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Geschrieben von MM am 01.10.2010, 17:28 Uhr

Mein Mann ist "uneinsichtig"! (Vorsicht lang)

Hallo,
die Überschrift hört sich etwas blöd an, ich weiss - ist halt sehr verkürzt. Insgesamt geht es um folgendes - danke im voraus fürs Lesen:

Vorab - mein Mann und ich sind manchmal beide ziemliche Hitzköpfe - werden mal laut, sind nicht die Geduldigsten... Aber meist regen wir uns genauso schnell wieder ab und klären das, worum es ging, weitgehend sachlich und zu beider Zufriedenheit. Und bestätigen uns dann gegenseitig, dass wir uns ja trotzdem lieben und ohne den andern nicht sein wollten... :-) Ist ja eigentlich auch so.

ABER: Manchmal gibt es Situationen, die anders verlaufen, und die haben es aber dann in sich - z.B. gestern:

Ich war recht gut drauf, ausgeglichen, hatte nicht das Gefühl wie an manchen Abenden, dass es mir reicht und ich froh bin, wenn die Kinder endlich im Bett sind. Ich hatte Essen gemacht (Pizza) und mit dem Kleinen schon gegessen, mein Mann holte den Grossen von der Pfadfindergruppe ab und sie kamen auch zum Essen (normal essen wir alle zusammen, aber donnerstags halt zeitversetzt, da Pfadfinder bis 18:45 geht). Wir sassen noch eine Weile zusammen, dann ging der Kleine Zähneputzen usw., der Grosse ass noch fertig, mein Mann machte teils schon die Küche. Ich half teilweise dabei und machte dann den Kleinen bettfertig; der wartete dann schon im Bett mit einem Buch, bis auch der Grosse mit Zähneputzen und allem fertig war. Der trödelte mal wieder (v.a. auf dem Klo), wir mussten ihn etwas antreiben, mein Mann war davon etwas genervt. Aber OK, das war noch normal. Aber dann ging es ans Vorlesen - macht momentan mein Mann, finden die Jungs an sich toll, wenn Papi liest. Nur, wir lesen gerade ein Buch über Erfindungen, das etwas anspruchsvoll ist - für den Kleinen (knapp 4einhalb J.) auf jeden Fall, für den Grossen (6dreiviertel) "grad so". Man muss recht viel dazu erklären - also wahrscheinlich nicht die beste Bettgehliteratur, da recht anstrengend und auch langedauernd (bis man ein Kapitel/Thema samt eigene Erklärungen durch hat).
Es war gestern schon recht spät (8 Uhr, wo eigentlich schon Licht aus sein soll) und das Lesen noch im Gange, da machte ich meinen Mann darauf aufmerksam (meiner Meinung nach in normalem Ton, halblaut), dasss es schon recht spät ist und wir es evtl. etwas verkürzen sollten Der keift mich an, was ich ihn unterbreche. Für das Unterbrechen entschuldigte ich mich (mag ich ja auch nicht), aber den Ton fand ich unangemessen und sagte das. Er regte sich auf und versuchte nicht mal, sich vor den Kindern nicht so reinzusteigern. Ich ging dann raus, um mich sozusagen nicht mehr einzumischen. Aber auch im Nebenzimmer am Computer hörte ich, wie er meiner Meinung nach einen ziemlich unangenehmen Ton drauf hatte und einfach laut war. Er "fragte ab", was sie von dem Kapitel verstanden hatten - gut, das ist ja an sich OK, aber den Ton empfand ich als ziemlich zackig, war dann schon genervt und verärgert auf ihn, dass er vor dem Schlafengehen der Kinder so eine blöde Atmosphäre verbreitet.

Hm, OK, ich hab aber erst mal nichts gesagt. Dann nachdem das Vorlesen beendet war, ging ich wie immer den Jungs gute Nacht sagen - streicheln, kurz kuscheln, Küsschen. Der Kleine sagte stolz, er habe bei dem "Abfragen" etwas gewusst, was der Grosse nicht wusste (ist meist andersrum, deshalb betonte er es wohl). Der Grosse war etwas enttäuscht/beleidigt/verstimmt. Ich wollte da nicht gross drauf eingehen und eher die Situation entspannen (dass sie sich nicht vor dem Schlafengehn jetzt wegen sowas stressen oder streiten) und sagte in lockerem Ton "Das ist doch egal, es ist schliesslich keine Prüfung". Da keift mein Mann vom Flur aus (hatte den Kindern schon gute Nacht gesagt): "War es ja auch nicht!!!" und was das von mir solle?! Wieder in so nem aggressiven Ton (für mein Empfinden). Ich total sauer, was das in Gegenteil von IHM solle, dass er mich unterbricht, wenn ich gerade den Kids gute Nacht sage, und auch noch auf so ne Art... und ob er nicht die paar Minuten warten könne, bis sie im Bett sind, und mir dann in Ruhe sagen, was ihm warum nicht gepasst hat. Er so, nein, denn ICH habe es ja auch vor ihnen gesagt (und deswegenn er nun auch?!?)!
Hab ihm dann etwas später erklärt, dass ich das ganz normal meinte, um die Situation zu entspannen - und warum er das so auf sich bezöge? Und er, nein, das sei von mir gegen ihn gemünzt gewesen! War es ja indirekt (zwangsläufig), aber deshalb hab ich es nicht gesagt! Ich fand halt dieses "Prüfen" ein bisschen daneben, zumindest in der Situation (es ist spät, sie sind müde, konzentrieren sich nicht mehr)...

Als ich ihm das versuchte zu erklären, motzte er wieder nur rum. Naja, wir kamen zumindest überein, dass wir diese "anspruchsvollen" Sachen eher nicht vor dem Schlafengehen lesen, sondern zu anderen Zeiten, wenn es besser passt und dann alle mehr davon haben.

