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von Nurit  am 13.01.2012, 19:42 Uhr

Glaubt Ihr das wirklich????

Ich lese hier immer wieder: Ihr müsst reden. Egal welches Problem, der Rat ist immer der selbe. Erektionsproblem: reden, reden, reden. In einen anderen Mann verschossen: reden, reden ,reden..Schwiegermutter ist doof: reden, reden ,reden...

Mal ehrlich: mein Mann steht nicht so auf ständiges Reden und bei einigen Problemen kann man auch viel zerreden.
Ich glaube nicht, dass auf der Paarebene Reden als Allheilmittel wirksam ist.
Zudem weiß ich, dass Frauen natürlich super gerne reden, aber Männer davon eher genervt sind.
Natürlich muss man auch mal Dinge ansprechen etc., aber bringt das bei Euren Männer echt Freude, wenn alles bis zum Abwinken verbal durchgekaut wird?

LG,
nurit

 
40 Antworten:

Re: Glaubt Ihr das wirklich????

Antwort von Reni+Lena am 13.01.2012, 19:49 Uhr

nein, ich stimme dir da zu.
In gewissen situationen finde ich es sogar angebrachter nichts zu sagen. gerade in dem posting drunter würde ICH persönlich nicht mit meinem mann reden sondern erst mal für mich versuchen den anderen aus dem kopf zu bringen.
Wenn ich ihm sowas sagen würde..nee, der arme kerl. Das macht denke ich mehr kaputt als es kittet. Was soll er denn machen..er kann ja gar nichts machen insofern würde ich ihm das auch nicht ans bein binden.
mein mann redet schon gerne über seine gefühle, Probleme und bezieht mich mit ein in seine Alltagssorgen. Trotzdem belaste ich ihn mit meinen probelmen nur wenn er was ändern muss und kann.

lg reni

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Re: Glaubt Ihr das wirklich????

Antwort von dhana am 13.01.2012, 19:49 Uhr

Hallo,

für alle Männer kann ich da sicher nicht antworten.

Aber bei meinem Mann - und den muss man schon machmal zum Reden bringen, immer wieder - und dann auch wissen wann gut ist und wann Zeit ist es mal Ruhen zu lassen. Aber trotzdem reden hält unsere Ehe seit 18 Jahren lebendig.
Reden ist nicht immer zerreden, machmal ist es auch nicht selber reden, sondern zuhören, auch wenn man da sehr viel Geduld braucht. Von ihm verlangen, das er nur mir zuhört und dann ist die Lösung schon da funktioniert natürlich nicht.

Lg Dhana

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Re: Glaubt Ihr das wirklich????

Antwort von viersindwir am 13.01.2012, 19:50 Uhr

Ja, es hilft wriklich.
Aber ich bin jemand, der nicht reden kann!
Ich konnte mit meinem Mann nicht über Probleme von mir reden. Vorallem nicht Auge in Auge.
Oft hatten wir Zoff, dann bin ich spazieren gegangen und hab ihn angerufen, dann ging es eher.
Tja, nun sind wir getrennt und reden manchmal mehr, als wir je in der Ehe geredet haben. Aber ich bin sicher, das ich mit Reden mehr erreicht hätte.

Aber warum ich ihm nicht direkt sagen konnte, was mich stört usw. weiß ich immer noch nicht, wäre aber dankbar, wenn mir jemand sagen könnte, warum es schwer fällt, zu reden.

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Re: Glaubt Ihr das wirklich????

Antwort von Fru am 13.01.2012, 19:57 Uhr

Nö, also alles totquatschen würde ich auch nicht, aber wenn ich möchte, das mein Mann/Partner was ändert an seinem Verhalten, dann kann ich nicht erwarten, das er hellsehen kann und er von allein "einsichtig" wird...
Wenn ich unzufrieden bin, muß ich das kommunizieren...

LG

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Re: Glaubt Ihr das wirklich????

