Partnerschaft - Forum

Partnerschaft - Forum

Fotogalerie

Redaktion

 
Ansicht der Antworten wählen:

Geschrieben von DaMaJu2016 am 23.08.2018, 22:46 Uhr

Wer zahlt den Preis für Vaterliebe?

Hallo Ihr Lieben,
eigentlich weiß ich gar nicht, was ich gerne hören möchte, oder ob sich irgendwer überhaupt durch diesen Wust kämpft, aber ich muss es mir einfach von der Seele schreiben, weil ich mit niemandem darüber sprechen kann. Zum Schutz unserer Familie und unseres Kinder wissen weder Bekannte noch Familie, wie sich die Geschichte wirklich abgespielt hat …

Der 16-jährige Sohn, nennen wir ihn X, meines Ehemannes lebte im letzten Jahr für 6 Monate bei uns. Grund dafür waren massive Streitigkeiten (u.a. auch Handgreiflichkeiten) mit seiner Mutter, sowie eine quasi ausweglose schulische Situation.
Mein Mann setzte daraufhin sämtliche Hebel in Bewegung ihn bei uns bleiben zu lassen, das Jugendamt war involviert, die Mutter terrorisierte uns wochenlang telefonisch.
Er konnte hier auf die Realschule wechseln, gab nach außen hin große Ambitionen vor und zeigte sich den Sommer über von seiner besten Seite.
Mit Schulbeginn kamen die ersten Probleme auf. Er vergaß Materialien, erledigte Hausaufgaben nicht und häufte mit scheinbaren Erkrankungen Fehltage an, die mein Mann freilich immer entschuldigte. Seine Rolle als lockerer Wochenend-Papa gewohnt, war er mit der Situation heillos überfordert, ebenso wie ich.

Xs Aufenthalt bei uns endete abrupt damit, dass die Polizei ihn in der Schule zum Vorwurf der Vergewaltigung verhörte. Die Mutter packte ihn ein und er kehrte auch zu seinem eigenen „Schutz“ zu seiner Mutter zurück. Die vorherigen Probleme scheinen wie weggeblasen, seine Mutter ist froh, dass sie ihn endlich wieder zurück hat.

Vor kurzem erhielten wir Einsicht in die polizeilichen Ermittlungsakten.
X hat sich auf Anraten des Anwaltes nicht zu den Tatvorwürfen geäußert. Im Prinzip behauptet er, der Sex hätte in beiderseitigem Einverständnis stattgefunden, das Mädchen spricht von einer Vergewaltigung. Da diese jedoch erst zwei Monate nach der „Tat“ zur Anzeige gebracht wurde steht Aussage gegen Aussage. Der in der Akte enthaltene What’s-App Chatverlauf deutet eher darauf hin, dass es sich nicht um eine Vergewaltigung handelte, gleichzeitig seien die Schilderungen des Mädchens teilweise widersprüchlich. Allerdings wurde am Tatabend auch Alkohol konsumiert.
Trotz der widersprüchlichen Aussagen wird das Mädchen in einem gesonderten Aktenvermerk als glaubwürdige Person beschrieben, die keinen Belastungseifer zeigte.

Die Wahrheit kennen also nur die beiden und nachdem ich mich so habe täuschen lassen, möchte ich auch nicht mehr behaupten, ich würde es ihm nicht zutrauen.

In den Ermittlungsakten kamen weitere Zeugen zu Wort und zeichneten von X ein völlig anderes Bild, als ich zumindest anfangs noch von ihm hatte. Im Grunde genommen war alles, was er in der Schule über sich und sein Leben erzählt hat erstunken und erlogen: seine Mutter sei verstorben, deshalb lebe er bei seinem Vater, der sich wenig kümmern könne, weil er immer arbeite. Er sei wegen Gewalttätigkeit bereits von zwei Schulen geflogen, es bestehe ein gerichtliches Kontaktverbot zu seiner jüngeren Schwester, er gehe mit seinem Vater auf die Jagd, die Waffen würden zuhause verwahrt, ein Psychiater hätte ihm bescheinigt „Sadist“ zu sein, weshalb ihm niemand strafrechtlich etwas anhaben könne, …

Ein Großteil der Lügen war leicht zu durchschauen (die Mutter erschien putzmunter zum Elternabend …). Für mich entsteht dadurch der Eindruck, dass er von Anfang an hier nicht dauerhaft bleiben wollte, sondern uns nur als Druckmittel gegen seine Mutter eingesetzt hat.

Gleichzeitig handeln die Ermittlungsakten von „Sexting“, erpressten Nacktbildern und anderen Schweinereien, die angeblich heutzutage unter Jugendlichen völlig normal sind. Zudem geht nachweisbar hervor, dass X bei Freunden geprahlt hat, das Mädchen, das ihn belaste vollzöge hervorragenden Oralsex (die genaue Wortwahl spare ich mir). Es bestehen auch von anderen Mitschülerinnen Vorwürfe es seien Nacktbilder erpresst, bzw. herumgezeigt worden.

Nach der Rückkehr zu seiner Mutter brach X den Kontakt für ein halbes Jahr vollkommen ab und gab mehr oder weniger meinem Mann die Schuld für sämtliche Vorkommnisse.

Vor zwei Monaten gab es erstmals ein Wiedersehen mit meinem Mann, allerdings in Anwesenheit der kleinen Schwester, die die vollständige Geschichte nicht kennt. X entschuldigte sich für den Kontaktabbruch und die Schuldzuweisungen.

