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Geschrieben von Maddingluck2108 am 16.12.2021, 21:41 Uhr

Depressive Partnerin - wie bleibe ich der Fels in der Brandung

Heute muss ich mir mal etwas die Verzweiflung von der Seele schreiben.
Vor fast drei Jahren haben meine Frau und ich unsere Tochter bekommen. Vorher hatten wir eine Fernbeziehung und hatten für uns entschieden, dass sie zu mir zieht, sobald sie schwanger ist.
So haben wir es auch gemacht. Leider geht es seit die Kleine auf der Welt ist nur noch abwärts. Meine Frau ist nur noch unzufrieden und lässt keine Gelegenheit aus, zu bemerken wie schlecht ihr unser Leben gefällt. Dazu will ich sagen unser Leben ist nicht so schlecht - ich verdiene selbst für München im oberen Durchschnitt und wir konnten uns letztes Jahr sogar trauen, eine Eigentumswohnung hier kaufen. Im Job bin ich selten länger als 16/17 Uhr beschäftigt und bin danach voll für meine Frau und die Kleine da.
Während der Babypause hatte ich / wir gehofft, dass das alles besser wird, wenn sie wieder Arbeiten geht, unter mehr Menschen kommt und Ablenkung von der Familie bekommt - leider Fehlanzeige. Im Gegenteil. In dem selben Ausmaß findet sie die Arbeit genau so schrecklich wie den Rest ihres Lebens.
Auch unsere Kleine leidet sehr darunter. Ist meine Frau nicht da, ist die Kleine ein anhängliches aber total ausgeglichenes Kind, das mit sich prima reden lässt. Kaum ist meine Frau in der Gegend passiert das seltsame. Auf der einen Seite will sie keine Sekunde von ihrer Mama getrennt sein, auf der anderen Seite weint und schreit sie fast durchgängig, um noch näher an sie ranzukommen. Sie ist dann nur noch eine einzige "Heulboje". Meine Frau ist davon mittlerweile so abgestoßen, dass da meiner Meinung nach eine Spirale draus geworden ist. Die Kleine will Aufmerksamkeit, meine Frau lehnt es immer mehr ab, dadurch weiß die Kleine keinen Ausweg außer noch lauter zu schreien,
Das ganze macht mich persönlich sehr fertig. Ich verstehe selbstverständlich, dass die Situation für sie äußerst schwierig ist. Sie kam schwanger zu mir in die Großstadt und konnte seit dem eigentlich die Vorzüge, die so eine Stadt neben den enormen Lebenshaltungskosten dann doch auch manchmal hat, nie wirklich genießen. Dann kam die Kleine und dann die Pandemie. Groß Kontakte knüpfen ist da nicht. Sie fühlt sich einfach nicht angekommen. Das verstehe ich und versuche ich auch, ihr das zu zeigen und alles zu ermöglichen, dass sie sich nicht so verloren fühlt. Z.B. fährt sie regelmäßig mit ihren alten Mädels für ein Wochenende weg (alleine, ich bin mit der Kleinen zu Hause). Das blöde ist, statt einfach die verdiente Auszeit zu genießen, kommt sie noch trauriger zurück, als sie es vorher war.
Der Hintergrund meiner Meinung nach ist, dass wir beide eher Spätzünder sind. Wir waren 39 und 40 als die Kleine kam. Alle ihre Freundinnen waren nicht so spät dran und sind heute einfach in einer anderen Lebenssituation. Sie haben Kinder in einem Alter, die nicht rund um die Uhr betreut werden müssen, wohnen seit Jahren in ihren eigenen Häusern, arbeiten seit Jahren zufrieden in ihren Berufen und sind einfach schon angekommen. Bei uns hat das ganze Familiending leider erst vor drei Jahren angefangen. Eigentumswohnung haben wir bereits gekauft, dennoch habe ich das Gefühl, dass sie einfach unzufrieden ist, dass sie nicht so "frei" ist wie ihre Freundinnnen, gleichzeitig aber nicht erkennt, dass die Freundinnen vor 8-10 Jahren auch nicht weniger in der Familie eingespannt waren.

Ich glaube, dass sich da mittlerweile eine ausgemachte Depression entwickelt hat. Nach unzähligen Streits und viel Einlesen habe ich vor einiger Zeit mal den Mut gefasst, mit ihr zu sprechen ob sie sich mal an einen Psychologen wenden will - glücklicherweise hat sie einen Termin ausgemacht, der in ein paar Wochen stattfindet.