Antwort von Leena am 13.01.2012, 19:57 Uhr

...ich denke, manchmal gibt es Dinge. die man einmal ansprechen / aussprechen muss. Aber ansonsten stimme ich Dir zu - ich glaube, man kann vieles auch zerreden und dadurch dann auch vieles kaputt machen.

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Re: Glaubt Ihr das wirklich????

Antwort von Pamo am 13.01.2012, 19:58 Uhr

Ich nicht. Es kommt allerdings auf den Mann an, ob es manchmal nicht doch sinnvoll ist. I.d.R. wird es die meisten Maenner nerven, vor allem wenn frau lange wartet bis sie mal den Mund aufmacht.

Bedauerlichweise ist es m.E. oft so: Wenn das Kind in den Brunnen gefallen ist, dann sind Worte wohlfeil. Wenn ich vor dem Schadenfall nicht mit dem Partner kommunizieren konnte, dann ist ein Gespraech nach dem Schadenfall oft nur ein Austausch von Vorwuerfen. Vorwuerfe sind nicht konstruktiv und dienen meist nur dem seelischen Muellabwurf.

Alternativfall "Freunde": Wenn ein Freund/Freundin mir waehrend einer Freundschaft nicht sagen konnte, was ihm/ihr an mir nicht passt und dann explodiert, dann sehe ich auch wenig Sinn mir langatmige Erklaerungen anzuhoeren, wenn die Freundschaft vorbei ist. Ist zwar schade, waere aber Zeit- und Energieverschwendung.

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Re: Glaubt Ihr das wirklich????

Antwort von dr.snuggles am 13.01.2012, 20:02 Uhr

bei uns ist auch ne menge zu bruch gegangen, weil wir nicht geredet haben. besonders ich. vermutlich aus angst vor antworten.

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Re: Glaubt Ihr das wirklich????

Antwort von Holzkohle am 13.01.2012, 20:09 Uhr

mir gehts nicht ums Zerkauen - aber manchmal kommen doch eben beim GEZIELTEN Reden einige Sachen zu Tage... Was wäre die Alternative, aussitzen?

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Re: Glaubt Ihr das wirklich????

Antwort von silvi1705 am 13.01.2012, 20:11 Uhr

Reden kann ungemein helfen, wenn beide dazu bereit sind.

Bei uns ist es so, dass ich anfangen muss, wenn irgendwas ist, was beredet werden sollte (beziehungstechnisch). Manchmal ist aber dieser Grad zwischen normal bereden und es zerreden ziemlich dünn. In manchen Sachen, wie bei meinen Posting habe ich bischen Angst es wieder mal anzusprechen, da sich mein Partner auch irgendwann genervt fühlt und evtl. in seinen Augen besprochen/ geklärt ist und gleichermaßen ich selbst auch genervt bin (in meinen Augen nicht geklärt und vor allem keine Änderung), aber eine Lösung muss ja schließlich auch mal her.

Mein Partner ist eher einer von der Sorte, der nicht tiefgründig/ gefühlsmäßig reden möchte, eher dann explodiert, wenn er sich in die Enge getrieben fühlt und dann lässt er alles raus, was ihn stört und wie er sich dabei fühlt.

Aber reden hat uns auch schon mal sehr geholfen und wir beide finden es wichtig.

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Re: Glaubt Ihr das wirklich????

Antwort von fiammetta am 13.01.2012, 20:16 Uhr

Hi,

Maximalstuss, denn wenn einer nicht reden will, dann kommuniziert er doch und zwar Ablehnung. Wenn der Gatterich keinen Bock hat, dann schaltet er auf Durchzug. Wenn meine Mutter keinen Bock hat, wird sie giftig. Wenn meine SM keine Lust hatte, wurde sie selbstmitleidig und jämmerlich und wenn meine Schwägerinnen keinen Bock hatten, beschimpften sie mich auf das Übelste. Menschen haben individuelle Taktiken, um zu blocken.

