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Geschrieben von fabianmama25 am 13.09.2004, 16:08 Uhr

Mein Mann hat sich freiwillig gestellt!

Hallo!
Gestern in der Früh wurde mein Mann vollgepieselt auf dem Wohnzimmerboden wach.Nachdem´s ihm selber schon nicht mehr in seiner eigenen Pampe gefiel zog er sich aus,machte die Waschmaschine an und duschte sich.Wir redeten nichts miteinander bis er auf mich zu kam und fragte ob er mit mir reden darf.Wenn´s einen Sinn für mich hat dann redt ich mit ihm,sagte ich dann zu ihm.Anschließend sagte er mir das er in Gabersee (dort gibt es mehrere versch.Kliniken;mitunter eine für Suchtkranke oder selbstmordgefährdete Leute,usw..) angerufen hat und das er da freiwillig hingehen will,er aber in einer Stunde dort nochmals anrufen soll um sicher zu gehen das dort ein Bett für ihn frei ist.Nach einer Stunde rief er doch glatt nochmals dort an und bekam dann die Bestätigung das er kommen kann.Also fuhr ich die Kinder zu meiner Schwiemu und ihn nach Gabersee.Um ca.1400Uhr mußte er zur Alko-Kontrolle gehen und es zeigt ihm an das er noch 0,58Promile hatte (und das noch vom Vortag).
Am Abend holte ich meine Mutter ab damit ich jemanden für die Kinder habe wenn ich für ihn Kurierdienst fahre und am DO vormittag Putzen gehen,ansonsten hilft mit dann auch meine Schwiegereltern falls ich jemanden für die Kinder brauche.
Ich hab zu ihm gesagt das ich auf ihn warten werde wenn er an sich arbeiten möchte,wenn er aber vorhat nichts an sich zu verändern(weil er damit evtl. glücklicher ist)dann werden wir gehen.
Wie es danach mit uns ausschaut weiß ich noch nicht,das bringt die Zeit mit sich.
Wegen der Kinder wegen ruf ich ihn täglich an und am Wochenende werden wir bei ihm vorbei schauen.
Ich weiß nicht ob´s richtig oder falsch ist,aber ich denke er hat dann (eben wenn er an sich arbeitet)noch eine klitzekleine Chance.
Danke euere Steffi

 
11 Antworten:

Re: Mein Mann hat sich freiwillig gestellt!

Antwort von paddies am 13.09.2004, 17:17 Uhr

Hallo,
der erste große Schritt, um Suchtkranke zu befreien ist der, dass sie es selbst einsehen müssen, um davon weg zu kommen. Dies hat er wohl nun erkannt und einen Schritt in die richtige Richtung getan, wenn auch erst sehr spät und auf großen Druck hin. Aber genau das ist es. Suchtkrannke müssen unter einen gewissen Druck gesetzt werden, damit sie es erkennen. Ansonsten sehen sie ja nicht ein, weshalb sie etwas an sich ändern sollen. Nicht gut wäre es, wenn Du ihm nun keine Chance geben würdest. Es muß ihm nur ganz klar gemacht werden, dass jeder noch so kleine Schritt abseits dieses Weges bestraft wird. Dies erfordert viel Kraft und Geduld von Dir.
Ich hoffe sehr für Euch alle, dass ihr diese Zeit durchsteht und die Zukunft glücklicher wird.

Viele Grüße,
Patrick

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Re: Mein Mann hat sich freiwillig gestellt!

Antwort von Schwoba-Papa am 13.09.2004, 17:35 Uhr

Hi Steffi,

warum hat er in Gabersee angerufen ?
Was ist plötzlich anderst ?

Ok, nun kommt der klinische Entzug und Betreuung, der erste Schritt, aber ein ganz kleiner was den Rest betrifft. Ob er sich dessen bewußt ist ? Ob er das packt ? Ich freu mich für Euch, aber sei vorsichtig, es wäre nicht das erste Mal das er wieder zusammenbricht.

Alles Gute

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Da bin ich aber sehr skeptisch...

Antwort von Ralph am 13.09.2004, 18:20 Uhr

Hallo Steffi,

da teile ich die Ansicht von Schwoba-Papa: Was ist auf einmal so anders?

Aber nun gut, gib ihm die Chance. Nur, wenn er glaubt, daß das mit dem Entgiften getan ist, hat er sich geschnitten. Danach geht die Arbeit ja erst richtig los...

Druck auf ihn ausüben ist gut, kostet aber Kraft. Deshalb hole Dir trotzdem Hilfe für Dich, damit Du eine Stütze hast.
Außerdem würde ich an Deiner Stelle so manche Information ziehen. Zum einen kannst Du ihm damit klar vor Augen führen, wie ernst es Dir einerseits mit seiner Chance, andererseits aber auch mit Deinen Konsequenzen ist, wenn er mit falschen bzw. unzureichenden Karten spielt.

