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Geschrieben von Kolkrabe am 09.03.2010, 14:34 Uhr

Es sind die zermürbenden...

... Kleinigkeiten, glaube ich, die eine Beziehung auf Dauer töten.

Das, was ich bisher beobachten konnte, waren sehr oft Beziehungen in denen beide Partner die erste Zeit die rosa-rote Brille aufhatten.
Da war der runfliegende Socke des Partners "süße Schusseligkeit", seine unrasierte Haut "herrlich kratzig", sein Pubsen auf dem Sofa "irgendwie männlich", und Gott ja, washat man nicht alles für den anderen getan?

Und dann kommt irgenwann der Alltag. Und dann nervt die Socke, die umrasierte Haut...
Plötzlich konfrontiert man den Partner dann damit, der natürlich aus allen Wolken fällt.
Hinzu kommt auch oft dass man sich in einer Partnerschaft viel zu sehr auf den Partner konzentriert und darauf dass er alles machen soll was man sich wünscht.
Der Unterton wird nöhlig, manchmal rüde, lieblos. Und ja, auch hier lese ich manchmal kopfschüttelnd Beiträge. (Ich will Romantik, dann bekommst Du Sex)
Die Frau mutiert zur Mutter. Für manche Männer ein schwerer Einschnitt. Aber dürfen Männer denn sagen "Ich will nicht mit zur Geburt"? Nein, denn da MUSS jeder Mann durch, ob er will oder nicht.
Allerdings sollten im Gegenzug auch Männer einfach mal verstehen dass wor Frauen anders sind, und von ihren Prinzchen-Stühlchen mal links und rechts blicken.Denn auch die Herren der Schöpfung erstarren manchmal in ihrem versteinerten Bild davon wie Frauen und das Leben mit ihnen zu sein hat.

Oft sind wir auch viel zu egozentrisch. Wir schaffen uns viele Probleme selber. Was in Partnerschaften oft fehlt ist eine gesunde Portion Gelassenheit.
Man muss sich (als Frau) von dem Bild des perfekten Traumprinzen auf dem weißen Roß verabschieden. (Und Männer müssen ihr Frauenbild wohl auch überdenken!)
Man muss auch nicht über alles stundenlang reden, diskutieren, labern... blablabla.

Es gibt in einer Partnerschaft selten ein Gleichgewicht. Ich schleppe x-mal öfter den Müll runter, ich mache viel mehr Zuhause, ich umsorge die Kinder, den Partner. Ich koche zwanzig mal öfter einen Kaffee als er - aber ich erwarte nicht dass er es auch tut. Und da ich das nicht erwarte bin ich auch nicht unzufrieden.

Wir schenken uns nichts zum Valentinstag, zum Weltfrauentag... dafür kommt er nach einem stressigen Tag nach Hause, bekommt ein warmes Essen, ein Bad, eine Massage und dann geht er an den PC. Dazwischen lädt er seinen Müll bei mir ab.
Im Gegenzug ist er manchmal auch Aufmerksam. Oft muss ich darum bitten, aber das sind eben seine Marotten.

Natürlich könnte ich mir auch jemanden suchen der aufmerksam ist, der mir jeden Wunsch von den Augen abliest. Aber das vermisse ich nicht. Wenn es mal ganz arg kommt dann rede ich mit ihm. Aber wirklich dramtaisch sind all diese Dinge nicht.
Und wenn nun plötzlich die Verlockung in Form eines aufmerksamen Prinzen vor mir stünde? Es wäre egal.

Man kann auch in einer Partnerschaft keine Monogamie erzwingen.
Man sollte sich selber die Monogamie versprechen, den der Betrug an einem selber wiegt dann sehr viel mehr als der am Partner.

Es macht keinen SInn seinen Partner in eine Form zu pressen. Es nützt nichts auf ihn einzureden.So werden beide Seiten nur unzufriedener.
Wer kennt sie nicht, die mekcernden Frauen die schimpfen und schimpfen - und letztendlich doch alles selber machen?
Männer sind doch nicht blöde - die können so etwas aussitzen. Getreu dem Motto - lass sie meckern, nachher macht sie es eh alleine.

Auch leidet sehr oft der Sex in einer Beziehung. Gerade nach dem ersten KInd ändert sich viel. Und ganz schnell ist man in einem "langweiligen" Ehealltag mit Samstags-Pflichtnummer gefangen.
Mütter stillen ihre Liebe beim KInd, und oft ist da kein Platz mehr für eine liebevolle Umarmung des Partners.
(Beispiel der erschöpften Mutter die abends auf dem Sofa lieber mal in Ruhe liegen will statt kuscheln mit dem Partner - "weil es ja doch nur wieder im Bett endet")

Und ich glaube dass der Grund NUmmer 1 für´s fremdgehen tatsächlich der Sex ist.

Austoben? Müssen nicht alle. Oft ist man ja auch nur auf der Suche nach etwas. Etwas, das man dann sehr oft nicht findet.
Man kann in einer langen Beziehung glücklich sein.
Aber man muss etwas tun. Immer.
Man muss achtsam sein. Nicht den Partner als selbstverständlich hinnehmen.

Man sollte sich immer bewußt sein dass der Partner jederzeit gehen kann.

Ein ultimatives Patentrezept gibt es nicht. Ich aber versuche mich in der Beziehung so zu verhalten wie ich auch gerne behandelt werden möchte.
(Und auch nur die Dinge zu tun die ich auch meinem Partner zugestehen würde)

Ich habe "meine" Beziehungsweisheit nicht mit Löffeln gefressen. Auch ich habe eine Scheidung durch, eine Ehe mit zwei Kindern. Ich habe auch Lehrgeld bezahlt. Und auch ich war oft wie oben beschrieben. Ich habe Fehler gemacht, viele Fehler. (Auch wenn mir das manchmal nicht so klar war, aber wie gesagt, viele Probleme sind hausgemacht)
Aber ich versuche daraus zu lernen. Ich bin mir nun viel mehr Dingen bewußt. Und so versuche ich zu leben. Ob es in einer lebenslangen, glücklichen Beziehung endet weiß ich nicht.
Ich habe aber immer versucht dass die Kinder nicht leiden. Das war mir das Wichtigste. Und ich denke ich habe es geschafft.
Mein Verhältnis zur Ex-Familie entspannt sich immer mehr. Wir werden nie wieder Kaffee zusammen trinken, aber mein Exmann lächelt mich wenigstens schon mal wieder an.

Und - ich bin mir bewußt dass das Gras auf anderen Weiden auch nicht grüner ist.
Und ehrlich, manchmal machen doch gerade die Marotten den Partner so liebenswert, oder?

Gruß

K.

 
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