Was Menschen jedoch begreifen, sind Tatsachen - zumindest in diesen Fällen. Da hilft kein Reagieren, sondern nur klares und deutliches Agieren.

LG

Fiammetta

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Ja, das glaube ich....

Antwort von SkyWalker81 am 13.01.2012, 21:37 Uhr

aber: das funktioniert nur, wenn beide dazu bereit sind MITEINANDER
zu kommunizieren. Deshalb funktioniert das auch nicht, wenn man zu lange wartet, sich die Fronten verhärten und man nur noch ÜBEREINANDER redet.
Ich lebe in einer langjährigen Partnerschaft, wir haben uns mit 16 bzw. 18 Jahren kennengelernt, haben also beide keine anderen Partern gehabt in der Zeit.
In 25 Jahren ist viel passiert, wir haben uns beide entwickelt und es war nicht immer leicht.
Wir hatten auch Phasen wo wir NICHT geredet haben, und das war furchtbar. Weil wir beide immer mehr Distanz zueinander aufbauten, weil Dinge NICHT ausgesprochen wurden.
Es ist wichtig, dass jeder sagt WAS ihn nervt, wie er die Dinge sieht.
Das es da auch mal krachen kann, weil beide geladen sind gehört dazu.

Dann muss sich das Gesagte erstmal "setzen", beide müssen drüber nachdenken. Wenn einem was am anderen liegt, Vertrauen da ist, dann kann man viel "heilen".
Dazu muss man nix "verbal durchkauen", sondern man muss auf den Kern des Problems kommen.
Und entscheiden ob man einen Kompromiss finden kann und will.
Redet man gar nicht drüber besteht die Chance dazu ja gar nicht.

Wenn also der Partner genervt ist vom REDEN, dann kann das zwei Gründe haben: er WILL keinen Kompromiss machen ODER, derjenige der redet kommt nicht zum Punkt....

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Zu sagen was einem nicht passt ist ein Lernprozess....

Antwort von SkyWalker81 am 13.01.2012, 21:59 Uhr

hat was mit Selbstbewusstsein zu tun und viel mit Erfahrung. Und auch mit Vertrauen in den Partner. Ist wie mit Eltern und Kindern: den Kindern sagen wir ja auch immer: Du kannst uns ALLES sagen was dich bedrückt, egal wie schlimm es dir auch erscheint. Wir finden einen Weg, weil wir dich lieben....
( jaja, klingt nach Rama, ist aber was wahres dran....)

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Re: Zu sagen was einem nicht passt ist ein Lernprozess....

Antwort von Leena am 13.01.2012, 22:10 Uhr

Konkret was sagen, wenn einem etwas nicht passt, das ist eine Sache.

Aber man kann auch Dinge zerreden, so lange, bis sie kaputt ist.

Mal ein blödes Beispiel:

Ehemann rutscht auf einer Dienstreise einmalig aus, puh, tolles Busenwunder an der Hotelbar, und dann wacht man am nächsten Morgen auf und ist entsetzt. Beichtet das der Ehefrau, und kann ihr wirklich nicht erklären, WARUM es ihm passiert ist, er weiß es selber nicht. Nicht unbedingt toll - soll aber vorkommen.

Wenn die Ehefrau nun die nächsten 7 Jahre immer wieder damit anfängt, warum hast du damals, was habe ich falsch gemacht, was kann ich besser machen, was hast du..? - dann halte ich es für gar nicht unwahrscheinlich, dass er irgendwann genervt die Flucht ergreifen, und DANN wäre die Antwort: Ich bin gegangen, weil du zuviel geredet hast.

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reden aber nicht zerreden, ein schmaler grad

Antwort von Patti1977 am 13.01.2012, 22:25 Uhr

ich tät gern mehr reden über eine bestimmte sache aber wenn ich frage, wird es nur schlimmer. weil es keine für mich passende antwort gibt. daher ab und an einfach haken dran.

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Re: Zu sagen was einem nicht passt ist ein Lernprozess....

