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Geschrieben von Eris am 23.01.2013, 11:05 Uhr

untersch. Erziehungsmerhoden

Hallo!

Wie geht ihr damit um, wenn euer Partner eine absolut andere Erziehungsmethode hat als ihr?

Ich verfolge eher die Bonbonpädagogik, während der Papa sofort harte Strafen bei KLeinigkeiten ausspricht und das ohne zu warnen (Was mich am meisten stört).

Habe immer das Gefühl meine Kinder vor ihm beschützen zu müssen und mir blutet jedes mal das Herz, wenn ich mit ansehen muss, wie er m.E. nach total überzogene fiese Strafen vergibt. Reden bringt irgendwie nichts und reingretschen gefährdet immens die Beziehung.

Habt ihr ERfahrungen? Wie geht ihr mit solchen Situationen um?

Danke für eure Gedanken. Bitte keine Vorwürfe in eine Richtung. Ich bin recht verzweifelt in dieser Situation, da wir ansonsten eine glückliche Beziehung und Familie führen!

P.S.: (Bsp. falls ihr eine Erläuterung braucht:
Ich habe der 4jährigen gesagt, ich spiele heute nicht mehr xy mit ihr, sie fragt das dritte mal nach und versucht mich heulend rumzukriegen, was natürlich nicht klappt.
Vater steht daneben und sagt: Mama hat Nein gesagt, dann sollst du nicht heulen, für heute bleibst du in deinem Zimmer...sie schreit auf ...er: zwei Tage in deinem Zimmer ....sie heult weiter ...er: drei Tage in deinem Zimmer .... sie weint weiter .... er: vier Tage ....ich: Maus, geh bitte schnell in dein Zimmer und hör auf zu weinen, wir reden gleich darüber.
Sie zieht ab.
Zwischen den jeweiligen neuen Strafen lagen wenige Sekunden, also meiner Meinung nach keine Zeit, in der sich ein 4jähriges Mädchen mal eben selbst beruhigen kann.
Danach hatten wir Eltern Streit, was damit endete, dass er genervt zu ihr sagte: du darfst wieder raus, du darfst hier machen was du willst!
Sie kam völlig aufgelöst zu mir, ich tröstete sie und sprach mit ihr darüber, was falsch gelaufen ist, wobei ich natürlich nicht den PApa schlecht machte. Mehr aus Verbundenheit zu meinem Partner als aus eigener Veranlassung gab ich ihr dann eine "Ersatzstrafe" .ich hab ihr für 4 Tage das Fernsehen verboten, was sie schade findet, aber nicht dramatisch, da sie eh nur den Sandmann sehen darf).

 
10 Antworten:

Re: untersch. Erziehungsmerhoden

Antwort von dee1972 am 23.01.2013, 11:16 Uhr

Darf ich fragen, wieviel dein Mann in die Kinderbetreuung mit einbezogen ist? Fühlt er sich vielleicht überfordert oder gestresst? (Bitte nicht als Vorwurf auffassen, will nur die Situation verstehen, da ich das Beispiel mit dem Stubenarrest ziemlich krass finde).

LG D.

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Re: untersch. Erziehungsmerhoden

Antwort von Susi0103 am 23.01.2013, 11:22 Uhr

Ich würde zu einer Beratungsstelle gehen, ehrlich gesagt.

Dein Mann reagiert völlig überzogen und völlig unlogisch fürs Kind. Dadurch lernt das Kind nichts, außer dass es vor Papa und seinen merkwürdigen Verhalten flüchten muss bzw seiner Willkür (und das ist es!!!) unterworfen ist.

Fernsehverbot ist keine logische Konsequenz zum Quängeln.
4 Tage im Zimmer bleiben (wie sol das denn gehen???!!!) ist natürlich die Höhe... unrealistisch, aber genauso unlogisch.