Der Ausgang des Verfahrens ist noch nicht klar. Laut Anwalt könnte es aber durchaus zu einer Klageerhebung kommen.

Die polizeilichen Ermittlungsakten liegen von meinem Mann unangetastet in unserem Büro. Er verdrängt die Situation vollständig, gesteht aber ein, er hätte Angst die Akten zu lesen und wolle nicht darüber nachdenken.

Anlässlich der Geburtstage seiner Kinder trifft mein Mann sich morgen mit ihnen zum Essen. Er wollte sie eigentlich zu uns nach Hause bringen, auch um seinem Sohn unsere im Frühjahr geborene gemeinsame Tochter vorzustellen.

Ich wollte das nicht und meine Erklärungen warum scheinen unsere ganze Beziehung ins Wanken zu bringen. Für mich ist Verdrängung eben keine Lösung.
Als der Tatvorwurf frisch im Raum stand, traute ich mich mit meinem kleinen Sohn kaum noch auf die Straße aus Angst, jemand würde uns auflauern (ich brauche nicht zu erwähnen, was mein Mann angeblich mit jemandem tun würde, der seine Tochter gegen ihren Willen anfassen würde). Beim Einkaufen erlitt ich eine Panikattacke, weil ich mich von allen Seiten angestarrt fühlte. Die Geburt unserer Tochter durfte nicht im Gemeindeblatt erscheinen, weil niemand wissen soll, wie ihr Vater mit Nachnamen heißt.
Uns erwarten (neben der bereits angefallenen Fallpauschale) Anwaltskosten in ungewisser Höhe, von denen ich nicht weiß, wie wir sie bezahlen sollen.

Und das alles warum? Weil wir benutzt wurden in einem Machtspiel zweier narzisstischer Charaktere, der Kindsmutter und ihres Sohnes.

Meinem Mann habe ich Mitleid dafür ausgesprochen, dass er dazu verdammt ist, seinen Sohn zu lieben und durch die rosarote Brille zu, weil das die gottgegebene Aufgabe von Eltern sei. Aber ich müsse und könne das nicht und möchte mich deswegen momentan nicht mit X auseinandersetzen und ihn auch in meinem Haus haben.

Seitdem ist es zwischen meinem Mann und mir still. Wir haben ein Haus und zwei kleine Kinder. Ich möchte nicht, dass mein Mann sich zwischen irgendjemandem entscheiden muss. Aber ich kann auch nicht einfach „Schwamm drüber“ sagen, nachdem ich nun das wahre Gesicht seines Sohnes kenne und eine Veränderung seines Charakters nicht für besonders realistisch halte. Meine Familie trägt die Konsequenzen für diesen ganzen Mist und ich möchte nicht, dass sie daran zerbricht.

Allerdings weiß ich auch nicht, wie es weitergehen soll.

 
33 Antworten:

Vaterliebe?

Antwort von emilie.d. am 23.08.2018, 23:23 Uhr

Für mich liest es sich so, dass Dein Mann gerade die Quittung dafür bekommt, sich nicht ausreichend in der Erziehung seines Sohnes engagiert zu haben. Typischer Wochenendvater. Das hat für mich wenig mit Liebe zum Kind zu tun, sondern va mit Bequemlichkeit.

Als Teil der Patchworkfamilie hängst Du da jetzt mit drin. Ich würde mir in so einer Situation für mich selbst externe Beratung holen. Und auch darüber nachdenken, ob Dein Mann bei Euren Kindern ähnliche Fehler macht.

Eine Freundin (Psychotherapeutin) arbeitet mit jugendlichen Sexualstraftätern, die in der geschlossenen sitzen. Ich würde den Jungen nicht komplett aufgeben, sondern alles daran setzen, ihn in eine Therapie zu bekommen. Wobei man sagen muss, dass das mit 16 Jahren jetzt einfach viel schwerer ist, als wenn man bei einem auffälligen 8-jährigen schon aktiv geworden wäre.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Wer zahlt den Preis für Vaterliebe?

Antwort von AKAM am 24.08.2018, 7:53 Uhr

"Und das alles warum? Weil wir benutzt wurden in einem Machtspiel zweier narzisstischer Charaktere, der Kindsmutter und ihres Sohnes."

Wie meinst du das?

Der Junge ist der Sohn deines Mannes, den kann man nicht einfach aus dem Leben schmeißen, weil er Mist gebaut hat und weil du um dein harmonisches Leben fürchtest. Dass diese Situation für euch alle schrecklich ist, kann ich gut nachvollziehen, aber es klingt so, als ob deiner Meinung nach die Mutter sich um den "missratenen Sohn" kümmern und euch außen vor lassen sollte.

Inwieweit hat sich denn der "Wochenendvater" um den Jungen gekümmert? Hat er sich mal gefragt bzw. auch mit dem Jungen darüber gesprochen, warum der solche Lügen erzählt, herumprahlt und (evtl.) eine Vergewaltigung begangen hat? Wie war der Kontakt bisher zwischen Vater und Sohn (von dem Kontaktabbruch vonseiten des Jungen abgesehen)?

Du hast natürlich Recht, dass Verdrängen überhaupt nicht der richtige Weg ist, das ist auch gut, dass du das deinem Mann deutlich sagst - ABER: das Kind aus dem eigenen Leben heraushalten zu wollen, weil es unbequem ist, ist vielleicht auch nicht der richtige Weg.

LG
Anja

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Wer zahlt den Preis für Vaterliebe?

Antwort von Sternspinne am 24.08.2018, 8:30 Uhr

Da hat sich seit 16 Jahren einiges angesammelt.

