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Geschrieben von carmen.1979 am 09.01.2006, 10:31 Uhr

Zukunftsängste - Achtung leider lang

Hallo,

ich bin neu hier in diesem Forum, bin normalerweise vorne im SS-Forum.
Also ich heiße Carmen, bin 26 Jahre alt, seit 4 Monaten verheiratet und in der 36. Woche schwanger.

Hmmm.... weiss gar nicht sooo recht wo ich anfangen soll bzw. ob ich hier in diesem Forum richtig bin....

Es ist so, mein Schatz (wir sind 3,5 Jahre zusammen) hat letztes Jahr eine Umschulung abgeschlossen und ist seit August in einer Firma beschäftigt, diesen Monat läuft dann die Probezeit ab.
Sein Chef ist der total Ausbeuter, zahlt nur für 40 Stunden/Woche, aber es werden ständig Überstunden erwartet, die weder gutgeschrieben noch ausgezahlt werden. Mein Mann arbeitet immer 45-60 Stunden/Woche. Dafür muss er sich auch noch anmotzen lassen, dass er unkonzentriert ist etc. was mich aber nicht wundert, wer ist das nicht nach 10 Stunden arbeiten, wenn man die unterschiedlichsten Aufgabengebiete (Telefondienst, Schreibarbeiten, Lieferungen ausfahren und Warenlageraufbereitung) gleichzeitig super gut erledigen soll.

Muss noch dazu erwähnen, dass mein Schatz auch nicht gesund ist. Er leidet seit 4 Jahren an MS, aber soweit gings ihm eigentlich die letzte Zeit ganz gut.

Wir haben schon öfter darüber geredet, dass er in dieser Firma nicht glücklich wird und dass sich das auch nie ändern wird. Sein Chef ist von "natur" aus sehr unkoordiniert und unorganisiert und das ist schon seit 5 Jahren so, hat er von Arbeitskollegen erfahren.
Ausserdem ist der Lohn auch nicht wirklich toll (2000 € brutto) und regelmäßig zahlen tut er auch nicht.

Jetzt hat er mich vorhin angerufen und gesagt, dass es ihm gar nicht gut geht und dass ihm heute morgen schon 2 mal der Kreißlauf zusammengebrochen ist und er am liebsten sofort kündigen würde und dass er das nicht mehr schaft.
Ich habe ihn noch nie so fertig erlebt. Hab ihm jetzt geraten zum Arzt zu gehen und dann zu mir zu kommen, damit wir in Ruhe über alles reden können.

Hab jetzt irgendwie wahnsinnige Angst, dass wir das finanziell nicht schaffen. Da wir auch in Miete (750€) wohnen, und da ich ja auch nicht mehr arbeiten gehe. Kriege noch bis Mitte April MuSchu-Geld. Andererseits bringt es ja auch nix dort weiter zu arbeiten, wenn er dort nur unglücklich ist und sich aufregt - das fördert nur Schübe (krankheitstypisch).
Andererseits ziehen wir spätestens im Oktober ins eigene Haus ein, das ist auch schuldenfrei und diese Zeit müsste ja irgendwie zu überbrücken sein.
Mein Chef hat für mich auch schon eine Nachfolgerin eingestellt, da er im Vorfeld gefragt hat, wie lange ich zu Hause bleiben möchte und ich hatte da 2 Jahre angegeben.

Ach irgendwie bin ich jetzt voll fertig, weiss nicht wie es erst mal weitergehen soll und hab euch total zugetextet - RIESEN SORRY!

LG
Carmen

 
22 Antworten:

Re: Zukunftsängste - Achtung leider lang

Antwort von waterman am 09.01.2006, 10:57 Uhr

Darf ich fragen wie alt ein Fraund/Mann ist?

