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von meerli  am 04.06.2011, 10:20 Uhr

Brauche Entscheidungshilfe

Hallo Ihr Lieben,
ich bin hier eher eine stille Mitleserin und mein Anliegen ist auch kein wirkliches Partnerschaftsproblem aber vielleicht kann mir die eine oder andere doch ihre Meinung dazu sagen...

Wir sind seit 14 Jahren zusammen,haben einen 6jährigen Sohn und gehen beide arbeiten, er in Vollzeit,ich in Teilzeit..der Wunsch nach einem 2.Kind ist bei mir schon lang da bei ihm seit kurzem...Nun ist es aber so daß wir in einer 3-Zimmer Wohnung zur Miete wohnen und hier für ein weiteres Kind kein Platz ist und wir trotz daß wir beide arbeiten uns keine großen Sprünge leisten können,eher so daß es Monate gibt wo ab dem 20.Ebbe herrscht, weil mein Mann alsHandwerker nach Stunden bezahlt wird und es Monate gibt wo viel los ist und Monate mit wenig Stunden...und ich leider einen schlecht bezahlten Beruf erlernt habe...

Nun das eigentliche Problem ist daß ich ein Vernunftmensch bin und wir denken daß wir ein 2.Kind finanziell nicht hinbekommen zumindest nach dem 1.Jahr wenn es kein Elterngeld mehr gibt und ich davor immens Angst habe...Oma etc. gibt es nicht daß ich auf Minijobbasis arbeiten gehen kann ohne dafür Kinderbetreuungskosten zu zahlen...und und und...auch umziehen müssten wir ohne Geld .-(

Jeder mit dem man darüber spricht sagt macht Euch doch nicht soviel Gedanken das geht schon irgendwie...
Irgendwie?? Ich will ja auch nicht meinen /unseren Wunsch befriedigen um daß mein Kinder an der Armutsgrenze aufwachsen :-(
Was soll ich nur tun? Ich möchte aber auch nicht in 10 Jahren da sitzen und denken ach hättest Du nur ein 2.Kind bekommen....
In die Zukunft sollte man schauen können...
Was sagt Ihr? Eigentlich ist es schlimm wenn man in Deutschland sagen muss ich kann mir kein weiteres Kind leisten,wo doch Kinder unsere Zukunft sind....
LG meerli

 
9 Antworten:

Re: Brauche Entscheidungshilfe

Antwort von veralynn am 04.06.2011, 10:42 Uhr

hi

kinder zu wünschen/kriegen hat wohl selten was mit der vernunft zu tun sondern ist doch immer eine herzensangelegenheit. den wunsch nach einem weiteren kind wirst du wohl nicht einfach so los, nur weil es vernünftiger wär, keines mehr zu bekommen.

lg

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Re: Brauche Entscheidungshilfe

Antwort von kirshinka am 04.06.2011, 11:01 Uhr

Tu ES!

Situationen ändern sich immer - nichts ist fest - alles ist ständig im Fluss. Das ist ein Phänomen unserer Zeit und je eher man sich darauf einstellt desto besser.

Es gäbe viele Möglichkeiten für euch, da raus zu kommen.

Kinderbetreuungskosten: Kita Beiträge werden nach dem Einkommen bemessen - wenn man nix verdient, muss man wenig zahlen!
Ab dem 3. Lebensjahr ist die Kita umsonst (zumindest hier in Berlin)

Umschulung/Weiterbildung für Dich: das ist zwar erst mal Arbeitsintensiv, aber lohnt sich später. Zum Beispiel könntest Du TaMu werden - oder du hast doch bestimmt irgendwelche Fähigkeiten, die sich irgendwie zu GEld machen lassen.

Nebenerwerb für Deinen Mann: wenn er mal weniger Stunden hat, kann er entweder auf die Kinder aufpassen und du kannst einem Nebenerwerb nachgehen, oder Deine Umschulung machen, oder er sucht sich noch was anderes - Handwerkerdienste werden ja IMMER gebraucht!

Wohnung: Ein eigenes Zimmer braucht das Kleine nicht von Anfang an! zunächst kann es bei euch schlafen, sich da bewegen, wo du dich auch bewegst - später können sich die beiden vielleicht ein Zimmer teilen (dieses - jedes Kind braucht sein eigenes Zimmer ist ja relativ neu - ich hatte auch nie eins!)

Fazit: Es gibt IMMER eine Tür und es geht IMMER weiter auf irgendeine Art und Weise reicht es IMMER!

MUT

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Re: Brauche Entscheidungshilfe

Antwort von Sternspinne am 04.06.2011, 11:14 Uhr

Oh je, ich glaube, wenn ich nachrechne, dann kann ich mir kein einziges Kind leisten! Aber es geht!

Eigentlich gut, wenn du dir Gedanken machst. Aber du wünschst dir ja keine fünf Kinder, sondern "nur" ein zweites. Hast du mal über Wohngeld oder solche Zuschüsse nachgedacht?
Und man weiss nie, was kommt, welche Chancen sich eröffnen.
Wenn man später mal auf sein Leben zurückblickt, wäre es doch traurig zu sagen, ich habe auf ein Kind verzichtet, weil es damals finanziell knapp war.
Und es klingt eher nach "knapp", als nach "völlig unmöglich".