Wie du selbst schreibst:
Grund dafür waren massive Streitigkeiten (u.a. auch Handgreiflichkeiten) mit seiner Mutter, sowie eine quasi ausweglose schulische Situation.


Du bist natürlich in einer blöden Situation.

Patchwork ist eben eine heikle Sache.
Das Schlimmste was die Eltern jetzt machen können ist, sich gegenseitig die Schuld zuzuschieben.
Das macht dein Mann ganz genauso wie die Mutter.
Auch er hat seinen Anteil in der Vergangenheit oder auch in dem halben Jahr beigetragen.

Sicher bist du auf seiner Seite, aber dass er z.B. nicht darüber nachdenken will und noch nicht einmal die Akten liest, spricht ja nicht unbedingt für den Willen sich einzubringen.

Und sorry, aber wenn ich das hier lese, werde ich sauer:

Meinem Mann habe ich Mitleid dafür ausgesprochen, dass er dazu verdammt ist, seinen Sohn zu lieben und durch die rosarote Brille zu, weil das die gottgegebene Aufgabe von Eltern sei.

Hoffentlich ist dein kleine Sohn nicht auch mal in der Situation, in der er auf die Liebe und den Rückhalt seiner Eltern, also auch von dir angewiesen ist.


Es wäre wichtig, dass sich die Eltern mit dem Sohn und z.B. dem Jugendamt zusammensetzen und OFFEN über alles reden. Und auch die Schwester kann evtl. dazugeholt werden. Möglicherweise ist sie auch involviert, und sie weiß natürlich sowieso, dass vieles schief läuft, da braucht man kein Theater aufzuführen.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Wer zahlt den Preis für Vaterliebe?

Antwort von Leena am 24.08.2018, 8:50 Uhr

Warum habt Ihr Kopien der polizeilichen Ermittlungsakten, mit Zeugenaussagen und Aktenvermerken der Glaubwürdigkeit des Mädchens etc.pp.? Wieso gibt man sowas an die Eltern des Tatverdächtigen? Finde ich seltsam. Was das "Sexting" betrifft - stellenweise ist das anscheinend wirklich normal unter Jugendlichen. Meine Tochter hatte mir mal am Handy ihre "Fotosammlung" gezeigt, mit mehr oder weniger neckischen Penis-Bildern, die ihr irgendwelche Freunde oder eher Bekannte geschickt hatten. Waren schon bestimmt 30 verschiedene Exemplare... ich kapiere die Knaben nicht, die solche Bilder von sich verschicken oder auch nur aufnehmen. Zu erpressten Nacktbildern kann ich nichts sagen... Dass sowas hier Thema war, habe ich - wenn - dann tatsächlich nicht mitbekommen.

Ansonsten liest es sich für mich eher so, als sei der Junge ziemlich verzweifelt und hilflos gewesen in seiner Situation und hat - auf die völlig falsche Art, keine Frage - sich Aufmerksamkeit geholt, die er anderweitig nicht bekam. Nach Deiner Schilderung hier glaube ich nicht, dass Ihr in einem Machtspiel zweier narzisstischer Charaktere "benutzt" wurdet. Für mich klingt das mehr nach "Schrei nach Liebe".

Wenn mein Mann meiner Tochter Hausverbot erteilen würde (und dann noch für etwas, was noch nicht bewiesen wurde - was sagt der Junge denn selbst Euch gegenüber dazu?), wäre ich übrigens ziemlich sauer auf ihn (bei unseren gemeinsamen Söhnen genauso). Ich glaube nicht, dass es die "gottgegebene Aufgabe von Eltern" ist, ihre Kinder durch die rosarote Brille zu sehen. Man ist bestimmt nicht von allem begeistert, was die eigenen Kinder machen, und manchmal ist es definitiv Bockmist. Aber es ist und bleibt mein Kind und wenn es will, bin ich da, auch wenn ich dann nicht zwingend das mache, was das Kind gerne hätte. Wenn mein Mann mir sagen würde, er will meine Tochter nicht mal besuchsweise in unserem Haus haben, weil er "ihr wahres Gesicht" kennt, eine Veränderung nicht für realistisch halte und er sich nicht damit auseinandersetzen wolle, dann wäre ich stocksauer auf meinen Mann. Mindestens. Das würde sicherlich auch "unsere ganze Beziehung ins Wanken bringen".

Ich habe das Gefühl, Du siehst Dein Leid (alle Leute starren Dich gefühlt an, bekommst Panik, fühlst Dich stigmatisiert, hast Angst, dass Deine Kinder Nachteile deswegen erfahren, nicht mal die Geburt Deiner Tochter durfte im Gemeindeblättchen stehen etc.), vergisst aber dabei, dass der Junge (schließlich auch der Sohn Deines Mannes, der Bruder Deiner Kinder) garantiert auch nicht als Arschloch-Kind geboren wurde.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Wer zahlt den Preis für Vaterliebe?

Antwort von Streuselchen am 24.08.2018, 8:51 Uhr

Ich glaube raten kann man dir in dieser Lage nichts. Das ist ja ein Alptraum!

Wahrscheinlich werde ich verbal gegeißelt werden, aber ich bin bin der Meinung, wer solche Sachen in diesem Alter schon macht, da stimmt grundlegend charakterlich etwas nicht. Ich glaube auch nicht an eine Änderung des Wesens!

Das dein Mann sich die Wahrheit über seinen Sohn nicht eingestehen kann, ist irgendwie verständlich. Mit Liebe hat das nicht in erster Linie zu tun. Ich denke eher es liegt daran, der Sohn hat zur Hälfte seine Gene und dass dann das eigene Kind kriminell (?) wird / ist, sich das einzugestehen und zu erkennen, ist ein großer Schritt. Das ist wohl das Schlimmste überhaupt.

