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Geschrieben von Mausipausi am 16.06.2004, 11:20 Uhr

Hilfe: Mein Mann will zur Psychoanalyse

Hallo,

habe noch nie in diesem Forum geschrieben, aber momentan weiß ich echt nicht mehr weiter.

Wir haben ein Baby (10 Monate alt) und mein Mann möchte JETZT gerne eine Psychoanalyse anfangen mit 4 Sitzungen pro Woche. Das an sich, obwohl viel Zeit dabei drauf gehen würde, die von unsere Familienzeit abginge (da er auch am Wochenende hin müsste) wäre ja nichts Schlimmes. Aber da die Krankenkasse nur 300 Sitzungen zahlt und er die Therapie 3 Jahre lang machen müsste, wären irgendwann 1200 Euro! pro Monat fällig, die er dann selbst zahlen müsste (für ca. 1 Jahr). Dieses Geld haben wir aber nicht. Und ich wüßte auch nicht, wo es in 2 Jahren aufzutreiben wäre. Zudem: er hat schon seit Jahren denselben Job (kommt da nicht weiter bzw. zu höherem Verdienst) und er müsste auch hier Abstriche machen (d.h. oft mal mitten am Tag zu einer Sitzung gehen, weil es laut Psychologe nicht möglich wäre, dass er immer abends oder am WE Termine bekommt)
Ich glaube nicht, dass sich das heutzutage positiv auf die Arbeitssituation auswirkt, wenn man öfter mal mitten am Tag fehlt.
Er wollte sich zwar noch nach anderen Möglichkeiten erkundigen, aber der Psychologe hat ihn da schon ganz gut überzeugen (oder überreden?) können, wie mir scheint, da er ständig zu ihm sagt, es läge an seinen Ängsten, wegen denen er ja eigentlich die Therapie bräuchte, dass er Bedenken hat, das Geld nicht zahlen zu können. Hmmmm- also ich hätte diese Ängste auch, obwohl ich ansonsten absolut nicht ängstlich bin!!!
Nun sagte ich zu meinem Mann, dass ich nicht bereit wäre dies finanziell mitzutragen (ich habe in der vergangenheit schon viel für uns beide finanziert und bisher wenig dafür bekommen- muss mich sogar von seinen Eltern noch beschimpfen lassen weil sie ständig etwas an mir auszusetzen haben).
Und von ihm bekomme ich eben auch sehr wenig, was ich mir eigentlich wünsche: Geborgenheit, Aufmerksamkeit, Anerkennung, Zuwendung.
Er hat da halt ein Problem mit und das noch schlimmer, seitdem das Baby da war.
Seitdem hat er noch nichtmal das leiseste Bedürfnis mit mir zu schlafen.
Mir fehlt also schon einiges! Das weiß er auch, weil wir darüber reden und er hört auch, was ich mir wünsche. Aber er ändert einfach nichts daran. Meine Wünsche bleiben also unerfüllt. Soll ich jetzt darauf hoffen, dass wenn er die Therapie macht alles besser wird?
Eigentlich hatte ich mir unser Leben ganz anders vorgestellt: wollte noch ein weiteres Kind (kostet ja auch ein bißchen Geld) und auch noch ein paar schöne Urlaube machen (wofür ich die ganze Zeit auch schon spare). Er hat keine Ersparnisse, da er schon immer nicht so gut mit seinem Geld umgegangen ist wie ich. Daher würde es darauf hinauslaufen, dass ich zu einem Großteil auch für die Therapie aufkommen müsste...
Werde ich dafür einen veränderten, liebevollen Mann bekommen oder ist das Quatsch? Nach langer Zeit, in der ich viel Geduld für meinen Mann aufgebracht habe, geht sie mir auch langsam abhanden, habe ich das Gefühl. Vor allem seitdem wir ein Kind haben, mache ich mir auch noch mehr Gedanken um die Zukunft als früher.
Würdet ihr euch (auch finanziell) darauf einlassen, wenn euer Mann zur Psaychoanlayse gehen würde (mit der Aussage, er wäre ja danach auch 'besser' als Mann). So hat er es jedenfalls gesagt. Und er macht mir jetzt schon ein schlechtes Gewissen, wenn ich sage, dass ich es nicht unterstützen möchte wegen dem Geld, indem er meint: Dann kann ich halt wegen Dir nichts für mich tun.

Leider habe ich auch absolut keine Ahnung, was bei Psychoanalysen raus kommt. Hat jemand Erfahrung /Rat???
Lieben Dank für alle Ratschläge

Mausipausi

 
26 Antworten:

Re: Hilfe: Mein Mann will zur Psychoanalyse

Antwort von marit am 16.06.2004, 12:16 Uhr

Also ehrlich gesagt solltest du heilfroh sein, daß dein Mann diesen Schritt macht. Etwas merkwürdig finde ich, gleich davon auszugehen, daß die Krankenkassenzahlungen nicht ausreichen werden. Man kann auch nach 300 Sitzungen noch verlängerungsanträge stellen, die man mit ein wenig Nachdruck auch durchbekommt. Selbst wenn nicht, müssens gegen Ende der Therapie nicht mehr 4 Sitzungen pro Woche sein. Oft reichen dann ein oder zwei um einen ggbf. schon erreichten Zustand zu stabilisieren. Jedenfalls denke ich, daß das Geld für eine Psychoanalyse langfristig besser angelegt ist, als für einen Urlaub. Gerade wenn ihr ein zweites Kind wollt, ist es doch besser, einen psychisch stabilen Partner zu haben, oder etwa nicht????

Allerdings sollte es nicht von deinem Geld abgehen, denn für den Effekt einer Psychoanalyse ist es eben auch wichtig, daß man "selbst" bezahlt, es sich "selbst" gönnt, wenn die Krankenkassensitzungen abgegolten sind. Du kannst doch auch weiterhin in Urlaub fahren, wenn du das brauchst. Must ihn ja nicht mitnehmen.

Also ehrlich gesagt fände ich es unmöglich, wenn mein Partner "dagegen" wäre, daß ich mir bei meinen Probleme helfen lasse. So viele Menschen, die dringend eine Therapie bräuchten verweigern sich dieser und tyrannisieren lieber ihre Familien.

