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Geschrieben von insel.omi am 28.10.2023, 14:56 Uhr

Verrohung der Jugendliche

Hallo zusammen.
Die Nachrichten und Zeitungsberichte machen mich sprach- und fassungslos.
Da wird ein Obdachloser zu Tode getreten und geprügelt. Eine 13 jährige wird von gleichaltrigen geschlagen, getreten und gedemütigt. Erwachsene sehen es und schauen weg. Das sind nur die jüngsten Vorfälle. Immer wieder hört und liest man von solchen Straftaten. Unsere Enkel kinder sind zum Teil im gleichen Alter.
Ich wollte das nur mal loswerden.
Wünsche euch trotzdem noch ein schönes Wochenende und bleibt gesund und munter.

 
26 Antworten:

Re: Verrohung der Jugendliche

Antwort von Bosna am 29.10.2023, 7:52 Uhr

Ja das ist erschreckend , da bekommt man angst.

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Re: Verrohung der Jugendliche

Antwort von omagina am 29.10.2023, 10:21 Uhr

m oin..ja das sind wirklich Angstmachende Geschichten....und ich hoffe nur das meine zwei jüngsten Enkel dem ganzen entgehen können ....eine Garantie dafür gibt es leider nicht...zum Glück gibts aber auch positive Dinge...lg und schönen Sonntag...Regina

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Re: Verrohung der Jugendliche

Antwort von DK-Ursel am 29.10.2023, 11:07 Uhr

Ja, das ist schlimm, keine Frage.
Aber ich weigere mich u d wehre mich auch dagegen, alle über einen Kamm zu scheren.
Keiner von uns möchte wohl in denselben Topf mit sturen, halsstarrigen Schwiegereltern oder klapprigen und dennoch uneinsichtigen Omas und Opas geworfen werden, keiner von uns ist so wie der Rentner nebenan.
Wieso also gleich „die Jugendlichen“?
Due 40j. Sind auch nicht alle gleich Serienmörder, Amokläufer oder ähnlich Schlimmes, nur weil andere um due 40 das sind.
Männer sind nicht alle gleich Vergewaltiger, nur weil einige es sind.
Ausländer sind nicht alle terroristen, nur weil alle es sind.
Ostdeutsche wählen nicht alle die AfD, in Bayern sind nicht alle für die CSU und so kann ich endlos weitermachen.
Verrohung gat es früher auch gegeben.
Lies nur mal Zeitzeugenberichte aus dem 30j. Krieg. Lies oder erinnere Dich an Erzählungen über den 2. Weltkrieg oder …
Leider bekommen wir eben auch aus der kleinsten Ecke die Gräueltaten mit, nicht nur das Internet macht es möglich. Früher wußte man kaum, was im anderen Stadtteil geschah.
Und leider sind das eben auch die Schlagzeilen und nicht die vielen hilfsbereiten, fleißigen, empathischen und unauffälligen Jugendlichen , die freiwillige Arbeit machen oder sich ihr Taschengeld selbst verdienen, die Musik und Sport prioritieren, die ganz normal jung sind.
Darauf lege ich den Fokus.
Das tut mir besser als nur die Schrecken der Welt zu sehen, und das ist gerechter und angemessener als aufgrund von Einzeltaten ganze Gruppen zu verurteilen.
Es ust schrecklich , daß es auch die anderen gibt, aber sie sind keine Normalität oder Mehrheit, und daß sie das nicht werden, dazu können wir alle etwas beitragen.
Ups, das war das Wort zum Sonntag.

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Re: Verrohung der Jugendliche

Antwort von insel.omi am 29.10.2023, 12:19 Uhr

Da habe ich wohl meine Überschrift etwas unglücklich gewählt. Ich schere natürlich nicht alle über einen Kamm
Dann würde ich ja auch meinen Enkel meinen. L.G.