Ob und wie es mit deinem Mann weitergeht?... ich würde vor allem meine eigenen Kinder schützen.

LG + ganz viel Kraft
Streuselchen

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Wer zahlt den Preis für Vaterliebe?

Antwort von wolfsfrau am 24.08.2018, 8:51 Uhr

1. Ich finde es unangebracht, aus der geschildeterten Situation zu interpretieren, dass sich der Vater vorher nicht ausreichend gekümmert hat. Wenn er als chilliger Wochenendpapa bezeichnet wird, umfasst es nunmal die Umstände. Aber es bedeutet m.M. nicht, dass er sich nicht gekümmert hat.

2. Dein Mann leidet unter der Situation. Wir haben leider unsere eigenen schlimmen Erlebnisse und Erfahrungen mit einem unserer Söhne. In anderer Form (Schulverweigerung, Narzissmus, gestörte Selbstwahrnehmung). Er wird jetzt in eine Wohngruppe gehen, weil wir keinen anderen Ausweg mehr sehen und Hilfe brauchen. Ich kann dir nur sagen, wie ich es empfinde: die Liebe stirbt zu letzt. Es zerreißt einen innerlich, wenn das eigene Kind einen völlig falschen Weg einschlägt, wirklich große Fehler begeht, sich menschlich einfach total daneben benimmt und scheinbar auf alles und jeden pfeift.
Laß ihn jetzt nicht allein damit!
DU kannst dich abgrenzen. Aber sei für deinen Mann da.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Wer zahlt den Preis für Vaterliebe?

Antwort von Meyla am 24.08.2018, 8:59 Uhr

Schwer....

Ich habe im Umfeld mal ähnliches erlebt. Der Sohn der Dame hat mit - ich muss jetzt Lüge - 15? Ein kleines Mädchen missbraucht. Ich will nicht drauf eingehen wie weit das ging.

Genau wie dein stiefsohn.... in der Schule ein Riese prahlhans, beim Psychiater die wildesten Storys erzählt, was für ein knallharter Macker er wäre... alles gelogen, von vorne bis hinten.

Bis auf das Mädchen... leider.

Die Familie hat ihm versucht zu unterstützen, bis auf den Stiefvater der und leibliche Kleinkind Angst hatte. Der am Ende als einziger realistisch an die Sache ran ging und mit dem meisten recht hatte.

Der Teenie verarschte Dank familiärer Verblendung weiterhin alle für Jahre so weiter, erwirkte damit beinahe eine Scheidung und hat sich da nicht drum gekümmert. Er war dürfen und hat nie Ruhe gegeben bis alle anderen auch litten.

Ich persönlich gebe einen Pfiff drauf ob ein Vergewaltiger 16 oder 46 ist wenn er nicht zu Kreuze kriecht und Hilfe für sich annimmt. Soll das jetzt immer seine Ausrede sein? Mein Papa hat mich nicht lieb, also hab ich Person x eben gezüchtigt und hatte gar keine Wahl? Never.

Würde sich meinnpsrtner weigern die Tatsachen wenigstens mal zu betrachten würde ich mit beiden Kindern jedes mal das Haus verlassen wenn der Junge kommt. Er ist alt genug um sein Handeln und reden im Ansatz zu reflektieren und gibt immer noch allem außer sich die Schuld. Hätte daher wenig Interesse mit so einer tickenden zeitbombe mein Leben zu teilen.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Wer zahlt den Preis für Vaterliebe?

Antwort von kravallie am 24.08.2018, 9:07 Uhr

was würdest du denn machen, wenn es DEIN sohn wäre?
ich bin der meinung, dass das jedem passieren kann, dass das kind aus der spur läuft.
wichtig finde ich, dass zusammen unterstützt und zusammen gearbeitet wird.
dazu gehörst auch du.
du hast einen mann mit altlast geheiratet, dass da nicht immer alles cremig läuft, ist nicht ungewöhnlich.
das mit der wohngruppe finde ich grundsätzlich eine sehr gute idee. denkt das doch mal an!!!

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Wer zahlt den Preis für Vaterliebe?

Antwort von Streuselchen am 24.08.2018, 9:15 Uhr

Ich denke mal, dass sie einen Mann mit Altlast geheiratet hat, war der AP klar. Sie war ja anscheinend auch bereit Patchwork zu leben, s. ihren Beitrag.

Aber was der "Stief"sohn da wohl macht, hat mit normaler Altlast nichts mehr zu tun. Das ist schon starker Tobak, der wohl jeden an die Grenzen bringt. Das hat auch nichts mehr mit "cremig" zu tun.

LG
Streuselchen

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Wer zahlt den Preis für Vaterliebe?

Antwort von kravallie am 24.08.2018, 9:28 Uhr

was möchtest du vermitteln?
was ist dein lösungsvorschlag?

meinst du, es hilft, es alles ganz schrecklich zu finden?

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Wer zahlt den Preis für Vaterliebe?

Antwort von wolfsfrau am 24.08.2018, 9:29 Uhr

Normale Altlast sicher nicht.
Eine Distanzierung vom Stiefsohn, ja, aber vom Vater, ihrem Mann?