Ich dachte, er ist wohl müde (hatte auch einen verspannten Hals und war nicht ganz fit) und dass eine weitere Diskussion wohl keinen Sinn hätte. Er wollte ne DVD schauen gehen, ich noch am Computer was arbeiten. OK? aber scheinbar sah man mir etwas an, denn er fragte was los sei. Gut, wenn er fragt, sage ichs ihm, dachte ich. Und sagte, dass ich halt sauer und traurig bin, dass er so rumschreit, auch vor und gegenüber den Kindern und sich dann noch nicht mal entschuldigt oder zumindest nachträglich Stellung dazu bezieht. Er tut dann lieber so, als wäre nichts gewesen und als würde ich mich künstlich reinsteigern. Regte sich dann schon wieder auf, meinte er hätte ja gar nicht geschrien (neeeiiiin, nur dass ich ihn auch vom Nebenzimmer gehört habe und die Nachbarn wahrscheinlich auch ;-)), wiegelte alles ab... :-(

Warum fragt er, was los ist, wenn ers dann eh nicht hören will?! Ich wollte ja erstmal keine Diskussion lostreten, aber er wollte es ja wissen. Wir gingen dann wie gesagt jeder was anderes machen und "trafen" uns erst spätabends wieder. Ich versuchte ihm nochmal zu erklären, was ich so schlimm finde - gar nicht mal so sehr, DASS er aus blöder Laune, Müdigkeit etc. rumgemotzt hat - sondern dass er das auch im nachhinein als im Prinzip gerechtfertigt hinstellt. Null Selbstkritik, allenfalls ein schwammiges "vielleicht war nicht alles von meiner Seite richtig" und dann kommt ein grosses ABER und dann das, was ICH aus seiner Sicht falsch gemacht habe (DAS kann er dann genau benennen !) - in diesem Fall, dass ich ihn beim Lesen unterbrochen habe (hmm, er mich beim Gutenachtsagen etwas nicht?!) und dass ich das mit dem Schreien aufbauschen würde, sooo schlimm sei es ja nicht gewesen. Ja toll, ich bin die Blöde, hab wohl auditive Halluzinationen oder was??? :-(

Ich bin ja nun auch keine "Heilige" und solche Sachen, dass ich mal rummotze, laut werde, unangemessen reagiere, passiert mir (leider) auch. ABER mir tut das dann sehr bald danach leid und ich entschuldige mich, erkläre es... Auf jeden Fall tu ich nicht, als sei das völlig OK, ich super und der andere ein Idiot!
Und ich kann mir auch gar nicht vorstellen, ihn so abzublocken, wenn ich merken würde, es hat ihn echt verletzt, beschäftigt ihn und er würde drüber reden wollen... (so wie ich mit ihm) Dann sag ich doch nicht, er würde sich das nur einbilden/aufbauschen und überhaupt, was belästigt er mich damit! Genau so wirkt sein Verhalten auf mich... :-(¨¨

Wir haben bis jetzt immer noch nicht drüber geredet (waren beide arbeiten, er kommt erst gegen 6). Ich hab ihm eine Email geschrieben, wo ich formuliert habe, was für mich der Punkt war, worum es geht (ähnlich wie jetzt hier), wie ich die Situation empfinde... Keine Ahnung, ob/wie er darauf reagiert.

Aber ich wüsste gern mal, was z.B. Ihr hier dazu denkt, als Aussenstehende???

Ach ja, wir sind seit 8 Jahren zusammen, 7 Jahre verheiratet. Solche Sache wie jetzt passiere bei uns periodisch, ich würde sagen alle paar Monate mal. Ansonsten können wir uns trotz "Hitzköpfigkeit" meist ganz gut verständigen, verstehen uns eigentlich auch in grundlegenden Fragen. Aber ich weiss nicht, was diese aggressiven und ichbezogenen Anwandlungen (er sieht ja in dem Moment nur sich, es scheint ihm egal zu sein, wie es den andern dabei geht)

Wahrscheinlich schreiben hier jetzt viele, das sei "Kindergarten" - und stimmt ja auch irgendwie. Das Blöde ist, dass ich das Gefühl habe, auch (gerade?) wenn ich versuche mich nicht aufzuregen, ruhig zu bleiben, konstruktiv usw., dann hilft das irgenwie gar nicht, weil er einfach trotzdem (oder gerade deshalb?) destruktiv ist, rummotzt, sich so gar nicht am Riemen reisst :-(!!!
Ein bisschen so als meinte er, ich würde mich als die Bessere hinstellen... :-/ Aber drauf einsteigen wie er ist doch auch keine Lösung!

Es heisst doch immer, man soll bei sich anfangen. OK, wenn ich versuche, halt nicht laut zu werden, konstruktiv zu sein usw., dann motzt er und provoziert so lange, bis ich irgendwann doch darauf einsteige. Und dann kann er sagen "Du schreist ja auch "(Ätsch - das sagt er nicht, aber kommt so rüber)...

Was kann denn ein richtiger Weg sein ausser dem, was ich versucht habe - d.h. es ihm möglichst ruhig und konstruktiv klar zu machen?!? Ich tue doch gar nicht als sei ich unfehlbar, habe auch gesagt, dass ich ja auch mal unangemessen reagiere - aber dass es mir halt darum geht, dass er zumindest nachträglich dazu Stellung bezieht und nicht das Ganze einfach aussitzt und als mein Ding abtut... Das hat einfach so was Feiges, so ein Nicht-dazustehen und es den/dem anderen in die Schuhe schieben :-(((!

Ich weiss echt nicht - danke für Meinungen!

 
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