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Die Sitten und der Umgang an sich haben sich geändert in den letzten 100 Jahren

Antwort von Ellert am 29.10.2023, 12:20 Uhr

Ich habe die "Alten" immer belächelt, von wegen Respekt etc
heute sehe ich auch dass dieser verlorengeht -
egal zu wem, auch zu den Gleichaltrigen.
Die generationen sind weg in denen das vorgelebt wird,
die Ansprüche wachsen,die Opferbereitschaft dafür lässt nach.

Früher hatte man noch Angst die Kinder kommen in schlechte Kreise
verhindern konnte man das damals schon nicht.
ich durfte "nicht mit den Schmuddelindern spielen"
bei meinen damals war das eher, die armen Kinder können nichts für die Herkunft.
Phase nur nicht in die Schule, da sind schreckliche KInder
dann kam alle zusammen, die müssen voneinander lernen.

Ich frage mich woher diese Verhaltensweisen kommen
aus dem Internet, Fernsehen, Elternhaus ?
Der Mensch sollte eine natürliche Scheu haben auf Menschen einzuschlagen die am Boden liegen, heute planen die Kinder schon Morde vor 14 weil da noch nichts passiert.
Aber wenn man nicht weiss warum sich das so wendet wird man auch nichts dagegen machen können

Ich denke auch, in welche Zeit ist mein Enkel hineingeboren worden,
neben den Kriegen die Sorge um die Umwelt und Umgang der anders ist als zu meiner Kindheit.
Am Ende brauchen sie alle Vorbilder

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Re: Die Sitten und der Umgang an sich haben sich geändert in den letzten 100 Jahren

Antwort von insel.omi am 29.10.2023, 13:14 Uhr

So sehe ich das auch, Ellert. Elternhaus und Schule sind gleichermaßen verantwortlich, den Kindern ethische und moralische Werte zu vermitteln. Auch der Begriff Demut scheint längst der Vergangenheit anzugehören. Und Nein, es trifft nicht auf alle Heranwachsenden zu

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Re: Verrohung der Jugendliche

Antwort von renate48 am 29.10.2023, 14:09 Uhr

Sicher gab es schon immer schlimme Verbrechen, aber die Brutalität hat zugenommen und die Täter werden immer jünger.

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Re: Verrohung der Jugendliche

Antwort von Sabine mit Amelie am 29.10.2023, 18:57 Uhr

Hallo,

ich musste am eigenen Leib erfahren, dass man als Eltern nur seinen Kindern eine gute Erziehung zukommen lassen kann, was sie daraus machen, haben die Eltern keinen Einfluss mehr drauf.
Wir haben unserer Tochter, so würde ich auf jeden Fall behaupten, eine gute Erziehung zukommen lassen. Ich bekam von überall wo sie war, nur positive Rückmeldung. Irgendwann kam sie in die Pubertät und lernte die falschen Freunde kennen. Wir waren dann nur noch die "Diener" und wenn wir nicht funktioniert haben, gab es nur noch Stress, was ja in der Pubertät nicht ganz unüblich ist. Dass man aber zu seiner Mutter A........ sagt und f... dich, ist in meinen Augen nicht normal. Wenn man ihrem Freund zugehört hat, wie er über seine Mutter gesprochen hat, müsste man glauben, dass sie eine Alkoholikerin ist, die nur auf der Couch rum liegt und sich um nichts kümmert. Ich glaubte ihm kein Wort. Er meinte auch, er sei plegeleicht, er brauche nur was zu Essen, was zu trinken, Strom, Internet und Zigaretten oder E-Zigaretten. Auf meine Frage, wer sich darum kümmert, meinte er nur, dass sie ja sonst nichts zu tun hätte. Er meinte seine Mutter. Unsere Tochter hat sich die Haltung zu eigen gemacht und meinte, das läuft bei uns auch so. Seit letztem Jahr wohnt sie ca. eine Autostunde von uns weg in einer WG und hat dort ein FSJ gemacht und macht jetzt eine Ausbildung dort. Seit sie in der WG wohnt, weiß sie plötzlich, wie lästig das ist, wenn andere Leute alles liegen lassen und gibt sogar uns gegenüber zu, dass ihr Verhalten nicht ganz in Ordnung war.
Mit dem jungen Mann ist sie nach wie vor zusammen. Das ist ihr Thema. Sie ist 18 Jahre und muss selbst wissen, was gut für sie ist.
Man kann also auch nicht immer die Schuld aufs Elternhaus schieben.