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Re: Hilfe: Mein Mann will zur Psychoanalyse

Antwort von AB am 16.06.2004, 13:10 Uhr

Hallo

ich schließe mich meiner Vorrednerin an sei froh das Dein Mann offen mit seinem Problem umgeht sich nicht schämt und dazu steht - ich wäre auf meinen Mann stolz an Deiner Stelle - ich denke auch wenn ein Psychologe diese Anzahl von Sitzungen verordnet dann wird er das auf jeden Fall mit guten Grund tun - er muß sich ja bei der KK bzw. Abrechnung auch rechtfertigen. Wenn Du über die Art der Therapie mehr wissen willst bzw. was gemacht wird usw. usw. findest Du über die Suchmaschinen auch einiges bzw. über den Dachverband der Psychologen.

MfG

Anita


P.S.: Sei stolz auf Deinen Mann und unterstütze Ihn - nicht viele Männer würden sich ein Problem eingestehn und sich dabei helfen lassen.

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re

Antwort von Anetts am 16.06.2004, 13:34 Uhr

hallo, ob oder ob es nicht gut für deinen mann eine therapie zu machen kann ich nicht beurteilen. kenne euch ja nicht und bin auch kein arzt.
aber mal was ganz anderes.
du sagst mein mann, als seid ihr verheiratet.nehm ich an.
warum heißt es dann bei euch, mein geld sein geld, ich ha bezahlt, ich unterstütze, er hat kein geld......und, und....

meiner meinung nach ist es nicht normal wenn man alles trennt. ihr seid doch eine familie und das erstreckt sich auch auf das finazielle. und von wegen du fährst alleine in urlaub und er macht therapie ist auch nicht in ordnung. entweder die familie fährt oder keiner. das ist meine meinung. wenn es alle familien so mit dem geld handhaben würden, würden manche teile ja super leben und der andere teil schlecht.
überweist ihr auch jeder euren teil der miete, strom, telefonrechnung.

ich hoffe die therapie kann deinem mann helfen. stell dich nicht dagegen. ob er sich nun für dich positiv ändert oder nicht, weiß ich nicht. aber lass ihn diese machen. der therapeut, wird bestimmt nicht etwas therapieren wollen, was nicht nötig ist. also es wird schon von nöten sein.
lg Anett

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Re: Hilfe: Mein Mann will zur Psychoanalyse

Antwort von Mausipausi am 16.06.2004, 14:00 Uhr

Hallo Marit,

natürlich hast du Recht, wenn du sagst, dass es überhaupt schön ist, wenn mein Mann sich zu so einem Schritt entschließt. Vor 3 Jahren wäre ich auch noch absolut der Meinung gewesen, dass dies ein Fortschritt ist und ich ihn in jedem Fall dabei unterstütze. Es ist nur so: ich bin seine erste Beziehung (habe ihn kennengelernt als er 36 war und sein Leben lang beziehungslos)und er hat damals alle 2 Monate mit mir Schluss gemacht- das ganze 1 1/2 Jahre lang, weil er die Beziehung so schlecht ertragen konnte bzw. nicht so fähig dazu war überhaupt eine zu haben. Danach waren wir 1/2 Jahr auseinander, dann wieder zusammen. 2 1/2 Jahre hält jetzt seitdem die Beziehung, d.h. er hat nicht mehr Schluss gemacht bzw. hat sich der Beziehung und auch der darin enthaltenen Arbeit eher gestellt. War sogar endlich bereit, dass er sagen konnte: ich will auch Kinder. Dafür geht es ihm aber auch irgendwie immer schlechter :-( Und ich werde das Gefühl nicht los, dass er dann nach seiner Psychoanalyse wieder auf den Trichter kommt, dass Beziehung vielleicht nichts für ihn ist. Beziehung ist für ihn von jeher mit der Unterdrückung all seiner Wünsche verbunden (das kommt von IHM- also nicht so, dass ich mich hinselle und ihm Verbote aussprechen würde! es war schon so, als wir uns nur wenige Stunden sahen und er alles mögliche für sich machte).
Wir haben damals sogar eine Paartherapie gemacht, zu der er dann bereit war. Das war schon ein großer Fortschritt. Leider kam dabei heraus, dass ich bereit war viel an Verhaltensweisen zu arbeiten, er aber nicht, weil er tieferliegende Konflikte in der Vergangenheit hatte, die ihn daran hinderten.

Da sich diese ganze Sache nun schon 4 Jahre hinzieht, bin ich eben schon langsam am ungeduldig werden.
Zumal ich dann weitere 3 Jahre warten würde, in denen er sich so gut wie nur mit SICH beschäftigt, und dann nicht wüßte was dabei herauskommt, welcher Mensch er dann wäre. Ich denke, ich wäre in der Zeit seiner Therapie wohl auch so etwas wie eine alleinerziehende Mutter.

Das Blöde auch: er lässt sich so leicht beeinflussen und der Psychologe, wo er zu den Probesitzungen war, hat ihm eingeflößt, dass er sich JETZT schon überlegen solle, wie er das Geld auftreibt. Es klang jedenfalls alles so, als wisse der Psychologe schon genau, dass mein Mann das Geld bräuchte.
Es war auch von durchgehend 4 Sitzungen bis zum Ende, also über 3 Jahre, die Rede. Und dass ja von Beginn an schon 300 Euro pro Monat selbst gezahlt werden können, dann wäre es später nicht so viel auf einmal. Also nichts mit einrechnen, dass es später ja mal nur 2 Sitzungen pro Woche sein könnten... Der Psychologe meinte auch, dass man vorher nie sagen könne, wie lange es wirklich dauert. 3 Jahre, 4 Jahre oder noch länger...
Ich bin ja der Meinung, der Psychologe braucht Geld! Habe meinen Mann gebeten, sich doch bitte noch andere zum Vergleich anzuschauen. Aber bis jetzt macht er das leider nicht und hat schon wieder einen Termin mit disem Einen ausgemacht. Dass der ihn jetzt vor allem in finanzieller Hinsicht, so beeinflusst, macht mir natürlich auch ein wenig Angst! Das Geld, auch wenn mein Mann es selbst aufbringen würde, ginge in jedem Fall von unserem gemeinsamen Geld ab.