Allerdings, wenn er wirklich loslegen will, mußt Du auch powern. Halbe Sachen nutzen ihm ebensowenig wie Dir. Offenbar muß es ihm ja vor sich selbst geekelt haben, daß er so unerwartet reagiert. Unterstütze ihn ehrlich, bleibe aber bitte vorsichtig. Zuversicht ist umso mehr angebracht, je länger er diesmal bei der Stange bleibt.

Toll, daß Ihr offenbar auf ein gesundes soziales Familiennetz von beiden Seiten zurückgreifen könnt. Das ist nicht zu unterschätzen.

Ich wünsch Euch viel Kraft und Glück, daß er es schafft und Ihr doch noch glücklich zusammen werdet... :-)

Liebe Grüße
Ralph/Snoopy

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Re: Da bin ich aber sehr skeptisch...

Antwort von Lilis Mama am 13.09.2004, 20:02 Uhr

Du hast das echt gut gemacht. Eine Wahl hat er gehabt und sich zu mindest erst mal entschieden. Wenn du etwas veränderst kommt dein Gegenüber in zugzwang. Er hat sich doch erst mal für dich entschieden.
Ich würde vielleicht nicht unbedingt ständig anrufen. Aber das kannst du vielleicht auch in der Klinik erfragen oder bei den anonymen alkohlikern. Die habe da ja Erfahrung und können dir sicherlich sagen was da jetzt richtig ist. Eine Chance hat er sicherlich verdient, denn er ist ja nicht so, sonder er ist krank und kann also auch gesund werden. Ob er es schafft zeigt die Zeit.
Ich würde mir aber auf jedenfall für dich auch hilfe holen. Für dich ist ja auch alles andere als einfach.
Ich habe im Familienkreis auch einige Leutchen von denen ich sehr hoffe das sie es mal sehen, das sie ein problem haben.
Allerdings müßte ich mal was tun was den anderen wie deinen mann in zugzwang bringt. Leider fehlt mir der Mut.
Hut ab und alles alles gute!
Jill

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noch was

Antwort von Lilis Mama am 13.09.2004, 20:09 Uhr

habe gerade noch mal deinen ersten beitrag gelesen. und jetzt finde ich wirklich das du dich weniger melden solltest. du solltest ihn spüren lassen, dass es dir ernst ist! Und es sollte wirklich die letzte chance sein (er war ja schon mal trocken), wie du schon sagtest: du mußt auch deine kinder schützen.
Eines würde ich ganz gerne noch wissen, aber da würde hier zu weit führen!
Wenn du lust hast würde ich dir gerne mal mailen.
Sag mal kurz bescheid
LG
Jill

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Re: Mein Mann hat sich freiwillig gestellt!

Antwort von Steffi528 am 13.09.2004, 20:14 Uhr

Das ist ein ganz, ganz kleiner Anfang.

Aber, bitte, ist es ein Entzug / Entgiftung oder hat er eine Therapiestlle bekommen?

Eine Entgiftung bringt in 99 % aller Fälle ohne Therapie nichts. Sorry, das ich das so sage.

Wichtig ist eine Therapie über einen längeren Zeitraum, mindestens 3 Monate.

Deshalb, auch wenn Du Dich jetzt freust, zurecht, denke daran, das er auch eine Therapie braucht.

Steffi

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Re: Mein Mann hat sich freiwillig gestellt!

Antwort von Sandyman am 13.09.2004, 23:07 Uhr

Liebe Steffi!
Diese Situation ist sicher einer der schwierigsten, was man sich für eine Familie vorstellen kann. Aber der erste Schritt zur Genesung ist mit dem Entzug ja schon gemacht.
Aber ein Alkoholiker bleibt ein Leben lang gefährdet wieder rückfällig zu werden. Deswegen ist es mit einer Therapie von ein paar Wochen sicherlich nicht abgetan. Auch ist es sehr wichtig, dass ihr das Angebot von einer Paartherapie wahrnehmt, dass du auch deinen Kummer mitteilen kannst. Dies werden aber sicherlich die Ärzte in die Wege leiten. Wegen der Anrufe: Ich glaube du könntest es auch so machen, dass er dich jeden zweiten Tag oder einmal in der Woche verbindlich anrufen könnte. So könnte er dir zeigen, dass er wieder bereit ist ein wenig Verantwortung zu übernehmen. Du sagst auch, wenn er an sich arbeitet, wirst du bei ihm bleiben. Ein Suchtkranker, kann wie ein Depressiver Patient ohne Medikamentöse und ärztlicher Hilfe nicht unbedingt aus freien Stücken an sich arbeiten, außer, dass er sich bereit erklärt mit dem Entzug. Er braucht sehr lange professionelle Hilfe und Familiere Unterstützung und viel Verständnis. Dies gilt jedoch auch für dich und deine Familie. Du kannst aber durchaus erwarten und einfordern, dass er seine Termine wahrnimmt, besonders nach der Zeit im Krankenhaus, wenn die ambulante Betreuung stattfindet und er nicht mehr 24 Std. unter Kontrolle von Ärzten ist. Ein Suchtkranker muss lernen für sich selbst Verantwortung zu übernehmen und sich nicht selbstzerstörerischen Handlungen auszusetzen.
Ich wünsche dir viel Kraft und Geduld.
Alles Gute

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Re: Mein Mann hat sich freiwillig gestellt!