Ich bin sehr sicher, dass ihre Unzufriedenheit und Vorwürfe zum großen Teil von dieser Krankheit kommen. Meistens schaffe ich es auch, das einfach runterzuschlucken. Es gibt aber auch Situationen wie heute, wo ich das einfach nicht mehr packe. Heute war sie den kompletten Tag mit einer Freundin in der Stadt unterwegs. Ich habe mir dafür extra frei genommen und mich ohne zu Murren um alles gekümmert. Haushalt, Kleine zu- und von Kita fahren, mit ihr spielen. Alles, was ich sonst natürlich auch gerne, mit Freude und täglich mache. Dann kam sie nach Hause, ich frage wie es war. Die Antwort war "Ach ich habe das Gefühl hier bei uns läuft das Leben an uns vorbei :-(". Eigentlich hätte ich erwartet "Schön - wir waren hier, da und da und haben dies und das gemacht / gegessen / getrunken". Stattdessen das erste und einzige was sie sagt sind wieder Vorwürfe, dass es ihr bei ihrer Familie nicht gefällt.
Ich konnte nicht mehr und habe den ganzen Abend geschwiegen. Nachdem die Kleine im Bett war, saß sie neben mir wie immer. Ich bin nicht sicher, ob sie überhaupt bemerkt, wie sehr sie mich mit solchen Aussagen verletzt.
Also ich möchte solche Dinge eigentlich nicht persönlich nehmen, es fällt mir aber zunehmends schwerer. Welche Strategien würden euch einfallen, mich selbst zu überlisten und besser für sie da zu sein? Ich hoffe, dass es besser wird, wenn sie öfters mit dem Psychologen sprechen kann.
Noch mehr hoffe ich aber, dass die Beziehung zwischen ihr und der Kleinen wieder besser wird. Die Kleine tut mir in der Situation wirklich sehr leid und ich habe große Sorge, dass die seltsame Bindung, die sich über die Jahre entwickelt hat, sich schon manifestiert hat...

Bitte entschuldigt den langen Text - tat aber mal gut das ganze irgendwie in Worte zu fassen...

 
7 Antworten:

Re: Depressive Partnerin - wie bleibe ich der Fels in der Brandung

Antwort von zwergchen1984 am 16.12.2021, 23:19 Uhr

Mein Rat: auch du solltest mit einem Psychologen/Therapeuten reden.
Es belastet dich sehr und kann mehr Schaden in dir anrichten oder hat es vielleicht schon, als es dir im Moment klar ist.
Du kannst nur stark sein, wenn du anderseits woanders auch mal schwach sein kannst und darfst.

Ich drück dir die Daumen!

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Re: Depressive Partnerin - wie bleibe ich der Fels in der Brandung

Antwort von Jumalowa am 17.12.2021, 12:16 Uhr

Ich bin damals auch schwanger zu meinem Partner gezogen. Das erste Jahr war wirklich hart, ich habe viel geweint und Freunde und Familie vermisst.
Aber für mich war klar, nur ich kann etwas ändern.
Natürlich hat das auch alles seine Zeit gedauert.

Ob deine Partnerin wirklich depressiv ist oder ganz plump gesagt einfach kein Bock auf das Familienleben hat, wird sich hoffentlich in ein paar Wochen herausstellen.
Ich finde du bist viel zu nett. Mir wäre schon längst der Kragen geplatzt und ich hätte gefragt was ihr sch... Problem ist und ihr die Option gelassen, in Ihre Heimat ohne Kind zurück zu kehren.

Das klingt hart aber ich bin bei sowas für Ehrlichkeit!

Du solltest dir auch mal Gedanken machen wie es für dich und deine Tochter weiter gehen kann. Denn auf deinen Schultern kann auch nicht alles Lasten.

Verstehe mich nicht falsch, es gibt immer Höhen und Tiefen in einer Familie und Ehe aber man muss sich fragen, was ist der Grund? Geldsorgen, Streit in der Familie etc. Ein ständiges,, andere haben es besser als ich'' würde mich stutzig machen.

Ich wünsche Euch trotzdem alles Gute und hoffe das Ihr aus diesem Tief heraus kommt.