Die Frage ist: Muss Quängeln überhaupt bestraft werden? Finde nicht. Ist zwar nervig (ich hab 2 Zicken - 6 und 3,5 Jahre ^^), aber so sind Kinder ;-)

Kinder brauchen LOGISCHE Konsequenzen. Strafen selbst bringen nichts, sind nicht immer zu vermeiden, so im realen Leben, aber das sollte doch nicht Alltag sein und wegen solchen Kleinigkeiten.


Geh zu ProFamila, Charitas oder zum Jugendamt und informier Dich über Erziehungsberatung.
Du kannst sicher erstmal allein gehen und vll können die Dir auch einfach Literatur für Deinen Mann empfehlen, damit er überhaupt erstmal ne Ahnung davon bekommt, wie Erziehung "geht".

Lg

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Re: untersch. Erziehungsmerhoden

Antwort von Sternenschnuppe am 23.01.2013, 11:31 Uhr

4 Tage TV Verbot bei einem Kind von 4 Jahren finde ich genau so komisch wie Stubenarrest.
Den ganzen Tag ? Wie schrecklich :-(
Sorry.

Ich finde auch dass ihr Euch schnell zusammen Erziehungsberatung suchen solltet.

Mein Großer ist 6, und wenn der viel Quängelt, dann geht er in sein Zimmer bis er fertig ist.

" Schatz, ich verstehe dass Du jetzt traurig bist, aber SO jammern und quängeln kannst Du in Deinem Zimmer. Du kannst wiederkommen, wenn Du fertig bist "

Wenn er dann oben voll aufdreht bitte ich ihn noch die Tür zu schließen :-)

Die Zeitspanne wird immer kürzer bis er wieder runter kommt und wir mit dem Tag weitermachen.

Schnapp Dir Deinen Mann in einer ruhigen, stressfreien Minute, oder geht essen, und besprecht in Ruhe wie ihr auf einen Nenner kommt.

Viel Glück

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Re: untersch. Erziehungsmerhoden

Antwort von DreiJungsMama am 23.01.2013, 11:32 Uhr

Au weia.

Grundsätzlich sind unterschiedliche Arten der Eltern zu erziehen kein Problem, da Kinder durchaus begreifen, dass Eltern zwei unterschiedliche Personen sind.

Fraglich ist für mich auch noch, was du unter Bonbonpädagogik verstehst?
Mit steter Belohnung zu erziehen hat viele Tücken, wenn ich auch persönlich eine nur gelegentliche "Bestechung" ok finde.

Das Beispiel von deinem Mann ist jedoch nicht nur absolut schwarze Pädagogik, sondern es ist ein NoGo dass er sich in DEINE Interaktion mit dem Kind einmischt!!

Die Strafe ist: völlig überzogen. Hat nichts mit dem Anlass zu tun. Undurchführbar!! ( wie soll denn eine vierjährige 4 Tage in einem Zimmer bleiben!!) und geht daher spätestens in 2 Jahren nach hinten los, wenn sie bissl älter ist und da drauf kommt, dann kriegt ihr echt Krach.

Noch dazu: es ging doch darum, das du etwas nicht tun wolltest, was sie wollte. Damit war sie ja schon "gestraft". Wenn ein Kind aus Frustration weint, IST DAS SEIN GUTES RECHT! Wenn dein Mann bei der Beförderung übergangen wird, ist er dann nicht auch sauer?!?
Was er da verlangt, ist Gefühle zu unterdrücken, und das führt im schlimmsten Fall früher oder später in die nächste Psychotherapeutische Praxis.
Richtig wäre: du begründest deine Entscheidung kurz und verständlich fürs Kind und tröstest sie dann.

Ich kann dir nur ganz dringend Raten, euch entweder gemeinsam zu belesen über Kindererziehung (z. B. Jesper Juul, Rogge) oder noch besser eine Erziehungsberatung aufzusuchen. Z.B. Caritas oder AWO bieten das meist kostenlos an.

Liebe Grüsse!

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Re: untersch. Erziehungsmerhoden

Antwort von Eris am 23.01.2013, 13:03 Uhr

Danke für eure Kommentare!

