Partnerschaft - Forum

Partnerschaft - Forum

Fotogalerie

Redaktion

 
Ansicht der Antworten wählen:

Geschrieben von Strudelteigteilchen am 01.09.2018, 21:42 Uhr

It's better to have loved, and lost, than never to have loved at all - Wirklich?

Ich habe heute einen schlechten Tag....

Erstmal update:
Mein Noch-Freund wird im Mai zurück in seine Heimat ziehen. Das hat er so entschieden. Damit wird unsere Beziehung zu Ende sein. Das habe ich so entschieden.

Jetzt laufe ich durch die Wohnung und frage mich, wie ich ihn aus der Wohnung und meinem Herzen rausbekomme. Seine Sachen wird er mitnehmen - müssen, auch wenn er manche Dinge wohl gerne hier ließe. Aber sein Geist wird doch immer hier sein.... Der Haken im Bad für sein Handtuch. Die Wand, die er gestrichen hat in der Farbe, die wir zusammen ausgesucht haben. Die Spülmaschine, die er repariert hat, als ich mir schon eine neue kaufen wollte.

Als mein Ex-Mann auszog, habe ich die ganze Wohnung renovieren lassen. Das kann ich mir dieses Mal nicht leisten.

Ich war zufrieden ohne ihn. Ich weiß, daß ich ohne Mann glücklich sein kann. Ich will wieder zum Vor-Lieben-Zustand zurück. Ich weiß nur nicht, wie das gehen soll. Kann man vergessen, wie es war und weiterhin sein könnte?

Ich wollte, er wäre nie in mein Leben getreten. Was man nicht kennt, vermisst man auch nicht.

(Erschwerend kommt hinzu, daß ich aus diversen Gründen gerade dringend jemanden bräuchte, der mich ab und zu in den Arm nimmt, der mir hilft und hinter mir steht. Aber seinen Trost und seine Hilfe kann ich - verständlicherweise? - derzeit nicht gut ertragen. Nächstes Wochenende habe ich Mädels-Wochenende mit ein paar ganz, ganz lieben Freundinnen. Ich schleppe mich bis dahin....)

 
36 Antworten:

Re: It's better to have loved, and lost, than never to have loved at all - Wirklich?

Antwort von katja13 am 01.09.2018, 22:12 Uhr

Tut mir echt leid. Aber wenn du so sehr sicher bist, dass die Beziehung dann vorbei ist, wie willst du das bis Mai aushalten? Ist es noch eine Beziehung bis dahin? Der Zeitraum wäre mir zu lang irgendwie. Kann mir gar nicht vorstellen wie man miteinander umgeht bis dahin. Oder weiß er noch gar nichts von deinem Plan? Kommt eine Fortsetzung der ehemaligen Fernbeziehung wirklich nicht in Frage?

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: It's better to have loved, and lost, than never to have loved at all - Wirklich?

Antwort von Leena am 01.09.2018, 22:15 Uhr

Vorweg - ich habe keine Ahnung, was besser ist, nie geliebt zu haben oder geliebt zu haben und verloren.

Aber - Dein Freund zieht im Mai zurück und den Beziehungs-Beendigungs-Modus müsst Ihr dann noch 9 Monate lang miteinander durchhalten? Puh! Ich weiß nicht, ob ich so leidensfähig wäre. Andererseits, wenn Du sagst, Du vermisst ihn im Grunde jetzt so... na ja, Du wirst Dir sicher sein, warum Du die Beziehung mit seinem Auszug beenden willst. Oder?

Ansonsten würde ich wahrscheinlich diese eine Wand neu streichen, irgendwas komplett anderes, und ein Gästetuch an genau diesen Haken hängen. Nach meiner letzten tiefergehenden Trennung (argh, das war 2000, also schon ein bisschen her - ich bin alt!) habe ich meine damalige Wohnung richtig schön bunt gestrichen - hat der Wohnung wirklich gut getan. Und mir auch. :-) (Vor allem das Gefühl, das habe ich jetzt selbst und ganz alleine geschafft, also schaffe ich auch noch ganz was anderes, jawohl!)

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: It's better to have loved, and lost, than never to have loved at all - Wirklich?

Antwort von Terkey235 am 01.09.2018, 22:16 Uhr

Liebes Strudelteigteilchen,

manchmal ist das Leben echt unfair. Da trifft man jemanden, mit dem es passt, weicht vom schönen, eingespielten und gut funktionierenden Leben ab, um eigentlich das Leben noch ein bisschen zu verschönern. Und dann mag da Einer München nicht

Ich verstehe dich total. Zurück zu Long Distance wäre ätzend, jetzt aufgeben, was man gerade eingerichtet hat, macht aber auch keinen Spaß. Ich wäre gefrustet, traurig, unbefriedigt vom Ergebnis.

Was sagt der Mann denn zu deiner Entscheidung? Kann er sie nachvollziehen? Hofft er, dass sich bis Mai eine Lösung präsentiert oder er dich weichklopfen kann? Oder nimmt er es stoisch hin?

Wenn man die Trennung schon gesichert vor sich sieht, fände ich es schwierig, einfach so weiterzuleben. Ihn rauszuwerfen und sich für ein paar Monate was suchen zu lassen, gerade in MUC, fiele mir ebensowenig leicht.

Nach deinem letzten Posting habe ich noch oft über Lösungsansätze nachgedacht, bin aber auf nichts gekommen. Der Fernbeziehung eine Chance zu geben, wäre der einzige Ansatz. Auch da verstehe ich, wenn du das aus nachvollziehbaren Gründen nicht noch einmal möchtest.

Ganz praktisch gedacht: Streich die Wand um, wirf den Handtuchhaken feierlich mit einem Freundinnentrupp in deb nächsten Gulli, gönn dir vom gesparten Spülmaschinengeld das Paar Schuhe, mit dem du schon länger flirrtest und setze bei anderen Dingen an, die sich vielleicht in den Griff bekommen lassen.

Ansonsten tut es einfach weh und braucht Zeit. Das ist gemein und so nötig wie Fußpilz, will aber durchlebt werden. That's the thing about pain: it demands to be felt.

Es tut mir sehr leid, dass du das mitmachen musst. Für deine Unabhängigkeit habe ich dich immer bewundert , mich aber auch über die neue und dann voranschreitende Liebe gefreut.

Bleibt nur, dir gute Nerven und positive Entwicklungen zu wünschen.

Alles Liebe, terkey

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: It's better to have loved, and lost, than never to have loved at all - Wirklich?

Antwort von pauline-maus am 01.09.2018, 22:22 Uhr

Ich verstehe dich und würde dir gern allen Trost geben den es gibt aber leider wird das nix helfen.
Und leider muss ich auch sagen , auch wenn es gerade sehr schlimm ist, du gewoehnst dich auch an ein Leben ohne ihn, denn der Mensch gewöhnt sich an alles,ALLES...traurig aber wahr.

