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Geschrieben von Sylvia1 am 25.04.2003, 13:39 Uhr

wir lesen auch gerne im Struwwelpeter ... - Wir auch!

Hallo,

meine Tochter ist jetzt 5 Jahre alt und sie hat genau dieses Buch (und die Max- und-Moritz-Geschichten in einem Band) dieses Jahr zu Ostern geschenkt bekommen. Nach dem "Eiersuchen" wollte sie das Buch sofort noch im Garten vorgelesen haben und sie liebt diese Reime und auch die Bilder. Sie wollte alles ganz genau erklärt haben und sog es förmlich wie ein Schwamm in sich auf. Ich habe ihr gesagt, dass dies ein ganz altes Kinderbuch ist, dass es schon damals gab, als ich klein war und auch schon, als Oma und Opa noch kleine Kinder waren (und wahrscheinlich auch noch vorher). Sie war begeistert davon und ich selber, ehrlich gesagt, auch. Ich kannte das Buch natürlich auch von früher, aber hatte vieles nicht mehr so genau in Erinnerung, ist ja schon ein paar Jährchen her bei mir, daher habe ich es jetzt mit einem ganz anderen Bewußtsein gelesen als früher.

Die Geschichten im Struwwelpeter sind kurz und treffen haargenau den Kern sehr vieler kindlicher Verhaltensweisen. Sie sind prägnant und erhalten sehr viel Wahrheit.
Meine Tochter konnte sich gut mit den Geschichten identifizieren und hat sofort verstanden, warum bestimmte Dinge einfach absolut verboten verboten und noch einmal verboten sind - ohne wenn und aber!
Weil sie einfach gefährlich für das eigene Leben sind oder für das Leben anderer Personen, oder verletztend für andere.

Ich verstehe gar nicht, dass einige dieses Buch hier so verteufeln. Früher gab es kaum andere Kinderbücher. Und es möchte doch jetzt wohl niemand ernsthaft behaupten, dass frühere Generationen dadurch gewaltätiger waren, als es die heutige ist!
Heute findet Gewalt genauso statt wie früher, mit dem einzigen Unterschied, dass man heutzutage immer und überall darüber redet, dass sie - natürlich grundsätzlich immer nur bei den anderen - stattfindet.

Ich finde es vielmehr wichtig, dass Kinder auch solche echten Klassiker der (Kinder-)Literatur wie dieses Buch kennenlernen und nicht nur die Produkte der heutigen sehr schnelllebigen Zeit, von denen einige - ganz sicher - nicht besser, sondern eher schlechter sind.

Den Struwwelpeter habe ich selber früher geliebt, ebenfalls Max und Moritz, und auch bei meiner Tochter ist das Buch jetzt sehr gut angekommen.

Und was können wir Erwachsenen der heutigen Elterngeneration aus diesem Buch lernen?
Dass die Kinder früher Generationen genau dieselben unerwünschten und teilweise haarsträubend gefährlichen Verhaltensweisen an den Tag legten, wie es unsere Kinder heute tun (Suppenkasper, Zappelphilipp, Hans-Guck-in-die-Luft, Friederich der Wüterich ... usw.). Von wegen, früher haben die Kinder das nicht gemacht!

Unsere heutien Kinder sind also auch nicht schlechter als die Kinder unserer Urgroßeltern ;-) ... auch wenn diese heute manchmal steif und fest behaupten "Das gab es früher nicht!"

Gab es doch - denn sonst würde es das Buch gar nicht geben ;-)

Schönes Wochenende,
Sylvia

 
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