Grüße
Mausipausi

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Re: Hilfe: Mein Mann will zur Psychoanalyse

Antwort von Steffi528 am 16.06.2004, 14:06 Uhr

Hallo,

ich sehe das etwas skeptischer.
Natürlich ist es super, wenn man sich bei psychischen Problemen proffesionelle Hilfe sucht.
ABER:
Für mich ist es nicht ganz nachvollziehbar, weshalb die Analyse über 3 Jahre und 4mal die Woche gehen soll.
Das ist für mich, die sich persönlich "etwas" auskennt, etwas vollkommen neues, das die Krankenkasse eine solche Therapie zustimmt.
Ich kenne das bei den verhaltenstherapien so:
Ca. 4 mal Probesitzung beim Therapeuten, es kann ja seinm, das man sich nicht mag, dann ca 20 - 25 Sitzungen und eventuell noch mal einen nachschlag von 20 - 25 Sitzungen. Dann erstmal Pause.
Wird denn nicht geprüft, ob die Therapie die Richtige ist?
Hat dein mann eine zweite oder gar dritte Meinung zum Langzeitprojekt eingeholt?
Ich kann Deine Bedenken wegen dem Finanziellen echt nachvollziehen, denn es sind Preisklassen, die bei uns das gesamte Monatseinkommen auffressen würden, was ich nicht seriös halte.
Im Übrigen, eine Veränderung der Person ist ja auch gewollt, was auch zu Problemen in Eurer Beziehung führen kann.
Des weiteren, wozu braucht Dein Mann diese langwierige Therapie?
Ist es eine Familienangelegenheit? Dann frag ich mich, weshalb der Psychiologe nicht auf die Idee kommt, Dich zumindest etwas einzubeziehen.
Kannst Du ohne eigene psychische Probleme diese zeit durchstehen oder bist Du doch unsicherer?
Was ist mit Dir?

Du mußt auf diese Fragen keine Antwort geben, aber versuche sie für Dich selbst zu klären. ich finde diese Therpie, wie Du sie schilderst, schon etwas merkwürdig.
Selbst bei Suchtkrankheiten lehnt sich kein mir bekannter Pschodoktor so weit aus dem Fenster, eine drei Jahre anhaltene ambulante Therapie festzulegen. Bei den heftigsten psychischen Problemen wird meist eh anfänglich zu einer stationären Behandlung geraten, die dann ausschleichend in eine ambulante ändet.

email habe ich hinterlegt.

Viele Grüße

Steffi

PS wenn ich Deinen Text zum zweiten oder dritten Mal durchlese, kann ich nur raten, hohlt Euch einen zweiten oder dritten Rat, der Psychologie ist mir nicht ganz koscher.

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Re: Hilfe: Mein Mann will zur Psychoanalyse

Antwort von marit am 16.06.2004, 14:37 Uhr

Verhaltenstherapien sind aber etwas vollkommen anders. Sie können super sein bei Angsstörungen oder Zwangsneurosen, sie befähigen, mit dem alltag klarzukommen. Psychoanalysen haben aber einen ganz anderen Hintergrund und, ja, auch 5-7 Jahre Analyse sind manchmal durchau notwendig (allerdings dann nicht 4 mal pro woche). Allerdings halte ich die Ankündigungen des analytikers und vor allem diese Vorfinanzierungsmasche für nicht ok!!! Es kann SEHR gut sein, daß 2 Jahre ausreichen, es kann auch gut sein, daß die Kasse mehr bewilligt, was sie in besonderen Fällen tut. Wenn du deinem Mann signalisierst, daß du das mitträgst und hinter ihm stehst, dir aber wünschst, daß er sich noch andere therapeuten anschaust,weil dir das nicht koscher vorkommt, läßt er sich vielleicht umstimmen?

Eine gute Freundin von mir hatte 7 Jahre lang psychoanalytische Sitzungen. Anfangs 4 Stunden die Woche, nach 2 Jahren 3, dann 1-2 mal, je nach Verfassung. Vorher hatte sie allerschlimmste Migräne, Depressionsschübe, Suizidversuche. Jetzt ist sie ein zwar immer noch schräger aber sehr lockerer, offener Mensch geworden. Für sie haben sich diese 7 Jahre allemal gelohnt. Wenn sie weiter unter den früheren Symptomen leiden würde, wäre sie längst tot oder zumindest arbeitunfähig. also auch beruflich hat die Analyse etwas gebracht.


Noch eine Bemerkung zu dem Posting mit der "gemeinsamen Kasse". Man kann doch das Funktionieren einer Bezeihung nicht daran festmachen. Klar, wenn einer wenig verdient, der andere viel und man hat getrennte Kassen gehts dem einen schlechter. ABER SOO wird wohl niemand das handhaben, das kann man ja über ein drittes gmeinsames Konto lösen, wo der eine mehr einbezahlt.

Viel öfter ist es bei gmeinsamen Kassen aber doch so, daß der eine einfach Scheiße mit Geld umgeht und sich alles mögliche kauft (auch wenn er nicht der ist,der das meiste verdient), während der andere rechnet und spart (so ist es bei uns). Das ist doch noch viel unfairer, auch wenn es nicht gleich sicher wird. Gemeinsame Kasse sollte man m.E. dann vermeiden, wenn nicht beide genau gleich mit Geld umgehen. Bei uns ist es leider nicht anders möglich, weil nur ich Geld verdiene.

Jede Bezeihung hat ihre besonderen Probleme, die nicht gleich zum Scheitern der Bezeihung führen müssen. Bei uns ist es eben vor allem das Geld.

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Re: "gleich sichtbar wird" meinte ich o.T.

Antwort von marit am 16.06.2004, 14:38 Uhr

jj

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Re: Hilfe: Mein Mann will zur Psychoanalyse

Antwort von oh-schreck am 16.06.2004, 15:39 Uhr

Hallo,

vorab eines: ich kenne mich absolut nicht aus, was psychologische Sitzungen und deren Behandlungszeitraum etc. angeht. Der gesunde Menschenverstand sagt mir jedoch, dass es ratsam ist, sich noch bei jemand anderen kundig zu machen.