Auch wenn er und eure gemeinsame Zeit immer im Kopf bleiben werden, wird der dauerhaft schmerzende Gedanke blasser und an Wichtigkeit verlieren, da das Leben weitergehen wird ,mit all seinen Problemen aber auch Freuden die noch unbekannterweise kommen werden.
Nun ist die Frage , da du die Zukunft nicht kennst, wer weiss was noch passieren kannwird mit euch ..in einem Jahr, in paar Jahren oder irgendwann. Das ist das gute , wir kennen den grosse Plan noch nicht ,ehe er passiert ist;)
Ich denke immer "alles hat seinen Sinn, warum es eben genauso passiert"

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: It's better to have loved, and lost, than never to have loved at all - Wirklich?

Antwort von pauline-maus am 01.09.2018, 22:28 Uhr

Ich glaube ich könnte auch lieben ohne das gesamte Paket Partnerschaft zu wuppen. Fernbeziehung kann auch bereichernd sein, wobei es dann aber vielleicht schon sehr auf die Distanz ankommt.
In einem anderen Landes? Das musste man situationsabhängig sehen
In Deutschland ? Sehe ich da schon Möglichkeiten.
Aber das kommt ja auch auf die Erwartungen beider Partner an, wie gesagt ich glaube für mich kein Problem... Das ist aber seeehr induviduell

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: It's better to have loved, and lost, than never to have loved at all - Wirklich?

Antwort von Aenn am 01.09.2018, 23:29 Uhr

>> Jetzt laufe ich durch die Wohnung und frage mich, wie ich ihn aus der Wohnung und meinem Herzen rausbekomme. < <

Und im Juli wirst Du Dich möglicherweise fragen, weshalb Du nicht das Entscheidende unternommen hast, um diesen Mann in Deinem Leben zu behalten. Ich kann nicht einschätzen, wie hoch der Preis für Dich wäre, in seine Heimat zu ziehen, aber willentlich einen echten Lebensmenschen (ist er Dir doch, oder?) aus dem Herzen zu bugsieren, ist ein monströses Verlustgeschäft. Auf der zweiten Hälfte des Weges das größte, das ich mir vorstellen kann.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: It's better to have loved, and lost, than never to have loved at all - Wirklich?

Antwort von kanja am 02.09.2018, 8:04 Uhr

Ich bewundere deinen Mut, aufgrund der räumlichen Trennung dann die komplette Trennung durchzuziehen.

Ein bisschen wundere ich mich aber auch darüber. Wenn ihr euch doch so nahe seid und eigentlich doch auch noch liebt - da wäre doch eine Fernbeziehung nicht so ganz schlecht? Vielleicht findet sich dann, mit dem Abstand, doch noch eine Lösung?

Ich meine, ab und zu vom Freund liebevoll in den Arm genommen zu werden ist immer noch besser als gar nicht??? Und womöglich nie mehr?

Leider wachsen die “brauchbaren“ Männer ja nicht gerade auf den Bäumen. Aber vermutlich bist du da optimistischer als ich.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: It's better to have loved, and lost, than never to have loved at all - Wirklich?

Antwort von kravallie am 02.09.2018, 8:48 Uhr

ich bin komplett bei kanja, nur finde ich es nicht mutig, sondern-verzeih mir die ehrlichkeit-ein bißchen trotzig.
was nächstes jahr im juni ist, weiß kein mensch.
zusammenleben ist nicht das maß aller dinge und bedeutet in meinen augen wenig für die qualität einer beziehung.
mein rat: laß laufen und setze dich nicht selbst unnötig unter druck! jemanden aus dem herzen schießen klappt nicht, wer weiß das besser als ich mit meinem englischen patienten.

btw: warum bin ich bei dem damenwoe nicht dabei?

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: It's better to have loved, and lost, than never to have loved at all - Wirklich?

Antwort von Glücksfee am 02.09.2018, 10:24 Uhr

Ich finde deine Pläne - und das war auch bei deinem letzten Posting so - reichlich trotzig und bockig. Du bekommst nicht deinen Willen und willst jetzzt gnadenlos konsequent sein, komme was wolle!
Und zwar auch dann, wenn DU damit verlierst bzw. Nachteile hast und es dir schlecht geht.

Du hast dir etwas in den Kopf gesetzt, was jetzt so nicht funktioniert und willst jetzt alle Konsequenzen durchziehen.
Vergisst dabei aber, dass du vor lauter Konsequenzen durchziehen DICH SELBST aus den Augen verlierst.

Ich würde keinen Schlussstrich mit Auszug ziehen. Ehrlich gesagt finde ich das schon merkwürdig, wenn eure Beziehung so innig ist wie du im letzten Posting beschriebst.

Schau doch erstmal, wie eine erneute Fernbeziehung läuft.

VG

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: It's better to have loved, and lost, than never to have loved at all - Wirklich?

Antwort von pauline-maus am 02.09.2018, 12:03 Uhr

ich glaube eher an reflexartigen selbstschutz als wie an bockigkeit.
ein knallhartert strich klingt manchmal verlockender und einfaqcher ,als eine schwierige situation zu leben.

nur das das dann in der umsetzung erst mal schwierig wird, wie sie gerade merkt

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: It's better to have loved, and lost, than never to have loved at all - Wirklich?

Antwort von Pamo am 02.09.2018, 13:01 Uhr

Das tut mir sehr leid und ich sende dir eine Umarmung mit Trostintention.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: It's better to have loved, and lost, than never to have loved at all - Wirklich?

Antwort von Meyla am 02.09.2018, 14:19 Uhr

Er sagt die das so und du darfst bis Mai gute mine machen?

Ohne Witz, ich hätte seine Koffer schon mal für ihn gepackt. Die Beziehung erst beenden wenn es ihm passt und so lange musst du schon mal zähflüssig Abschied nehmen?

Es scheint deine Wohnung zu sein. Raus mit ihm! Scheiss drauf was er mal wann wie in der Wohnung gemacht hat! Dann stehen halt noch paar Wochen Erinnerungen herum. Ebay Kleinanzeigen und dann raus mit dem Mist!

Geschirr kann man mit der Hand abwaschen, 5l Farbe gibt es um 25€ im Baumarkt. Da muss man keine Unmengen investieren

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

@Meyla

Antwort von Leena am 02.09.2018, 15:11 Uhr

"Geschirr kann man mit der Hand abwaschen, 5l Farbe gibt es um 25€ im Baumarkt. Da muss man keine Unmengen investieren"

Ich glaube, kein Kerl der Welt wäre es mir wirklich wert, dass ich "seinetwegen" eine funktionierende Spülmaschine rausschmeiße und von Hand abwasche!

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: It's better to have loved, and lost, than never to have loved at all - Wirklich?

