die Kinder dann allein im Bettchen, merkt es niemand, sie sterben, weil sie nicht mehr atmen. Schlafen sie im Elternbett, kann schon eine leichte Bewegung der Eltern die Kinder wieder animieren zu atmen bzw. sie passen ihre Atmung der der Mutter an, die ist dann sozusagen ein Schrittmacher. Letztendlich wacht aber die Mutter normalerweise auch auf, wenn was nicht stimmt. Da ist wohl bei uns tatsächlich noch ein bisschen Instinkt übriggeblieben.

Wenn also der Experte so gut informiert ist über die Gefahren des Co-Sleeping, dass er die Frauen derart intensiv warnen zu müssen glaubt, dann wird er sich bestimmt auch über diese neueren Erkenntnisse bald in Kenntnis setzen. :-)

Wir schlafen noch immer mit unserer Tochter (28Monate) zusammen, und es hat immer bestens geklappt. Niemand ist unglücklich mit dieser Situation.

Euch wünsche ich schönes Kuscheln!

Falls jemand zu unserem Problemchen noch eine Meinung hat, würde sie mich interessieren.

Viele Grüße

Sileick

 
11 Antworten:

Re: SIDS und Elternbett fortgesetzt und eine Frage

Antwort von sinata123 am 16.02.2014, 12:10 Uhr

also ich finde das thema wird langsam aber sicher dauerzerkaut. klar ist das eine schreckliche sache und dies wünscht man nicht mal seinem größten feind, aber vielleicht wird es einfach zu viel thematisiert. ich kenne von erzählungen, wo kinder im arm der mutter an sids gestorben sind. also glaub ich, dass es einfach dafür keine sicherheit gibt (solange die tatsächliche ursache dafür nicht gefunden wurde. und ob es auch dann was hilft, ist fraglich). jede familie sollte für sich die richtige schlafsituation wählen. ob gemeinsam im elternschlafzimmer oder jeder für sich im eigenen zimmer.

also unsere maus (15 wo) schläft seit zwei tagen alleine. und bis jetzt ist es die beste entscheidung. sie schläft durch (natürlich nicht total fest, wacht immer wieder auf, schläft aber auch von alleine wieder ein, kann sie hören), heißt von ca. 22.30 bis 8.00 uhr (was sie vorher nie gemacht hat), und wir schlafen jetzt auch viel besser und sind ausgeruhter (was ich finde auch sehr wichtig ist). außerdem wird sie gepuckt (was sie braucht, weil sie sonst sehr schwer in den schlaf findet) und sie bekommt ein schnuffeltuch vor den schnulli (damit sie ihn nicht gleich verliert). fenster sind die ganze nacht gekippt. am anfang hatte ich auch meine bedenken. aber jedes kind ist anders und braucht individuell was anderes. auch beim schlafen. hätte auch nichts dagegen gehabt, wenn sie bei uns geschlafen hätte. aber so ist es besser für alle (bis jetzt).
also würde ich sagen, entscheidet was für eure kinder das beste ist, egal ob es um schlafen, essen, spielen, etc. zu tun hat. hauptsache ihr und euer kind seid glücklich mit der entscheidung. denn es mischen sich einfach meiner meinung nach zu viele leute ein, die die situation oft nicht verstehen und kennen. und viele ratschläge sind zu allgemein ausgerichtet und zu wenig nach den individuellen bedürfnissen!

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: SIDS und Elternbett fortgesetzt und eine Frage

Antwort von sinata123 am 16.02.2014, 12:13 Uhr

man macht sich das leben eh schon schwer genug

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: SIDS und Elternbett fortgesetzt und eine Frage

Antwort von sileick am 16.02.2014, 13:27 Uhr

Ich stimme Dir voll und ganz zu. Mir geht aber die Hutschnur hoch, wenn "Experten" unbewiesene oder erwiesenermaßen falsche Dinge erzählen, die Mütter in Angst und Furcht versetzen und damit noch mehr Unsicherheit verursacht wird als ohnehin schon besteht.

