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Geschrieben von Pimpol92 am 21.01.2022, 8:03 Uhr

Pure Frustration

Hallo Leute.

Meine kleine Tochter ( 1 Jahr und 9 Monate ) schmeißt alles , wirklich alles durch die Gegend. Wenn sie ihr Müsli isst, dann greift sie einfach zwischendurch mit ihrer Hand rein , greift nach dem Frühstück und dann wirft sie alles durch die Gegend. Sie macht es nicht immer aber manchmal kriegt sie so einen hau weg, dann steht sie zb am Wohnzimmertisch , quatscht und spielt und dann nimmt sie grade das was um sie herum steht und schmeißt das einfach durch die Gegend. Genau wie mit dem Trockenfutter von unserer Katze. Geht zum Napf, greift rein und schmeißt das Essen durch die Gegend. Ich rede immer sehr ruhig mit ihr und erkläre ihr immer das man das nicht macht. Manchmal muss ich auch zugeben wird meine Stimme bisschen lauter. Dann lacht sie sich tot . Sie findet das einfach witzig und empfindet das wahrscheinlich als Spiel. Mit dem Katzenklo macht sie das auch gern. Wenn sie dann da reingreift und ne volle Hand Streu durch die gegen schmeißt und ich dann ihren Namen rufe und sage dass man das nicht macht, weil das dass Klo von der Katze ist, dann greift sie nochmal richtig schnell rein und schmeißt wieder um sich herum und lacht sich dabei richtig schlapp. Das geht den ganzen Tag so. Sie zieht an den Gardinen, am Plissee von der Eingangstür. Es ist so anstrengend ich weiß nicht mehr weiter. Wenn sie ihre Spielsachen durch die Gegend wirft, dann räumt sie das auch nie auf. Wenn ich das mit ihr machen will und ihr erkläre, dass man die Sachen auch wegräumt sagt sie einfach nur nein und geht und ich sitze dann da… ich darf sie momentan auch nie anziehen… ob es der Pullover oder die Jacke oder die Hose ist. Es ist immer ein Riesen Theater zuhause … es ist furchtbar und ich bin schon total frustriert…
Hat jemand einen Tipp was ich noch machen kann?

 
3 Antworten:

Re: Pure Frustration

Antwort von Pocahontas1234 am 21.01.2022, 13:28 Uhr

Hallo,

das kenne ich, man kann 100 x sagen mach dies nicht und mach das nicht, es hilft nichts.
Was manchmal hilft ist Ablenkung: Gib ihr Aufgaben, wie dass sie dir in ihrem Buch die Ente zeigen soll oder geh mit ihr in ein anderes Zimmer wo sie dann was interessantes findet und dann vergisst sie das Katzenklo, zumindest für die nächsten paar Minuten

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Re: Pure Frustration

Antwort von sunnydani am 22.01.2022, 12:32 Uhr

Also ich muss ehrlich sagen, in dieser Hinsicht setze ich mich durch und bin dann auch mal streng. Denn ich habe keine Lust den ganzen Tag kleinste Teile im ganzen Haus zusammen zu sammeln oder alle 5 Minuten Staub zu saugen. Da kommt man ja zu nichts anderem mehr. Ich würde also versuchen es abzuwenden, bevor es passiert und wenn es passiert schon dem Kind zeigen, dass dich das ärgert. Bei mir wurde auch alles weggeräumt, was geworfen wurde.
Wurde das Essen geworfen, war das Essen beendet. Ja, da wurde gebrüllt und protestiert, aber das ist nun mal die Konsequenz daraus. Ich brauche kein Schlachtfeld bei jedem Essen und so haben sie doch schnell gelernt, dass das Essen nicht geworfen wird, weil es sonst eben nichts mehr zum Essen gibt.

Du kannst versuchen natürlich so viel wie möglich wegzuräumen, wenn es jetzt so akut ist, aber sie dürfen schon auch lernen, dass sie an manche Dinge einfach nicht rangehen dürfen. Mein Kleiner hat einmal die Seramis-Kügelchen vom Blumentopf durchs Haus geworfen. Aber da war ich auch echt sauer und hab ihm das auch gesagt und gezeigt und er hat es dann kein einziges Mal mehr gemacht. Wenn er in die Nähe des Blumentopfs ging, hab ich schon gesagt, dass er das lassen soll und ihm eine Alternative geboten. Wir hatten z.Bsp. ein Bällebad im Haus in der Wurfphase. Jedes Mal, wenn er irgendwas werfen wollte, das er nicht werfen sollte, hab ich ihm einen Ball aus dem Bällebad in die Hand gegeben und gesagt, er darf den werfen. Über Wochen lagen überall Bälle vom Bällebad herum, aber das war mir lieber, als überall Kleinstteile von Streu, Blumenerde, Essen, etc. zu haben.

Man tut sich natürlich leichter, wenn das Kind vom Charakter her eher gemütlich ist. Mein Großer war aber auch so ein Wutzwerg, der wegen allem gewütet hat, alles 100 mal hintereinander probiert hat und mit dem es phasenweise sehr schwer war, weil er den ganzen Tag am Brüllen oder Sachen anstellen war. Aber ich habe dennoch versucht ihm aufzuzeigen, was ganz klar über meine Grenzen geht und was ich nicht toleriere und irgendwie hat es mit viel Geduld und Konsequenz dann auch meistens geklappt.

