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Geschrieben von le1973 am 18.10.2012, 15:00 Uhr

langer Text, aber hoffentlich hilfreich

Meine Tochter ist ebenfalls im Juli 4 geworden.
Ich kenne diese Probleme und kann gut nachempfinden, wie es Dir geht.
Notkaiserschnitt, Schreibaby usw. - das volle Programm. 21/2 Jahre reines Tragetuchkind (2 Std. getragen für eine halbe Stunde Schlaf waren nicht selten) und dann später beide in Vollzeit arbeitend. Das kostet Kraft und Schlafdefizit ist durch nichts auszugleichen. Wir hatten 3 Jahre lang Nächte mit 5 - 8 Unterbrechungen, wenn sie krank war (16 Mal MOE in 2 Jahren) war es bis zu 15 Mal. Wie wir das durchgehalten haben, weiß ich leider heute nicht mehr.
Sie war und ist schon immer sehr nähebedürftig, gerade nachts. Sie hatte und hat manchmal noch den typischen Nachtschreck, aber das verliert sich langsam. Dafür verarbeitet sie den Tag - phantasiert laut vor sich hin oder steht auf und sitzt vor ihrem Bett und macht irgendwas und wenn man sie anspricht, lässt sich sich von uns wieder ins Bett legen. Sie ist dann eigentlich im Traumland.
Unsere Tochter ist ebenfalls sehr quirlig/unruhig/hochinteressiert an allem/temperamentvoll und demnach liebevoll anstrengend - sie reicht locker für 2.
Unser Tagesrhythmus schreit regelrecht nach Struktur - jeden Tag gleicher Ablauf, ohne große Verrücktheiten. Sind wir auf Geb.feiern oder gibt es was außergewöhnliches, dann wird die Nacht chaotisch. Mittlerweile schläft sie seit einem Dreivierteljahr in ihrem eigenen Bett in ihrem eigenen Zimmer (vorher gar nicht dran zu denken), kommt aber in 5 von 7 Nächten irgendwann zwischen 23 und 3 Uhr zu uns. Für uns ist das auch kein Schlaf.
Wieder ins Bett bringen, nützt nix - sie weint bitterlich und schläft nicht wieder ein (mehrfach probiert und dann aufgegeben, weil jede Nacht diese Spielchen im Mehrfamilienhaus nicht möglich sind und einen selbst kostbaren Halbschlaf kosten).
Wir waren in den Jahren beim beim Heilpraktiker und im Schlaflabor. Alles unauffällig. Alles normal. Bei manchen Kindern ist es einfach so.
Aber dieses in Summe ist u. a. ein großer Punkt, warum es für uns bei diesem einen Kind bleibt, weil wir nicht nochmal die Kraft haben (wollen müssen). Wir sind mit 39 und 48 auch nicht mehr so jung und hängen doch auch ganz schön durch. Aber wir wissen, in ein paar Jahre müssen wir sie aus dem Bett "zerren", weil sie Schlafen so toll findet. Damit trösten wir uns.

Außer den Gang zum HP oder ins Schlaflabor habe ich für Dich keinen hilfreichen Tipp, aber absolutes Verständnis für Deine Situation. Haltet durch. Es wird besser werden.
Ich tröste mich immer damit, dass es "nur" das Schlafen betrifft. Viele Eltern müssen mit kranken Kindern leben und haben ganz anderes zu bewältigen. "Unsere Probleme" sind zeitbegrenzt. Das vergeht. Ein geistig behindertes Kind z. B. bleibt es ein Leben lang. Diese Eltern haben auch keine Wahl.
Ganz persönl. Anmerkung noch von mir:
Mein Mann erkrankte im Januar an Lungenkrebs. An ihm wird noch "rumgedoktort". Wir haben schon einige OPs und Behandlungen, damit verbundene KH-Aufenthalte und Kuren in den letzten 9 Monaten hinter uns und wissen nicht, was in Zukunft noch auf uns zukommt, aber wir sind stark. Für unsere Liebe und für unser Kind. Der Schlaf ist momentan unser "kleinstes Problem".
Das Glas ist aus unserer Sicht immer halb voll. Es geht weiter.
Freu Dich - so wie ich - tagsüber an Deinem Kind (bei mir leider arbeitsbedingt nur ca. 3 Std. am Tag) und sage Dir, dass sie die Nähe bekommen soll, die sie offensichtlich braucht (meine Meinung). In 5 Jahren ist sie froh, wenn sie schon nicht mehr neben Mama laufen muss, weil es uncool ist. Alles braucht seine Zeit.
Ich wünsch Euch viel Kraft und alles Gute.

 
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