Ich kann mich des Gefühls nicht erwehren, dass die Psychoanalyse bei Dir das berühmte Fass nun endgültig zum überlaufen bringen. Ich meine zwischen den Zeilen zu lesen, dass Du Deinem Mann vorwirfst, dass er zu ich-bezogen handelt - jetzt mit Kind wird dies wahrscheinlich immer offenkundiger. Du klagst ein, dass er keine Zeit mehr für die Familie hat und mit seinem Behandlungsplan nicht nur weit Euer finanzielles Budget, sondern auch Euer gemeinsames Zeitbudget völlig verplant und letztlich auch überstrapaziert.

Ich kenne natürlich weder Dich noch Deinen Mann, aber von außen hört es sich nach Deiner Beschreibung so an, als ob er sich völlig auf sich und sein Seelenleben konzentriert und und für Euch da kein Platz, keine Zeit und keine Aufmerksamkeit vorhanden ist.

Vielleicht solltest Du für Dich klären, wieweit Du Deinen Mann hier unterstützen möchtest und kannst. Sei mir nicht böse, aber unter diesen Vorzeichen würde ich mir ernsthaft überlegen, ob es mir und meinem Kind alleine nicht weit besser gehen würde. Du wünschst Dir ein "normales" Familienleben mit Spielabenden, Familienausflügen am Wochenende und ab und an einen Urlaub - er konzentriert sich jedoch ganz und gar auf seine Probleme, auf sein Ego, auf seine Bedürfnisse. Sicher zu recht - er soll und muss sich wahrscheinlich helfen lassen, die Frage ist nur: Wo bleibt Ihr dabei? Immer hintenanstehen? Immer um Aufmerksamkeit heischen? Das Familienbudget allein für ihn verplanen? Abwarten, ob er sich nach der Selbstfindungsphase Euch ganz und gar zuwenden kann? Oder von seinem Psychologen irgendwelche Flöhe in den Kopf gesetzt bekommt?

Ich finde Deine Befürchtung, dass der Psychologe einen nicht ganz uneigennützigen Behandlungsplan aufgestellt hat durchaus berechtigt. Zum anderen würde ich auch Deine Angst teilen, dass er unendlich viel Macht und Einfluss auf Deinen Mann gewinnt oder bereits besitzt - natürlich ist es schön, wenn er ihm soweit vertraut, dass er mit ihm arbeiten möchte - aber eine zweite, dritte Meinung einzuholen ist doch nur vernünftig und statthaft, vor allem in Anbetracht des Ausmaßes der vorgeschlagenen Behandlung.

Blöde Situation - tut mir leid für Dich!

Sei einmal geknuddelt
Sabine

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....bin jetzt mal etwas fies....

Antwort von Baufrau am 16.06.2004, 15:42 Uhr

Hallo Mausipausi,
also, grundlegend ist es schon so, dass frau ihren Mann unterstützen sollte. Aber wie die anderen schon geschrieben haben, wäre mir der Psychodoktor auch nicht ganz koscher...aber weisst du was, ich denke eher mal: wo bleibst denn du und euer Kind? So wie ich es verstanden habe, doktorst du ja schon lange mit ihm rum - Eheberatung hat nix gebracht weil ER sich nicht ändern wollte...ok, wenn er SEINE Therapie 4 Jahre macht - was tust du? In diesen 4 Jahren wirst du alleinerziehend sein - allerdings noch dazu mit horrenden Kosten. Das Ende der Therapie ist nunmal ungewiss - danach kann z.B. locker eine Scheidung anstehen wenn er es denn dann endlich amtlich hat, das er ja nicht beziehungsfähig ist. Oder aber du verlässt ihn weil, ganz ehrlich, 4Jahre sind eine soooo verdammt lange Zeit, in der man sich ganz einfach auseinanderleben kann weil man als Familie ja gar nicht mehr existiert. Ja, ja ich weiss ich bin da vielleicht ein bissel negativ - aber ich denke eher, ich bin Realist. An die anderen Damen, die das ja so sehr befürworten: stellt euch doch mal vor, euer Mann und Vater euer Kinder zieht sich 4 Jahre raus aus der Familie und wenn nicht ganz so extrem, dann bitte, bitte immer Rücksicht auf den kranken Mann nehmen. Und nun meine Frage: wo bleibst denn du?
Ich weiss, ist provkant - aber ein Leben mit diesem Exemplar stelle ich mir schon ziemlich grauslig vor...
Viele Grüsse
Baufrau

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Re: Hilfe: Mein Mann will zur Psychoanalyse

Antwort von sophieno am 16.06.2004, 16:38 Uhr

Hallo Mausipausi,
ich habe einen Freund, der auch eine Psychoanalyse macht. Ich glaube, er zahlt nicht annähernd so viel, wie du von deinem Mann schreibst. Ruf doch einfach mal bei der Krankenkasse an und erkundige dich nach den üblichen Preisen, dann weißt du, ob das so normal ist. Mein Kumpel geht auch so drei Mal die Woche dorthin und im ersten Jahr hat das alles eine große Beziehungskrise mit seiner Freundin ausgelöst. Mittlerweile ist es aber wieder okay zwischen den beiden und er hat viel über sich und seine Verhaltensweisen gelernt.
sophieno

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Re: Hilfe: Mein Mann will zur Psychoanalyse

Antwort von suermel am 16.06.2004, 17:38 Uhr

Hut ab vor deinem Mann
es gibt wenige Männer die diesen Schritt tun.. wegen dem geld würde ich dann schauen, wenns so eit ist. DIe Psychoberaterin kann es ja so einteilen
das es Finanziel durchaus drinn liegt, und keiner zu schaden kommt.
Freue dich das dein Mann beriet ist
etwas an euerer Beziehung zu verbessern. Wenn es an der Arbeit besser geht , wird es in der Familie auch schöner werden.. Gute Zeit
wünscht dir silvia

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Re: Hilfe: Mein Mann will zur Psychoanalyse

Antwort von tinai am 16.06.2004, 18:10 Uhr

Habe nicht alle Postings durchgelesen, also evtl. schreibe ich, was andere schon geschrieben haben.