Unsere Situation ist auch gerade eine echte Prüfung für unsere Ehe. Und wir sind beide die Eltern. Es ist schwer, sich nicht in Vorwürfen zu ergehen, es ist schwer, zu aktzeptieren, dass Menschen unterschiedlich mit so was umgehen. Es ist auch schwer, wenn ich meinen Mann leiden sehe.
Was würde man tun, wenn man sich entscheiden müsste zwischen Mann und Kind? Bis vor kurzem hätte ich zu 100% gegen meinen Mann entschieden. Für mein Kind. Das noch Kind bzw. Teenie ist. Das sich ja vielleicht noch ändert, wieder bessert, wieder in die Spur kommt. Mehr Aufmerksamkeit, mehr Hilfe braucht. Das eine schwierige Phase hat.

Ich würde an verschiedenen Stellen Hilfe und Beratung suchen. Für euch beide. Ob der Sohn da mit macht, ist zweitrangig. Ihr braucht Beratung, wie es auch für euch weitergehen kann.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Wer zahlt den Preis für Vaterliebe?

Antwort von kravallie am 24.08.2018, 9:39 Uhr

*Normale Altlast sicher nicht*

was ist schon normal?
fakt ist halt, dass dieses kind das kind des partners ist und man sich nicht einfach aus der affäre ziehen kann.
abgrenzen ja, aber nicht komplett verweigern, sondern hilfen annehmen.

genau wie du das auch gemacht hast.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Auch Du musst vielleicht etwas besser hinsehen...

Antwort von Astrid am 24.08.2018, 11:16 Uhr

Ich weiß, Du wirst es nicht gern hören: Aber natürlich ist auf gar keinen Fall die „böse Mutter“ allein für die schweren Verhaltensstörungen Deines Stiefsohns verantwortlich. Sondern Dein Mann trägt zu 50 Prozent dafür die Mitverantwortung.

Als neue Partnerin neigt man - das ist psychologisch ganz normal - natürlich dazu, die Ex unsympathisch, unfähig, narzisstisch und böse zu finden. Selbst wenn sie einige sehr negative Eigenschaften hat, was ich durchaus glaube, geht diese totale Einseitigkeit natürlich an der Realität vorbei. Auch wenn es weh tut, solltest Du den Gedanken aushalten, dass Dein Mann ebenso schwerwiegend in der Erziehung eines verantwortungsbewussten Kindes mit guten Charaktereigenschaften gescheitert ist. Das spricht sehr gegen sein früheres Verhalten als Vater. Ein Vater, der einen guten inneren Kontakt zum Kind hat, sich Zeit für es nimmt, ihm Orientierung bietet usw. hat keinen Sohn, der emotional dermaßen entgleist. Da ist also auch in der Vater-Sohn-Beziehung und -bindung etwas schlimm schiefgelaufen.

Dies zu erkennen, wäre sehr wichtig auch für Euer gemeinsames Kind! Denn nur ein Vater, der stattfindet, der Vorbild ist, eine enge emotionale Bindung zum Kind aufbaut, ist ein guter Vater. Und nur er hat ein glückliches, seelisch gesundes Kind. Das kann eine Mutter allein nicht ausgleichen. Von daher ist es wichtig, dass Du die Defizite Deines Mannes erkennst, damit Du ihm vermitteln kannst, welche Eigenschaften JETZT von ihm für Euer gemeinsames Kind gebraucht werden. Offenbar muss er Dinge hier anders machen als beim ersten Kind.

Dass Dein Mann die Problematik aussitzt oder verdrängt, ist hier z. B. bereits ein ungutes Zeichen. Vielleicht hat er das ja früher auch schon gemacht, sich also nicht für die Kindererziehung und für Probleme zuständig gefühlt. Es ist richtig, wenn Du ihn anschubst bzw. in den Allerwertesten trittst und nicht zulässt, dass er vor Problemen davonrennt. Da er selbst offenbar keine Idee hat, könntest Du mit ihm gemeinsam besprechen, wie ihr die Lage jetzt handhaben wollt. Ihr braucht dabei keine perfekten Patentlösungen, die gibt es nicht. Aber Ihr müsst wissen, wie der jeweils nächste Schritt gehandhabt werden soll.

Auch sollte Dein Mann sich unbedingt um mehr inneren Kontakt zu seinem Sohn bemühen. Mit ihm reden, dabei nicht ermahnen, sondern wirklich vor allem zuhören. Ihn nach seinen Gefühlen fragen, hören, wie es ihm wirklich geht, ohne zu bewerten. Er ist immer noch der Vater, er hat immer noch die Möglichkeit, etwas auf den Sohn einzuwirken, ihm Halt, Liebe, etwas Orientierung zu geben. Nicht total und nicht so wie es früher möglich gewesen wäre, aber etwas. Ein Vater bleibt ein Vater. Und ob die Beziehung der beiden zukünftig gelingt, liegt nicht an der Mutter, sondern an Deinem Mann. Lass nicht zu, dass er das aus Bequemlichkeit allein an die „böse Ex“ delegiert. DAS ist nämlich auch Verdrängung.

LG

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: sehr selbstgerecht

Antwort von wolfsfrau am 24.08.2018, 11:36 Uhr

Manchmal kannst du tun, was du willst und der Charakter/die Persönlichkeit des Kindes lässt nichts zu.
Manchmal arbeitest du Jahre auf, in der Hoffnung, ein Problem zu finden, an dem es liegt.
Manchmal bemüht man sich als Eltern umsonst, du bietest die Grundlagen, tust alles für eine gute Beziehung, und trotzdem geht es nicht gut.

Was das Thema Verantwortung angeht, gebe ich dir recht. Die hat man als Eltern, die behält man auch.

