Ich finde es nicht hilfreich, über sie herzufallen!

Ich weiß zwar nicht, ob die Geschichte mit dem Mann der Freundin und der Polizei stimmt. Er hätte ja den Ehemann kaum „abführen“ und zum Revier schleppen können, wenn der das nicht will. Klingt für mich jetzt auch ein wenig melodramatisch. Vielleicht steckt hier wirklich nur Angst der AP dahinter, und die Geschichte mit der Polizei ist erfunden.

Trotzdem: Ich finde es nicht hilfreich, wenn alle über Ninomika herfallen oder mit der Polizei drohen. Dieses Forum muss doch ein geschützter Raum sein, wo man Rat bekommt, und nicht Drohungen, Verurteilung und Aggression. Es scheint mir hier nicht nur ums Kind zu gehen, sondern ich habe das Gefühl, dass einige hier ein Frust- und Aggressionsproblem haben und sich über jeden Anlass freuen, ungehemmt loszulegen. Die Angst der AP ist menschlich, und ich finde Ermutigung wichtiger als Drohungen.

Ja, es ist unheimlich wichtig, dass der Ehemann der AP schnell eine Therapie beginnt. Und sie übt ja schon entsprechenden Druck auf ihn aus. Ich denke, es wird hier eine Lösung kommen, die Situation wird ja immer unerträglicher - für beide Seiten, denn auch für den Mann wird immer klarer, dass er aus der Sache nicht ohne Hilfe herauskommt und seine Ehe gefährdet. Ich finde aber auch, dass man dem Paar den jetzt nötigen Schritt (nicht Polizei, sondern Therapie) nicht einfach im Übereifer abnehmen kann.

Hier gibt es eh keine Ruckzuck-Lösung, auch nicht mit der Polizei. Besser wäre sicher eine Therapie mit Verhaltensregeln und -hinweisen für den Alltag (Abstand halten, nicht auf Schmuseversuche eingehen, Ursachen für Neigung verstehen usw.). Das wäre für die Familie besser als ein Skandal, und zwar auch fürs Kind! Das Kind will einen Papa, der einfach da ist, und keinen, der bei der Polizei sitzt und auf den alle mit dem Finger zeigen. Es gibt sicher in Sachen Pädophilie viele Abstufungen, und so wie die AP den Mann (bis jetzt) schildert, würde ich zuerst eine Paar- und eine Einzeltherapie versuchen.

Wie auch immer: Klar, dass sie zögert, die Familie mal eben so zu zerschlagen - dieser Schritt braucht einfach etwas Zeit und muss reifen - natürlich nicht zu lang, das sehe ich auch so.

Liebe AP: Falls die Sache mit der Polizei nicht so ganz wahr ist, sondern eher eine Notlüge aus Angst - ich würde Deinem Mann jetzt trotzdem ein kurzfristiges Ultimatum setzen, was eine Beratung angeht. Andernfalls verlässt Du ihn. Das ist keine Erpressung, sondern ein Weckruf. Viele Männer sind extrem zögerlich, wenn es darum geht, sich helfen zu lassen. Dein Mann muss kapieren, dass er aus der Sache nicht durch Aussitzen herauskommt. Ihr könntet erstmal zu einer Paar-Beratungsstelle gehen und die Sache schildern. Ggf. kann man Deinem Mann dort dann anraten, sich Einzelhilfe zu holen und ihm auch sagen, wo das am besten geht.

LG