Antwort von Pamo am 13.01.2012, 22:29 Uhr

Genau. Und wenn es einer im entscheidenden Moment nicht kann und daraufhin eine Krise eintritt, dann kann man das im Nachhinein kaum reparieren. Deswegen bin ich nur mit Menschen naeher befreundet, die das koennen. Alles andere ist anstrengend und funktioniert letztlich sowieso nicht.

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Re: reden aber nicht zerreden, ein schmaler grad

Antwort von Nikas am 14.01.2012, 1:56 Uhr

Rama ist auch bloß Butterersatz. Wers mag.

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Mein Mann hasst reden...

Antwort von Susi0103 am 14.01.2012, 2:01 Uhr

aber er weiß, dass uns MEINE Art (ich zerrede tatsächlich alles) schon ein, zwei Mal unserer Beziehung gerettet hat.
Also ja, ich glaube, dass das ein Allheilmittel sein KANN - nicht muss.

Und ob Mann darüber genervt ist oder nicht, ist mir schnuppe.
Wenn ein Problem da ist, muss darüber geredet werden. Wenn er das nicht kann, ist er nicht richtig bei mir.

Gedankenlesen gehört für uns Menschen einfach noch nicht zum Repertoire, sollte sich das ändern, werd ich mich den Gegebenheiten anpassen ^^
Bis dahin - reden, reden, reden.

Gruß, Susi

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Re: Glaubt Ihr das wirklich????

Antwort von vallie am 14.01.2012, 7:43 Uhr

das kommt ganz auf das thema/problem und die betroffenen menschen an.
ich habe auch gelernt, mich kurz zu fassen und knapp zu formulieren, zudem noch auf die tagesform meines hauptkommunikanden zu achten und das entsprechend einzuordnen.
manchmal ist schweigen goldiger, weil es einfach überhaupt keinen grund gibt (die verflogenen schmetterlinge zb )
auch bei freunden halte ich mich aus negativer erfahrung zurück und kappe lieber den kontakt.
in anderen dingen MUSS man einfach die gosch aufmachen, denn gedanken lesen können die wenigsten. grad in frischen, jungen beziehungen.

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Re: Glaubt Ihr das wirklich????

Antwort von Nurit am 14.01.2012, 10:08 Uhr

Ich habe in meiner Ehe die Erfahrung gemacht, dass ständiges Herumreiten auf einem Problem bei meinem Mann nur eine Abwehrhaltung erzeugt. Auch wenn ich gerne argumentiert habe, dass wir immer noch darüber reden müssten, weil das Problem noch nicht erledigt sei...Also rede ich einmal, dann kennt er meine Meinung und ich erwarte, dass er das berücksichtigt. Wenn das nicht klappt, gibt es eine Reaktion von mir. Beispiel:
Wenn er länger auf Dienstreisen im Ausland ist und in der Regel am WE nur Freizeit hat, ruft er fast nie an. Aus den Augen -aus dem Sinn sozusagen, das hat mich immer geärgert. Als ich das letzte Mal unterwegs war, habe ich das dann auch mal gemacht; nur die Kinder auf dem Handy angerufen, ihn nicht. Einfach nur, weil ich keine Lust hatte.
Das hat dann aber wirklich viel gebracht.
Oder: er ruft mich oft an, wie lange ich denn noch im Büro bleibe. Das nervt.
Gespräche brachten nix. Dann habe ich es mal genauso gemacht. Seitdem habe ich Ruhe.
Ich finde es auch wichtig, dass man grundsätzlich über jedes Thema redet, aber dieses mantramäßig vorgeschlagene: reden, reden, reden.....nervt mich persönlich schon, wenn ich es nur lese.

LG,
nurit

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Re: Glaubt Ihr das wirklich????

Antwort von Häsle am 14.01.2012, 10:30 Uhr

Ich denke nicht, dass man über alles in epischer Länge reden muss.

