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Geschrieben von tingel am 14.04.2012, 6:18 Uhr

Wie oft seht ihr eure Stiefkinder?

Bei uns gibt es keine feste Reglung, wir versuchen da, flexibel zu sein. Mein Freund und seine Ex arbeiten in der selben Firma, sehen sich also fast täglich und da kaspern die sich das dann immer kurzfristig aus, wer die Tochter aus der Schule abholt, bei wem sie übernachtet. Manchmal lassen sie auch das Kind entscheiden, bei wem sie schlafen möchte. So läuft das an Werktagen, die Wochenenden sind regelmäßiger, da ist sie jedes zweite Wochenende bei uns.
Da mein Freund aber in rollender Woche arbeitet, hat er nur jedes 4. Wochenende frei. Klar, das an diesem Wochenende das Kind dann bei uns ist, ich verstehe das total, das er das so möchte. Aber ich vermisse es manchmal sehr, mit ihm und unserem Sohn allein Zeit zu verbringen. Seine Tochter nimmt ihn schon sehr in Anspruch, was unser gemeinsamer Sohn leider zu spüren bekommt (so empfinde ich das), denn er brüllt manchmal regelrecht auf den Papa ein, um sich Gehör zu verschaffen.
Letztens waren wir im Zoo, das sah dann nach kurzer Zeit so aus, die Tochter mit ihrem Papa an der Hand losflitzte und plapperte und rumtobte, während ich mit dem kleinen versuchte, hinterherzukommen, was ja schon schwierig ist, denn er ist auf seinen kleinen Beinchen noch nicht so schnell. Letzten Endes bin ich mit meinem Sohn und er mit seiner Tochter im Zoo gewesen, ein gemeinsamer Tag war das jedenfalls nicht. Und der kleine tat mir so leid, weil er immer jammerte, wenn der Papa wieder außer Sichtweite war. Aber getragen werden wollte er auch nicht, jetzt, wo er endlich laufen kann. Mich hat das irgendwie total genervt alles. Der kleine hat sich kaum für die Tiere interessiert, weil er nur beschäftigt war, dem Papa hinterher zu kommen.
Mein Freund und seine Tochter fanden unseren Zoo-Tag ganz toll und als ich ihm dann versuchte, zu erklären, das ich diesen Tag nicht so schön fand und warum, konnte er das gar nicht verstehen. Und ich würde ihm auch gern sagen, das ich einen Tag mit ihm und unserem Sohn möchte, ohne die große, aber ich denke, das verletzt ihn und er wird sauer sein.
Wie würdet ihr das handhaben, bzw. was würdet ihr anders machen?
Ich komm mir immer so unglaublich schlecht vor, wenn ich so negativ von der Großen denke.

 
12 Antworten:

Re: Wie oft seht ihr eure Stiefkinder?

Antwort von Nurit am 14.04.2012, 8:47 Uhr

Meine Stiefkinder kommen jedes 2.WE und in den Ferien jeweils 1 Woche.
Zudem hat die Große 1,5 Jahre (bis sie in eine WG gezogen ist) ganz bei uns gewohnt.
Auch wir haben noch ein gemeinsames Kind und mir ging es oft so wie Dir, aber dann habe ich mir mal ausgerechnet, wie viel Zeit unsere Tochter und ich effektiv meinen Mann für uns alleine haben und wie viel Zeit seine Kinder mit ihm haben und verstanden, wenn die Kinder so vereinnahmend waren. Unsere Tochter ist so groß geworden und sie empfindet ihre Stiefgeschwister als Bereicherung.
Übrigens kann Dir die Situation auch passieren, wenn Du zwei eigene Kinder mit Altersunterschied hast.....

Halt durch und hab Verständnis; ich habe zehn Jahre geschafft und nun sind seine Kinder erwachsen und fast erwachsen und wir haben oftmals freie Wochenenden, weil dann bei den KIndern andere Sachen wichtiger sind, als bei Papa rumzuhocken, während überall draussen die Partys toben.

LG,
nurit

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Re: Wie oft seht ihr eure Stiefkinder?

Antwort von tingel am 14.04.2012, 20:02 Uhr

Ich sag ja, ich ärgere mich sehr über mich selbst, das ich überhaupt so denken kann. Aber manchmal gibts eben Tage, wo sie mich nervt und ich mich nicht freuen kann, sie hier zu haben, da fällts mir sehr schwer, ihr das nicht zu zeigen. Und ich lande eben immer wieder bei dem Gedanken, das mein Freund in vielem anders sein müßte. Er ist halt sehr bequem und läßt mich vieles entscheiden, klären, erziehen. Manchmal vergisst er glaube, das ich gar nicht ihre Mama bin.

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Re: Wie oft seht ihr eure Stiefkinder?