Einräumen haben wir von Anfang an in den Alltag integriert. Ich räume selber schon mit auf, aber die Kinder helfen dabei. Ich habe immer gesagt, bevor ein neues Spiel hergeräumt wird, wird das Alte eingeräumt. Oder wir haben es spielerisch gemacht. Ich habe alle roten Bausteine in den Eimer geräumt, das Kind alle blauen. Wir haben gezählt beim Einräumen oder ein Einräum-Lied gesungen.
Was diese Dinge angeht, bin ich da sehr kreativ, damit es ohne Ärger gut klappt. Und in den meisten Fällen funktioniert das dann auch.

Das Gleiche beim Anziehen, wir hatten ein Anziehlied, ich habe die Aufmerksamkeit des Kindes bereits auf etwas anderes gelenkt, z.Bsp. was es denkt, was wir draußen alles sehen werden oder habe mir einfach den Mund mit irgendwas fusslig geredet, Sprüche aufgesagt, bei den Handschuhen gesagt, dass die Finger sich freuen, wenn sie sich in den kuschelig warmen Handschuhen verstecken können, etc. Oder wir haben einen Wettkampf gemacht, ist der große Bruder schneller angezogen oder schaffen wir es schneller zu sein. Das klappt ohne Geschwister halt nicht so gut, da könntest du nur selber sagen, dass du schneller fertig bist, oder so irgendwie.
Hat das alles nicht geholfen, dann hab ich gesagt, dass das Kind eben im Haus bleiben muss, wenn es sich nicht anziehen lässt und ich alleine nach draußen gehe. Das hab ich auch beinhart durchgezogen, denn ich habe nie etwas angekündigt, das ich dann nicht eingehalten habe. Beim Kleinen war das gar nie nötig, beim Großen schon ein paar Mal. Ich bin dann vor die Tür, so dass er mich nicht mehr gesehen hat und hab ein paar Minuten gewartet. Dann bin ich noch mal rein und hab gefragt, ob er jetzt mitkommen will und sich nun anziehen lässt. Und das hat dann immer funktioniert.

Überlege dir, was dir wirklich wichtig ist und setze dich dabei durch, egal wie viel Protest es gibt! Sei klar in deinen Ansagen, damit das Kind genau weiß, woran es bei dir ist. Gib also nicht nach und mach nicht einmal so und einmal so, sondern immer genau gleich und immer so, wie du es zuvor ankündigst.
Bei Dingen, die weniger wichtig sind, kannst du ja Kompromisse eingehen. Aber was dich wirklich nervt, musst du nicht tolerieren, sondern darfst dich durchsetzen. Du bist die Erwachsene und du gibst den Weg vor. Du setzt die Grenzen und innerhalb dieser darf das Kind selber Entscheidungen treffen. Aber Katzenstreu und Essen wird nicht geworfen, Punkt, Aus.
Ich würde das Kind in der Situation wegstellen, streng Nein sagen und es auch überhaupt nicht mehr beachten, dass es damit keine vermehrte Aufmerksamkeit bekommt. Will es wieder hingehen und werfen, sofort wieder wegstellen, sagen, dass es dort stehen bleiben soll und ihm keinen Raum mehr lassen, erneut und noch mehr Chaos zu machen. Dann räumst du auf ohne das Kind zu beachten. Erst danach würde ich mich dem Kind wieder zuwenden und sagen, dass es einen Ball werfen darf. Falls es schon verstanden wird, kannst du auch sagen, wenn du den ganzen Tag putzen musst, kannst du nichts spielen.

Ich habe das Gefühl je authentischer ich aufgetreten bin und je mehr ich auch deutlich gemacht habe, was mir nicht passt, desto eher haben die Kinder es akzeptiert, als wenn ich in meinem Handeln unsicher war und selber herumgeeiert habe bzw. mich nur still vor mich hingeärgert habe. Meine Kinder brauchen klare Ansagen, so kommen wir alle am besten miteinander zurecht. Und es schadet ihnen auch nicht, wenn Mama mal schimpft oder sie nicht alles machen lässt, was ihnen gerade in den Sinn kommt.

Ich wünsche dir, dass du deinen Weg findest, wie es am besten klappt und dass diese Phase bald wieder vorüber geht!
Alles Gute!

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Re: Pure Frustration

Antwort von rabi am 25.01.2022, 16:57 Uhr

Deine Tochter kann den Inhalt dessen, was du sagst, noch nicht so extrahieren, wie das Erwachsene können.Sie orientiert sich an deiner Mimik und deinem Tonfall sowie an deiner Körpersprache. Wenn du ihr also freundlich und ruhig sagst, dass sie etwas nicht tun soll, geht sie davon aus, dass alles ok ist und kein Änderungsbedarf besteht. Du solltest deiner Tochter gegenüber authentisch sein und ihr vorleben, wie Emotionen - in diesem Falle Frustration - angemessen ausgedrückt werden. Möchtest du, dass deine Tochter lernt, sich alles gefallen zu lassen und immer freundlich zu bleiben? Nein? Dann zeige ihr, wie sie Grenzen setzen kann, indem du, wo nötig, Grenzen setzt.

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