Schlafen, einschlafen, durchschlafen

Schlafen, einschlafen, durchschlafen

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Geschrieben von aspira am 02.06.2011, 23:05 Uhr

ich kann einfach nicht mehr

Hallo!

Ich schließe mich meinen Vorrednerinnen an und rate Dir ebenfalls: Gib den Widerstand gegen diese Situation auf und sie wird sich von alleine lösen. Heiße Dein Kind in Deinem Bett willkommen, überhäufe Deinen Sohn mit körperlicher Nähe und Fürsorge und ich bin ziemlich sicher, dass er beruhigter und besser schlafen wird. Ich will damit absolut NICHT sagen, dass Du ihn nicht liebst oder mit ihm kuschelst, aber überhäufe ihn einfach mit Liebe....

Darf ich denn fragen, was genau für Dich so "schlimm" daran ist, ihn bei euch schlafen zu lassen? Einfach aus Interesse, denn das gemeinsame Schlafen ist für mich etwas Schönes. So, wie ich mit meinem Mann zusammen in einem Bett schlafe, handhabe ich es auch mit unserer Tochter. Wir gehören alle zusammen und unsere Tochter ist so lange bei uns, bis sie in Sachen Schlaf autonomer wird und ihr eigenes Schlafreich fordert - und das wird sie tun, wenn sie bereit dafür ist. Aber dazu muss ich nicht mehr schreiben, das haben meine Vorrednerinnen schon übernommen. ;-)

Ich kann Dir einfach nur nochmal raten, Dich irgendwie zu entspannen. Ich hatte auch mal ein Thema in Sachen Wickeln und Anziehen. Unsere Tochter hatte mal eben, als sie in die Trotzphase kam eine Zeit, in der Wickeln oder auch einfach nur das Ausziehen der Windel u. der Kleidung so gut wie gar nicht ging. Nach einigen Tagen "erwartete" ich schon, dass sie sich die Windel nicht ausziehen, geschweige denn wechseln lässt. Ich war wahnsinnig angespannt. Ich sprach mit zwei lieben Menschen darüber, von den mir eine sagte: "Andrea, es ist nur eine blöde Windel!"
Ja, und sie hatte sooo recht. Vom Verstand her, wusste ich das auch, aber dieser Satz von außen löste einfach eine Gelassenheit in mir aus.
Fortan dachte ich: "Okay, es ist nur eine Windel, Du hast nichts vor, also lass sie so lange in der Windel, wie sie möchte. Irgendwann wird sie von alleine kommen und eine neue fordern oder die windel wird einfach "abfallen", weil sie zu voll wird. ;-)" (Ich muss dazu sagen, dass unsere Kleine keine empfindliche Haut hat.)
Naja, ich war plötzlich relativ entspannt, ging ohne Druck und Befangenheit in den Tag und wenige Tage später war das Problem gelöst.

Dieses Beispiel nenne ich Dir einfach deshalb, weil ich den Eindruck habe, dass die Schlafsituation einfach sehr verfahren ist und Du schon von Deinem Sohn erwartest, dass er wieder aufwacht und schreit und Du Dir enormen Druck machst, dass er schnell weiterschlafen soll.
Versuche irgendwie alles für den Abend erledigt zu haben. Nimm Dir ein Buch, entspanne Dich und wenn Dein Sohn aufwacht, habe keinen Druck mehr. Sag´ Dir: "Auf mich wartet nichts. Das Buch kann ich morgen weiter lesen oder die TV-Sendung kann ich zu einem anderen Zeitpunkt gucken...." Was auch immer Dich daran hindert, die Zeit, bis Dein Sohn wieder einschläft, in Ruhe mit ihm zu verbringen.

Auch hier hätte ich wieder Beispiele aus unseren Leben, aber das würde zu weit führen und zu lange werden.

Vielleicht hilft Dir das:

Aus Tao te king für Eltern:

"So wie sie sind

Wenn du mit deinen Kindern zusammen bist, sei eins mit ihnen. Lass Entspannung in deinen Körper einkehren, damit er so locker ist wie der deines Kindes. Lass alle Erwartungen und Befürchtungen dahin schmelzen, so dass du klar sehen kannst. Liebe sie, so wie sie sind jetzt, in diesem Augenblick, ohne irgendetwas ändern zu müssen.

Ist das Leben deiner Kinder von Sorgen erfüllt, dann lass den Ereignissen ihren Lauf ohne zu drängen oder dich anzustrengen. So wirst du ein klares Verständnis deiner Rolle gewinnen.

Du nährst sie, ohne sie zu besitzen. Du führst sie, ohne sie zu kontrollieren. Du hilfst ihnen, ohne dich zusorgen.

Mit Kindern verbrachte Zeit kann wie eine Meditation sein. Wenn du das nächsten Mal mit deinem Kind zusammen bist, vergiss die Vergangenheit, vergiss die Zukunft und lass deinen Geist und dein Herz dorthin kommen, wo dein Körper ist."

und ebenfalls aus Tao te king für Eltern (wobei ich Dich bitten möchte, es in Hinblick auf das Schlafthema zu sehen, was KEIN Wohlverhalten ist. Deute es etwas für Dich um, denn kein Kind schläft absichtlich nicht, wenn es müde ist):

"Wohlverhalten

Du hast vielerlei Möglichkeiten, deine Kinder zu dem von dir erwünschten Verhalten zu veranlassen. Du kannst sie zwingen, ihnen zureden und sie bestechen. Du kannst sie manipulieren, überlisten und überreden. Du kannst an ihr Schamgefühl, ihr Gewissen und ihre Vernunft appellieren. Das alles wird auf dich zurückfallen, und du wirst nichts als Konflikte ernten.

Achte lieber auf dein eigenes Handeln. Lerne, Zufriedenheit in dir selbst zu finden. Entdecke Frieden und Liebe in allem, was du tust. Damit bist du genug beschäftigt. Du brachst keine anderen Menschen zu manipulieren.

Gelingt es dir, auch nur ein klein wenig von deiner ständigen Sucht nach Kontrolle loszulassen, wirst du auf ein erstaunliches Paradoxon stoßen. Was du vorher erzwingen wolltest, entsteht nun auf natürliche Weise. Die Menschen um dich herum verändern sich plötzlich. Deine Kinder legen von sich aus ein angemessenes Verhalten an den Tag und haben Freude dabei. Das Lachen kehrt zu euch allen zurück."

Ich hoffe, ein klein wenig geholfen zu haben und schicke viele Grüße
Andrea

 
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