Übrigens ist meine Jüngste knapp 2 auch oft eine Heulboje wenn ich dabei bin. Bin ich nicht da klappt es meistens super

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Re: Depressive Partnerin - wie bleibe ich der Fels in der Brandung

Antwort von Btby am 17.12.2021, 22:41 Uhr

Du solltest aufhören dich für das Glück deiner Frau verantwortlich zu fühlen.
Da sein ja, unterstützen ja, aber das was du versuchst zu machen ist einfach zuviel. Diese Kräfte solltest du dir für dich sparen damit am Ende deine Tochter davon profitiert. Deine Frau ist im Gegensatz zu ihr nämlich erwachsen. Das eas ich daraus lese (vielleicht tu ich ihr Unrecht) ist trotziger Egoismus

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Re: Depressive Partnerin - wie bleibe ich der Fels in der Brandung

Antwort von Banu28 am 18.12.2021, 11:28 Uhr

Hallo,

es gibt in Deinem Posting sehr viele verschiedene Aspekte, und als Außenstehender kann man schwer etwas dazu sagen, weil man die Seite Deiner Frau nicht hört. Ich finde es aber sehr gut, dass Ihr Euch psychologische Hilfe suchen wollt (hoffentlich ist es ein ausgewiesener Paartherapeut, das ist wichtig).

Mir fielen in Deinem Bericht aber ein paar Dinge auf, und die schreibe ich Dir einfach mal auf, nur so als Gedankenanstoß.

- Du findest insgeheim, Deine Frau sollte einsehen, wie gut Euer Leben ist, weil Du gut verdienst und Ihr Euch sogar eine Eigentumswohnung leisten konntet. Das ist ein bisschen arg kopflastig gedacht: Du glaubst, ein gutes Leben hängt von Äußerlichkeiten wie dem Einkommen und einer schicken Wohnung in einer schicken Stadt ab. Und nun bist Du ein bisschen über die Tatsache erstaunt, dass dem nicht so ist.

Glück aber hat sogar eher wenig mit diesen Dingen zu tun. Erstaunlicherweise sind die Menschen zum Beispiel in Ländern mit niedrigem Lebensstandard oft ausgesprochen fröhlich und positiv, während wir in den reichen Ländern von Burnouts, schlechter Laune, Überlastung und Depressionen geplagt werden. Deine „Glücksformel“, die vielleicht für Dich funktioniert (falls sie das denn tut), funktioniert eben nicht für Deine Frau.

- Doch, Du solltest das Verhalten Deiner Frau „persönlich nehmen“, denn es IST persönlich. Sie ist nicht nur mit den Umständen unzufrieden (das auch), sondern sie ist vor allem mit Eurer Beziehung unzufrieden. Und sie zeigt das indirekt auf „Nebenkriegsschauplätzen“. Ich glaube, dass Du vielleicht ein eher kopflastiger Typ bist. Vermutlich zeigst Du Deiner Frau Deine Liebe eher auf sachliche Weise, durch Unterstützung im Alltag und Entlastung bei der Kinderbetreuung.

Das ist wichtig und gut, es reicht aber nicht. Eine unzufriedene Frau fühlt sich ungeliebt. Und sie fühlt sich meistens deshalb ungeliebt, weil der Mann emotional wenig rüberbringen kann, schlecht über Gefühle reden kann, sich schwer damit tut, ihr auch mal zu sagen, wie wunderbar er sie findet, wie hübsch er sie findet, dass er sich abends darauf freut, sie zu sehen. All so etwas. Ich vermute mal, dass da bei Dir etwas wenig kommt, und das vermutlich schon seit langem. Männer denken oft: „Sie muss doch merken, dass ich sie liebe“, aber das stimmt eben nicht. Umgekehrt ist eine Frau, die sich geliebt und bewundert fühlt, eine gut gelaunte und frohe Frau, mal vereinfacht gesagt.

- Ich bin nicht sicher, dass Deine Frau eine Depression hat, ich finde die Symptome eher nicht typisch. Sie klingt einfach irre unzufrieden. Aber vielleicht ist es ja tatsächlich eine beginnende Depression, das kann schon sein.

So oder so ist es höchste Zeit für eine Paartherapie bei einem erfahrenen Familien- oder Paartherapeuten. Ihr solltet dort unbedingt zusammen hingehen, es geht nicht nur darum, dass Deine Frau allein sich behandeln lässt, das wird nicht viel bringen, weil Du Teil des Systems und auch Eures Paar-Problems bist. Man kann da niemanden ausklammern.