Der beste Weg ist immer der, der für die ganze Familie passt, ohne Frage, und natürlich sind alle Kinder verschieden. Meine Kleine hätte ich niemals ins Bettchen legen und streicheln oder trösten können, um sie zum Einschlafen zu begleiten. Sie hätte bis zum Abwinken geschrien und brauchte ganz viel Nähe. Nebenbei frage ich auch, warum man eine Situation (in Bezug auf das Schlafen) herbeiführen muss, in der das Kind Trostbedarf bekommt. Da könnte man gleich so mit ihm schlafen, dass es keinen Trost braucht. Wenn man kann. Daher bin ich eh immer kritisch, wenn Leute Patentrezepte verteilen. Was gefühlt gut ist, ist auch richtig. Leider gibt es bei uns in D so viele Stimmen, die den Müttern die Fähigkeit absprechen, das Bauchgefühl als Zeiger zu nehmen und darauf zu hören.

Alles Gute weiterhin!

Sileick

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: SIDS und Elternbett fortgesetzt und eine Frage

Antwort von Fuchsina am 16.02.2014, 13:45 Uhr

Mir ist ehrlich gesagt Dein Beitrag ein wenig zu lang und das Thema wurde hier auch schon zig mal diskutiert und letztendlich muss jeder für sich entscheiden.

Aber es ist einfach falsch, dass SIDS in Länder wo Kinder mit ihren Eltern schlafen nicht existiert. SIDS exisitert leider überall. Auch ich kenne einen konkreten Fall wo das Kind im Arm der Mutter gestorben ist - Nähe allein schützt das Kind leider nicht.

Fakt ist, die genau Ursachen von SIDS sind auch heute noch weitesgehend unbekannt. Die ganzen Empfhelungen basieren somit eigentlich eher auf Erfahrungswerte. SOmit muss jeder für sich selbst entscheiden was er/sie in diesem Kontext für seinem Kind für das Richtige hält.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: SIDS und Elternbett fortgesetzt und eine Frage

Antwort von Fuchsina am 16.02.2014, 14:23 Uhr

Ich habe mir jetzt übrigens nochmal die Mühe gemacht die Antworten von Dr. Busse zu lesen. UND: wie jeder Kinderartz (!) rät er auch von Elternbett ab, wiel das einfach die offizielle Empfehlung ist. Selbst die WHO rät bis zu einem bestimmten Alter vom Elternbett ab (laut meiner Information).

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: SIDS und Elternbett fortgesetzt und eine Frage

Antwort von Jollygirl29 am 16.02.2014, 16:05 Uhr

Hallo!

Ich denke, wenn man auf die Sicherheit achtet, ist CoSleeping eine gute Sache. Unsere Erste musste leider noch mit Umquartieren leben - ich wusste es eben nicht besser.

Die Mittlere hat in den ersten beiden Lebensjahren meistens neben mir geschlafen. Jetzt mit fast vier ist sie öfters bei meinem Mann oder bei der Großen.

Das Baby schläft mit seinen fünf Monaten neben mir. Großes Bett plus Beistellbett und eigener Schlafsack. Alkohol und Co sind eh tabu. Geraucht wird nicht.

Eventuell versuchen wir, ob die beiden Kleinen nach dem ersten Jahr ein gemeinsames Schlafzimmer bekommen.

SIDS seien laut unserer ersten Hebi geschüttelte Babys. Ein befreundeter Kinderarzt vermutet eine Störung der Blutzufuhr. Er meinte, man könne das im US sehen. Seine Kinder haben auch im Elternbett geschlafen.

Im Krankenhaus sagte der Chefarzt der Kinderklinik keinesfalls Elternbett. Die Kinderkrankenschwester sagte am besten bei der Mama im Bett.

Ich denke, es gibt Babys die schlimmes Pech haben und mir tun die Eltern unendlich leid. Eine schlimme Sache, wodurch auch immer ausgelöst.

Liebe Grüße
Jolly

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: SIDS und Elternbett fortgesetzt und eine Frage

Antwort von Kräuterzauber am 16.02.2014, 18:49 Uhr

Wow, so nen langen Mittagsschlaf wünscht ich mir für meinen auch ;) aber um mal auf deine Frage zu Antworten:

Entweder es ist eine Phase die wieder vorbei geht :)

Oder

Ist sie vielleicht grad im Umbruch von Mittagsschlaf auf keinen bzw weniger?

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: SIDS und Elternbett fortgesetzt und eine Frage

Antwort von sileick am 16.02.2014, 21:11 Uhr

Ja, das kann schon sein. Ich hatte schon das Gefühl, dass es jetzt etwas kürzer wird. Auf einmal, so ganz ohne Vorwarnung. Sie hat so unheimliche Probleme, runterzufahren. Die hatte sie als ganz kleines Baby auch, dann noch mal mit so ca. 6 Monaten, dann gar nicht mehr, und jetzt ist es wieder so.