Antwort von Meyla am 02.09.2018, 17:22 Uhr

Bin komplett bei dir! Habe mach meiner Trennung meinen ex aus dem Haus vertrieben (er hat es sich mehr als verdient) und hab all unser Zeug weitet benutzt!

So weit käme es noch das ich für so ein egoistisches Verhalten alle Konsequenzen trage! Aber manche Menschen brauchen das ja... alles muss weg, besser gestern als heute. DANN kann man sich definitiv auch günstig einen neuen Lebensraum schaffen. Und vor allem dem Spinner kein Obdach ermöglichen bis Mai weil er sich das gerne so datiert

Jemand der so handelt dem ist der Partner weit weniger wert als andersherum.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Ich bin bei kanja und Co., obwohl ich mich gerade im Abschied suhle...

Antwort von momworking am 02.09.2018, 17:51 Uhr

Nach einem unglaublichen Wochenende mit meinem Liebsten voller .... ach was, ich erspare euch an dieser Stelle den Kitsch und das Harmoniegesäusel, es reicht die Tatsache, dass ich heute morgen aussah, wie knappe 20 vor lauter Glück .... komme ich gerade vom Bahnhof und schmachte den Verspätungsmelder der Deutschen Bahn an, beobachte virtuell seine Zugverbindung, als könnte ich ihn damit selbst sehen, als wäre er dann wieder hier.

Mir ist eisekalt, ein wenig übel und ja, ich gebe es zu, ich habe auch ein bisschen geweint, eben auf dem Kiesweg zwischen Garage und Wohnung.

Seit 6 Jahren machen wir "das". Ich kann die ganzen Abschiede nichtmal mehr zählen. Und jeder einzelne tat auf seine Weise weh.

Aber: Auch jede "da-bist-du-ja-endlich"-Umarmung ist für mich ein Geschenk, was ich niemals hergeben wollen würde.

Für nichts in der Welt würde ich diesen einen Menschen aus meinem Leben ausschließen, denn dafür ist er mir eindeutig zu wertvoll.

Darf ich ehrlich sein?
Es liegt für mich die Vermutung nahe, dass da noch etwas anderes im Argen liegt. Das ist selbstverständlich euer höchst privates Problem, aber geh doch in einer ruhigeren Minute mal in dich und frag dich ganz ehrlich, warum es besser ist, auf all das Gute mit diesem Menschen zu verzichten, anstatt sich auf ein FernbeziehungsAbenteuersStressundKostenfaktordingens einzulassen.

Es ist natürlich immer traurig, wenn eine Beziehung zu Ende ist. ICH für MICH finde es aber wichtig, meine privaten, persönlichen Gründe dafür zu kennen, um abschließen zu können.

Ganz liebe Grüße!

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Ich bin bei kanja und Co., obwohl ich mich gerade im Abschied suhle...

Antwort von Port am 02.09.2018, 19:26 Uhr

Das hast Du ganz toll geschrieben. Trifft genau das, was ICH denke, ich hätte es aber so nicht formulieren können.

Das Einzige, was ich im Fall STT nicht teile, ist die Tatsache, dass da was im Argen liegt. Ich denke, der Weg der Fernbeziehung und wie es zu handhaben ist, dass es für alle gut ist, wird irgendwie gar nicht mehr in Betracht gezogen.

Die Gründe, weswegen er aus MUC weg will, erschließen sich mir nicht. Dazu werde ich aber nicht mehr schreiben als das, was STT bereits geschrieben hat. MUC ist eine reizende und liebenswerte Stadt. Man kann in dieser Großstadt leben wie in Kleinkleckersdorf, wenn man möchte. Wer das nicht erkennt, ist einigermaßen blind.

Die Gründe, warum der Mann nach Hause zurück ziehen möchte, hat STT nicht genau benannt. Darum kann man hier auch nicht bewerten, ob diese Gründe ausreichend oder spinnert sind und er seinen Seelenfrieden sowieso nicht finden wird oder aber doch....

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Also....

Antwort von Strudelteigteilchen am 02.09.2018, 22:56 Uhr

Ich arbeite Eure Fragen mal von oben nach unten ab

Ja, er weiß, daß ich die Beziehung mit seinem Wegzug beenden möchte. Er nimmt es mir nur nicht so richtig ab. Wie ich durchhalten will? - Genau das ist das Problem.

Der Spruch zu pain, which demands to be felt, ist mein neuer Statusspruch. Mein Freund meint, ich soll mich nicht so reinsteigern. Ich will das jetzt aber!

Natürlich werde ich weiterleben, irgendwann wird es nicht mehr wehtun, ich kann auch ohne ihn glücklich sein. Aber es tut JETZT halt megamäßig weh.

Ich kann nicht mit ihm ziehen. Ich liebe ihn sehr, aber mein Kind liebe ich mehr. Und ich habe jetzt endlich einen Traumjob hier gefunden. Im Moment kann ich hier nicht weg.

Er beendet die Beziehung weder jetzt noch im Mai. Er zieht im Mai weg. Ich habe ihn rausgeworfen gehabt und es mir dann anders überlegt. Aus Liebe, aus Sehnsucht, ich weiß es nicht.

Ich kann mir eine Fernbeziehung grundsätzlich vorstellen, sehe durchaus die Vorteile. Aber nicht unter den gegebenen Bedingungen.

Problem 1: Ich habe in den zwei Jahren Fernbeziehung alle meine finanziellen Reserven aufgebraucht. Aus dem laufenden Budget könnte ich höchstens alle paar Monate zu ihm fahren. Und das nur, wenn die Waschmaschine, die Spülmaschine und der Trockner weiterhin durchhalten und auch sonst nix außer der Reihe passiert. Ich bin finanziell am Ende.

Problem 2: Die Entfernung beträgt mehr als 800 km, die Brutto-Fahrzeit liegt irgendwo bei 8 Stunden. Selbst bei günstigen Verbindungen hat man bei einem Wochenendbesuch gerade mal 36 gemeinsame Stunden. Wenn ich es schaffe, alle zwei Monate zu ihm zu fahren, und er ebenfalls alle zwei Monate herkommt, kommen wir so auf 36 Stunden im Monat. Und dafür sitzt dann jeweils einer 14 Stunden im Zug.

Wenn es um 300 oder 400 km ginge, mit drei oder vier Stunden Fahrtzeit - also das, was man auch bequem freitags noch nach Feierabend runterreißt - würde ich ja gar nix sagen. Aber so?

Die zwei Jahre Fernbeziehung waren eine enorme Belastung - finanziell, emotional, organisatorisch. Ich hatte dauernd ein schlechtes Gewissen meinem Restkind gegenüber. Der Haushalt blieb liegen. Und ich habe ein Vermögen an die Bahn verballert.