Liebe Grüße und einen schönen Abend

Sabine

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Re: Verrohung der Jugendliche

Antwort von insel.omi am 29.10.2023, 22:59 Uhr

Sabine, ich denke nicht, dass die Erziehung Einfluss auf den Verlauf der Pubertät hat. Sie verläuft unterschiedlich und unabhängig von Freunden. Auch die Kinder leiden mehr oder weniger darunter. Aber Gewalt gegen Wehrlose hat nichts mit der Pubertät zu tun.
L.G. Ulrike

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Re: Verrohung der Jugendliche

Antwort von DK-Ursel am 30.10.2023, 10:52 Uhr

Genau, ,wir alle kennen doch eher die umgänglichen „Exemplare“ der zugegebenermaßen trotzdem oft schwierigen Gattung Teenager
Ich mag nur solche Verallgemeinerungen nicht, weil sie ungerecht gegenüber allen sind, die unbeachtet und fern der Schlagzeilen ihr Leben oft auch zur Freude und zum Nutzen anderer leben. Gerade bei Ausländern, älteren Menschen und Jugendlichen stößt mir diese gleichmachung zum Negativen sehr sauer auf. (Keiner verallgemeinert die positiven Vertreter einer Bevölkerungsgruppe, ist euch das schon mal aufgefallen? Man hört selten bis nie: die Jugend von heute ist so höflich, mir hat vorhin einer den Platz im Bus angeboten. Die Ausländer sind alle so fleißig, meine Kollegin … die ältere Generation ist so hilfsbereit, unsere Nachbarin…)
Sogar Politiker sind nicht alle gleich (machtgierig, kriegslüstern, korrupt etc. )
Ich wünsche eine gute Woche!

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Re: Die Sitten und der Umgang an sich haben sich geändert in den letzten 100 Jahren

Antwort von DK-Ursel am 30.10.2023, 11:00 Uhr

Ich stimme Dir weitgehend zu.
Du sagst es aber selbst: „an sich“.
Das ist eine Strömung in der ganzen Gesellschaft.
Und manchmal sind Veränderungen gut, auch wenn die Älteren sich mit ihnen schwertun, manchmal nicht.
Neulich (letzten Donnerstag ?) hatte Lanz den altgedienten CSU-Politiker Waigel zu Gast , mit dem ich früher nicht viel anfangen konnte, der mir da aber wirklich gut gefiel (vielleicht, weil mir die klaren, rüstigen Alten immer Mut machen , daßAlter auch so geht ), aber der meinte:
Ja, Strauß und Wehner haben sich bittere Wortgefechte geliefert, es ging im Bundestag oft hoch und hart her… aber mit Substanz. Due fehlt heute oft. (Ich zitiere natürlich aus dem Gedächtnis, die Sendung ist in der Mediathek zu sehen.)
Stimmt.
Da fehlen eben Vorbilder.
Und due verbalen Angriffe sind eben der Vorbote der physischen. Darum ist es so wichtig, auf seine Sprache zu achten! Dazu gehört auch, Gleichmachung zu vermeiden und zu differenzieren.