Dass man aber "schwerwiegend in der Erziehung eines verantwortungsbewussten Kindes mit guten Charaktereigenschaften scheitert" oder unbedingt etwas "ganz schlimm schiefgelaufen" ist muss nicht sein. Und gerade diese Schuldzuweisungen von außen sind besonders schlimm.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: sehr selbstgerecht

Antwort von Streuselchen am 24.08.2018, 11:41 Uhr

Letzter Absatz:
Da stimme ich dir zu.
Es sieht wohl so aus, dass der Sohn - wie es bislang noch überwiegend der Fall ist - den Vater nur am WE gesehen hat. Da gibt es Einwirkmöglichkeiten des Vaters, sicher. Aber die überwiegende Zeit ist das Kind dann eben bei der Mutter und je nachdem wie diese tickt ... kann der Vater in seinem alle-2-Wochen-Modell nicht viel ausrichten.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Auch Du musst vielleicht etwas besser hinsehen...

Antwort von Sternspinne am 24.08.2018, 12:08 Uhr

"Ein Vater, der einen guten inneren Kontakt zum Kind hat, sich Zeit für es nimmt, ihm Orientierung bietet usw. hat keinen Sohn, der emotional dermaßen entgleist. Da ist also auch in der Vater-Sohn-Beziehung und -bindung etwas schlimm schiefgelaufen."


Genau das ist der Trugschluß. Natürlich kann das trotzdem passieren.
Eine gute Beziehung lässt zwar die Wahrscheinlichkeit sinken, aber null ist sie nicht. Das ist viel zu einfach gedacht. Die menschliche Beziehungswelt und das Leben überhaupt ist sehr komplex und läuft eben nicht in solchen vorhersehbaren Bahnen.

Die "Qualität" der Elternbeziehung zeigt sich genau dann, wenn man in solchen Situationen nicht wegsieht sondern sich um Problemlösung bemüht. Wenn man den Sohn nicht fallen lässt, sondern sich weiter um Beziehung bemüht.

Wenn nicht die Eltern, wer dann?

Klar kann das heißen, dass eine Wohngruppe Sinn macht. Und es soll auch nicht bedeuten, dass man potentielle Taten des Sohnes entschuldigt.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: 100% Zustimmung - owt

Antwort von wolfsfrau am 24.08.2018, 12:19 Uhr

...

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Hm...

Antwort von Banu28 am 24.08.2018, 14:07 Uhr

Ich bin eher bei Astrid. Klar gibt es keine Garantie, dass ein Kind sich nicht ungünstig entwickelt in der Pubertät. Aber was die AP von ihrem Mann schreibt, klingt ja schon ziemlich daneben. Dieses Kopf-in-den-Sand-stecken, das Verteufeln der bösen Ex (die man ja auch mal geliebt hat), das sich nicht Kümmern um die brennenden Probleme des Sohnes, das nicht Öffnen der Post. Da stimmt doch wirklich etwas nicht, das kann man nicht übersehen. Der Vater ist ja sicher nicht erst seit gestern so.

Liebe AP: Ich glaube, er ist ziemlich unselbständig oder passiv in solchen Dingen und braucht wirklich Deine Hilfe, zumal es ja auch um Euer gemeinsames Geld geht.

LG

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Hm...

Antwort von kravallie am 24.08.2018, 14:36 Uhr

wer verteufelt denn die ex? ich finde nichts im ap, was besagt, dass es der vater tut...
er hat sich doch gekümmert, ist aber überfordert, so wie es jeder 100%kümmerelternteil auch wäre.
lt. ap war die mutter ja ausserordentlich froh, den sohn wieder zu haben.

er hat angst, ermittlungsakten zu lesen, das finde ich sehr menschlich, zumal ihm ja die verzweifelte next m.e. die unterstützung verweigert und noch zusätzlich belastet.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Wer zahlt den Preis für Vaterliebe?

Antwort von Nina411 am 24.08.2018, 14:57 Uhr

Nun mal lngsam. Er ist 16. 16jährige erzählen nun mal scheiße, um sich wichtig zu machen. Gerade dann, wenn er so ein bisheriges Leben hatte. Trennung der Eltern, gewaltvolle Kindheit und Jugend...
Vergewaltigung steht im Raum. Scheint aber doch irgendwie in beidseitigem Einverständnis gewesen zu sein. Machtspiel hin oder her. Das ist auch irgendwie so typisch 16.
Ich finde du dramatisierst das alles ein bisschen, wenn du ihn nicht mehr im Haus haben willst, Panikattacken kriegst und ll sowas.
Vergewaltigung ist kein Pappenstiel, WENN es denn so war. Es ist aber auch nicht ganz neu, wenn jemand das behauptet, nachdem sie hinterher abserviert wurde. Oder aus sonstigen Rachegelüsten.
Also nochmal: ich finde du übertreibst maßlos. Und dass dein Mann sauer ist, weil du ihn BEMITTLEIDEST, weil er seinen Sohn lieben muss, ist ja wohl klar

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Fassungslos

Antwort von puja am 25.08.2018, 11:07 Uhr

Klar, halb so wild.
Alles nur Drama und übertrieben.
Hauptsache die Verwandschaft ist schön pünktlich.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Fassungslos:?????

Antwort von kravallie am 25.08.2018, 16:06 Uhr

verstehe nicht....

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Wer zahlt den Preis für Vaterliebe?

