CoolMan wegen deiner Frau und meine Geschichte

Ich wollte mich nochmal erkundigen, ob es deiner Frau besser geht?
Die Depressionen hatte meine Mutter auch, wenn auch sie anders zum vorschein und aus anderen Gründen gekommen sind.
Als meine Mutter mit uns Zwillingen schwanger war, wußte sie gar nicht, dass sie Zwillinge bekommt. Dann bei der Gebrut ist sie fast gestorben, da wir quer lagen und sie uns auf natürlichem wege entbunden mußte. Der Schock über die Zwillinge (sie hatte schon eine Tochter und wollte nie 3 Kinder haben) und auch dass sie fast draufgegangen wäre, war dann so groß, dass sie Depressionen bekommen hat. sie wollte nach der Geburt sich nicht um uns nicht kümmern, wollte abhauen und die ganze Familie da lassen. Hat sie aber nicht getan.
doch was sie getan hat, war um einiges schlimmer. Als wir so 6 Monate alt waren (solange hielten ihre Depressionen an), bat sie ihre Mutter ein Kind mitzunehmen (meine Oma wohnte auf dem Land, ca. 150 km von ihr entfernt). Da kamen meine Großeltern, wir lagen beide in unserem bettchen und sie sagte zu meinem Großvater, er dürfe sich eine aussucheen, denn sie ist nicht in der Lage, uns beide zu betreuen. Mein Opa nahm meine Zwillingsschwester, die dann fortan bei den Großeltern aufwuchs bis zum 7 Lebensjahr.
Vielleicht, wenn sie sich an Ärzte gewandt hätt, hätte man ihr helfen können. Sie fühlte sich überfordert und hatte Panik.
aber das schlimmste ist, dass ich erst mit 5 jahren erfahren habe, dass ich noch eine Zwillingsschweseter habe. Ich habe mich nur immer gewundert, wo mein spärliches Spielzeug immer verschwindet, das meine Mutter wohl aus schlchtem Gewissen immer zu meiner Schwester gebracht hat. sie hatte mir was gekauft, dann durfte ich damit eine -weile spielen, und dann war es wieder weg.
Als ich meine Schwester zum ersten Mal gesehen habe, habe ich sie gehasst, vor allem, als ich meine altes spielzeug bei ihr sah, nicht zu sprechen von dem Schock, als ich erfahren habe, dass ich noch eine Schwester habe. Unsere erste Begegnung war alles andere als schön. Vor mir war ein fremdes Wesen, das sich meine schwester nennen durfte und einen furchtbaren Dialekt sprach.
Ich habe sie erst lieben gelernt, als sie mit 7 Jahren wieder zu uns kam und ich gemerkt habe, wie lieblos und ungerecht meine Mutter sie behandelt hat (verständlich irgendwo, denn die Mutter-Kind-Beziehung ist natürlich nach 7 Jahren auf der Strecke geblieben). Ich habe sie oft in Schutz genommen.
Meine Mutter hat 7 Jahre gebraucht, um aus dieser Depression rauszukommen. Sie hat mit uns, als wir schon erwachsen waren darüber gesprochen und sich entschuldigt. Sie wollte immer zwei Kinder haben, das dritte Kind ließ sie in ein tiefes schwarzes Loch fallen, und wenn die Großeltern ihr zu diesem Traum nicht verholfen hätten, indem sie ein Kind ihr wegnahmen, sagte, sie hätte es nicht gepackt und wäre gegangen.
Deshalb geht die Geschichte deiner Frau mir sehr nah, auch wenn sie die Depression aus anderen Gründen hat. Ich bin froh, dass du sie noch, hoffe ich, rechtzeitig zur Behandlung gebracht hast, und wünsche euch vom ganzen Herzen alles alles Gute.