- Bis die Therapie beginnt oder Ihr einen geeigneten Therapeuten gefunden habt (falls der oder die jetzige nicht auf Paare spezialisiert ist), könntest Du ein bisschen üben, ihr Deine Liebe deutlicher zu zeigen. Eben nicht nur sachlich, sondern durch Gesten, Berührungen, Komplimente, liebe Worte, Zärtlichkeiten. Sage ihr, dass Du sie bewunderst dafür, wie sie alles so schafft. Was Du an ihr magst usw. Klar fällt das schwer, weil Ihr gerade keine so tolle Zeit habt, aber Du solltest es trotzdem tun. Denn Dir liegt an Deiner Frau, das hört man.

- Frage sie auch mal, wie es ihr in Eurer Ehe eigentlich so geht. Was sie gut findet. Aber auch, was sie sich anders wünscht. Wische ihre Aussagen dann nicht gleich weg, das ist ganz wichtig. Unterbrich sie nicht, höre einfach mal viele Minuten aufmerksam zu. Argumentiere nicht, diskutiere nicht und rede es nicht reflexhaft weg. Es wird unbequem sein, was sie sagt, und es wird Dir ungerecht und vielleicht auch falsch vorkommen. Da ist es schwer, zu nicken und zu sagen: “Ich glaube, ich verstehe vielleicht, was du meinst.” Tu’s aber trotzdem und versuche wirklich, es zu verstehen.

Nur dann könnt Ihr gemeinsam herausfinden, ob es nicht doch andere Lebensmodelle für Euch gibt, die besser funktionieren. Nichts muss für immer so bleiben, wie es ist, auch wenn es sich finanziell lohnt. Denn das ist nicht alles, wenn dabei die Liebe auf der Strecke bleibt.

LG

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Re: Depressive Partnerin - wie bleibe ich der Fels in der Brandung

Antwort von Maddingluck2108 am 18.12.2021, 12:56 Uhr

Danke, das sind ein paar interessante Aspekte.
Das ist immer sehr relativ aber ich glaube, dass ich die meisten davon bereits in den letzten Monaten auch schon für mich wenigstens versucht habe zu klären oder zu verbessern.

Zum Thema gutes Leben - ja da bin ich tatsächlich etwas kopflastig, das hast du gut erkannt ;) Meine Frau aber - jedenfalls bis zu dem Zeitpunkt als es umgeschlagen hat - auch. Geld ist bei Weitem nicht alles. Wenn wir aber nicht wüssten, dass es grundsätzlich in Ordnung ist, auch wenn man mal unterwegs einen Cappucino trinkt (was ihr sehr wichtig ist), würde das mich persönlich sehr belasten. Sie tatsächlich anfangs nicht, weil sie ganz gerne Probleme so lange ignoriert, bis sie ihr dann über den Kopf wachsen.
Vor der Baby Pause hatte sie auch immer das Glück, mehr zu verdienen als sie ausgegeben hat (sie ist keines falls verschwenderisch, sich mit Geld beschäftigen will sie aber auch nicht - es muss halt da sein ).
Jetzt hier in München arbeitet sie halt "nur" Teilzeit und die Lebenshaltungskosten ticken einfach ganz anders. Im Nachhinein war es vielleicht auch die falsche Entscheidung, dass sie zu mir statt ich vielleicht einfach zu ihr gezogen wäre.
Bevor wir uns für die Wohnung entschieden haben, hatten wir auch darüber öfters gesprochen - sie möchte hier nicht weg, weil sie sonst für sich (ich würde das NIE unterstellen!) das Gefühl hätte, versagt zu haben. Aber vielleicht war der Absatz über das Thema Leben und Geld in meinem Beitrag einfach etwas groß. Dummerweise ist das hier in der Stadt ein zwingend wichtiges Thema, leider manchmal zu wichtig, da die Kosten einfach so gewaltig größer sind als in anderen Gegenden.

Über Gefühle reden konnte sie seit Beginn unserer Beziehung tatsächlich schon immer deutlich schlechter als ich. Erfahrungsgemäß frisst sie alles in sich rein - manchmal verschwindet es, oft kommt es dann geballt raus. In diesem Fall waren es m.E. einfach zu viele eigentlich große Kleinigkeiten, die jetzt langsam überlaufen.