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Re: Zukunftsängste - Achtung leider lang

Antwort von spiky73 am 09.01.2006, 11:02 Uhr

uff, carmen, das ist ja eine blöde situation.

aus eigener erfahrung kann ich deinem mann nur dazu raten, jedes mal zum arzt zu gehen, wenn er durch die arbeit bedingte probleme hat. sei es, dass er sich nur ausgebrannt fühlt, dass es ihm auf den magen/kreislauf schlägt, oder er einen akuten MS-schub bekommt. es geht nicht darum, x-beliebig viele krankenscheine zu machen, sondern in erster linie darum, dass die auswirkung des beruflichen stresses auf die gesundheit dokumentiert wird.
es kann schliesslich so weit gehen, dass er irgendwann den ganzen krempel hinschmeisst, weil er es gesundheitlich nicht mehr aushält. das arbeitsamt sieht dann nur, dass ER gekündigt hat, aber wenn das ganze durch eine ärztliche bescheinigung untermauert wird, bekommt es einen ganz anderen stellenwert. ich finde, auch in zeiten hoher arbeitslosigkeit hat es niemand nötig, sich über gebühr ausbeuten und krank machen zu lassen. zumal dein mann ja bereits gesundheitlich angeschlagen ist.

was deine frage bzgl. deines erziehungsurlaubs angeht, bin ich nicht wirklich firm. bei mir liegt das ganze schon etwas länger zurück und ich weiss, dass sich diese regelung irgendwann geändert hat während ich im EU war (jaja, heisst ja jetzt elternzeit), aber ich noch unter die alte regelung fiel. damals konnte man eine bestimmte stundenzahl arbeiten gehen, und die wurde dann - soweit ich mich erinnern kann - auf 30 wochenstunden erhöht. und diese stundenzahl kann man wohl auch an anderer stelle ableisten als beim eigenen arbeitgeber. mit dessen zustimmung allerdings. das soll heissen, wenn du aus irgendwelchen gründen nicht vorzeitig aus deinem erziehungsurlaub zu deinem jetzigen arbeitgeber zurückkehren kannst, hättest du die möglichkeit, dir mit seiner zustimmung zur überbrückung etwas anderes zu suchen.
allerdings hast du geschrieben, er hat eine vertretung für dich eingestellt. ich weiss ja nicht, wie gross die firma ist, bei der du arbeitest. aber es gibt da wohl eine regelung, die besagt, dass dein arbeitgeber dir nach deinem erziehungsurlaub eine GLEICHWERTIGE stelle anbieten muss (bezahlung und so), dass du aber nicht einen anspruch darauf hast, an deine alte position zurückzukehren.

lg
martina

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Re: Zukunftsängste - Achtung leider lang

Antwort von ninas59 am 09.01.2006, 11:10 Uhr

Oje, da tut mir wirklich sehr leid für euch. Leider kann ich dir nicht wirklich konstruktive Ratschläge geben.

Habt ihr schon mal den Arbeitsmarkt abgeklappert wie die Chancen für einen anderen Arbeitgeber stehen?
Es hört sich für mich an, als würde der AG den Unmut über seine eigene Unfähigkeit an den Mitarbeitern auslassen. Leider kann dein Mann unter diesen Umständen nicht viel an seiner Arbeitssituation ändern. Er könnte sich krankheitsbedingt öfter krank schreiben lassen, muss aber von einer Verschlimmerung des Arbeitsverhältnisses ausgehen.

Wie viele Mitarbeiter gibt es in der FA? besteht die Möglichkeit einen Betriebsrat zu installieren? Oder gibt es schon einen?

Was wäre wenn er so lange durchhält bis du wieder arbeiten kannst? MS ist leider eine sehr unberechenbare Krankheit.

Das Einzige was dein Mann tun kann, so lange sich seine Situation nicht ändern lässt, ist sich eine etwas gelassenere Sichtweise anzueignen.
Das Beste wäre für ihn Selbsicherheit aufzubauen, und sich eine neue Taktik für den Umgang mit dem Chef anzueignen. Evt das Tagespensum vorher festzulegen, und selbstverständlich bei Dienstschluss nachhause zu gehen.
Sind die Überstunden vertraglich geregelt oder fällt dem Chef grundsätzlich erst nach Dienstschluss noch etwas ein?