Antwort von glückskinder am 14.04.2012, 22:27 Uhr

So geht es mir immer, wenn wir mit den Kindern unterwegs sind. Ursache ist der Altersunterschied. Der Große ist 14, die kleinste 2. Da trennen sich die Interessen und mein Mann, Vater von allen drei Kindern, geht mit dem Großen und ich mit den Kleinen. Ist so und hat nichts mit stiefkindern zu tun.

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Re: Wie oft seht ihr eure Stiefkinder?

Antwort von arzule am 15.04.2012, 13:46 Uhr

Also wir haben da keine festen Zeiten.

Mein Männe ist selbständig, geht morgens aus dem Haus und kommt nicht vor Mitternacht nach Hause, eher sogar noch später.

Dementsprechend haben wir keine genaue Regelung.

Der Kleine kommt einfach, wie er lustig ist. Ich habe kein Problem damit, wenn er alle paar Wochen mal kommt, aber eine Zeit lang kam er jedes Wochenende, dem hab ich jetzt aber nen Riegel vorgeschoben, denn es kann ja nicht sein, dass er einfach vorbeikommt ohne Bescheid zu sagen und ich muss mich dann um ihn kümmern. Denn Papa ist ja nicht da.

Selbst wenn der Kleine bei uns ist, seinen Vater sieht er gar nicht.

Ich verstehe also den Sinn des Papawochendes nicht, wenn ich die einzige bin, die er hier antrifft.

Mit ihm persönlich habe ich keine Probleme, aber kostenloser Babysitter möchte ich auch nicht für ein fremdes Kind spielen, wenn die Mama einfach mal spontan in den Urlaub fährt.

Ich kann dich verstehen, bevor mein eigenes Baby auf die Welt kam, hatte ich eine ganz andere Einstellung zu seinem Sohn, ich dachte immer, ich liebe ihn, wie mein eigenes Kind. Aber mit der Geburt hat sich alles geändert. Es ist eine ganz andere Liebe, die ich mir nicht hätte vorstellen können:)

Und seitdem nervt mich mein Stiefsohn auch mehr, als vorher, muss ich gestehen. Aber ich lasse mir niemals was anmerken. Er kann ja nix dafür.

Was aber gar nicht geht ist, dass der Papa unseren Kleinen regelrecht ignoriert hat, wenn sein Großer hier war. Damit er nicht eifersüchtig wird.

Den Zahn hab ich ihm auch gezogen. Unser Baby ist nun mal da und da muss sein Großer durch. Ich muss ja auch durch.

Was mir aber viel mehr Sorgen machen würde, wäre die Tatsache, dass die zusammen in einer Firma arbeiten. Damit würde ich gar nicht klar kommen:)

Ich rate dir offen mit deinem Mann über deine Sorgen zu sprechen. Egal, wie sauer er ist. Mein Mann ist extrem empfindlich, was seinen Sohn angeht. Ich habs aber trotzdem angesprochen, da ich gespürt habe, dass die Situation sonst noch schlimmer und verfahrener werden würde.

Lange hätte ich meinen Unmut nicht verstecken können. Ich hatte Sorge, dass ichs an seinem Sohn auslasse und das wollte ich auf gar keinen Fall.

Ich hab ihm erklärt, dass ich nicht seine Mama bin und ihn daher auch nicht jedes WE da haben will und schon gar nicht, ohne vorher Bescheid zu wissen. Ich will nicht sein schlechtes Gewissen beruhigen müssen, indem ich zu allem ja und amen sage. Er hat erstmal nicht mit mir geredet und hat beim nächsten mal gefragt, ob sein Kleiner morgen kommen darf:)

Geht doch.

Sorry, ist sehr lang geworden.

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Re: Wie oft seht ihr eure Stiefkinder?

Antwort von Mone33 am 15.04.2012, 16:05 Uhr

Meine Stieftochter ist alle 14 Tage von Fr-So abend bei uns. Einige Zeit jedes We. Mein Mann arbeitet allerdings 6 Tage die Woche und so bleiben die Samstage grundsätzlich zum grossen Teil an mir hängen. Da wir mittlerweile einen gemeinsamen Sohn haben - war ich dazu immer und ständig nicht bereit. Ausnahmen gibts natürlich noch. Was auch okay ist.

Ich kann nicht behaupten das unser gemeinsamer Sohn an den "Stieftochter- We´s" zu kurz kommt. Trotzdem "nervt" auch Sie mich, wie andere das schon beschrieben haben. Bevor ist selber Mutter wurde dachte auch ich das sie wie mein eigenes Kind ist. Mittlerweile bin ich auch schlauer - und ich weiss das das ganz andere Gefühle sind, Ob man will oder nicht.
In unserem Fall entstand die Tochter meines Mannes durch eine Affäre, was die Situation natürlich noch komplizierter macht, aber ich hab mich dafür entschieden, also muss ich auch mit den Konsequenzen leben.
Bis mein Sohn geboren wurde, dachte ich das es "Schicksal" ist- da ich lange lange Zeit nicht schwanger wurde, und habe meine Stieftochter als "Ersatz" gesehen. Klingt blöd, ich weiss.....