Aber ich bin auch eher für Herzensentscheidungen, solange sie nicht in einen völligen Abgrund führen und komplett unrealistisch sind.

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Re: Brauche Entscheidungshilfe

Antwort von Terkey235 am 04.06.2011, 11:55 Uhr

Hallo Meerli,

ich finde es ganz klasse von dir, dass du nicht unüberlegt ein Kind in die Welt setzt. Und schauen wir den nackten Fakten ins Auge: Ihr könnt es euch offenbar einfach nicht erlauben, momentan ein weiteres Kind zu bekommen.
Wohnung zu klein, größere Wohnung finanziell momentan nicht drin. Arbeit eher mau, schlecht bezahlt, teilweise unregelmäßig. Nach 2/3 des Monats ist jetzt manchmal schon Ebbe in der Kasse - was schlimm genug ist. Ein Kind ist bereits da, dass mit Schuleintritt noch mal teurer wird. Da kommen Turnschuhe, Bücher, Klassenfahrten etc.
Ganz ehrlich, ich sehe ebenfalls nicht, dass es in eurer aktuellen Lage günstig wäre, weiteren Nachwuchs zu bekommen.
Ich hätte auch gern noch ein drittes Kind bekommen (und würde mir eine weitere Katze zulegen *lach*), aber es wäre sehr schwer mit einer Arbeit und der meines Mannes zu vereinbaren, passt nicht in unsere Lebenssituation und wäre aus diversen anderen Gründen nur schwer möglich. Ich kann meinen Job nicht einfach an den Nagel hängen, da wir sowohl unsere Gegenwart als auch die Zukunft finanzieren müssen, und zwar auch die der vorhandenen Kinder.
Mehr Nachwuchs zu bekommen und dann darauf zu hoffen, dass die Allgemeinheit den eigenen Wunsch finanziert, das finde ich unglücklich. Mit einem weiteren Baby dafür zu sorgen, dass das ältere Kind und die gesamte Familie von ergänzenden Leistungen abhängig sind, käme für mich nicht in Betracht.
Was also ist die Lösung deines Problems? Die Idee einer Umschulung oder Weiterbildung finde ich gut. TaMu wäre nicht gerade meine Wahl, weil du davon garantiert nicht leben kannst. In einem Parallel-Forum wurde gerade eine Userin vom Amt dazu gezwungen, ihre Stelle als TaMu aufzugeben, weil sie sich ohne ergänzende Leistungen nicht über Wasser halten kann. Es wäre also zu überlegen, ob es eine Umschulung etc. geben würde, die dich interessiert und/oder zu deinem Berufsbild passt. Mit sechs Jahren ist dein großes Kind nicht mehr so betreuungsintensiv, dass du gar nicht aus dem Haus könntest.

Alles Gute!
terkey

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Re: Brauche Entscheidungshilfe

Antwort von kirshinka am 04.06.2011, 13:48 Uhr

Also - grundsätzlich bin ich davon überzeugt, dass die Allgemeinheit sehr wohl die Kinder der Kinderhabenden mitfinanzieren MUSS, denn diese Kinder werden später die Allgemeinheit mitfinanzieren!!!!! Oder wer denkst du zahlt deine Rente, pflegt dich im Altersheim, etc.

Mehr noch - damit das klappt - muss auch eine gute Bildung her (denn wir wollen ja keine Schulabbrecher finanzieren, sondern Steuer- und Rentenzahler).
Der Hauptfaktor für gute Bildung ist das Elternhaus - die Bildungsmöglichkeiten sind vorhanden. Und da macht mir die AP den Eindruck, dass sie sehr wohl gewillt ist mit dem Nachwuchs Hausaufgaben, etc. zu machen.
TaMu dachte ich deshalb, weil sie sich dann das Betreuungsgeld spart - also quasi das Kind gleich mitbetreut und dabei Geld verdient.

Studieren kann man auch mit bafög sehr gut!!! Es gibt zinslose und niedrigverzinste Kredite z.B. bei der GLS Bank für Studierende. Man muss sich dann halt ein Studienfach suchen, das auch gebraucht - sprich später mal bezahlt wird.

Man muss auch bedenken, dass ein zweites Kind keinesfalls doppelte Ausgaben bedeutet - denn es kann ja das Spielzeug, etc. von Kind 1 weiter verwenden. Bis zum Schuleintritt gibt es Klamotten auf unzähligen Flohmärkten, Räder, etc. gibt es sehr gute auch gebraucht.

Es gibt viele Wege zu sparen - und die Klassenfahrten sind durchaus drin und das Kind braucht auch nicht jeden Furz gekauft bekommen.

Meine Meinung.