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Re: Zukunftsängste - Achtung leider lang

Antwort von Nurit am 09.01.2006, 11:19 Uhr

Liebe Carmen,

zunächst muss ich sagen, dass ich während meiner SS (meine Tochter ist jetzt 9 Monate alt) auch immer Zukunftsängste hatte-ein Stück weit ist das normal-man hat jetzt bald mehr Verantwortung..
Zunächst mal zu Deiner beruflichen Situation: Du musst erst nach der Entbindung (innerhalb der gesetzlich festgelegten Frist) definitv sagen, wie lange die Elternzeit dauern soll, wenn Dein Arbeitgeber vorher schon eine Aushilfe einstellt, der er eine Zusage über zwei Jahre macht, dann ist das nicht korrekt von ihm; Du bist rechtlich auf der sicheren Seite.
Zu Deinem Mann: Stress kann vermehrt MS-Schübe auslösen; das kann Euch jeder Arzt bestätigen. Dementsprechend würde ich jetzt überlegen, ob der wirklich in diesem Arebitsverhältnis bleiben soll. Falls Ihr es nicht schon habt: schließt eine Rechtsschutzversicherung inkl. Arbeitsrecht ab, wartet 3 Monate (erst dann greift sie) und geht rechtlich gegen den Arbeitgeber vor. Gerade weil Dein Mann chronisch erkrankt ist, kann Euch ein guter Anwalt für Arbeitsrecht gut helfen.
Falls Ihr in HH wohnt, kann ich Euch einen sehr guten Anwalt empfehlen.

Alles Gute!

LG,
Kathrin

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@waterman

Antwort von carmen.1979 am 09.01.2006, 11:29 Uhr

mein Mann ist in 4 Wochen 28 Jahre alt.

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Re: @waterman

Antwort von waterman am 09.01.2006, 11:34 Uhr

Also mal ganz unabhängig vom Gesundheitszustand Deines Mannes; mit 2.000,00 € brutto im Monat sollte es sich doch eigentlich sehr gut leben lassen. Nun weiß ich aber nicht, welche Qualifikationen er mitbringt.

Bedenken solltet Ihr nur; Ihr erwartet ein Kind und die Arbeitsmarktsituation ist nicht rosig. Manchmal muss man sich einfach durchbeißen (wie gesagt, den Gesundheitszustand Deines Mannes unberücksichtigt. Was ist iÜ MS?).

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@spiky73

Antwort von carmen.1979 am 09.01.2006, 11:39 Uhr

Hallo Martina,

danke für deine Antwort.
Mein Mann war eben beim Allgemeinmediziner, weil ihn sein Chef da hin gefahren hat. Es besteht jetzt Gefahr auf Hörsturz, was ja auch MS-bedingt sein kann, jetzt ist er auf dem Weg zum HNO-Arzt damit das genauer abgeklärt wird.
Sein Chef weiß von der MS bisher nix, deswegen auch diese Umwege. Martin (so heißt mein Mann) ist sich jetzt auch ziemlich sicher, dass er den Job kündigt. Er ist inzwischen fix und alle, vor allem nervlich - ist ja auch verständlich.

Meine Firma hat ca. 1100 Mitarbeiter. Ich werde auf jeden Fall nachfragen, ob ich dort Teilzeit arbeiten kann. Ehrlich gesagt, wäre es mir auch gar nicht so unrecht, wenn ich auf eine gleichwertige und nicht auf die gleiche Stelle kommen würde.
Werde aber ebenfalls anfragen, ob mein AG damit einverstanden wäre, wenn ich woanders während der Elternzeit arbeite. Da ich immer einen Weg von einfacher Strecke von 35 km habe und eigentlich wollte ich ja unser Baby voll stillen, obs klappt sieht mal klar erst später, aber bei dem Arbeitsweg kann ich das vergessen.