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Re: Verrohung der Jugendliche

Antwort von DK-Ursel am 30.10.2023, 11:13 Uhr

Ich stimme Dir zu, daß das Elternhaus nicht an allem Schuld hat.
Diese Erfahrung habe ich auch, Gott sei dank mit besserem Ausgang als bei Euch , was mir für euch sehr leid tut. Ich weiß, WIE SEHR das schmerzt.
Und dazu dann eben die dummen Zeigefinger und Schuldzuweisungen, von Menschen , die nicht einmal ahnen und denen die Phantasie fehlt, sich vorzustellen, daß sie selber oft einfach nur viel Glück hatten.
Wir Eltern sind wuchtig und tragen ganz sicher zu einigem bei. ABER wir sind nur ein kleiner Teil dessen, was zur Entwicklung eines Menschen beiträgt, und ich bin sehr kritisch gegenüber denen, die (fast) alles auf due kibdliche Entwicklung und Erziehung zurückführen.
Viel mehr denke und zitiere ich oft den Vater von Gudrun Ensslin (ich meine, es ust IHR Vater), Lehrer, der, gefragt wie er sich erkläre, daß sein Kind sich im Gegensatz zum geschwisterkind zur Terroristin entwickelt habe, antwortete: er wisse es nicht, vielleicht sei es aber weniger etwas, was man als Eltern getan habe, sondern „einfach“ das, was man in einer bestimmten Situationen nicht getan, nicht gesehen, nicht erkannt habe.
Und jennen wir das nicht alle? Phasen, wo wir etwas anderes mehr im Fokus haben,berufliche Anspannung, eigenes Unwohlsein, einfach ein Augenblick, wo wir bei. Kind etwas übersehen, nicht so ernstnehmen, ein Gespräch verschieben… und dann ust der Augenblick vorbei, ohne daß wir überhaupt ahnen, daß da eine Weichenstellung stattfand.
Manche Kinder , manche Eltern haben Glück: sie biegen richtig an.
Andere wählen den verkehrten Weg…
Ich wünsche euch, daß eure Tochter sich noch besinnt, sie ist ja nicht zu alt dafür! Klüger werden können wir alle zu jeder Zeit noch!
Alles Gute!

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Re: Verrohung der Jugendliche

Antwort von Sabine mit Amelie am 31.10.2023, 14:51 Uhr

Hallo,

Dankeschön Ursel, für deine Verständnisvollen Worte. Du bist die erste, die es auf den Punkt gebracht hat. In meinem Umfeld ist mehr der Tenor, dass es Erziehungssache ist, was aus den Kindern wird. Die Patentante meiner Tochter hat den Kontakt mit uns abgebrochen, weil sie es nicht verstehen kann, dass ich mein Kind habe gehen lassen. Sie hat nichts mitbekommen, weil sie sich nicht dafür interresiert hat. Sie hat wohl mitbekommen, dass es nicht ganz einfach ist mit unserer Tochter, aber statt nachzufragen, hat sie sich rar gemacht. Sie kannte meine Einstellung zur Patenschaft, bevor an meine Tochter überhaupt zu denken war. Als ich sie gefragt habe, ob sie die Patenschaft übernehmen möchte, wollte sie noch eine Nacht drüber schlafen, weil sie ja meine "Ansprüche" kennt, hat sie argumentiert. Sie hat ja zur Patenschaft gesagt, aber außer zum Geburtstag und wenn wir Mütter aus der Krabbelgruppe von meiner Großen, wo ich sie her kenne, getroffen haben, hat sie sich nicht blicken lassen. Sie hat sich nicht groß darum gekümmert, aber dann in der Situation den Kontakt abbrechen.
Du hast völlig Recht. Es tut ganz heftig weh und es war eine verdammt harte Zeit, bis ich wieder so einigermaßen gefestigt war, wie ich es jetzt bin. Das bin ich auch nur, durch ein Medikament. Ich weiß nicht, ob ich es ohne so schaffen würde.
Mein größter Wunsch ist es, dass meine Tochter irgendwann versteht, dass wir nur ihr Bestes wollten. Sie hat nie über ihre Probleme gesprochen, denn wir sind ja ihre Eltern und wir müssen das wissen wie es ihr geht, auch wenn sie nichts erzählt. Das ist ihre Einstellung. Ich habe es oft gemerkt, wenn es ihr nicht gut ging, aber ich konnte nicht mehr machen, als sie zu fragen. Früher habe ich das über Stofftiere gemacht. Die haben sie dann angesprochen und denen hat sie dann ein bisschen was erzählt. Da konnte ich agieren, aber nimm mal bei einem Pubertier, das sie ja dann war, ein Stofftier und versuch mit dem Pubertier zu sprechen. Die halten dich für bescheuert.
Ich gebe die Hoffnung nicht auf. Leute die uns kennen haben schon gesagt, lasst sie rennen, sie wird irgendwann wiederkommen, weil sie irgendwann kapiert, wie gut es ihr bei euch gegangen ist.

