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Geschrieben von nagchampa am 14.03.2009, 20:35 Uhr

Zum Thema "Nein"

So, hab doch eine Hälfte vergessen.


Schleudere ihm nicht ständig "neins" vor die Füße. Statt dessen sag ihm lieber, was er machen darf. Nimm ihn zB vom Fernsehr weg und setz ihn vor seine Spielzeugkiste. Sag ihm einach, dass er damit spielen darf, der Fernsehr ist kein Spielgerät.
Bleib ruhig dabei. Wenn du sein tun als Machtkampf auslegst, wirst du immer entsprechende machtgebährdend darauf reagieren. Und wenn du deinem Sohn deine "Macht" entgegenschleuderst, wird er entsprechend Oppositionieren, weil er weiß, dass er dich in der Hand hat. Du verwendest diese Art von Macht (schreien, schimpfen usw) ja nur, weil du sonst nicht weißt, wie du angemessen reagieren kannst. Aber wenn du weiter so reagierst, bist du wie ein Diktator, der mittels Agression und Gewalt seine "Untertanen" beherrscht und die aus Angst vor Strafe nichts machen bzw auch auf die Gefahr hin gelyncht zu werden in Opposition gehen. Das endet meist im Krieg.

Also nochmal. Geht dein Sohn zum Fernseher, will ihn an und aus machen, du sagst, davon geht er kaputt, das möchtest du nicht. Macht er weiter, geh hin, nimm ihn ruhig, setz ihn vor seine Spielkiste und sag, dass er samit spielen darf. Schlag ihm dann was vor (am besten auch was mit Knöpfe drücken). Das musst du schon einige Male machen. Sei dir nicht zu bequem dazu. Lieber jetzt 10 mal Sohn vom TV wegholen, als später Krieg zu produzieren, weil du sofort am schimpfen bist.

Schimpfen ist echt ein Übel unserer Kultur. Es dient einzig dazu einem Kind Gehorsam bezubringen. Aber die Methode ist völlig inakzeptabel, weil sie unfair und respektlos ist. Ein Kind kann nichts dafür, wenn Mama abgearbeitet, müde und träge ist und lieber auf dem Sofa rumlümmeln will. Ein Kind spielt keine Machtspiele, weil es keine Macht möchte. Es wäre körperlich und psychisch völlig überfordert mit der Führungsrolle in der Familie. Denn die bedeutet sehr viel Verantwortung, die das Kind nicht übernehmen kann und will. Zwar erscheint es manchmal so, dass Kinder sagen wo es lang geht. Aber sie wollen mit ihrem Verhalten die Eltern dazu bewegen, sich zu positionieren. Und zwar auf faire Art. Kinder brauchen Sicherheit in allen Dingen. Sei es die Sicherheit, dass die Bezugsperson erreichbar ist, sei es dass die Mutter/Vater sich ihrer Grenzen selber sicher sind und dies dem Kind durch angemessenes Verhalten zeigen. Sind Eltern unsicher, dann werden sie nicht nur laut und ungehobelt zu dem Kind. Sie senden viele unterschwellige Signale der Unsicherheit, dei das Kind aufsaugt wie ein Schwamm. Da es aber Sicherheit braucht, wird es so lange an diesen "Schwachpunkten" bei den Eltern rüttel, bis diese sich angemessen, freundlich, fair, aber bestimmt sicher sind. Meist sind es nur sehr winzige Details, die Eltern verändern müssen, damit ihr Kind "hört".

Nimm deinen Sohn lieber 10mal vom TV weg, setz ihn woanders hin, wo er spielen kann. Bleib freundlich, aber fange kein neues Spiel an, wie durchkitzeln, Fange spielen oder so was. Sonst wird dein Kind zum Fernsehr laufen, in der Hoffnung du spielst Fange mit ihm. Vielleicht ist ihm auch langweilig und er geht zu den "verbotenen" Sachen, damit sich überhaupt was tut zu Hause. Streiche am besten Imperativ-Vokabeln wie "Du sollst, du musst" aus deinem Wortschatz. Auch ein Kind ist kein Befehlsempfänger.
Allerdings darfst du nach mehrmaligen freundlichen Wiederholungen einer Bitte, auch deinen Tonfall etwas straffen, damit dein Kind merkt, dass es dir wichtig ist. Verfalle aber nicht dem Schreien. Interveniere vorher, indem du dein Kind aus der Situation herausholst. Sei dir dafür nict zu schade. Besteh nicht auf deinem Recht. Und sag nur Nein, wenn du dir sicher bist, dass du es wirklich so meinst. Das nächste MAl muss es dann auch ein Nein sein, sonst droht Verwirrung beim Kind - und es merkt, dass Mama sich nicht sicher ist. Und es wird gerüttelt und gerüttelt....

Wie sieht es eigentlich mit Loslösung aus? Hat er eine Person, die ihm dabei hilft? Sonst darfst du nämlich diese Konflikte mit ihm austragen. Aber das ist ein natürlicher Trieb. Sie brauchen eine Person, die oft verfügbar ist und an der sie anderes Verhalten als Mama es macht abschauen. Das macht sonst der Papa, aber auch Oma, Opa, Kindermädchen, neuer Lebenspartner.

Ich glaube im Übrigen,d ein Kind würde auch zu seinen Freunden sagen: "Meine Mama ist grad voll in einer ätzenden Phase drin."




Suse


PS: Hat dein neuer Partner einen blassen Schimmer davon, was es bedeutet mit einem Kleinkind zusammen zu sein?

 
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