Z.B. würde ich meinem Mann nicht von irgendwelchen Schwärmereien erzählen. Das bringt keinem was. Wobei er mich eh kennt (und trotzdem liebt).

Wenn ich aber ein Problem habe, das nur mit seiner Mithilfe zu beheben ist, dann muss ich natürlich schon den Mund aufmachen.
Z.B. beim Thema Neben-einander-her-leben. Wenn ich will, dass wir mehr miteinander machen, dann muss er das auch wissen. Das Thema wird dann nicht stunden- oder wochenlang durchgekaut, aber ein kurzes knackiges Gespräch gibt es schon.
Wir waren vor sieben Jahren schonmal so weit, und deshalb auch zwei Wochen getrennt. Da kam das Reden definitiv zu spät. Bei der zweiten Krise war ich schlauer. Ich weiß, was ich an ihm habe, und ich lasse ihn so schnell nicht mehr gehen. Und damit er kapiert, was mir fehlt, musste ich es direkt ansprechen. Für ihn war ja alles in Ordnung. Zum Glück ist er ein schlaues Kerlchen, da braucht es nur einen Stups, keine langen Vorträge.

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Re: Glaubt Ihr das wirklich????

Antwort von Sakra am 14.01.2012, 11:09 Uhr

wenn ich denke es gibt redebedarf, dann passe ich den zeitpunkt ab, der am günstigsten ist und auch ein produktives ende hervorbringt.
dann wie bei vallie, kurz und knackig, denn ein ewiges im kreis reden ist kontraproduktiv.

manchmal muss man auch nicht reden , sondern nur handeln.

und zeigt mir bitteschön die frau die mit ihrem mann ihre affäre bespricht ;-))

aber papier und das forum sind ja bekanntlich geduldige zuhörer............

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Richtig reden, ja, labern, nein.

Antwort von Fredda am 14.01.2012, 11:36 Uhr

"zum Abwinken verbal durchkauen" wird hier auch nie geraten.

lg
Fredda

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Re: Richtig reden, ja, labern, nein.

Antwort von Nurit am 14.01.2012, 11:49 Uhr

Nicht wortwörtlich, aber sinngemäß; oft genug.

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Re: Psychologie hat das längst relativiert...

Antwort von Bonniebee am 14.01.2012, 12:04 Uhr

Hallo,

das Reden-Reden-Reden stammt aus den 70er und 80er Jahren und gilt ja eigentlich auch gar nicht mehr als der einzige Königsweg zur intakten Paarbeziehung. Es gab vor einigen Jahren mal eine Studie, bei der Paare sich freiwillig mehrere Tage lang im gesamten Alltag filmen ließen und nach längerer Zeit noch einmal besucht wurden. Die Auswertung ergab: Diejenigen Paare, die viel miteinander über alles redeten, waren keineswegs die glücklicheren. Ihre Beziehungen waren beim nächsten Besuch nicht öfters intakt als die von eher sprachloseren Paaren. Auch die Paare, die nicht alles ausdiskutierten, nicht alle Gefühle aussprachen und vor allem: nicht jeden Konflikt komplett zu klären versuchten, sondern an einem bestimmten Punkt einfach aufhörten, hatten stabile und gut funktionierende Beziehungen.

Ich finde, man kann viel zerreden. Absolut alles bereden zu müssen, ist in meinen Augen eine wahre Seuche, und ich kann verstehen, dass Männer schon die Augen verdrehen, wenn die Frau mal wieder "reden" will. Natürlich muss man sich bei wichtigen Dingen oder Problemen besprechen. Ich finde aber, dass man sich knapp und klar halten kann, damit können Männer eh viel mehr anfangen. Statt meine Unzufriedenheit über etwas zu äußern, sage ich meinen Mann lieber schon, welche Lösung ich mir da überlegt habe, was ich dabei von ihm erwarte und ob das auch für ihn okay ist. Wir finden dann meist einen Kompromiss. Und über Sex rede ich außerhalb des Bettes überhaupt nicht. Mit meinem Männe bin ich - trotzdem oder deswegen? - schon seit 21 Jahren glücklich.