Mit einbezogen ist er insoweit, wie das eben ist, wenn ich 50% arbeite und er 100%. In vielen Fällen habe ich ihm meine Meinung aufgezwungen, wie z.B. dass ich nicht ferbern will o.ä.. Es geht eigentlich meist nach meiner Meinung, aber wenns ums Verhalten geht und Strafen will er nicht mit sich reden lassen.

Mit Bonbonpädagogik meine ich:1. Loben wenn was gut läuft, damit sie es beim nächsten mal wieder so macht, weil sie stolz ist. Dann wäre das Lob der Bonbob ;-) 2. Oder aber auch stärkere Belohnungen: Wenn ich möchte, das meine Tochter lernt alleine einzuschlafen sage ich ihr nicht, wenn du jetzt noch 1000 mal heulst kriegst du eine Strafe, sondern, wenn du es schaffst, lesen wir morgen eine Geschichte mehr. (Ich würd ja bei ihr bleiben, bis sie schläft, aber die redet stundenlang und ist irgendwann so übermüdet, dass es ein heulendes einschlafen wird....also les ich ihr vor, singe ihr was vor und gehe dann raus seit sie vier ist, wenn sie dann was hat gehe ich halt wieder hin).

Lesen tut er keine Fachliteratur. Ich habe viel gelesen und er meint, ich kann ihm ja erzählen, was drin steht. Wenn ich ihm von Posth o.ä. erzähle, meint er jedoch, dass die ja auch nur ihre Theorie verfolgen und früher ging das ja auch anders und es gibt mit Sicherheit auch welche, die was anderes schreiben - was will man da sagen.

Ich werd ihn mal wegen der Erziehungsberatung ansprechen.

Wegen der unpassenden Strafe von wegen Fernsehen und co: ICh würde sie ja auch einfach quengeln lassen - sie merkt dann ja schon, das es nichts bringt. Trösten bracuhte ich sie bis dahin nicht. Es war offensichtlich kein gefühltes Weinen, sondern ein Aufgeseztes, das kann sich noch nicht so gut, als das ich es nicht merken würde. ERklärt hatte ich ihr ja, warum ich es nicht tue.
Aber ich weiß halt auch, dass er es anders sieht und er mir dann wieder vorwirft, er müsse so hart sein, weil ich so weich bin ... ich versuche halt irgendwie einen Weg zu finden, meiner Tochter nicht wehzutun, aber gleichzeitig die Beziehung über diese Erziehungsphase zu retten, denn der Papa ist mir und den Kindern ja auch wichtig!

Danke für eure Tipps.

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Re: untersch. Erziehungsmerhoden

Antwort von DreiJungsMama am 23.01.2013, 14:47 Uhr

Ich Wünsche dir gute Nerven dabei.

Was mir beim nochmaligen lesen aufgefallen ist: du schreibst, das reingrätschen die Beziehung gefährdet. Aber er grätscht in deinem Beispiel ja ganz massiv bei dir rein!
Und dass du aus Loyalität zu ihm Strafen durchsetzt, hinter denen du nicht stehst, ist weder für die Kinder noch für eure Beziehung gut.

Viele Menschen verwechseln leider Konsequenz mit Strafe. Ich finde es ehrlich gesagt auch nicht leicht, immer die passende logische Folge zu finden. Aber oft ist ja auch entscheidend, ob man da überhaupt eine Grenze setzen muss.

Dein Partner scheint deiner Beschreibung nach einen deutlich autoritären Erziehungsstil zu haben - und wenn du darunter leidest, kann das auf die Dauer nicht gut gehen. Mir kam auch der Gedanke, dass er vielleicht unterschwellig versucht die mangelnde Zeit durch Strenge auszugleichen?

Leider vermute ich, dass er auf den vorschlag zur Erziehungsberatung zu gehen dann auch nicht sehr positiv reagieren wird.
Vielleicht gehst du ersteinmal allein, um dann klarer sein zu können in deiner Formulierung an ihn?