LG
Carmen

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Re: @waterman

Antwort von carmen.1979 am 09.01.2006, 11:43 Uhr

Wahrscheinlich kommt es wirklich darauf an, wo man wohnt, ob man mit 2000 € brutto auskommt. Netto sind es nur noch 1275 € und wie gesagt, davon gehen 750 € Miete ab.

MS ist Multiple Sklerose. Das ist eine Krankheit, die meist in Schüben auftritt. Bei ihm ist es so, dass es ihm mal ne zeitlang gut geht und dann wieder gar nicht. Es kann auch durchaus passieren, dass er sozusagen über Nacht im Rollstuhl sitzt etc... es gibt viele Arten des Krankheitsverlaufs, vielleicht googelst du mal wenn es dich weiter interessiert.

Somit können, wir den Gesundheitszustandes meines Mannes keinesfalls ausser Acht lassen, da davon ja alles abhängt.

LG
Carmen

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@Nurit

Antwort von carmen.1979 am 09.01.2006, 11:46 Uhr

Hallo Katrin,

eine Rechtsschutzversicherung haben wir zum Glück schon seit Jahren.
Nein, wir wohnen nicht in HH wir wohnen in der Nähe von München. Aber ich denke, wir würden auch hier einen guten Anwalt finden.

Ich werde mich auf jeden Fall mit meinem AG in Verbindung setzen, damit ich evtl. zumindest Teilzeit arbeiten gehen kann.

LG
Carmen

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@ninas59

Antwort von carmen.1979 am 09.01.2006, 11:52 Uhr

Ja, aber bisher schaut es auf dem Arbeitsmarkt nicht wirklich gut aus, wie überall in D eben.

Genau die gleiche Meinung habe ich auch über seinen Chef, nur habe ich diese Meinung schon seit mein Mann dort angefangen hat und er hatte ihn immer verteidigt. Aber jetzt sieht er es selbst ein, dass es keinen Sinn hat und es sich nie etwas ändern wird.

Die Firma hat nur 6 festangestelle Mitarbeiter und 20 Freiberufliche. Einen Betriebsrat gibt es dort nicht. Da in dieser Firma jeder alles mit sich machen lässt aufgrund der Angst den Job zu verlieren, wird sich auch kein Betriebsrat zusammen finden können.

Nein, die Überstunden sind nicht vertraglich geregelt, da wurde nur die Wochenarbeitszeit von 40 Stunden geregelt. Ich denke mal keiner würde was sagen, wenn man MAL Überstunden machen muss - aber nicht täglich.

Eine feste Arbeitszeit gibt es dort auch nicht, dem Chef fällt dauernd was ein, aber er selbst geht natürlich nach Hause.
Mein Mann fängt meist um 7 oder viertel nach an und kommt trotzdem selten vor 18 Uhr aus der Firma, neulich war er mit mir beim Arzt und ist um viertel vor fünf gegangen, da hat sein Chef ganz sauer auf die Uhr geschaut, obwohl er seine 8 Stunden schon längst gearbeitet hatte...

LG
Carmen

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Re: @waterman

Antwort von waterman am 09.01.2006, 11:56 Uhr

Wegen MS: Haaa, sorry, Blackout!

Nun, da Ihr anscheinend derzeit zur Miete wohnt und - naja sagen wir mal - Ihr euch ums finanzielle Gedanken macht, wie stellt Ihr euch die Situation dann in einem Eigenheim vor? Da fällt zar keine Miete, aber Nebenkosten und Grundbesitzabgaben an.

Ist die Krankheit Deines Mannes mit seinem beruf wirklich nicht unter einem Hut zu bringen? Könnte es denn Deiner Meinung nach - unter Berücksichtigung seiner Qualifikation - mehr verlangen?

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Re: @Carmen

Antwort von Nurit am 09.01.2006, 11:57 Uhr

Ich drücke Euch die Daumen.
Bei uns ist die situation auch schwierig; mein Mann verdient sehr sehr gut, aber seine Exfrau (die während der Ehe ein Kind von einem anderen Mann bekam) arbeitet lieber nicht und kriegt neuerdings so viel Unterhalt von uns, dass ich nun ab April während der Elternzeit 30 Stunden arbeiten mus. Hatte ich mir auch anders vorgestellt, aber laut Gericht muss sie in 1 Jahr auf den Fall wieder arbeiten und dann gehört unser Geld wieder uns!