Zum einen kommt es mir sehr dubios vor: 3 Jahre lang, je vier Sitzungen pro Woche (wer das bezahlt spielt ja wirklich keine Rolle, entweder seid Ihr im guten und im bösen miteinander verheiratet oder nicht). Meine Tante ist ebenfalls Psychologin und Psychoanalytikerin und ich habe noch nie gehört, dass sie auch nur einen Patienten derart oft hatte (und das sind alles potente stinkreiche Privatpatienten).

Ich würde auf jeden Fall vorher bei der Krankenkasse um Rat fragen - und zwar nicht nur zur Kostenübernahme, sondern auch zum Ablauf. Die haben in der Regel auch einen psychologischen Dienst. Für mich klingt es einfach ein bisschen wie "Abzocke" und offensichtlicht hat der Psychologe da ja auch einen leicht zu beeinflussenden Charakter erwischt.

Also ohne eine zweite Meinung würde ich mich vor allem im Interesse Deines Mannes auf keinen Fall darauf einlassen.

Viel Glück!

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Registration von Psychologen:

Antwort von Frosch am 16.06.2004, 19:48 Uhr

Hallo!
Du kannst zB. bei der Kassenärztlichen Vereinigung in Nürnberg nachfragen, ob dieser Psychologe registriert ist!
Normalerweise hat man (mit Überweisungsschein) Das Recht 5 Psychotherapeuten "auszuprobieren" - in einer Sitzungsstunde (für Telefonnummern von Psychis wieder bei der KV anrufen). Oft bekommt man dann vom behandelnden Arzt ein "Feedback" über diese Personen...

Normalerweise hat man ein gewisses "Kontingent" an Sitzungen, die aber (glaube ich) mit weiteren Überweisungsscheinen durch die KK finanziert werden.

Es wird sicher auch für Dich stressig, denn in solchen Sitzungen wird "gearbeitet" und das kann sich durchaus bis in die Partnerschaft ziehen. Aber wenn er sich dazu entschlossen hat ist es gut - aber er sollte den Psychologen mit Bedacht aussuchen.

Aber das Standardmäßig schon 3 Jahre angesetzt werden, finde ich seltsam...

LG Antje

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@Baufrau!! Was zum NACHDENKEN

Antwort von Frosch am 16.06.2004, 19:52 Uhr

Hallo,

wenn Du noch niemals in der Situation warst, eine Therapie zu benötigen - SEI FROH!
Aber umso weniger kannst du beurteilen, wie ein Mensch sich fühlt, wenn sein Leben "über ihm zusammenbricht" und er nicht selber aus dem Schlamassel kommt.
Also sei mit Pauschalurteilen vorsichtig - man kommt selber schneller in diese Situation als man denkt. Auch Du bist davor nicht gefeit.

LG Antje

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Re: Hilfe: Mein Mann will zur Psychoanalyse

Antwort von ranunkel am 16.06.2004, 19:56 Uhr

Huhu Mausipausi,
das erste was ich gedacht habe war:
dieser Analytiker spinnt, der hat sie nicht mehr alle!
Also mal ehrlich, ich würde dem in den Hintern treten. Das ist reine Geldabzocke!! Und auch ziemlich niederträchtig:
Dein Mann hat Probleme und er will abkassieren. Es sieht so aus, als wenn der Psychologe gar nicht daran interessiert wäre, dass es Deinem Mann irgendwann besser gehen würde, oder? Wenn er schon jetzt meint, ihn mehrere Jahre lang therapieren zu müssen.
Ich würde auch erstmal zu anderen Psychologen gehen (Vorsicht,es gibt viele Scharlatane!).
Das Problem mit Psychologen ist, dass sie sehr beeinflussen und damit sogar noch mehr Schaden anrichten können.
Fragt doch mal im Bekanntenkreis, beim Hausarzt,... nach, vielleicht kann irgendwer Euch jemanden empfehlen? Oder vereinbart einen Termin bei der Caritas, da sind die ersten Gespräche kostenlos und Ihr werdet weitervermittelt. Außerdem fände ich es wichtig, dass Ihr zusammen eine Therapie macht - das Problem liegt zwar nicht an Dir, aber Dein Mann hat mit Beziehungen Schwierigkeiten und somit bist Du zwangsweise involviert.
Ich wünsche Dir viel Glück (was Du schreibst klingt auch für Dich nicht einfach. Es ist nicht schön, wenn Du als Sündenbock herhalten musst, wenn Dein Mann mal wieder Probleme in der Beziehung sieht). Hut ab, wenn Du nach dem langen Hin-und-Her immer noch zu Deinem Mann stehst!!

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Re: Hilfe: Mein Mann will zur Psychoanalyse

Antwort von famisa am 16.06.2004, 20:29 Uhr

Hi!

1. Psychoanalyse: alles schön und gut - hat ihm die ein Arzt verschrieben oder zahlt die Kasse das auch eben mal, weil er sagt, ich tät gern...

2. Psychologe: es sollte doch eine Vereinigung der Psychanalytiker in D geben, wo man über diesen Psychologen Erkundigungen einziehen kann. Soviel ich weiß, werden die nämlich schon kontrolliert.

3. Arztkosten sind eigtl. schon Gemeinschaftskosten, zumindest bei uns - die Frage ist, ob dein Mann dich und sein Kind "weganalysiert" haben will oder ob er die Psychoanalyse macht, um Eure Beziehung zu retten. Warum schlug die Partnertherapie fehl???


LG Mi

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Re: Danke für die vielen Antworten! Lieb!

Antwort von Mausipausi am 16.06.2004, 20:47 Uhr

Hallo,

vielen Dank für die zahlreichen und teilweise echt lieben Antworten!

Ja- eigentlich sollte man meinen, dass es dieser Psychologe evtl. nötig hat viel Geld zu verdienen. Er hat gesagt, dass eine Sitzung (also 50 Minuten) 75 Euro kosten würde und die Krankenkasse normalerweise nicht mehr als 300 insgesamt übernimmt. Danach müsse man selbst zahlen (also 75 Euro pro Sitzung). Wenn man bedenkt, dass wir hier in München monatlich eine Miete von 1100 Euro zahlen - da sind 1200 Euro pro Monat für 4x Therapie pro Woche wirklich extrem! Und er könne nicht sagen, wieviele Jahre die Therapie insgesamt dauern wird (die 300 Sitzungen der Krankenkasse wären ja bei dieser häufigen Sitzungszahl nach 1 1/2 Jahren abgelaufen.)
Naja- und er meinte halt, bei weniger Sitzungen als 4x die Woche könne er keine Behandlungserfolge garantieren, deshalb müsste das so sein.