Aber jetzt haben sich die Bedingungen nochmal verschlechtert. Mein Freund hatte Schichtdienst und ich hatte freitags frei, das hat unsere Wochenenden immer verlängert. Das Wochenende mit Wechsel von Früh- auf Spätschicht war immer "unseres". Wenn er kam, konnte er schon freitag mittags losfahren und sonntags sehr lange bleiben, weil er ja montags bis mittags schlafen konnte. Ich hatte freitags immer frei, so daß ich, wenn ich zu ihm fuhr, früh losfahren konnte, dann war ich bei ihm, wenn die Frühschicht endete. Aber er schichtet nicht mehr und ich habe freitags nicht mehr frei, das verkürzt die Wochenenden ungemein.

Ja, vielleicht bin ich trotzig und gemein. Ich verstehe ihn halt einfach nicht. Daß es so gar keinen Kompromiss gibt, das will mir nicht in den Kopf. Er muß nicht in München bleiben, er muß nicht in meiner Wohnung bleiben - im Gegenteil, ich bin großer Fan von getrennten Wohnungen. Aber warum, zum Teufel, müssen es 800 km oder mehr sein? Kürzlich liebäugelte er mit einem Objekt an der dänischen Grenze, mitten im nirgendwo. Noch mehr Kilometer, noch kompliziertere und seltenere Verbindungen. Okay, das Objekt ist vom Tisch, aber ich fühle mich irgendwann veräppelt, sorry.

Im Moment versuche ich, das Ganze nicht ernst zu nehmen. Wir verfolgen also die gleiche Strategie, er und ich: Ich tu so, als meine er das mit dem Wegzug nicht ernst, und er tut so, als meine ich das mit dem Schlußmachen nicht ernst. Zwei Köpfe im Sand. Nur manchmal bricht meine Fassade, dann brülle ich ihn an, werfe mit Gegenständen und schreibe im Forum. Dieses Wochenende, ganz konkret, endete ein wunderschöner, harmonischer, friedlicher Urlaub. Da kam grad mal wieder alles hoch. Trotzig? Ja, verdammt! Ich wüte dagegen, daß ich seiner Entscheidung ausgeliefert bin.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Also....

Antwort von stjerne am 02.09.2018, 23:13 Uhr

Ich hatte irgendwie in Erinnerung, dass er seine in Norddeutschland verbliebenen Kinder vermisst. Geht es darum nun gar nicht mehr? Denn das kann ich verstehen. Ansonsten finde ich, dass man ruhig mal den Wohnort wechseln kann, aber Kinder sind natürlich ein mächtiger Anker, ist bei Dir ja ebenso.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Also....

Antwort von leonessa am 03.09.2018, 0:02 Uhr

Ich verstehe ja, dass er seine Kinder vermisst - aber die sind doch mehr oder weniger erwachsen oder studieren evtl. demnächst gar ganz wo anders....

WAS ich so gar nicht verstehe, warum er genau den MAI festlegt. Warum dann? Hofft er, dass du bis dahin kündigst und mit ihm gehst oder hat er so lange Kündigungsfristen oder will er so lange testen, wie das mit euch so läuft, um festzustellen, dass er doch gar nicht mehr weg will von München????

Wenn ich gehen will, dann möglichst schnell und nicht Monate vorher ein Datum festlegen - DAS würde mich zum Nachdenken bewegen und seine Gründe hinterfragen.


Ich wünsche euch trotzdem irgendwie ein Zusammenbleiben. Wenn es wirklich DIE große Liebe ist, findet ihr einen Weg!


LG, Leonessa

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Ach Mensch...

Antwort von desireekk am 03.09.2018, 2:43 Uhr

Ich kann so JEDEN EINZELNEN Buchstaben nachvollziehen!

Und das auch noch dummerweise von beiden Seiten...

ICH bin ja bei uns diejenige, die ewig weit weg umgezogen ist.. und trotzdem sehe ich GENAU wo Du stehst.

Ich mag, muss gar nicht wiederholen was hier viele vor mir so klug und (auch alles) oft zutreffend geschrieben haben.

Und so eine Patchwork-Entfernungs-Gemengelage ist noch komplexer als Patchwork eh schon ist :-/

Und ich finde, Du musst es gar nicht Kopf-in-den-Sand stecken nennen.
Ändern kannst Du jetzt gerade eh nix, da darf man es einfach auch ma so stehen lassen wie es ist... und eben wieder rauf-/rausholen wenn es sich zeigt...

Magst Mir nicht doch mal schreiben?
Ich weiss, du wolltest ja eh'...

LG

D

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: It's better to have loved, and lost, than never to have loved at all - Wirklich?

Antwort von Foxi23 am 03.09.2018, 8:46 Uhr

Das ist genau so ne Frage wie die, was besser ist, von Geburt an blind sein oder erst später nicht mehr sehen können. Für mich nicht beantwortbar und für denjenigen auch nicht zu beeinflussen. Genau so ist es mit der Liebe und mit allem irgendwie.

Du wirst dich mit der Zeit dran gewöhnen, verdräng den Schmerz nur nicht, er gehört dazu.

Mir tuts auch immer noch weh, obwohl ich die Trennung gewollt habe und mir die letzten Jahre mit meinem Ex auch nicht zurück wünsche. Die guten Erinnerungen kommen halt manchmal und das ist echt fies.

Alles Gute

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Also....

Antwort von kanja am 03.09.2018, 9:41 Uhr

Ich glaube, du bist hauptsächlich verletzt, weil dein Freund nach deinem Empfinden so gar nicht kompromissbereit ist und einfach weg geht. Das ist verständlich. Trotzdem würde ich nicht jetzt schon entscheiden, dass das dann eine definitive Trennung bedeutet. Bis Mai fließt noch viel Wasser die Isar 'runter, lass es doch einfach mal laufen und schau, wie es sich entwickelt.
Aus einer anderen Perspektive: Ich würde nie einen Mann, der mich liebt und den ich liebe, komplett aus meinem Leben verbannen, egal wo er hinzieht.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Also....mein Eindruck...

Antwort von Falbala am 03.09.2018, 10:30 Uhr

An der dänischen Grenze? So weit weg, da könnte man fast denken, ER will sich trennen, aber nicht darüber reden. Sondern, wenn er erst mal weg ist, die Beziehung im Sande verlaufen lassen. So liest sich das insgesamt zumindest.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: It's better to have loved, and lost, than never to have loved at all - Wirklich?

Antwort von somane am 03.09.2018, 11:25 Uhr

hey STT

kommt selten vor, dass du einen Rat hier suchst. Ich kenne dich eigentlich nur als Ratgebende und ich gebe zu, oftmals lese ich nur deine Antwort und die der anderen nicht, weil mich nur deine interssiert (und die von vallie noch). Ich denke dann oft, was sagt wohl STT dazu..... denn deine Worte öffnen mir meinen Horizont. Deshalb ich bin ich wohl für dich eine schlechte Ratgeberin, du denkst meist noch ein paar Ecken weiter....