LG

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Re: untersch. Erziehungsmerhoden

Antwort von Eris am 23.01.2013, 20:38 Uhr

Habe es ihm vorgeschlagen mit der Erziehungsberatung und er meint, ich solle aus einer Mücke keinen Elefanten machen.

Er hat sich nach dem letzten Streit vorgenommen, dass er sich jetzt raushält. Er hat seiner Aussage nach aufgegeben. Mir wärs ja lieber gewesen, er hätte mal was eingesehen, aber da erwarte ich wohl zu viel. Er möchte jetzt auch mal der Liebe sein und ich solle die Böse sein ... wir würden dann ja in zwei Jahren sehen, was daraus wird. Ich persönlich finde ja, dass man als der Liebe auch wunderbar erziehen kann!

Nicht gerade die beste Lösung, aber für mein Herz besser machbar. Immerhin muss ich dann nicht mehr Angst haben, dass meine Kinder ungerecht behandelt werden. Mal sehen, wie es weitergeht ... nur wünscht man sich irgendwie was anderes :-(

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Re: untersch. Erziehungsmerhoden

Antwort von DreiJungsMama am 23.01.2013, 21:05 Uhr

Ist ein erster Schritt.
Besser als wenn er sich stur gestellt hätte!
Und wenn er sich nicht mehr so einmischt wie in deinem Beispiel, dann ist das nur gut... Wer weiß, vielleicht hat er das auch so von daheim mitgebracht dass der Papa der Böse sein muss? Und wenn er diese Verantwortung jetzt offiziell los ist, gehts ihm vielleicht auch besser, so dass er lockerer werden kann?

Vielleicht sieht er auch Dinge anders, wenn er bei dir Erfolge sieht.

Und wenn du erschöpft bist kannst du ja immer noch über eine Beratung für dich nachdenken, einfach um dir den Rücken stärken zu lassen.

LG! Und sieh es als Erfolg, Rom wurde auch nicht an einem Tag erbaut wie man so schön sagt...

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Re: untersch. Erziehungsmerhoden

Antwort von mamanini am 24.01.2013, 12:43 Uhr

Hallo,

dein Mann muss verstehen, dass es bei Erziehung nicht um gut oder böse, zu lasch oder zu streng geht, sondern darum, ein Kind mit Respekt, Verständnis und Empathie zu erziehen.
Vielleicht hilft es, ihm wenn du Beispiele aus seiner Lebensrealität als Vergleich nennst. z.B. Wenn er gefrustet ist, weil sein Chef zum dritten Mal die Gehaltserhöhung abgelehnt hat, wünscht er sich auch Verständnis und eine logische Erklärung, warum sich der Wunsch nicht realisieren lässt. Würde sein Chef reagieren wie dein Mann, müsste er beim Äußern seiner Bitte mit höchst unfairen Strafen rechen. "Ich habe nein gesagt, heulen Sie jetzt nicht rum, sonst machen Sie vier Tage Überstunden!"

Liebe Grüße
Mamanini

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Re: untersch. Erziehungsmerhoden

Antwort von Eris am 25.01.2013, 8:59 Uhr

Danke, aber das hab ich alles schon probiert, zumal er zu den Menschen gehört, die bei Ärger plötzlich irgendwas gegen die Wand pfeffern und sich gar nicht innerlich beruhigen können - zum Glück nicht in Gegenwart der Kinder. Er sieht es nicht ein - oder ist zu engstirnig sich wirklich damit auseinanderzusetzen. Jetzt grad läuft es ganz gut, ich hoffe einfach das es so bleibt ... und ansonsten schlepp ich ihn zur Erziehungsberatung, ob er will oder nicht.

Ich krieg das alleine vermutlich entspannter hin, als wenn ich ständig Angst habe, dass die Kinder was falsch machen und er als erstes eine Strafe verhängt....

Ich danke euch allen!

LG

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