@Woe (Thread weiter unten)

Hallo,

habe gerade eben schon versucht, dir im untenstehenden Thread zu schreiben, hat aber irgendwie nicht geklappt.

Deshalb hier oben noch einmal.

Ich kann mich Ralphs Posting nur anschließen: Sucht Euch jede Beratungs-/Hilfsmöglichkeit, die ihr kriegen könnt! Habt ihr Verwandte/Freunde, die euch ohne moralischen Zeigefinger zur Seite stehen würden?

Aufgefallen ist mir bei deinen Postings außerdem, dass sich dein Mann die Sache sehr einfach macht und dir den Schwarzen Peter zuschiebt.

Zitat:
"Er will das Kind nicht, weil er sagt er möchte jetzt nicht gezwungen sein, bei uns zu bleiben. Er möchte sich ohne Druck um die Ehe bemühen."

Hallo??? Den "Druck" (ich will es lieber "Verantwortung" nennen) hat er doch jetzt schon! Es ist doch schon ein gemeinsames Kind da, und das zweite ist doch (auch wenn noch nicht sichtbar) ebenfalls bereits "vorhanden". Diesen Konflikt löst man doch auch nicht, indem man es jetzt einfach "wegmacht" (bitte nicht falsch verstehen, ich will mich hier nicht in die Reihe der erbosten Abtreibungsgegnerinnen einreihen).

Ich finde: Wenn eure (!) Partnerschaft/Ehe eine Zukunft haben soll, dann ist es an ihm genauso wie an dir, sich mit den Gegebenheiten auseinander zu setzen. Er sollte sich genauso wie du Gedanken darüber machen, warum du mit der Situation beim ersten Kind "nicht klar kamst" (hat er dich vielleicht auch nicht genug unterstützt oder nicht früh genug erkannt, wo du Entlastung gebrauchen konntest - nur mal so provokativ in den Raum geworfen), und er muss ich auch ZUSAMMEN MIT DIR fragen, wie ihr mit der jetzigen Situation weiter verfahrt. Sprich: Er sollte mitkommen zu den Beratungsstellen und zeigen, dass er sich auch Gedanken über verschiedene Lösungsmöglichkeiten macht.

Hast du dir schon mal überlegt, ob das mit dem zweiten Kind nicht einfach ein "Wink des Schicksals" wegen genau dieser Problematik ist? Bisher saht ihr ja beide als einzige Lösung zur Rettung EURER Beziehung, dass DU wieder arbeiten gehst - sprich: DU lädst dir die Gesamtverantwortung für das Gelingen EURES Zusammenseins auf. Jetzt ist aber noch eine vierte Person im Spiel, für die ER auch Verantwortung hat. Diesem "Druck" kann er sich nicht entziehen, und sollte er es tun, ist das in meinen Augen sowieso eine klare Absage an ein weiteres Miteinander.

Jedenfalls wünsche ich dir viel Kraft und Mut für die jetzt anstehende Entscheidung...

LG

Nicole

P.S.: Und an all diejenigen, die hier mit so viel moralischer Entrüstung reagiert und an die Verantwortung appelliert haben: Nicht nur die Verwendung der Spirale ist streng genommen eine Abtreibung, die "Pille danach" ist es erst recht! Und würde man diesen Denkansatz konsequent weiterverfolgen, dann ist auch die Verwendung der Pille oder eines Kondoms "widernatürlich" und verhindert zumindest "potenzielles" Leben!
Ich finde es absurd und moralisch verwerflich, jemandem, der sich schweren Herzens für einen Abbruch entscheidet (ich kenne einige Frauen, die das getan haben, und glaubt mir: keine hat sich das leicht gemacht), mit Horrorstories von abgerissenen Embryo-Gliedmaßen zu kommen... Genauso gut könnte man hier jedem, der genüsslich beim Weihnachtsschmaus sitzt, dazu Horrorvideos von verhungernden afrikanischen Kindern vorspielen!!!