Ich wollte dir nur sagen, beim Lesen deines 1. Postings war ich mehr bei Vallie, dachte, du reagierst trotzig. Beim Lesen deines 2. Postings verstand ich dann aber auch warum, das so ist. Und ich verstehe dich. Ich wäre auch beleidigt und verletzt bei seinem Verhalten bzw. in welcher Gegend er ein neues daheim schaffen will. Er scheint dich diesbezüglich ja gar nicht miteinzubeziehen. Und dass es zeitlich und finanziell auch nicht einfach so stemmbar ist für dich, scheint ihn auch nicht gross zu stören. Deshalb liegt auch bei mir die Vermutung nahe, dass da von seiner Seite noch mehr sein muss als "nur" Heimweh. Heimweh kann ganz schlimm sein, aber der richtige Partner an der Seite sollte einem da drüber hinweghelfen können. Ganz einfach indem er für einen da ist. Liebeskummer ist doch mindestens genau so schlimm. Da muss man dann aber alleien druch.... Schwierig.

Wären seine Kinder klein, würde auch ich ihn besser verstehen, aber so........ ich bin voll und ganz bei dir.

Eine Frage: Kann er so einfach seinen Job wechseln? Od. arbeitet die Firma in ganz Deutschland, so dass er sich nur versetzen lassen muss? Jedenfalls scheint es jobmässig für ihn einfacher zu sein den Standort zu wechseln,.......... ein Grund mehr, piekiert zu sein.

Verzwickete Situation. Ich drück dich virtuell und bin gespannt, wie es weiter geht.

LG

P.S. Fanta 4 singen doch auch in einem Lied "sie ist weg, weg, jetzt bin ich wieder allein allein. sie ist weg, weg, davor wars schöner, allein zu sein............ Ja, das kann ich nachvollziehen. Aber ohne Hochs keine Tiefs, und ohne Tiefs keine Hochs. So ist das Leben..... Leider.......... od. zum Glück?!

Alles Gute

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: It's better to have loved, and lost, than never to have loved at all - Wirklich?

Antwort von spiky73 am 06.09.2018, 16:30 Uhr

Hachja, STT,

Damals auf dein erstes Posting bezüglich dieser Problematik wollte ich schon antworten und es kam immer etwas dazwischen bzw. das Hochladen funktionierte nicht...

Also jetzt noch ein Versuch, wenn auch verspätet.
Ich war ja jetzt sehr lange mit den Kindern alleine und habe diesen Zustand eigentlich nie so richtig genossen. Gut, die Tatsache, alleine verantwortlich zu sein, das war mal so und mal so, mal ganz gut, mal scheixxe. Oft habe ich mir keinen großen Kopf darum gemacht, es war eben der Ist-halt-so-Zustand, manchmal, wenn aber alles so richtig blöd lief, war mir alles zu viel und ich habe mir wirklich eine Schulter zum Anlehnen gewünscht.
Die andere Seite der Medaille war halt die Emotionale. Letzten Endes kann dir jeder predigen, dass du dich selbst lieben musst, du kannst das auch jeden Morgen im Bad deinem Spiegelbild vorbeten, aber wenn von außen immer nur negatives Feedback kommt und dir dann die Männer, die du triffst, auch immer nur suggerieren, dass du zwar "nett" bist, sie aber im Grunde nicht mit dir zusammen sein wollen (und diejenigen, die es wöllten, spotten jeder Beschreibung), dann macht das traurig und unglücklich und man fühlt sich klein und ungeliebt und überhaupt nicht liebens-wert. Da kann das Umfeld halbherzig sagen, was es will...

Dann ist mir ja Anfang des Jahres mein Mann begegnet - in der Zwischenzeit hatte ich gar keine Vorstellung mehr davon, wie ich HEUTE eine Beziehung führen will und kann und ob ich es überhaupt noch kann (früher sind meine Beziehungen ja auch gelaufen, zumindest eine Zeit lang) - aber mit _ihm_ war das eigentlich geritzt von Tag #1 an. Vielleicht, weil wir doch eine ähnliche Vorstellung davon haben, wie wir jeweils eine Beziehung führen möchten. Wenn ich schreibe, ich wisse heute nicht mehr wie Beziehung geht, dann liegt das eher daran, dass viele Leute doch ziemlich komplizierte Vorstellungen davon haben, man sich anpassen muss und erstmal ausloten muss, inwieweit man so etwas als Kompromiss mittragen will. Oder ob - wenn man mit _dieser_ Person eine Beziehung gemäß den eigenen Wünschen nicht führen will - diese Person überhaupt der oder die Richtige ist...

Das ist ja in deinen Schilderungen oft auch so: Du brauchst deinen Freiraum, du möchtest, dass dies und das und jenes so oder so sein muss, sonst fühlst du dich eingeengt, etc. pp. (das meine ich übrigens nicht als Kritik, sondern es ist lediglich eine Feststellung. Schließlich finde ich es durchaus legitim, bestimmte Ansprüche zu haben, es kann halt das Zusammenleben verkomplizieren...).

So, jetzt hast du da aber jemanden bei dir, der dann wiederum nicht so mitzieht, wie du das gerne möchtest.
Ich - und das ist meine ganz subjektive Meinung - habe den Eindruck, dass in eurer Beziehung mehr Kopf als Herz regiert, und dass es da auch eine ganz gewaltige Schieflage gibt, was die Sicht auf die Beziehung angeht.
Das Leben besteht halt aus Phasen, und wenn es aktuell nur SO laufen kann wie es läuft, dann müsste man sich vielleicht arrangieren und auf die nächste Phase warten, in der die Würfel wieder neu gemischt werden.
Stattdessen kommt dein Partner mit dem mimimi, dass er seine Kinder so vermisst und seine Heimat, und es ist alles mistig. Da denkt man beim Lesen, er rede von Ablegern im Kindergartenalter. Aber halt, nein, die sind volljährig oder so gut wie, und fangen an, ihre eigenen Wege zu gehen. Und eigentlich ist er aus der einen Großstadt in die nächste gezogen. Und dann kommt er mit der Idee, irgendwo in die nordfriesische Walachei zu ziehen? Welche Rolle spielen da seine Kinder und die Heimatstadt, die er angeblich so sehr vermisst und ohne die er nicht mehr leben kann? Und wo bist du in seinen Überlegungen? Welche Rolle spielst du? Das klingt doch alles so, als seist du auf seiner Prioritätenliste ganz weit unten und als habe er zwar keinen konkreten Plan, möchte aber schnellstmöglich und mit möglichst wenig Blessuren aus dieser Situation (und der Beziehung?) raus.