Ich habe ja auch lange gegoogelt (ich weiß soll man nicht) - anfangs hatte ich auch reinen Egoismus im Kopf, aber wenn man es von der anderen Seite betrachtet, passt alles was ich sehe auf eine Depression (ok - das wird der Psychologe dann sagen). Auch die Auf- und Abs. Es gibt ja auch gute Zeiten :-) Schwierig wirds dann tatsächlich meistens, wenn die Kleine schwieriger wird.

Ob der Psychologe ein Paartherapeut ist, weiß ich nicht - ich hatte in der Vorbereitung zu unserem Gespräch ein paar rausgesucht, sie hat sich dann aber - ich glaube von einer Freundin - jemand anderen empfehlen lassen. Traue mich nicht zu fragen wer genau das ist, weil sie sonst glauben würde, ich kontrolliere sie.

Ich nehme mir aber deine Ratschläge sehr zu Herzen und werde täglich versuchen, etwas davon umzusetzen. Auch wenn das eigentlich alles für mich selbstverständlich ist, ist vielleicht doch einiges davon vor lauter Alltagsproblemen eingeschlafen. Ich würde alles tun, damit es besser wird. Ein Leben ohne die beiden könnte ich mir nicht mehr vorstellen, egal wie anstrengend es wäre. Wenn es schlussendlich an mir liegt, dann wäre mir das auch recht - ich hoffe wenn es so ist, dass der Psychologe es erkennt und mich mit einbezieht.

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Re: Depressive Partnerin - wie bleibe ich der Fels in der Brandung

Antwort von Banu28 am 18.12.2021, 13:52 Uhr

Huhu,

es geht ja nicht darum, an wem “es liegt”. Und es liegt ganz sicher auch nicht allein an dir. Sondern es liegt natürlich an euch beiden, wenn es in der Familie eine Schieflage gibt. Und diese Schieflage betrifft deshalb die ganze Familie, weil ja auch Euer Kind unter der Situation ganz leidet, wenn Deine Frau da so ungeduldig ist. Eine Familie aber ist ein System.

Es hilft daher oft nicht, hier nur an einem einzigen Teil herumzudoktern. Sondern man muss das ganze System, also alle Beteiligten anschauen. Vor allem natürlich das Paar, aber auch das Kind. Es gibt Kinder, die fordernder sind als andere, und dann brauchen Eltern Tipps, wie sie damit umgehen können, ohne die Nerven zu verlieren. Ist nur ein Beispiel.

LG

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Re: Depressive Partnerin - wie bleibe ich der Fels in der Brandung

Antwort von Hase67 am 20.12.2021, 15:24 Uhr

Genau dieses ein bisschen - ich nenne es jetzt mal so - "mechanistische Denken", dass da einer der Partner nicht so funktioniert wie er soll oder dass eine Depression "schuld" ist, dass die Familienkonstellation nicht so wunderbar ist, wie man sie sich vielleicht vorgestellt hat, ist vielleicht auch ein Problem.

Partnerschaften mit Kind sind oft kompliziert. Das sind sie auch dann, wenn man nicht mehr jung und unbedarft ist, sondern vorher schon ein Leben hatte, im Falle deiner Frau durch die Teilzeit und ein kleines Kind, das sehr viel Aufmerksamkeit braucht, sehr viel ändert, während du im Prinzip dein altes Leben plus Frau und Kind hast. Möglicherweise passt euer Lebensmodell nicht wirklich zu dem, was deine Frau braucht, aber warum nicht, muss man eben im Gespräch klären und ggfs. Dinge ändern, die nicht passen.

Es ehrt dich, dass du dir so viele Gedanken machst, googelst und Dinge organisierst, aber um diese Krise zu bewältigen, müsst ihr sie vor allem gemeinsam anpacken. Und du solltest dir auch nicht nur ÜBER deine Frau Gedanken machen, sondern vor allem MIT ihr. Dabei kann euch eine externe Person unterstützen, aber die kann auch nicht zwei Schrauben drehen, und dann läuft alles wieder rund. Ursachensuche und Lösungsprozess können schon recht lange dauern, und möglicherweise müsst ihr auch ganz generell ein paar Dinge an eurem Lebensmodell ändern, damit es allen damit gut geht.

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