Antwort von 3wildehühner am 25.08.2018, 18:04 Uhr

Mich erschreckt die Vorverurteilung des Jungen, obwohl gar nicht geklärt ist, was wirklich vorgefallen ist! Es scheint ja berechtigte Zweifel zu geben, ob er das Mädchen wirklich vergewaltigt hat.
Dass er in anderen Punkten gelogen hat, erscheint mir eher als Hilfeschrei!
Dass er aus seinem gewohnten Umfeld gerissen wurde, erschien ihm ein wenig so, als sei seine Mutter verstorben. Und sonderlich viel zu kümmern scheint sich der leibliche Vater ja auch in der Tat nicht. Und diese Geschichte ist auch deutlich "cooler", als zu sagen, dass er wegen Streitigkeiten von seiner Mutter wegmusste.
Mir tut der Junge leid; er scheint kaum Selbstbewusstsein zu haben und keinen Halt. Immerhin steht seine Mutter hinter ihm.
Ich hoffe für ihn, dass er psychologisch betreut wird.

Was du da zu deinem Mann sagst, ist harter Toback!

Dein Verhalten würde ich als Trennungsgrund sehen!

Dir geht es nur um DEIN Ansehen.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Fassungslos

Antwort von Nina411 am 25.08.2018, 20:54 Uhr

Was macht dich denn daran fassungslos. Da steht nicht, dass es halb so wild ist. Ich finde es nur sehr übertrieben den Vater des Jungen zu bemittleiden (!) für seine Liebe zu seinem Kind und Panik zu schieben (warum eigentlich Panik, das ging aus dem Text nicht wirklich hervor)

Und was die Pünktlichkeit der Verwandschaft HIERMIT zu tun hat, erschließt sich mir auch nicht

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Glaubwürdigkeit?

Antwort von MAMAundPAPA2013 am 25.08.2018, 21:03 Uhr

Während einer laufenden Ermittlung liegen euch sämtliche Akten vor??

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Wer zahlt den Preis für Vaterliebe?

Antwort von pauline-maus am 25.08.2018, 22:53 Uhr

Kurz gefasst:

Mutter und Vater sind die Menschen, die noch hinter einem stehen,fuer dich da sind und dich ewig lieben werden , egal was man getan hat, auch wenn sie es eventuell verurteilen..

Und alle diversen Mitmenschen (Partner) müssen damit leben und es so akzeptieren, denn mein Kind ist eben mein Kind u d hat Priorität vor allem.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Das zum einen

Antwort von Spock1 am 26.08.2018, 10:19 Uhr

Und die Polizei vernimmt auch keinen Minderjährigen noch dazu in der Schule ohne Mitteilung an die Eltern. Die haben da nämlich ein Anwesenheitsrecht.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Das zum einen

Antwort von zwergchen84 am 26.08.2018, 12:36 Uhr

Öhm... Doch, tun sie. Eigene Erfahrung, liegt allerdings 20 Jahre zurück und ich war nur Zeugin. Dennoch peinlich, als die Polizei mich aus dem Unterricht holte.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

@Leena - weil man Akteneinsicht bekommt, das ist ganz normal

Antwort von Petra28 am 27.08.2018, 13:00 Uhr

Deshalb die Kopien der Akte.

Wenn man angezeigt wird und vorgeladen wird, nimmt man sich zuerst einen Anwalt und der beantragt Akteneinsicht, um zu sehen, was überhaupt gegen einen vorliegt.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Ja, man bekommt Akteneinsicht.

Antwort von Petra28 am 27.08.2018, 13:25 Uhr

Das ist so und das ist auch das erste, was man beantragen sollte, wenn man angezeigt wurde.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Wer zahlt den Preis für Vaterliebe?

Antwort von DaMaJu2016 am 27.08.2018, 22:06 Uhr

Vielen Dank für eure Beiträge, zumindest diejenigen, die eine differenziertere Sicht auf die Sachlage hatten, als mir zu unterstellen ich hätte Zeit und Lust mir irgendwelche Lügenmärchen zusammenzudichten.

Vorab ist mir im Nachhinein selbst bewusst geworden, dass meine Wortwahl gegenüber meinem Mann zu harsch war und habe mich auch bei ihm dafür entschuldigt.
Zu meiner Verteidigung: diese Sätze fielen kurz nachdem er mir angekündigt hatte, die Kinder kämen zu Besuch und ob ich wohl nochmal diesen leckeren Geburtstagskuchen backen könnte ...

Ich habe meinem Mann auch deutlich gemacht, dass er sich nicht zwischen seinen Kindern und mir entscheiden muss.

Das Problem ist viel mehr, dass offenbar außer mir niemand findet, dass es ein Problem gibt. Für die Eltern ist es eine Hass-Kampagne eines unglücklich verliebten Mädchens.
Die Mutter ist zwar etwas unglücklich über die Umstände seiner Rückkehr, aber ansonsten herrscht Business as usual, was in diesem Fall bedeutet, sich über Materielles die Gunst ihres Sohnes zu erkaufen und am Folgetag mit ihm loszuziehen, um das neuste IPhone zu besorgen, da das Handy ja als Beweismittel konfisziert wurde.

Mein Mann hat seinen Sohn seither nur in der Anwesenheit der kleinen Schwester gesehen und mit ihm nie über etwas, das über Oberflächlichkeiten hinausgeht, gesprochen. Ausgiebige "Beknutschfleckung" des Halses lässt vermuten, dass er in Sachen Mädchen trotz der Ereignisse nicht zurückhaltend ist.

Briefe der neuen Schule bezüglich fehlender Hausaufgaben/ unentschuldigter Fehlzeiten zeigen allerdings, dass es schulisch weiterhin nicht rundläuft.