LG

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Re: Glaubt Ihr das wirklich????

Antwort von Thymian am 14.01.2012, 12:23 Uhr

Ich habe jahrelang geschwiegen - weil ich unsicher war und dachte, ich selbst liege falsch und mein Mann hat Recht. Irgendwann war ich nur noch fertig und konnte nicht mehr. Ich habe gelernt, dass ich auch Bedürfnisse haben darf und dass ich so sein darf, wie ich bin. Mein Mann muss darauf bis zu einem gewissen Grad eingehen und mich unterstützen. Heutzutage sage ich es ihm, wenn mir etwas nicht passt. Ich halte ihm aber keine Gardinenpredigten, denn das kann er auf den Tod nicht ausstehen. Auch er hat dazugelernt und hört mir inzwischen zu, wenn ich etwas sage. Das hängt sicher auch damit zusammen, dass ich es inzwischen anders sage, in einem anderen Tonfall. Ich schreie nicht, aber ich bin einfach selbstbewusst, und das beeindruckt ihn. Mit ständigen problembeladenen Litaneien kann man einen Mann allerdings in die Flucht schlagen.

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Re: Richtig reden, ja, labern, nein.

Antwort von MartaHH am 14.01.2012, 13:55 Uhr

Hach fredda!

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Re: Richtig reden, ja, labern, nein.

Antwort von Fredda am 14.01.2012, 14:48 Uhr

Marta

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Reden und Verständnis

Antwort von bubumama am 14.01.2012, 15:27 Uhr

Das ist meiner Meinung nach wichtig.

Den anderen einfach auch mal in einer Situation annehmen wie er gerade ist. Versuchen zu verstehen, warum er gerade so reagiert.

Mein Mann hat immer die 24-Std-Regel, wenn ein Problem oder Streit auftritt, egal ob in Arbeit, Verein oder zuhause, erstmal in Ruhe darüber nachdenken, und dann eine Entscheidung treffen.
Im Eifer des Gefechtes fallen oft Worte, die man nicht so meint, es wird oft beleidigt, wo es keinen Anlass gibt, es wird oft gestritten, wo es gar nicht nötig wäre.

Wir fahren damit mittlerweile ganz gut. Wir reden aber auch beide gern. Er braucht immer etwas länger, bis er mal rausrückt, aber wenn, dann richtig. Dann emotional und tiefgründig. Ich ebenso.
Wir versuchen einander zu verstehen, den anderen so zu nehmen, wie er ist.

Das war und ist schwer, in 15 Jahren Beziehung haben wir viel falsch gemacht, erst als wir kurz vor der Trennung standen ist uns vieles klar geworden und vieles deutlicher in Mittelpunkt gerückt.
Wir hatten uns verloren, wir sind Eltern geworden, jeder hat so sein Ding gemacht, sich über die Taten und Nicht-Taten des anderen geärgert, das wiederum im Streit ausgetragen, obwohl es einfacher ginge, nämlich mit REden und annehmen.
Nun, wir arbeiten immer noch dran und werden es auch noch lange tun. Denn einfach mal so "wächst" man nicht zusammen, dafür muss man was tun.

melli

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Wie definiere ich "reden"?

Antwort von einöde am 14.01.2012, 15:57 Uhr

Ich denke, da liegt das "Problem".
JEDER versteht was anderes unter "reden". Und somit meint der eine mit "rede mit deinem Mann",

- dass man dem anderen NUR mitteilen soll wie man sich fühlt, damit er überhaupt WEIß was in einem vorgeht. Denn viele Frauen meinen, dass sei offentsichtlich, aber so ist dem leider nicht.

- die Nächste meint damit "gib ihm klare Anweisung WAS du möchtest".

- oder meint "höre zu wie er das Problem/ die Situation sieht". Fühle dich in ihm hinein, finde dann eine Lösung!