Liebe Grüße

Sabine

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Re: Verrohung der Jugendliche

Antwort von Sabine mit Amelie am 31.10.2023, 15:05 Uhr

Ulrike, das ist aber das, was man von den Leuten gesagt bekommt.
Ja, die Kinder leiden auch darunter. Sie verstehen die Welt nicht mehr. Sie verstehen sich selbst nicht mehr.
Als meine Kinder klein waren, habe ich immer gesagt, die gehen beide in den sozialen Bereich, weil sie immer den schwächeren geholfen haben. Sie haben es nicht zugelassen, dass, wie du geschrieben hast, Gewalt gegen schwächere ausgeübt wurde und so ist es tatsächlich gekommen. Die Große hat erst Heilerziehungspflegerin gelernt, dann weiter gemach und ist jetzt Fachlehrerin für geistig und körperlich behinderte Kinder und die Kleine macht jetzt erst den Heilerziehungspflegerassistent, wo sie dann gleich die Mittlere Reife macht und dann will sie den Heilerziehungspfleger machen. Vielleicht platzt bei ihr bis dahin auch noch der Knoten und sie macht weiter. Vom Kopf her könnte sie es. Das muss sie aber selbst entscheiden.
Liebe Grüße
Sabine

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Re: Verrohung der Jugendliche

Antwort von DK-Ursel am 01.11.2023, 12:05 Uhr

Ich kenne viel von dem, was Du erzählst, und auch wenn es natürlich keine Garantie gibt, kann ich Dir vielleicht Hoffnung machen:
Es kann wieder besser werden.
Das, was andere als selbstverständlich begreifen und nicht drüber nachdenken, ist für uns ein Geschenk. Ich glaube, irgendwann haben wir alle auch irgendwie verlernt, miteinander zu reden - d.h. die Tochter tut sich schwer damit.
Aber der Rat der Fachleute, die Türe offenzuhalten, da zu sein - ohne Kritik, ohne Ermahnung, ohne Dreinreden, aber mit dem deutlichen Signal: wir helfen dir, wenn du das brauchst --- das hat wirklich geholfen.
Auch wenn ich mich manchmal ausgenützt fühlte und dachte: jetzt erzählst Du ihr mal (wieder) ein paar Takte über Vertrauen, Dankbarkeit und gegenseitige Hilfe und Kommunikation.
DAS aber hätte alles kaputtgemacht, sehe ich heute, wo wir wieder miteinander kommunizieren, wenn auch spärlicher als mit der anderen Tochter, die aber sowieso immer kommunikativer war .
Und sie läßt uns inzwischen auch an dem teilhaben, was ihr gelingt - und ruft nicht mehr nur um Hilfe (faktisch tut sie das nur sehr selten, sie kommt ganz gut allein zurecht.)
ich weiß, woher ihre Probleme kommen - aber es ist auch nie EIN Grund allein.
Und wenn irgendwer Dir einzureden versucht, daß DU allein oder IHR als Eltern alles falsch gemacht habt, dann geh.
Sowas braucht man nicht in der Not.- Da braucht man ,genau wie das Kind, keine Kritik, keine Ermahnungen, keine klugen Ratschläge. Nichts, was einem Schuld zuweist und nichts, was einen runterzieht.
Ich hatte oft das Gefühl, daß sich die Klugscheißer eben besser fühlten : Ihr habt was falsch gemacht, ich weiß ja, wie es geht, denn sieht da, mein Kind "funktioniert" ...Das ist der reine Hochmut, und der kommt bekanntlich oft vor dem Fall.
Daß ich das nicht brauche, daß es mir schadet, hat mir aber auch dabei geholfen einzusehen, daß ich genauso auch meine Tochter behandeln muß. Kein Dreinreden, keine Kritik, keine "ich hab´s dir doch gesagt" etc.