Psychoanalyse wohl deshalb (diese Begründung nehme ich dem Psychologen auch ab), weil mein Mann innerlich sehr mit seiner Kindheit beschäftigt ist und es sich bei ihm nicht um Einzelprobleme handelt (wie beispielsweise ein genau zu benennendes und eingrenzbares Problem- z.B. 'Wutanfälle' oder so etwas, was man z.B. mit einer Verhaltenstherapie leicht beheben könnte) sondern er insgesamt irgendwie unter seiner Kindheit leidet und sich das in vielen verschiedenen, diffusen Verhaltensweisen bei ihm äußert.
Seine Schwester (1 Jahr jünger als er) war auch in einer Therapie wegen ihrer Kindheit- auch sie hatte bisher noch nie eine feste Beziehung zu jemandem.
Ganz offensichtlich ist in dieser Familie also irgendwas schief gelaufen.

Nachdem er jetzt 5 x bei diesem Psychologen war, hoffe ich, dass es noch möglich ist, einen anderen aufzusuchen. Adressen mit freien Plätzen hat mein Mann sich jetzt doch schon wenigstens besorgt.

Es ist tatsächlich so, dass ich schon ein wenig genervt bin von dem Ganzen, weil ich doch eigentlich damit gerechnet hatte, dass die Paartherapie allein schon etwas an Besserung bringen würde- hat sie aber in seinem Fall leider nicht. Statt dessen hat die Paartherapeutin auch noch darauf hingewisen, dass er auch unter leichten Depressionen leidet und dringend was für sich machen sollte.
Ich muss sagen, das alles ist wirklich eine große Belastung für mich und uns. Und dann kam seit Dezember auch noch der Riesenkrach mit seinen Eltern dazu, die, nur weil wir bzw. ich mal näher nachgefragt haben, bekannt gaben, dass sie sich durch mich gekränkt und zurückgewiesen fühlen, weil ich ihnen 5 Tage nach der Geburt unserer Tochter, als sie uns besuchen kamen, nichts zu trinken gebracht hätte und wir sie nach 2 Stunden zum Gehen gebeten haben....
Hmm......Aber wir haben eigentlich gemerkt, dass sie schon lange vorher was gegen mich hatten. Jedenfalls wurde ich einmal am Telefon lautstark vom Vater meines Mannes beschimpft. Und wir haben uns dann auch ständig wegen seiner Eltern gestritten- die nehmen bei ihm nämlich einen sehr großen Raum ein. Das hat auch mir viele schlaflose Nächte bereitet und mich wohl leicht depressiv gemacht.
Jedenfalls schlägt das Nicht-Abgelöst sein von den Eltern und die ganzen anderen Probleme, die mein Mann hat, schon sehr auf die Stimmung und ich muss echt aufpassen, dass ich mich wieder mehr um mich kümmere und auch einmal was für mich tue (auch das ist leider sehr selten geworden :-((.
Ich fühle mich total ausgepowert, so als hätte ich ständig über Jahre hinweg gemacht, getan, mich angestrengt und was gegeben und bekomme aber nichts dafür.
Momentan habe ich noch keine Ahnung, wie sich das weiter entwickeln wird. Vermutlich werde ich es so machen, dass ich erstmal abwarte, wie sich das mit der Therapie bei meinem Mann so gestaltet und wie sich das auf unser gemeinsames Leben auswirkt. Wenn es noch schlechter würde, dann würde ich mir vielleicht wirklich erstmal eine Wohnung suchen. Obwohl dieser Gedanke, doch schon auch sehr abschreckend ist...

Liebe Grüße
Mausipausi

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@famisa

Antwort von Mausipausi am 16.06.2004, 21:08 Uhr

Hallo Famisa,

also zu Punkt 3 mit dem Weg-Analysieren von Familie oder mir, das frage ich mich auch manchmal. Ich weiß es ehrlich gesagt nicht. Mein Mann sagte schon öfter, auch schon früher: er WÜRDE SO GERNE dass er es schafft eine Beziehung zu haben und aufrecht zu erhalten. Er möchte so gerne eine Konstante in seinem Leben. Andererseits fehlt ihm aber so viel. Deshalb habe ich manchmal schon überlegt, ob ich dann so eine Art Beziehungsexperiment für ihn bin. Etwas, was er zwar gerne möchte, dass es klappt, aber nicht weiß, ob er es erreichen kann.

Das mit der Paartherapie war so: wir sind hin, weil wir uns ziemlich viel gestritten haben damals. Wir haben zunächst viel geredet, einige neue Verhaltensweisen zum Einüben bekommen, wobei sich nach einer Weile schon herausgestellt hat, dass hauptsächlich ich dabei mitarbeite, mein Mann eher nichts machte, sondern nur so von Sitzung zu Sitzung alles laufen ließ.
Das bemängelte die Paartherapeutin auch öfter und stellte auch einige 'Blockaden' im Verhalten meines Mannes fest. Sie meinte, er wolle wohl manchmal unbewußt die Beziehung mit seinem Verhalten boykottieren. Auch für sich tat mein Mann nichts mehr, d.h. er ging nicht mehr ins Kino, ging fast kaum noch mit Bekannten weg, machte so gut wie nichts mehr alleine, hing viel daheim rum und wartete, ob es was im Haushalt zu tun gab, worauf er sich dann stürzte. Auch einkaufen ging er jeden Tag, weil er bei jedem Einkauf wie durch Zufall etwas wegließ, was er dann am nächsten Tag kaufen konnte...
Ich musste ständig sagen, geh doch mal ins Kino, mach doch mal was für dich.
Dass jemand, der nichts für sich macht, auch wenig für eine Beziehung macht, ist fast logisch.
Irgendwann, nach 1 1/2 Jahren meinte dann die Paartherapeutin, sie wird nicht recht schlau aus meinem Mann. Fest stünde für sie mittlerweile, dass er auch an Depressionen leiden würde, da die Schwerfälligkeit, die er an den Tag legen würde in dem Maße nicht normal sei. Und dass bei ihm wohl sehr tiefliegende Probleme vorhanden seien, die ihn daran hindern würden an der Paartherapie (die hauptsächlich auch auf Verhaltenstherapie basierte)optimal mitzuarbeiten und auch hinderlich für unsere Beziehung seien. Sie empfahl ihm daher, unbedingt etwas für sich zu tun- in einer anderen Art von tiefergehender Therapie. Die will er jetzt machen.