Weißt du, ich habe ja jetzt endlich den direkten Vergleich, von jahrelang Einzelkämpfer zu Beziehung mit Zusammenleben und allem Drum und Dran. Es ist eine unheimliche Erleichterung, wenn plötzlich jemand da ist, der dich auffängt und mit dir sein Leben teilt, der dich unterstützt und alles mitträgt. Das heißt nicht, dass wir nicht auch Probleme hätten, aber eigentlich ist das nur Altlasten-Bewältigung auf beiden Seiten, schließlich hat ja jeder ein Vorleben... Aber ich möchte es gar nicht mehr anders haben und auch meinen Mann nicht mehr hergeben.
Und auch wenn sich das vielleicht ein bisschen naiv und pilcheresk anhört, meine Erfahrung bestätigt eigentlich meine alte Theorie, dass es zu jedem Topf den passenden Deckel gibt, und dass, wenn man eben diesen gefunden hat, da kein Blatt mehr dazwischen passt. Und dass man versucht, Probleme im Sinne beider Partner zu lösen. Aber genau DAS vermisse ich hier... :-((

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: It's better to have loved, and lost, than never to have loved at all - Wirklich?

Antwort von kravallie am 07.09.2018, 8:55 Uhr

ich möchte auch noch was sagen und das, weil ich beide beteiligten kenne.
das mit der nordfriesischen walachei ist kein lack of love, sondern der mann fühlt sich einfach nicht wohl in münchen. für mich komplett unverständlich und unfassbar, aber es IST so. nun ist ja die nordfriesische walachei a) näher an den kindern und b) in seinen nordisch verklärten augen eben schöner.
grundsätzlich kann ich ihn auch verstehen, nicht was münchen betrifft, aber dass man einfach in einer anderen stadt nicht warm wird, da kann sich stt schon zum frühstück in strapse schmeißen und in grünwald wohnen!
ich hatte mal einen kerl im elsass, alle haben gesagt, uaaaahhh, toll, ich fand es ganz ganz schlimm, obwohl mir der schwiegervater in spe sogar einen pool in den garten bauen wollte. cremant und flammkuchen konnten gar nicht so gut sein und der bammelmann des knaben nicht groß genug....ich habe pickel bekommen und musste mich von stuttgart (was ich auch ganz schlimm fand) wieder zurückversetzen lassen.

gran canaria hingegen hat gepasst, wobei das ja nun ausser sonne nicht viel zu bieten hat. da will ich ja auch immer noch hin, wenn ich in rente gehe. ganz ohne mann.

so ist halt jeder anders, was aber eben mit dem herzbuben oder der herzdame nur am rand was zu tun hat.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: It's better to have loved, and lost, than never to have loved at all - Wirklich?

Antwort von Strudelteigteilchen am 07.09.2018, 11:00 Uhr

Was, exakt, wäre denn die "Lösung im Sinne beider Partner", die Dir so vorschwebt?

Tatsache ist, daß es eine solche Lösung offensichtlich nicht gibt. Da können wir uns auf den Kopf stellen und mit den Ohren wackeln, wir finden sie nicht, trotz aller Anstrengungen, Überlegungen, Streits, Diskussionen.... Das war ja auch die Intention der Ursprungsfrage - daß vielleicht jemandem etwas einfällt, was wir noch nicht gedacht haben. Leider war nix dabei.

Er würde mich liebend gerne mitnehmen, also irgendwie so ganz egal scheine ich ihm nicht zu sein. Aber mich hält das Restkind und die Tatsache, daß ich nach langer Suche und viel Leid endlich den Superdupertraumjob gefunden habe. Das Thema Restkind hat sich in zwei bis drei Jahren voraussichtlich erledigt, der Job (hoffentlich) nicht. Er respektiert meine Entscheidung, ihm zumindest jetzt nicht folgen zu wollen, ist aber genauso unbegeistert wie ich über seine Entscheidung, zurück zu ziehen.

Er wohnt(e) im Norden übrigens nicht in einer Großstadt, sondern im Umland einer Großstadt. Letztlich wohnte er in der Walachei. Und er hat sich seit seiner Geburt nie mehr als 5 km von seinem Elternhaus entfernt, wohntechnisch. Er kennt in dem Kaff jedes Haus, jeden Baum, jeden Einwohner. Er weiß, wer in dem Haus da hinten bis vor 5 Jahren gewohnt hat, wer da jetzt wohnt, was mit den Kindern des ursprünglichen Eigentümers passiert ist, wen die geheiratet haben, mit wem sie außereheliche Affären hatten. Im Zweifel war er mit einem der Kinder in der Schule, mit dem anderem im Sportverein, und die Cousine des Schwippschwagers war seine Kollegin beim einzigen nennenswerten Arbeitgeber im Ort. Mit ihm durch dieses Dorf zu gehen ist ein Erlebnis, das mir urbanem Globetrotter komplett fremd ist. Meins ist das nicht, aber ich verstehe, daß man das vermissen kann.

Diese Hütte an der dänischen Grenze war eine Schnapsidee, die ihm vor die Füße fiel. Meine kleine Schwester hat sich dort einen Resthof gekauft, und er ist ganz von den Socken. Acker, Trecker, norddeutsche Knicklandschaften, und sein Heimatkaff in wenigen Stunden erreichbar- da will er hin. Als ich ihn darauf hinwies, daß er dort noch weiter weg von mir ist, und daß es mich verletzt, wenn er das toll findet, hat er sich entschuldigt. So richtig real war der Umzug dorthin aber eh nie. Meine Schwester hätte ihn postwendend retourniert, erstens findet sie ihn anstrengend und zweitens ist sie bereits bemannt.

Vielleicht liebt er mich nicht genug, sonst würde er es in München aushalten. Oder ich liebe ihn nicht genug, sonst würde ich das Restkind (das ja sooo klein auch nicht mehr ist) perspektivisch aus dem Nest werfen und ihm zügig in den Norden folgen. Vielleicht ist es bei Euch rosageblümter und siebtwolkiger. Dann herzlichen Glückwunsch! Wenn Dir der "Wir lieben uns harmonischer und mehr"-Wettbewerb ein Bedürfnis ist - ich gönne Dir den Pokal von Herzen.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: It's better to have loved, and lost, than never to have loved at all - Wirklich?

Antwort von tonib am 07.09.2018, 11:29 Uhr

Führt jetzt etwas ins Abseits, aber:

Bei schönen Beschreibungen des idealen Verliebsteins steht es mit "pilcheresk" gegen "siebtwolkig" 1:1.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: It's better to have loved, and lost, than never to have loved at all - Wirklich?

Antwort von Leena am 07.09.2018, 21:44 Uhr

"Genug lieben" ist eh eine Scheiß-Formulierung. Auch wenn sie manchmal zutrifft - aber der Umkehrschluss eben nicht. Wenn man nur "genug liebt", wenn man sich selbst aufgibt, ist das auch nur Mist. Und manchmal kann man noch so lieben und es passt trotzdem nicht.

Bliebe halt die Frage - ganz - gar nicht - irgendwas dazwischen..?