Es waren sehr schwere Jahre, aber eben auch für meine Tochter - sie hat es bis heute nicht leicht mit sich und einigen Dingen, die man oft gar nicht ändern KANN. Ich hätte ihr eine unbeschwertere Jugend gewünscht, aber es kam anders, und dann sein Kind weiterzulieben, wenn es einen dauernd vor den Kopf stößt, ist eine Aufgabe.
Bleib dran, signalisier, daß sie immer willkommen ist nd Ihr sie so liebt, wie sie ist - selbst wenn alle anderen rumkritisieren.
Die haben KEINE Ahnung, und manchem habe ich in einer bösen, verzweifelten Stunde mal das gleiche gewünscht, damit sie einfach nur ein bißchen dankbarer und demütiger für ihr Leben werden.
Egal - die sind für sich verantwortlich, Ihr für Euch.
Alles Gute - Ursel.

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Re: Verrohung der Jugendliche

Antwort von Sabine mit Amelie am 01.11.2023, 23:59 Uhr

Hallo Ursel,

Dankeschön für deine Worte. Es tut so gut, verstanden zu werden. Es gibt zwar auch hier Menschen, die wissen wo von ich rede, teilweise auch, weil sie es mitbekommen haben, aber es gibt auch die Menschen, die uns den Rücken gekehrt haben. Ist zwar schade, aber so wissen wir wenigstens, wo wir stehen und können entsprechend agieren.
Unsere Tochter hat einen Hausschlüssel und darf jeder Zeit zu uns kommen. Das tut ihr, so denke ich, sehr gut.

Liebe Grüße

Sabine

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Re: Verrohung der Jugendliche

Antwort von Maxikid am 02.11.2023, 9:38 Uhr

Sabine,
ich habe 2 Mädels, 18 und 15....Eine ist "super geraten", gut mit zu wenig selbstbewusstsein, aber ansonsten doch ganz gut geraten.
Dafür ist die Lütte zu hause ganz schrecklich. Seit gut 10 Monaten ist sie zu hause so aggressiv und frech, nicht nur mir gegenüber. Oft schleiche ich nur noch in der Wohnung rum....zwangsweise. Ich bekomme auch immer vorgeworfen, dass sie mir egal wäre etc. Das schmerzt richtig. Dann ist sie auch noch so schlecht in der Schule. Ich hoffe, dass sie ihren ESA schafft.
Nach aussen hin ist sie der Liebreiz in Person und sehr mitfühlend. Gerade jetzt beim bestanden Praktikum im Krankenhaus...nur bestes Lob, zwar etwas zu schüchtern aber ansonsten tipp topp.
Und ich kenne diese Vorwürfe, kannte ich schon in der GS Zeit, weil sie anders war, als die lieben braven Mädchen.
Halte durch.
Und am Besten und frechsten ist ja auch noch, dass ich angefeindet werden, weil meine Mädels keinen Freund haben und noch nie hatten. Das ist wohl ein wichtiges Thema bei anderen Eltern. Und schon wieder, sind meine Kinder nicht in der Norm. Ich kann dich so verstehen.