Es ist viel los: Sie lernt fleißig Laufradfahren seit gestern, weil sie nun gewachsen und knapp so groß ist, dass es jetzt geht (hat schon lange drauf gewartet, war aber immer noch zu klein), sie hat ganz viele neue Lernprogramme im Kopf und zieht diese ganz konzentriert durch, verfeinert ihre Sprachfähigkeit immer mehr. Mir war wichtig zu hören, ob Ihr das auch kennt.

Danke für Deine Antwort!

LG Sileick

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Na, des stimmt ja so auch nicht:

Antwort von Rattenpack am 17.02.2014, 9:36 Uhr

Lange nicht jeder Kinderarzt rät vom gemeinsamen Schlafen ab.
Dr. Posth z.B. ist da anderer Auffassung.
Von denen, die ich mit meinen Kindern "durch" habe, ermutigen viele die Eltern dazu, legen Flyer aus, wie man das Elternbett sicher gestalten kann und zwei von denen empfehlen es sogar gezielt bei den U3 Und U4s. In jedem zertifizierten "babyfriendly" Krankenhaus wird das gemeinsame Schlafen empfohlen und ermöglicht.

In einem hast du allerdings recht: Babys sterben überall auf der Welt und in allen Kulturen, es heißt nur nicht überall SIDS.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: SIDS und Elternbett fortgesetzt und eine Frage

Antwort von Kräuterzauber am 17.02.2014, 21:13 Uhr

Nichts zu danken :) wir haben auch so unsere Probleme mit dem runter fahren. Also phasenweise halt ;) Mittagsschlaf klappt super, ohne einschlafhilfe und abends darf ich 10000mal lalelu singen :) na ja, wird sich noch öfter ändern.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: SIDS und Elternbett fortgesetzt und eine Frage

Antwort von nörgelmama am 18.02.2014, 2:53 Uhr

Die Krux ist, daß man heutzutage aus "versicherungsrechtlichen" Gründen offiziell nur das empfehlen darf, was "erwiesenermaßen" sicher ist. Co-sleeping kann man aber nicht placebokontrolliert doppeltblind durchführen. Alle Erkenntnisse zu dem Thema sind somit mehr oder weniger Ergebnisse aus "Beobachtungsstudien". Niemand sagt immer die Wahrheit. Und nicht alle Ergebnisse sind "echt". Manchmal stellt man aber auch nicht die "richtigen" Fragen.
Die meisten "Neu"mütter sind erstaunt, wie zuverlässig sie aufwachen, wenn das Baby eine längere Atempause macht... Das Babyphon merkt nur, wenn's schreit.
Daß tiefer Schlaf ein Risiko hat, zum ewigen Schlaf zu werden, ist leicht zu verstehen. Deshalb "hilft" ja auch die Rückenlage. Je kleiner das Kind, desto unwohler fühlt es sich da.
Es hat sicher auch eine kulturelle Komponente - in vielen Kulturen ist es undenkbar, die hilflosesten Sippenmitglieder "wegzulegen". SIDS gibt es aber überall, nur die Häufigkeiten sind unterschiedlich. Und belastbare Zahlen gibt es aufgrund der eher geringen Häufigkeiten wohl nirgendwo.
Die offizielle Empfehlung muß man nur richtig lesen: Schlafsack, rauchfrei, feste Matratze, (und Rückenlage). Über die Gesamtgröße des Bettes steht meistens nix.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Ähnliche Fragen

Ähnliche Beiträge im Forum rund ums Schlafen:

SIDS und Elternbett

Hallo zusammen, ich hole einfach mal die Diskussion aus dem Expertenforum hier rein. Ausgangspunkt war die Frage einer Userin, die ihr Kind vorübergehend im Elternbett schlafen lassen muss. Der Experte hat daraufhin geschrieben, sie würde ihr Kind gefährden. Obwohl der ...

von Black Forest Girl 05.02.2014

Frage und Antworten lesen

Stichwort: SIDS Elternbett

Die letzten 10 Beiträge im Forum Schlafen, einschlafen, durchschlafen
Mobile Ansicht

Impressum Über uns Neutralitätsversprechen Mediadaten Nutzungsbedingungen Datenschutz Forenarchiv

© Copyright 1998-2024 by USMedia.   Alle Rechte vorbehalten.