Ich bin aber sehr froh zu lesen das es anderen ähnlich geht, wenn man im realen Leben offen spricht, gilt man als "böse Stieftmutter"- aber das bin ich nicht, und ich will auch nicht so gesehen werden, ich tue viel für sie- aber sie ist eben nicht mein Kind.

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@Mone33

Antwort von arzule am 15.04.2012, 16:47 Uhr

Ist dieses Kind in eurer Partnerschaft bzw. Ehe geboren?

Oh Gott, Respekt, dass du das so toll schulterst. Selbst wenn ich bis dahin kein eigenes Kind gehabt hätte, dieses Kind hätte ich nicht in meiner Wohnung toleriert. Abgesehen davon, hätte ich meinem Mann niemals eine Affäre verziehen.

Aber jeder so wie er möchte und kann.

Lg Arzu

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Re: @Mone33

Antwort von Mone33 am 15.04.2012, 17:07 Uhr

Wir waren damals nicht verh, aber schon einige Jahre zusammen. Ich kenne diese Reaktion - und ich hätte früher genauso gedacht und reagiert. Manchmal muss man aber erst in der Situation stecken. Waren ne Weile getrennt, und das ging alles nicht von heute auf morgen. Es ist Jahre her, und mittlerweile "normal" für mich, und alle anderen auch.

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Re: @Mone33

Antwort von arzule am 15.04.2012, 17:12 Uhr

Ja, hast schon Recht.

Aber als ich meinen Mann kennengelernt habe und er mir erzählte, dass er bereits ein Kind hat, war das schon echt schwer zu "verkraften". Ich wolle das nie. Hab auch lange mit mir gehadert und er ist lange hinter mir her gewesen.

Alleine der Gedanke, dass er die Schwangerschaft, evtl Vorfreude US Termine als erstes mit seiner Ex hatte und nicht mit mir, hat mich sehr gestört- Und ehrlich gesagt, stört es mich immer noch ein bisschen, wenn ich daran denke.

Daher denke ich, dass ich mit deiner Situation niemals klar kommen würde.

Und wenn ich bei ihm bleiben würde, würde ich uns das Leben zur Hölle machen:))

Aber, man muss natürlich in so ner Situation stecken, ums zu verstehen.

(Was ich nie hoffe)

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Re: @Mone33

Antwort von Mone33 am 15.04.2012, 17:21 Uhr

Ich versteh Dich absolut.

Ich würde wohl auch den allermeisten raten die in der selben Situation stecken die Beine in die Hand zu nehmen - das was das ganze nach sich zieht, kann man gar nicht erahnen, gerade wenn nen eigenes Kind dazu kommt.

Aber meine Stieftochter gibt es nunmal, und mein/unser Sohn liebt sie heiss und innig- und sie kann ja nichts für ihre Eltern.

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Re: @Mone33

Antwort von arzule am 15.04.2012, 17:33 Uhr

Nein, um Gottes Willen, die Kleine kann natürlich nix dafür. Du machst das super, wie du es machst.

Ich denke, die Kraft das durchzustehen, hat nicht jeder.

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Re: @Mone33

Antwort von Mone33 am 15.04.2012, 17:35 Uhr

Danke! Das ist sehr lieb von dir.

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Re: @Mone33

Antwort von tingel am 15.04.2012, 18:56 Uhr

Mädels, ich danke euch für eure umfangreichen und offenen Antworten, das tut mir wirklich gut. Und es beruhigt mich auch sehr, wenn ich höre, das es vielen so geht, wie mir und meine Gefühle völlig in Ordnung sind. Man muß eben immer wieder aufs neue lernen, mit der Situation umzugehen.

Mone, ich ziehe wirklich den Hut vor dir, du machst das ganz klasse!

Und an alle: Eigentlich sind wir doch Super-Muttis, oder? Nicht jeder trägt dieses Päckchen, für ein Kind zu sorgen, welches nicht das Seine ist. Und wir machen es auch noch gern und versuchen, das Beste daraus zu machen.
Im Übrigen, ich bin etwas in mich gegangen und habe mir heute mal nen Tag Zeit für meine Stieftochter genommen, hab mit ihr gebastelt und gemalt. Ihr hats gefallen und ich hab gemerkt, ich lieb sie ja doch sehr doll. Mir gehts gleich viel besser.

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