LG maxikid

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Re: Verrohung der Jugendliche

Antwort von Maxikid am 02.11.2023, 9:47 Uhr

Nachtrag:
Meine Mädels, aber auch hier, besonders die Lütte, wollen sich sehr ungern mit mir in der Öffentlichkeit zeigen. Ich bin ihnen einfach nur peinlich. Sie sehen die anderen hübschen Mütter/Eltern und hätten diese auch gerne. Tja, damit kann ich nicht dienen. Wenn andere Jugendlich uns draussen entgegenkommen, muss ich schön Abstand halten. Dabei ist sie so wütend auf die Situation. LG

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Re: Verrohung der Jugendliche

Antwort von Sabine mit Amelie am 02.11.2023, 20:53 Uhr

Maxikid,

du hast gerade meine Tochter beschrieben. Schuld an allem bin natürlich ich. Mir wurde auch vorgeworfen, dass sie mich nicht interessieren würde und dass ich sie nicht hätte haben wollen. Das tut so weh. Es ist ein Schmerz, der mich innerlich fast kaputt gemacht hat. Viel hat nicht gefehlt. Sie meinte immer, ich würde mich als Opfer hinstellen, dabei wäre sie das Opfer. Das mit der Schule, kenne ich auch. Sie hat einfach nichts mehr getan und gab mir dann die Schuld.
Am Freund liegt es bei uns nicht. Beide Mädels hatten immer Freunde gehabt. Da war die Kleine eher schneller als die Große.
Ich habe in der Zwischenzeit einige kennengelernt, die die selben Probleme haben/hatten. Das tat mir dann schon gut, weil ich mich als total schlechte Mutter gefühlt habe und als Versager.
Liebe Grüße
Sabine

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Re: Verrohung der Jugendliche

Antwort von Sabine mit Amelie am 02.11.2023, 20:57 Uhr

Okay, dass Thema hatten wir tatsächlich nicht. Außer Haus waren wir beiden nicht peinlich. Gut, die Große hat da ab und zu mal so einen Anflug davon gehabt, aber die Kleine nie, bis heute nicht.

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Re: Verrohung der Jugendliche

Antwort von Maxikid am 03.11.2023, 19:16 Uhr

Moin,
was mir persönlich auffällt, ich damals Teen in den 80er konnten sie viel Mist bauen…hat den Erwachsenen kaum gejuckt…heute, geht ein Teen auf der falschen Straßenseite, wird er fast umgebracht. So meine Beobachtung, in meinem Umfeld wird über due Jugend gesagt - Generation vernünftig…kann ich so unterschreiben.
Da finde ich sehr viele erwachsene so ab 50 wesentlich frecher. Lg

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Re: Verrohung der Jugendliche

Antwort von DK-Ursel am 07.11.2023, 10:52 Uhr

Puh, hier ging es ja noch mal richtig zur Sache!
Am wichtigsten für Euch selbst ist, daß Ihr Euch keine Schuldgefühle einreden laßt. Das ist einzig nur bequem für alle anderen!
Aber selbst wenn Ihr alleine schuld sein KÖNNTET, bringen Schuldgefühle und Schuldzuweisungen GAR NICHTS.
Die anderen kennen so gut wie nie die ganze Geschichte.
Darum, auch wenn deren Worte schmerzen: versucht, sue zu ignorieren,sie sind einfach nur dumm und herzlos!
Wichtig sind die Kinder.
Ich habe 2 Töchter an 2 völlig verschiedenen Enden Skala, unterschiedlicher könnten sie gar nicht sein, und doch bekamen beide Kritik. Es war leichter, die an der einen zu hören (kein Alkohol, kein Freund, kein Partygirl etc.), trotzdem wird einem dauernd vermittelt, man habe als Mutter versagt. Aber wenn man sich das einreden läßt, geht man nicht selber unter, man kann den Kindern auch nicht mehr helfen, wenn sie es brauchen.
Es klingt wie eine leere Floskel, aber die, die zum Ausharren rieten, zum Loslassen und Dasein, wenn es doch mal nicht klappte, und die „trösteten“, daßauch Kinder älter und vernünftiger werden, hatten Recht.
Es ist noch nicht alles gut (aber ehrlich: wo ist es da?wann ist es das?), ich könnte mir manches anders wünschen mit und für meine Töchter, aber das ist MEIN Ausgangspunkt.
Sie leben ihr Leben, jede auf ihre Art, sie kommen klar…und sie kommen auch zu uns, vor 10 Jahren habe ich mir so ein „friedliches“ Familienleben mehr als alles gewünscht und nicht mehr vorstellen können.
Übrigens, peinlich war ich als deutsche Mutter auch des öfteren .