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Es gibt keine perfekte Lösung

Antwort von desireekk am 10.09.2018, 2:53 Uhr

Hi,
ich denke, ihr müsst verstehen,. dass es keine "gerechte" Lösung gibt.

Und ein
" Ich gebe X auf, dafür Du Y und das gleicht sich dann aus" o. ä. ist einfach nicht umzusetzen.

Ich habe 1000x mehr aufgegeben als ich zu meinem mann zog. Meine Sprache, meinen Freundeskreis, mein Zuhause, meine (mühsam aufgebaute) Karriere.
Klar, er hat auch Zugeständnisse gemacht, aber es wiegt nbiemals auf, kann niemals "aufwiegen".
Selbst wenn wir jetzt in meine Heimat ziehen würden, würde es nicht "ausgleichen". Kann es nicht mehr, wir sind jetzt woanders in unserem Leben.

Nochmal: ich finde, er gibt zu früh auf, aber es hilft immer noch nix wenn ich das zum 3. mal sage...

Und ich verstehe auch Dich, wenn DU Deinen mühsam ergatterten Job jetzt nicht wieder "einfach so aufgeben" willst.

Für den finanziellen Aspekt gäbe es die Lösung, dass ER die Kosten der Besuche größtenteils trägt?

Oder was so genau lässt dich mit Auszug die Beziehung beenden?
- Weil du einen Partner "bei Dir" willst/brauchst?
- weil er das dann doch recht alleinig entschieden hat?
- oder?

Mir lässt Euer Dilemma keine Ruhe.... versteh ich es doch so gut...

Ganz liebe Grüße

D

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Es gibt keine perfekte Lösung

Antwort von desireekk am 10.09.2018, 2:53 Uhr

Hi,
ich denke, ihr müsst verstehen,. dass es keine "gerechte" Lösung gibt.

Und ein
" Ich gebe X auf, dafür Du Y und das gleicht sich dann aus" o. ä. ist einfach nicht umzusetzen.

Ich habe 1000x mehr aufgegeben als ich zu meinem mann zog. Meine Sprache, meinen Freundeskreis, mein Zuhause, meine (mühsam aufgebaute) Karriere.
Klar, er hat auch Zugeständnisse gemacht, aber es wiegt nbiemals auf, kann niemals "aufwiegen".
Selbst wenn wir jetzt in meine Heimat ziehen würden, würde es nicht "ausgleichen". Kann es nicht mehr, wir sind jetzt woanders in unserem Leben.

Nochmal: ich finde, er gibt zu früh auf, aber es hilft immer noch nix wenn ich das zum 3. mal sage...

Und ich verstehe auch Dich, wenn DU Deinen mühsam ergatterten Job jetzt nicht wieder "einfach so aufgeben" willst.

Für den finanziellen Aspekt gäbe es die Lösung, dass ER die Kosten der Besuche größtenteils trägt?

Oder was so genau lässt dich mit Auszug die Beziehung beenden?
- Weil du einen Partner "bei Dir" willst/brauchst?
- weil er das dann doch recht alleinig entschieden hat?
- oder?

Mir lässt Euer Dilemma keine Ruhe.... versteh ich es doch so gut...

Ganz liebe Grüße

D

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Es gibt keine perfekte Lösung

Antwort von desireekk am 10.09.2018, 2:54 Uhr

Hi,
ich denke, ihr müsst verstehen,. dass es keine "gerechte" Lösung gibt.

Und ein
" Ich gebe X auf, dafür Du Y und das gleicht sich dann aus" o. ä. ist einfach nicht umzusetzen.

Ich habe 1000x mehr aufgegeben als ich zu meinem mann zog. Meine Sprache, meinen Freundeskreis, mein Zuhause, meine (mühsam aufgebaute) Karriere.
Klar, er hat auch Zugeständnisse gemacht, aber es wiegt nbiemals auf, kann niemals "aufwiegen".
Selbst wenn wir jetzt in meine Heimat ziehen würden, würde es nicht "ausgleichen". Kann es nicht mehr, wir sind jetzt woanders in unserem Leben.

Nochmal: ich finde, er gibt zu früh auf, aber es hilft immer noch nix wenn ich das zum 3. mal sage...

Und ich verstehe auch Dich, wenn DU Deinen mühsam ergatterten Job jetzt nicht wieder "einfach so aufgeben" willst.

Für den finanziellen Aspekt gäbe es die Lösung, dass ER die Kosten der Besuche größtenteils trägt?

Oder was so genau lässt dich mit Auszug die Beziehung beenden?
- Weil du einen Partner "bei Dir" willst/brauchst?
- weil er das dann doch recht alleinig entschieden hat?
- oder?

Mir lässt Euer Dilemma keine Ruhe.... versteh ich es doch so gut...

Ganz liebe Grüße

D

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: It's better to have loved, and lost, than never to have loved at all - Wirklich?

Antwort von Holzkohle am 10.09.2018, 15:53 Uhr

Liebe STT,

ich möchte dazu auch gerne noch etwas sagen, auch wenn es dir oder euch wahrscheinlich nicht groß helfen wird. Und ich schreibe aus Sicht einer Langzeit-Single. Die wahrscheinlich in ihrem Leben noch nie richtig geliebt hat (außer das Kind natürlich…) oder ganz schwere Gefühle für den und eine schadhafte Beziehung mit dem Falschen hatte – für den ich aber übrigens umgezogen wäre.

Aus meiner Sicht fände ich es sehr schade, wenn diese Beziehung zwischen euch wegen „ein paar“ km weggeworfen würde. Und wenn ich das richtig verstehe, reden wir hier von einem Umzug innerhalb von Deutschland?, was immer noch der gleiche Kontinent wäre. Natürlich kann und darf man finanzielle Fakten (die irgendwie zuerst oder als einziger Punkt erwähnt werden… ) nicht außer Acht lassen.

Aber:

Du weißt wirklich nicht was nächstes Jahr im Mai ist. In einem Jahr, meine Güte an einem Tag kann so viel passieren. Das Kind (ist er nicht sogar älter als meiner? Also irgendwo schmirgelt er glaube ich in der Nähe der 18 rum, oder) kann auf komische Ideen wie studieren in der Nähe da oben kommen. Dein Traumjob könnte, aus welchen Gründen auch immer, zum Albtraum mutieren. Dein Freund entscheidet sich Weihnachten anders. Er findet dort keinen Job. Er findet dort keinen Anschluss. Keine Ahnung – alles kann doch sein. Wir reden von Mai 2019. Wir haben jetzt September 2018. JETZT.. heute… zu entscheiden, dass die Beziehung damit beendet ist, ist schade. Und ja, gebe ich Vallie recht, klingt auch ein wenig trotzig. Es hätte ja z.B. auch passieren können, dass dein Traumjob dich nach Berlin versetzt und dein Freund gesagt hätte: nö du, also da trenn ich mich aber.