LG,
Kathrin

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Re: @waterman

Antwort von carmen.1979 am 09.01.2006, 12:10 Uhr

Die Kosten im Eigenheim sind wesentlich geringer, wie die jetzige Miete. Deshalb entfällt dann diese Sorge.

Ich denke nicht, dass es in dieser Firma zu schaffen ist, dass man Arbeit und Krankheit unter einen Hut bringt.

Er hat nächsten Mittwoch eine Prüfung und danach hat er durchaus mehr Gehaltsanspruch, aber bei dem jetzigen Chef wird er da wohl keine Chancen haben.

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Re: @Nurit

Antwort von carmen.1979 am 09.01.2006, 12:12 Uhr

Das ist ja auch echt unfair. Ich drücke euch ebenfalls die Daumen und es tut mir leid, dass auch du wieder arbeiten musst nur wegen seiner Ex.

Alles Liebe
Carmen

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Re: @waterman

Antwort von waterman am 09.01.2006, 12:13 Uhr

Also Du glaubst gar nicht, was ein Eigenheim kosten kann ;-) (Ihr kommt ab jetzt für alles selber auf!!!)

Was macht Dein Mann denn?

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Re: @waterman

Antwort von carmen.1979 am 09.01.2006, 12:39 Uhr

Er ist jetzt Industriekaufmann (Umschulung) und vorher war er Elektroinstallateur, konnte er aber aufgrund der MS nicht mehr weiter machen.

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Re: @carmen: noch ein anderer aspekt

Antwort von spiky73 am 09.01.2006, 12:45 Uhr

sooo gut kenne ich mich auch mit MS nicht aus. ich weiss in etwa, was es ist, und dass es nicht heilbar ist, allenfalls können die symptome gelindert werden.

ich frage mich natürlich, weshalb dein mann seine krankheit nicht erwähnt? es gibt doch eine gesetzliche regelung, die besagt, dass jeder betrieg so und so viel prozent behinderte arbeitnehmer einstellen muss. das hört sich jetzt natürlich hart an, aber es kann durchaus sein, dass dein mann unter berücksichtigung seiner krankheit bei einer bewerbung bevorzugt behandelt werden muss. das ist ein aspekt, den man vor lauter falscher bescheidenheit oder stolz auch nicht ausser acht lassen sollte. hat er denn die umschulung wegen seiner krankheit gemacht??
liebe grüsse,
martina

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Re: @spiky73

Antwort von carmen.1979 am 09.01.2006, 12:54 Uhr

Es ist eben so, dass er bisher nur schlechte Erfahrugen gemacht hat, wenn er von seiner Krankheit erzählt hat, die AG's haben immer Angst, dass er dann viel krank geschrieben ist und sie zahlen müssen. Die meisten Firmen zahlen doch eh lieber die Strafen, anstatt Behinderte einzustellen.

Ja die Umschulung hat er wegen seiner Krankheit gemacht.

LG
Carmen

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Re: @spiky73

Antwort von spiky73 am 09.01.2006, 13:05 Uhr

... trotzdem sollte er zu seiner erkrankung stehen, finde ich. vielleicht kann er sich auch um eine stelle im öffentlichen dienst bewerben? ist er gewerkschaftsmitglied? das wäre auch eine überlegung wert.
vielleicht reisst sein chef sich auch etwas am riemen, wenn er jetzt von der erkrankung deines mannes weiss?
ich drücke euch jedenfalls die daumen.

lg, martina

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Re: Zukunftsängste - Achtung leider lang

Antwort von sirosa am 09.01.2006, 13:06 Uhr

Hallo,

habe deinen Beitrag gelesen und war ziemlich schockiert, wie dein Chef mit seinen Mitarbeitern umgeht! Überstunden sind mittlerweile überall an der Tagesordnung - meinem Mann geht es da nicht besser. Er arbeitet zwar in einem Riesenkonzern mit Betriebsrat - aber da ist es nunmal ungeschriebene Pflicht, spätestens nach 10 Stunden Arbeit an der Stechuhr auszustempeln und dann weiterzuschaffen. Und das ist kein Einzelfall......aber zumindest bekommt er dafür ein positives Feedback und andere Goodies.