- die nächste meint "werde Dir selbst erst mal klar WESHALB, du ein Problem hast. Liegt es überhaupt an deinem Partner oder vielleicht doch an Dir und deiner Art?

Ich finde, in jeder Beziehung wird anders komuniziert, und der Unterschied zwischen intakten und weitgehend glücklichen Beziehungen und gescheiterten oder unglücklichen Beziehungen sagt weniger über die einzelnen Macken der Partner aus (dazu gehört auch die Art und Weise wie komuniziert wird!), sondern mehr darüber, wie weit sich die Partner gegenseitig darauf einlassen so zu komunizieren wie es der Parnter mag/versteht.

Ich finde sogar, dass es egal ist, ob Beide sich "ein wenig in den anderen hineinversetzen" oder ob einfach einer der Partner die Fähigkeit (und auch den Willen!!!) hat sich sehr weit die Welt der Komunikation des Partnerers einzulassen, dann geht es genauso gut.

ICH neige auch dazu, Probleme zu "zerreden", und habe das irgendwann kapiert und sogar gelernt wie mein Partner "tickt" und wie ich mit ihm komunizieren muss um ihn auch zu erreichen. Klar vergesse ich das machmal im Eifer des Gefechtes, aber dann bin ich hinterher auch nicht frustriert, dass das "reden" nichts gebracht hat ;-)! Dann teile ich es ihm halt nochmal in seiner "Sprache" mit :-))! Natürlich muss ich dann auch erst ein bischen abwarten, denn nach meiner Wörterflut "blockt" (bzw. bockt;-) er erst mal ein bischen ab ;-)))

Zum Nachdenken hat mich das Buch "Die 7 Geheimnisse einer glücklichen Ehe" von Gottman gebracht!

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Re: Wie definiere ich "reden"?

Antwort von Nikas am 14.01.2012, 17:15 Uhr

das Problem ist, dass über die einen am meisten und tiefsten betreffenden Probleme nicht gesprochen wird, weil Sprachlosigkeit herrscht, aus vielen Gründen.
Niemand lehrt(e) uns zu reden, über das richtige. Von wem denn? Eltern haben es erst recht nicht gelernt.

Wir reden und hören sooo viel. Aber meistens nicht das wichtige/richtige. Wir haben es nie gelernt. Wir haben eher gelernt und schon von klein auf mitbekommen, zu lügen, zu verschleiern, zu vertuschen, unsere eigenen wahren Bedürfnisse zu unterdrücken. Meiner Generation wurde schon als Kinder und Jugendliche gesagt: "Was hast Du? Probleme? A Mauschelln kriegst Du, dann hast Du ein Problem!" Naja, dann hast Dei Goschn halt gehaltn; viele ein Leben lang, schon gleich in der Ehe.

Diese fatale Stummheit und das Stummmachen durch Erziehung fährt hundertausende Ehen an die Wand. Von denen aber wohl auch nicht wenige der Rettung nicht wert gewesen wären. Man kann durch reden ja erkennen, dass man zusammenbleibt, oder eben auch, dass man sich besser trennt. Und DAS zu erkennen, ist zum genannten Thema letztendlich die Kunst.

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Reden ist nicht gleich Reden......

Antwort von Butterflocke am 14.01.2012, 22:14 Uhr

Reden kann man viel! Das heißt aber noch lange nicht, dass man sich auch VERSTEHT.

In einer Beziehung ist es nicht nur wichtig (hatten wir ja kürzlich erst), dass es eine funktionierende Streitkultur gibt, sondern auch, dass es eine funktionierende REDEkultur gibt.

Sonst kann man tage- und wochenlang reden, und zwar aneinender VORBEI!

Ob es funktioniert, hängst von vielen Faktoren ab. Ich möchte behaupten, dass man es fast immer lernen kann........, mal mit und mal ohne Hilfe...., und u.U. auch bei jedem Partner auf´s Neue, denn zum Reden gehören immer Zwei!