WENN überhaupt, müsstest du dich ja jetzt trennen, denn bis Mai 2019 erlebt und durchlebt und durchliebt man gemeinsam noch so viele Dinge. Die einen vielleicht in einer Entscheidung auch noch ändern können. Die einen vielleicht sogar vorher trennen lassen.
Oder man trennt sich jetzt und im Dezember fällt dem Freund ein, dass er doch lieber „hier“ bleiben möchte… Und dann?

Was ich machen würde: Ich würde es weiterlaufen lassen. Versuchen, den Umzug auszublenden. Auch trotzdem in die Zukunft planen (Urlaube usw) ohne Berücksichtigung auf den Umzug.
Ich würde versuchen, diese Form von Fernbeziehung zu führen. Andere Paare sehen sich wesentlich seltener und machen das seit Jahren. Geht es allerdings, und entweder habe ich das überlesen oder es wurde nicht erwähnt, um die gemeinsame Zeit, das gemeinsame Zusammenleben – ok, dann macht das natürlich keinen Sinn.
Bei Skype, Facebook, Telefonen, Spartickets der Bahn, Sparpreise beim Fliegen sehe ich eine Fernbeziehung gar nicht mehr als so dramatisch, wie es vor einigen Jahren noch der Fall war.
Vielleicht merkst du selbst dann im Führen der Fernbeziehung aber auch, dass es nichts wird und ich persönlich, kann mich irren, halte so eine schleichende Entfremdung und denn Trennung für den besseren Weg als jetzt einen Karton zu packen, den Badezimmerhacken von der Wand zu reißen und zu sagen: Tschüss…

Ich wollte damals z.B. NIEMALS nach München.
In München wollte ich NIEMALS mehr nach Berlin zurück.
Es gab dann eben Umstände, die mich doch gezwungen haben. Die ich nicht vorher sehen konnte.
Und alles ist gut.

Alles Gute.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: It's better to have loved, and lost, than never to have loved at all - Wirklich?

Antwort von Benedikte am 11.09.2018, 15:01 Uhr

also, ich unterschreibe bei Holzkohle. Jedenfalls den Grundgedanken, der da ist, dass man eine tolle Beziehung nicht aufgeben soll, gerade nicht, wenn man kein Teenager mehr ist.

Der Grund, warum so viele Frauen in hoherem Alter keinen Partner mehr finden, steht fuer mich fest. Unseren wachsenden Anspruechen genuegt keiner mehr. Ich feiere ja bald Silberhochzeit und bin fest entschlossen, weiterzumachen- aber ich weiss wirklich nicht, ob wir uns fuereinander entscheiden wuerden wenn wir uns jetzt erst kennen lernen wuerden und nicht unsere lange gemeinsame Geschichte und vielen Bindeglieder haetten.

Was ich sagen will: mit 50 plus einen Partner zu finden, mit dem es so gut harmoniert wie mit Deinem- das ist ein Geschenk und sollte nicht afgegeben werden. Ich koennte das auch gar nicht, so knofsdrueckmaessig "ich habe beschlossen, dass dann die beziehung vorbei ist"". Kannst Du das? Echt? Wirklich?

Und was Holzkohle schreibt- es ist doch aeusserer Drueck, nichts innerhalb der Beziehung? Ich verstehe Dein Jobargument, ich kann mich erinnern, wie lange Du gebraucht hast, wieder auf die Fuesse zu kommen. Ihn verstehe ich weniger, finde aber, man muss das akzeptieren.

Wenn Ihr jetzt gemaessigt pendelt? Nicht jedes Wochenende, aber alle drei oder vier? Plus jeweils einen Gleittag? Nicht mit teuer Bahn, sondern mit Flixbus oder BlablaCar?abwechselnd- dann zahlst Du nur alle sechs Wochen geschaetzt 80 Euro??Oder kannst Du homeoffice machen? Im Bereich IT geht doch alles, oder????

Denn auch das ist doch klar- wir alle arbeiten nicht ewig, auch ich gestatte mir Blicke auf den Ruhestand. Es waere ja nur eine Ubernagspahse.

Was ich sagen will-lass eine gleuckliche Beziehung nicht wegen raeumicher Entfernung scheitern.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: It's better to have loved, and lost, than never to have loved at all - Wirklich?

Antwort von stjerne am 11.09.2018, 20:21 Uhr

Dem schließe ich mich an. Rückblickend waren die Jahre der Fernbeziehung vielleicht die glücklichsten, die wir hatten. Klar, wir wollten es dabei nicht belassen, wir wollten ein Leben und eine Familie zusammen aufbauen. Das habt Ihr aber bereits unabhängig voneinander getan.
Ihr könntet Euch jetzt einfach hin und wieder die Inseln eines gemeinsamen Wochenendes oder Urlaubs gönnen. Immer etwas, worauf man sich freuen kann und den Alltag hinter sich lassen, anstatt ihn permanent zu zweit zu stemmen. Das kann mit Sicherheit auch ganz reizvoll sein.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

gibt es keine Flüge?

Antwort von Milia80 am 11.09.2018, 23:16 Uhr

Hallo Stt,

es tut mir wahnsinnig leid das zu lesen, ein "verlassen werden" auf raten, bestimmt besonders schmerzhaft da man immer dieses Datum im Kopf hat.

Wenn er sogar ein Projekt so weit oben interessant fand hat er ja wahrscheinlich genug Geld um die Besuche zu finanzieren? Da gibt es doch sicher Flüge? München-Hamburg oder so?!
Ebenso wenn es ihm ja um Richtung Norden geht, also dass er in wenigen Stunden in seinem alten zu Hause ist, stelle ich mir die Frage ob es da nicht ein Objekt gibt was sein Interesse wecken könnte was eben z.B. 200 km von seiner Heimat weg wäre aber somit immerhin etwas näher an dir?!

Die lange Anreise ist das was mich auch stören würde, habe die Erfahrung ja selbst Jahrelang gemacht. Man weiß da ist zwar "einer", "irgendwo" man ist nicht so ganz alleine aber dann irgendwie doch....

Ich finde es ganz schwierig und verstehe da auch den Wunsch nach Trennung.
Aber ich glaube ich würde erst mal den Mai abwarten, er muss ja auch noch einen Job finden, dann evtl. ist dein Kind in 2-3 Jahren weg und vielleicht ist dir dein Job dann nicht wichtiger wie der Mann und du entschließt dich doch zum Umzug.
Trennen kann man sich sonst ja immer noch...

Meine Devise ist ja eher dass man es bereut nicht versucht zu haben, als wenn man es versucht und es geht schief.

Alles Liebe dir...

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Die letzten 10 Beiträge in Partnerschaft - Forum
Mobile Ansicht

Impressum Über uns Neutralitätsversprechen Mediadaten Nutzungsbedingungen Datenschutz Forenarchiv

© Copyright 1998-2024 by USMedia.   Alle Rechte vorbehalten.