Ich würde an eurer Stelle auch zuerst mal mit einem Anwalt über rechtliche Möglichkeiten sprechen. Hier im Forum gibt es auch eine Anwältin. Frag doch mal dort, sie kann euch zumindest mal einen unverbindlichen Sofort-Ratschlag geben. Würde aber auf jeden Fall auch noch einen niedergelassenen Anwalt konsultieren. Da ihr Berufsrechtschutz habt, kostet Fragen ja nix...

Als kurzfristige Sofortlösung würde ich noch warten, bis die Probezeit um ist und danach ggf. einen Arzt konsultieren. Der wird ihn unter den genannten gesundheitlichen Problemen sicher krankschreiben. Könnte allerdings bei häufigerem Nutzen zu einer Kündigung führen aus fingierten Gründen. Da es auf dem Arbeitsmarkt jedoch nicht wirklich soooo doll ist, sollte er daher die erste Lösung vorziehen!

Ich wünsch euch auf jeden Fall alles Gute!

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noch ein Tipp wegen Teilzeit

Antwort von solelo am 09.01.2006, 20:00 Uhr

Hallo Carmen!

Noch ein Tipp: Bei Betrieben, die mehr als 15 Angestellte haben MUSS der Arbeitgeber dir Arbeit in Teilzeit im selben Betrieb gewähren!

Wegen Stillen, dir stehen Stillpausen zu (jeweils 30 Minuten, weiß nicht wie oft, aber die im Stillforum wissen's) - in der Zeit kannst du wenigstens abpumpen, wenn dein Kind zu weit weg ist.

Ansonsten fänd ich's auch gut, wie andere schon sagten, dass dein Mann noch ein kleines bisschen durchhält, sich erst Mal Krankschreiben lässt, bis er wieder fit ist - die Probezeit dann rum und irgendwie versuchen, dass entweder er gekündigt wird (dann gibt's vom Arbeitsamt keine Sperre wegen Arbeitslosengeld!!) oder er mit ärtzlicher Bescheinigung kündigt - eben wegen der Sperre.

Eine ganz gute Lösung fänd ich auch - wenn er eh kündigen will - er könnte lieber einfach seinen Arbeitsvertrag erfüllen. Was weiß ich, er geht um 9 hin und arbeitet bis um 18:00 mit 1 Stunde Pause - egal was ist. Er könnte das durchziehen und sich nicht ausbeuten lassen. Überstunden werden anscheinend erwartet, nicht bezahlt aber jeder macht sie, weil sie ihren Job nicht verlieren wollen -dein Mann will abers einen Job verlieren :) Also braucht er sie auch nicht machen. Er kann dann auch ruhig erzählen, dass er MS hat! Wenn er eh kündigen will, hat er nichts zu verlieren, kriegt noch Gehalt und kann warten, bis er gekündigt wird oder nach der probezeit nicht verlängert wird - das ist auf jeden Fall besser, dann steht euch noch Geld vom Arbeitsamt zu, worauf ich (aus Stolz oder so) wegen eures Kindes und so erst Mal nicht verzichten würde!!

Gruß und alles Gute
solelo

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Re: Zukunftsängste - Achtung leider lang

Antwort von Mama Heike am 09.01.2006, 23:00 Uhr

Hallo Carmen,

hört sich jetzt bestimmt total abgedroschen an, aber es geht immer weiter. Nicht irgendwie, sondern ganz bestimmt. Versuche nicht zu weit zu planen, irgendwie funktioniert das Planen in den heutigen Zeiten nicht mehr und schafft nur schlaflose Nächte.