Den Begriff "Narzissmus" habe in seinem Zusammenhang nicht ich etabliert, sondern die damalige Klassenlehrerin in den Mund genommen. X fühle sich unantastbar und unbesiegbar und ist nicht bereit, Verantwortung zu übernehmen, Schuld seien immer die anderen oder die Umstände.

Trotz alldem ist der Junge nicht in Therapie, es besteht kein Kontakt mehr zum Jugendamt oder ähnliches, eine Aufarbeitung der Situation scheint niemand für notwendig zu erachten. (Unerheblich, ob tatsächlich eine "Vergewaltigung" stattgefunden hat, stelle ich es mir für einen Jugendlichen, oder auch einen Mann allgemein, wahnsinnig belastend vor, dass jemand diesen Vorwurf erhebt und würde mir allein deshalb Unterstützung suchen)

Mein Mann verdrängt die Problematik völlig und möchte zur Tagesordnung übergehen. Ich bin wirklich die letzte, die ihm die Unterstützung versagen würde, aber mehr als auf ihn einzureden kann ich nicht. Und auch das belastet meine Beziehung.

Wenn ich also von meinem Mann nicht erwarten kann, der Realität ins Auge zu sehen, kann er dann berechtigt von mir erwarten, ebenfalls so zu tun, als gäbe es keine Probleme? Oder darf ich mich dann nicht genauso aus der Verantwortung stehlen, in dem ich umgekehrt keinen Kontakt wünsche, solange niemand zu einer Aufarbeitung bereit ist?

Nachdenkliche Grüße

PS: Eine kleine Anmerkung noch zur Frage "Panik wovor?" hinsichtlich meiner Panikattacke: wir wohnen verhältnismäßig ländlich.
Panik davor, dass mich beim Einkaufen jemand auf die Vorwürfe anspricht?
Panik davor, dass die Familie des Mädchens vor der Tür steht und Selbstjustiz üben will?
Panik davor, dass meine Kinder als Geschwister eines "Vergewaltigers" gebrandmarkt werden?
Vielleicht ist das alles weit hergeholt und nicht sehr rational, aber Angst ist nun mal nichts rationales.
Womöglich würden andere Frauen ganz selbstverständlich und tough mit der Situation umgehen. Aber zu denen gehöre ich scheinbar nicht.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Wer zahlt den Preis für Vaterliebe?

Antwort von kirshinka am 29.08.2018, 12:59 Uhr

Du bist ja ein Schneckchen...

Das ist ja wohl nicht nur Dein Haus, sondern eben EUER Haus, genauso wie es EURE Familie ist.

Und den Mann hast du mit Anhang kennengelernt.

Krass - der Sohn braucht Hilfe - nicht Verachtung!

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re:

Antwort von 3wildehühner am 29.08.2018, 15:39 Uhr

Meine weiteren Gedanken, zu dem, was du hier schreibst:

"Den Begriff "Narzissmus" habe in seinem Zusammenhang nicht ich etabliert, sondern die damalige Klassenlehrerin in den Mund genommen. X fühle sich unantastbar und unbesiegbar und ist nicht bereit, Verantwortung zu übernehmen, Schuld seien immer die anderen oder die Umstände."


Und die Klassenlehrerin ist natürlich Kinderpsychiaterin, oder??? Lehrer, die solche "Diagnosen" in den Raum werfen, sind übergriffig und sehr gefährlich-das sieht man ja in eurem Fall, denn du hast das 1:1 übernommen.



"Ausgiebige "Beknutschfleckung" des Halses lässt vermuten, dass er in Sachen Mädchen trotz der Ereignisse nicht zurückhaltend ist."
???
Was soll uns das sagen?

Der Junge ist ein Teenager und es ist normal, dass er seine Sexualität ausleben möchte. Die Vergewaltigung ist ja wohl nicht bewiesen uns wenn er das nicht getan hat, dann ist es doch gut und gesund, dass er trotz der falschen Vorwürfe weiterhin sein Teenagerleben lebt. Oder soll er jetzt ins Kloster?
Knutschflecke, die er hat, wird er wohl auch sicherlich nicht erzwungen haben!



"Trotz alldem ist der Junge nicht in Therapie, es besteht kein Kontakt mehr zum Jugendamt oder ähnliches, eine Aufarbeitung der Situation scheint niemand für notwendig zu erachten. "

"PS: Eine kleine Anmerkung noch zur Frage "Panik wovor?" hinsichtlich meiner Panikattacke: wir wohnen verhältnismäßig ländlich.
Panik davor, dass mich beim Einkaufen jemand auf die Vorwürfe anspricht?
Panik davor, dass die Familie des Mädchens vor der Tür steht und Selbstjustiz üben will?
Panik davor, dass meine Kinder als Geschwister eines "Vergewaltigers" gebrandmarkt werden?
Vielleicht ist das alles weit hergeholt und nicht sehr rational, aber Angst ist nun mal nichts rationales.
Womöglich würden andere Frauen ganz selbstverständlich und tough mit der Situation umgehen. Aber zu denen gehöre ich scheinbar nicht."

DU beschwerst dich, dass dein Stiefsohn keine Therapie macht, bräuchtest aber selber ganz dringend psychologische Unterstützung und eine Therapie, um an deinen Ängsten zu arbeiten!!!!

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Die letzten 10 Beiträge in Partnerschaft - Forum
Mobile Ansicht

Impressum Über uns Neutralitätsversprechen Mediadaten Nutzungsbedingungen Datenschutz Forenarchiv

© Copyright 1998-2024 by USMedia.   Alle Rechte vorbehalten.