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Re: Verrohung der Jugendliche

Antwort von Maxikid am 07.11.2023, 12:38 Uhr

Hallo,
gestern um 14 Uhr rief meine Lütte, heulend aus der Schule mich an.
Sie wird seit einem Jahr von 2 Jungs niedergemacht, sie konnte bis jetzt immer alles runterschlucken...aber gestern kam der Zusammenbruch. Das erklärt so einiges an ihrem Verhalten. Jetzt werden Gespräche mit dem Lehrer geführt (es gab schon ganz viele mit diesen einen Schüler, denn er macht auch so viele Probleme und macht andere fertig). Und dann gibt es noch 2 Mädchen, die auch auch so einiges dazu beigetragen haben.
Gerade meine Lütte, redet ja nicht viel über Probleme....macht viel mit sich selber aus. Jetzt möchte sie auf jeden Fall einen Neuanfang und die Schule wechseln. Puh...ich muss erst einmal so einiges verdauen.

LG maxikid

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Re: Verrohung der Jugendliche

Antwort von DK-Ursel am 08.11.2023, 11:00 Uhr

Ja, da schluckt man als Mutter erstmal.
Und das, was positiv ist: als sie nicht weiter wußte, hat sie an Euch gedacht.
Was mir anfangs oft sauer aufstieß, weil ich mich nur als Rettungsanker gebraucht fühlte, nie an erfolgen teilnehmen durfte wie bei der anderen Tochter, keinen „Alltag“ mittragen, erleben durfte, das konnte ich irgendwann zum Glück (!!!!) als großen Vertrauensbeweis sehen. Egal wie schlecht sie uns beurteilte, sie wußte, wir würden sie nicht fallenlassen.
Nun hat Eure Tochter dasselbe getan. Und selbst wenn sie das vielleicht nie sagen wird/kann: sie wird Euch dafür dankbar sein.
In nöten jemanden zu haben, der bedingungslos zu einem steht - wir wissen doch selbst, wie einsam und ohnmächtig wir uns fühlen just in der Situation mit der Tochter, wo alle es besser wissen, alle eine; „guten“ Rat haben, alle sich entsetzt zeigen und alle uns auch belehren, wieviel wir selbst schuld dran sind.
Brauchen wir das? Nein.
Brauchen die Kinder das? Nein.
Und dafür sind wir als Eltern nicht nur gut genug, wie ic/ zuerst irgendwann fühlte, sondern fast als einzige da.
Natürlich spricht man evtl. über schiefgelaufene Dinge, spricht an, wie es besser laufen könnte, was man ändern kann, aber erstmal sind wir da.
Das ust am wichtigsten.
Und das wird sie anerkennen, sie ist ja nicht dumm.
Wenn das jetzige Problem für Euch ein Teil der Lösung wird, ist es doch gut.
Ich wünsche Euch viel Kraft und Glück (das braucht man oft auch) und den Mut zu richtigen, guten Entscheidungen!

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Re: Verrohung der Jugendliche

Antwort von Maxikid am 08.11.2023, 11:41 Uhr

Ursel,
herzlichsten Dank.
Meine Tochter ist, seit sie uns alles erzählt hat, wie ausgewechselt. Selbst zu ihrer Schwester ist sie sehr lieb und nett geworden.
Jetzt müssen wir nur noch ein passende Schule finden.

LG maxikid

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Re: Verrohung der Jugendliche

Antwort von DK-Ursel am 08.11.2023, 22:34 Uhr

Ach das freut mich für Euch.
Nicht, daß sie diese schlimmen Erlebnisse hatte, sondern daß sie sich öffnet und Ihr Euch wieder annähern könnt!

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