Antwort von shopgirl am 14.09.2004, 8:18 Uhr

hi,

ich wünsche euch alles, alles gute.

wobei mich wundert, dass du ihn anrufen darfst? ein "guter" entzug dauert nicht nur rund auch monate, sondern ist auch damit verbunden, dass in den ersten zwei wochen keine kontakte mit der außenwelt erlaubt sind.

noch mal alles gute,
shopgirl

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Ein bisschen Mut für euch beide

Antwort von annikala am 14.09.2004, 10:03 Uhr

hallo,

aus eigener Erfahrung mit der Alkoholsucht von meinem Dad kann ich sagen, dass dein Mann es wirklich ernst meinen muss. Mein Vater hatte wohl ein einschlagendes Erlebnis, dass ihn dann von seiner Sucht wegbracht hat. Er war sechs Wochen stationär in einer Klinik.

Dass dein Mann dieses Schritt getan hat: Hut ab! ich hoffe er meint es auch ernst.

Die Versuche die mein Dad allein unternommen hat waren nur Versprechungen und nix dahinter. 20 jahre hat es meine Mom mit ihn ausgehalten.
Heute fürhen Sie ein "normales" Eheleben. Es geht beiden wieder besser.
Auch ich habe meinem Vater verziehen. Denn ich hatte wirklich keine schöne Kindheit (damals wollte ich unbedingt, dass meine Mutter mit uns weg geht (wäre wohl auch für sie besser gewesen!))

Ich wollte dir auch HOffnung machen, dass es durchaus klappen kann. Aber er muss dadurch und muss es vorallem wollen.

Ich hoffe alles wird gut für euch.
Ich fühle mit!
lg annika

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habe gerade deine Story gelesen.

Antwort von ninas59 am 14.09.2004, 23:42 Uhr

Leider ist es für dich als Co-abhängige auch nicht einfach mit der Situation richtig umzugehen.
Vor allem, da er nach der Entgiftugn sich sehr normal verhalten wird.

Es ist nicht an dir, ihm die Hand zu reichen, vielmehr muss ER sich den Weg zurück erkämpfen. Momentan ist nichts anderes passiert, als dass er den Fuss auf einen langen steinigen Weg gesetzt hat. Schritt ist er noch keinen gegangen.

Du solltest dir auch dringend Hilfe suchen.

Was erwartest du, wenn er in sein Leben zurück kommt?
Nach der Entgiftung hat er lediglich die körperliche Abhängigkeit überwunden. Danach muss er in langer Arbeit lernen, ohne Alkohol zu leben.

und du?
Dir ist diese Leben vertraut, gegen den Alkohol zu kämpfen.
Der Kampf hat dein Leben beherrscht.
Meinst du es ist so einfach auf eine rosa Wolke zu klettern?
Vergiss ihn erst mal er ist derzeit gut aufgehoben und kümmere dich um dich und deine Kinder. Lern "schuldfrei" ohne Fokus auf dieses grosse Problem zu leben. Such dir Hilfe bei Gleichgesinnten.

Auch du befindest dich in einer Abhängigkeit.
Es gibt Familien, die kämpfen jahrelang erfolgreich gegen den Alkoholismus des Vaters...dann wird die Mutter Tablettenabhängig. Die Familie schafft auf dieses Problem............dann erkrankt die Tochter an Magersucht.....!
Die Familie hat immer nur gelernt gegen ein Problem zu kämpfen, aber nie ohne eines zu leben.

Ich würde dir auch lieber gratulieren..... aber damit warten wir lieber noch eine Weile...

Ach ja! ich habe mich bisher nicht vorgestellt: Ich bin Ninas! Derzeit selten hier, aber einige kennen mich doch....oder?

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Re: Da bin ich aber sehr skeptisch...

Antwort von Sandymausi am 17.09.2004, 21:56 Uhr

Hallo!
Mir ist das Thema absolut nicht fremd.Meiner Meinung nach gib ihm diese Chance und steh ihm bei.Das wichtigste ist das du ihm nur Sachen androhst die du auch umsetzen wirst und das du auf jeden Fall konsequent bleibst.Sonst wirst du unglaubwürdig.Würde mich über email Kontakt freuen.Gruss Sandy

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