Lieber Gruß
Mausipausi

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@Frosch

Antwort von Baufrau am 17.06.2004, 8:44 Uhr

Hi Frosch,
ich wollte niemanden verurteilen und ich bin auch froh, dass ich keine Therapie oder ähnliches brauche (meine ich jedenfalls *hihi*). Aber weisst du, hier geht's mir gar nicht um ihn, sondern um sie. Ich kenne 2 Herren aus meinem entfernteren Bekanntenkreis, die jahrelang in Therapie waren, wo die Frauen immer ach so rücksichtsvoll und verständnisvoll waren, dass die Damen danach leider auf der Strecke geblieben sind - da die Herren zum Ende eben festgestellt haben: sorry, das ist doch nicht mein Leben, bin nicht beziehungsfähig blablabla...es folgte die Scheidung...und weisst du was? Die Frauen mit ihren Kids tun mir immer noch sooo leid - sie kommen gar nicht recht wieder auf die Beine...
Dies ist meine ureigene persönliche Meinung - ich wollte auch nicht pauschalisieren oder verurteilen. Aber wenn du das live miterlebt hättest, könntest du bei manchen Herren wirklich das *Kotz...* kriegen...
Viele Grüsse

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Re: Danke für die vielen Antworten! Lieb!

Antwort von AB am 17.06.2004, 8:47 Uhr

Hallo

- mach es doch zumindest vorab so das Du mal bei der KK nachfragst - wie das alles so abläuft bzgl. der Kostenübernahme und dann ggf. nochmal beim Dachverband oder Bundesverband der Psychologen nachfragst dann ist vielleicht das Schreckgespenst Geld nicht mehr so groß und die Unsicherheit bzw. Skepsis ob der Psychologe O.K. ist
---------------
ach ja wenn Du selbst sagst Du fühlst dich nicht so toll - vielleicht wäre eine Behandlung für Dich auch nicht schlecht oder vielleicht sogar eine Mutter-Kind-Kur um abzuschalten , nachzudenken und ggf. mal rauszukommen

MfG

Anita

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Re: Danke für die vielen Antworten! Lieb!

Antwort von Elisabeth mit Fumi & Temi am 17.06.2004, 10:00 Uhr

Hallo Mausipausi,

ich habe jetzt nicht alle anderen Antworten durchgelesen, daher kommt jetzt vielleicht etwas doppelt.

Ich mache derzeit auch eine Psychotherapie. Ich habe 2 Sitzungen die Woche. Meine Therapeutin fände mehr Sitzungen hilfreich, aber ich kann einfach nicht mehr Zeit rausschinden, und so geht es auch. Sie sagte nur, weniger als 2 wäre Quatsch, mehr wäre halt schön, aber was nicht geht, geht halt nicht.

Eine Prognose über die Dauer hat sie NIE abgegeben und würde es auch nicht tun. Sie kann ja nicht mal jetzt, nach mehr als einem Jahr, absehen, was da noch alles zum Vorschein kommt und wie lange es braucht, das aufzuarbeiten.

Vorschuß ist auch Dünnsinn, eben weil man nicht weiß, wie lange es dauert und wieviel die KK übernimmt. Wir haben gerade einen Antrag auf neue Stunden gestellt, der ohne Probleme bewilligt wurde. Ich würde da mal bei der KK nachfragen (die hat u.U. auch Adressen von Therapeuten, ich habe meine über die KK empfohlen bekommen, da hat man sicher eine gute Chance, daß das jemand Seriöses ist der auch seriös abrechnet).

Das Ziel einer Therapie ist es NIEMALS, einen "besseren" Menschen aus einem zu machen. (Da kann man ja auch ganz philosophisch fragen: Wer definiert, was ein "guter" und was ein "schlechter" Mensch ist???) Eine Therapie soll helfen, ein ZUFRIEDENER Mensch zu werden. Jemand, der einen Knacks hat, damit aber supergut zurechtkommt, wird keine Therapie benötigen. Eine Therapie braucht man, wenn man sich mit sich selber nicht wohl fühlt.

Natürlich verändert man sich während der Therapie, das ist ja Sinn der Sache. Aber es kann KEINER voraussagen, wie man sich verändert. Eine Therapie ist IMMER eine Reise mit unbekanntem Ziel. Deswegen kann auch keiner vorraussagen, ob Eure Ehe nachher besser oder kaputt ist. Ich selber bin mit der Maßgabe in die Therapie gegangen, unsere Ehe besser zu machen (auch meine Therapie wurde von einer Eheberaterin empfohlen). Derzeit stecken wir mitten in der Scheidung. Das ist aber NICHT böse Absicht. Ich habe mich einfach von meinem Mann wegentwickelt. Und: Wäre es wirklich besser gewesen, ich wäre unglücklich aber in der Ehe geblieben? Ich denke aber, es wäre hilfreich gewesen, wenn mein Mann parallel auch eine Therapie gemacht hätte. Er war sehr eifersüchtig auf meine Gespräche mit der Therapeutin und wollte immer alles wissen. Aber die Gespräche sind nun mal privat und gehen ihn nur dann etwas an, wenn ich es ihm freiwillig erzähle. Aber ich schweife ab, das waren halt unsere Probleme an der Ecke. Eure können ganz anders sein.....

Fazit: Im Großen und Ganzen finde ich eine Therapie sehr gut, wenn sie denn angebracht ist. Aber der Therapeut Deines Mannes ist sicher fragwürdig. Und geht bitte BEIDE nicht in die Therapie mit der Erwartung, daß nachher alles besser, schöner, bunter ist. Das KANN so sein, MUSS es aber nicht. Und mittendrin ist so eine Therapie auch immer schmerzhaft, anstrengend und ermüdend.