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Re: Glaubt Ihr das wirklich????

Antwort von anbin39 am 15.01.2012, 10:45 Uhr

Wenn man ein Problem hat darf man es nicht aussitzen. Sonst ist irgendwann eine Nichtigkeit der Tropfen der das Faß zum Überlaufen bringt.
Gesunde Streitkultur ist das A und O. Miteinander reden und nicht monologisieren. Ich-Botschaften formulieren.
Man muß nicht bis zum Abwinken durchkauen. Zerreden bringt nichts. Reden und handeln ist unsere Devise. Und zwar bevor große Probleme entstehen.
Sehr wichtig ist es aus Mücken keine Elefanten machen. Ich weiß ich bin nicht perfekt. Aber erwarte das auch nicht von meinem Partner.

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Bla bla blubb

Antwort von Grundlagentrottel am 15.01.2012, 12:54 Uhr

" aber bringt das bei Euren Männer echt Freude, wenn alles bis zum Abwinken verbal durchgekaut wird? "

Nein. Wenn das Abwinken sich nähert, gehen wir lieber ins Bett. Am nächsten Morgen ist alles paletti.

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glt

Antwort von vallie am 15.01.2012, 13:17 Uhr

du löst probleme mit sex?

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vll

Antwort von Grundlagentrottel am 15.01.2012, 13:25 Uhr

Sex ist Magie.

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Re: vll

Antwort von vallie am 15.01.2012, 13:33 Uhr

ja, ich weiß.
bist du ein mann?

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Re: vll

Antwort von Grundlagentrottel am 15.01.2012, 13:37 Uhr

Dafür bin ich doch viel zu zickig.

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Re: vll

Antwort von vallie am 15.01.2012, 13:49 Uhr

ich glaube, du bist ein mann.
dann halt ein zickiger mann.
macht ja nichts.

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ganz bestimmt sogar........

Antwort von Butterflocke am 15.01.2012, 14:02 Uhr

Und wenns nicht der Sex ist: Herr Flocke zB beherrscht noch ein ganz anderes Talent. Nämlich das des "Wegschlafens" von Problemen.
Soll heißen: er schläft auch nach dem größen Weltuntergangsstreit so gut wie immer....und am nächsten Morgen ist die Sache....schwuppdiwupp: weggeschlafen....;-) = nicht mehr vorhanden!

Äußert sich folgendermaßen: "Schatz? was ist? Du bist so sonderbar drauf.., gibts irgendwas?"

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Nikas da kann ich Dir nur zustimmen,

Antwort von einöde am 15.01.2012, 21:57 Uhr

man lernt richtiges "reden" selten in der Kindheit, ABER man kann es durchaus als Erwaschsener erlernen ;-)! Und bei unseren Kinder können wir versuchen es ihnen beizubringen :-))!

Auch sich selbst "erkennen" ist wichtig, dasselbe bezüglich Partner....aber das wussten die Leute sogar schon vor knapp 2000 Jahren....steht ja schon in der Bibel "Josef erkannte Maria" und nicht "sie hatten Sex" ;-)!

Nur mit der Umsetzung happert es leider oft, ist halt auch ein Lernprozess, aber wer will heute denn noch "lernen" und sich selbst oder einen anderen "erkennen"?

Lieber "kaufen" (Beziehung eingehen) und bei nicht mehr gefallen "wegwerfen" (Beziehung auflösen), sind halt auch da einen Wegwerfgesellschaft :-(.

Auch die Medien verbreiten natürlich ein sehr homogenes "Beziehungsbild" und wenn man da nicht zufällig reinpasst, fühlt man sich nicht wohl und versucht sich -mit sich selbst in die Tasche lügen- da anzupassen und meist konstantiert sich das dann halt in "aneinander vorbei reden". Denn man sagt ja selbst schon was anderes als mein meint, wie soll da der Partner noch das "richtige" rauslesen?

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