In unserer Familie hat uns der erste große Schock vor fünf Jahren aus dem Alltagstrott gerissen. Aber man gewöhnt sich an den stetigen Wechsel und man wird auch viel flexibler mit der Zeit. Jeden Morgen geht die Sonne schließlich wieder auf.

Ihr solltet vielleicht einfach so emotionslos wie möglich verschiedenen Optionen durchspielen. Sicher ist das mit deinem Bäuchlein nicht so einfach, weil sich eine werdende Mama einfach sicher fühlen möchte. Aber denke nicht so viel darüber nach, versuche dich abzulenken und konzentriere dich auf schöne Dinge oder Dinge, die du tun kannst. Das reine Hin- und Hergrübeln ist für dich zur Zeit nicht gut.

Ganz pragmatisch von meiner Seite: Dein Mann ist krank und ihr sorgt euch. Die Prioritäten habt ihr doch damit schon gesetzt. Arbeit ja, aber nicht auf Kosten der Gesundheit.

Wenn er dort nicht glücklich wird und eine Beendigung des Jobs sowieso zu eurer Zukunft gehört, dann macht euch nicht das Leben schwer. Wieso dann selber kündigen? Damit schafft ihr nur ein Sperrzeit beim Arbeitslosengeld. Darauf würde ich mich nie einlassen und ihr solltet das auch nicht in Erwägung ziehen. Das wäre Geld aus dem Fenster werfen.

Also geht doch nur eins: so arbeiten, dass dein Mann es schafft und wenn dieser Rhythmus dem Chef nicht paßt, muss er eben die Kündigung aussprechen. Da hilft nur ein dickes Fell bei deinem Mann. Wenn der Chef fies zu schikanieren beginnt, kann man sich auch wegen Mobbing krank schreiben lassen. Oder hofft dein Mann noch und ist dadurch so durch den Wind?

Wie dem auch sei und diese Geschicht ausgeht: Dein Mann hat sicher Anspruch auf Arbeitslosengeld I. Zusätzlich erhälts du dein Erziehungsgeld, Kindergeld und vielleicht habt ihr sogar Anspruch auf einen Zuschuss für Wohngeld. Damit ist erstmal das nächste halbe Jahr gerettet. Weiter zu grübeln bringt nichts. Es passieren einem wirklich so viele nette Dinge im Leben, dass sich auch schnell an der Lebenssituation etwas ändern kann. Da muss man immer offen sein.

Das soziale Netz in Deutschland trägt außerdem noch sicher und keiner verhungert, wenn er sich kümmert. Und dein Erziehungsgeld wird nicht mal angerechnet bei der Bedürftigkeitsprüfung. Was ich sagen will, dass eigentlich nur der erste Schritt schwer fällt, beim Amt einen Bedürftigkeitsan.

Vielleicht kann sich dein Mann auch selbständig machen. Auch da ist das Risiko relativ gering, weil euch immer wenigstens der Grundbedarf (AlG II) als Bedarfsgemeinschaft zusteht, ihr also nie vor dem Nichts steht. Wenn ihr solche Leistungen beantragt und man beim Amt zu dem Schluß kommt, ihr müßtet das Haus verkaufen oder dies oder jenes.. dann kann man ja immer noch den Antrag zurückziehen und neue Optionen durchdenken. Ihr seit ja nicht dem Amt ausgeliefert.

Glaube mir, es gibt immer einen Weg und ihr zwei solltet euch nicht unnötig fertig machen.

Gib deinem Mann nicht das Gefühl (auch nicht unbewußt mit deiner Zukunftsangst), er könnte nicht für euch sorgen, das drückt bestimmt noch zusätzlich aufs Gemüt. Dann mußt du eben die Optimistische in eurer Familie bleiben. 2006 wird ein tolles Jahr, ihr werdet ein Baby bekommen. Freu dich darauf. Da gibts bestimmt noch viele schöne Überraschungen und eine wirklich schöne Zeit.

Liebe Grüße
Heike

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