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Re: Brauche Entscheidungshilfe

Antwort von Terkey235 am 04.06.2011, 14:24 Uhr

Meine Rente zahle ich selbst, ebenso wie mein Mann. Wir sind beide selbständig und müssen somit für unsere Altersvorsorge allein aufkommen. Ebenso zahlen wir unsere Krankenkasse komplett alleine. Nur für meinen Mann und mich sind das zusammen im Monat schon 1300,-
Hinzu kommen ca. 500,- Fahrtkosten plus Bahncard, die gearde wieder fällig war. Und die Miete für die Zweitwohnung, da mein Mann auswärtig arbeitet. Zudem die höhere Miete für den Hauptwohnsitz, da ich hier noch Büroräume unterbringen muss. Von Hotelkosten, Kinderbetreuung und Steuern ganz zu schweigen.
Wir haben viel Zeit und Geld in Studium, Aus- und Weiterbildung investiert und tun es noch. Somit nehmen wir eine Menge auf uns, damit wir uns _und_ die Allgemeinheit finanzieren, die dann "mal eben" Kinder bekommt, weil ihnen danach ist. Man kann ja Gelder betrangen, also egal. Sollen sich doch andere abrackern, _wir_ haben ja Kinder...
Ich bin im medial-pädagogischen Bereich tätig und sehe täglich, dass die Bildungschancen für Kinder aus finanziell schlechter gestellten Familien keineswegs die selben sind wie die von Kindern aus Familien mit sicherem Einkommen. Meist ist es dann so, dass die Kinder wieder keine gut bezahlten Berufe ergreifen (können) und auf die Allgemeinheit angewiesen sind. Das hat nichts mit Intelligenz oder Können zu tun und ist furchtbar unfair, aber oft die Realität.
Fakt ist, dass ich kein weiteres Kind hätte bekommen können (was auch ok ist), weil ich eine finanzielle Verantwortung gegenüber meiner eigenen Familie und der Gesellschaft habe.

Du hast aber vollkommen recht, dass sich Weiterbildung und ggf ein Studium auszahlen können, wenn die AP denn Abitur hat.

LG terkey

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Re: Brauche Entscheidungshilfe @Terkey

Antwort von kirshinka am 04.06.2011, 14:46 Uhr

das ist zwar ein ganz anderes Fass, aber offen ist es jetzt.

Ich komme selbst aus der pädagogischen Ecke, arbeite aber in einer anderen.

Und jetzt ist Tochter grade aufgewacht - muss mich also kurz fassen.

Deine Rentenversicherung zahlst du zwar selbst, aber dafür, dass das eingezahlte Geld mehr wird, bzw. im Wert nicht verfällt, dafür sorgt die Allgemeinheit - z.T. auch die, die du nie mitfinanziert hast - oder weisst du, in welchen Fonds Dein Geld genau angelegt ist? Es ist immer ein Geben und Nehmen.

Die Erfahrung mit der Bildung kann ich bestätigen - ABER das liegt nicht am niedrigen Einkommen der Eltern, sondern sehr oft an der mangelnden Unterstützung seitens der Eltern - beim Hausaufgaben machen, bei der Wertschätzung der Bildung, bei der Überzeugung sogar oftmals - und beim Glauben an den Intellekt und die Fähigkeiten der Kinder. Ist eine sehr komplizierte Geschichte und hat auch was mit selbsterfüllenden Prophezeiungen und unterbewussten Botschaften zu tun.

Denn die Möglichkeit auf eine gute Schule zu gehen ist prinzipiell da. Und hier ist das Schulsystem ja auch noch ok - und nicht so, dass das Kind auf eine teure Privatschule muss um überhaupt eine Chance zu haben.

Es liegt also an SEHR vielen Faktoren, warum sich Armut fortsetzt.

Muss los.

Bis bald.

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Re: Brauche Entscheidungshilfe

Antwort von vallie am 04.06.2011, 17:41 Uhr

ich würde von einem 2.kind absehen, wenn finanziell alles machbare schon rausgeholt ist. vll kann sich dein mann fest anstellen lassen und du umsatteln?
meine tochter wird 16 und ich kann dir versichern: die kosten gehen erst bei schuleintritt los. bildung ist teuer, das IST einfach so, laß dein kind in einem fach ein bißchen krankeln, nachhilfe...etc....
mit 10 wollen die auch keine hosen mehr von charles und anthony oder gar gebraucht.

nein, ich gehöre nicht zu der hauptsacheeinkindfraktion.
das ist kurzsichtig und realitätsfern.

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Re: Brauche Entscheidungshilfe

Antwort von yllo am 04.06.2011, 20:52 Uhr

Beim zuständigen Jugendamt kann man die Übernahme oder teilweise Übernahme des Elternbeitrages beantragen. So dass weiterhin ggf. auch die Möglichkeit besteht zumindest teilzeit nach dem 1. Jahr wieder beruflich Fuß zu fassen, ohne dass man finanziell ruiniert wird... Bitte frag doch einfach mal bei eurem Amt nach. Damit ist vielen Eltern enorm geholfen.. Knapp 350 Euro für ein Krippenkind (ganztags) ist eben nicht ohne..

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