Noch was: Auch bei 4 Sitzungen die Woche ist Dein Mann durchaus in der Lage, am Familienleben teilzunehmen. Ich kann nicht mehr als 2 Sitzungen erübrigen, aber ich bin auch (inzwischen) Alleinerziehend mit Vollzeitjob. (Ich habe im übrigen eine Sitzung abends und eine in der Mittagspause, regelmäßig von Anfang an an den gleichen Tagen, was eigentlich üblich ist. Negative Auswirkungen auf meinen Job hat das nicht, solange die Termine regelmäßig - also planbar - und nur ein Mal die Woche sind, den Abendtermin bekommt keiner in der Arbeit mit.)

Soweit meine Erfahrungen dazu.

Alles Gute, so oder so,
Elisabeth.

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Re: Danke für die vielen Antworten! Lieb!

Antwort von marit am 17.06.2004, 12:13 Uhr

Eine Psychoanalyse wird ihm aber sicher helfen, sich aus der Verstrickung mit den Eltern zu lösen, das käme dir doch auch zu gute.

Ehrlich gesagt verstehe ich es immer noch nicht ganz. Du fühlst dich zu einem Mann hingezogen, der SO massive Probleme hat, der mit 36 noch keine Beziehung hatte, der eigentlich zunächst keine Kinder wollte. Nun hat dieser eigentlich beziehungsunfähige Mann eine Familie, wie ich das sehe doch vor allem durch deine Initiative. Und nun bist du genervt, daß nicht alles einfach von alleine toll und entspannt wird??? Da hast du eben grundsätzlich den falschen Partner gefählt. Er KANN nicht einfach mit dem Finger schnippen und ein engagierter fürsorglicher Vater mit souveräner Beziehung zu seinen Eltern sein, was du dir wünschst. Klar kannst DU für DICH entscheiden, ob du das mittragen möchtest und ihn gegebenefalls verlassen. Aber du kannst NICHT sagen "sei gefälligst so, wie ich mir dich wünsche OHNE ein paar Jahre Therapie".

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Re: @Frosch

Antwort von Murmeline am 17.06.2004, 15:02 Uhr

Ich habe vor einiger Zeit auch mal in einer Zeitschrift beim Arzt gelesen, dass Psychotherapien, statistisch gesehen, überproportional häufig zur Beendigung bestehender Beziehungen führen.
Aber so hart es klingt, ist eine Trennung ja dann wahrscheinlich sogar besser, als aufgrund des merkwürdigen Verhaltens des Mannes jahrelang unter einem "Wechselbad der Gefühle" zu leiden.
Ein Rat, um an einen seriösen Therapeuten zu gelangen: am besten nicht zu einem Diplompsychologen, sondern zu einem Arzt UND Psychotherapeuten gehen! Dann dürfte es auch abrechnungstechnisch keine Probleme geben. Aber das läßt sich alles mit der Krankenkasse klären, bevor auch nur 1 € aus eigener Tasche gezahlt wird.

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Re:Problem der Vergleichsgruppe solcher Statistiken

Antwort von marit am 17.06.2004, 15:31 Uhr

Ich würde mal vermuten, daß das einfach daran liegt, daß es mit einem Querschnitt der Bevölkerung verglichen wird - und eben nicht mit ausschließlich den psychisch Auffälligen...

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meine argumente dagegen

Antwort von shortie am 17.06.2004, 21:44 Uhr

hallo Mausipausi,

wir leben als 4-mann-Familie von dem, was euer therapeut mtl. haben will...

(also würden wir dann auf der straße verhungern!- un er hätte dann mit einem einzigen patienten unser komplettes einkommen...) Ja! milchmädchenrechnung, aber als bsp. ok!!!

ich habe wenig erfahrung damit, aber 4x wtl. ist nur bei sozial "völlig desolaten" personen nötig und möglich. so viel therapie erträgt man gar nicht, wenn man noch einigermaßen normal und wie gewohnt weiter leben will.

und solche therapeuten, ich bin mit einem anderer gattung verheiratet, müssen eben rechnen und sich selbst finanzieren. da schlagen sie die langwierigste therapie vor, die irgend möglich ist!



ich bin froh, dass ich nicht in deiner haut stecke, wünsche deinem mann alles gute und euch eine gute entscheidung!!

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Re: Hilfe: Mein Mann will zur Psychoanalyse

Antwort von UIIi am 18.06.2004, 22:36 Uhr

Hallo,

ich red jetzt auch mal mit.
Ich bin seit 6 Jahren (also seit der Geburt meiner Tochter) alleinerziehend, und zwar richtig, soll heissen, mein Kind wächst ohne Vater auf, ausser gelegentlichen Besuchen (ca. 4x jhrl.) sieht und hört sie nichts nichts nichts von ihm. Und ich komme auch alleine für mich und meine Tochter auf (ausser den Unterhalt, den ich seit kurzem erst von Kindsvater bekomme).
Mir gehts zeitweise auch mies, Depressionen, Borderlinesyndrom....

Ich mache jetzt auch eine Therapie, (Psychotherapie mach ich schon lang, Verhaltenstherapie...)für die ich ganz alleine bezahlen muss, die Krankenkasse kommt für "sowas" nicht auf.
Ich mache bei einem renomierten Heilpraktiker Familienstellen und eine Seelenreise, und ich hoffe wirklich sehr, dass mir das hilft. Ich verdiene gut, habe aber keine Rücklagen und spare mir das ganze "vom Mund" ab.
Aber, für meine Gesundheit - für mein Seelenheil würde ich alles tun.

Jetzt hab ich nur von mir geschrieben. Will sagen: Dein Mann muss was machen. Über das WIE müsst ihr gemeinsam entscheiden und er sollte so tolerant sein, dass er mit dir verschiedene Therapeuten anschaut, bzw., wie die anderen schon geschrieben haben, sich genauestens erkundigen, für was er soviel Geld bezahlen soll und ob er das gleiche nicht anderswo auch "günstiger" bekommt.

Von Herzen gute Besserung!
Ulli

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