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Geschrieben von Sunny mit Melissa & Marie am 15.10.2003, 13:34 Uhr

Kindergarten und offenes Konzept - was meint ihr dazu ?

Huhu Mädels
Mich würde mal eure Meinung interessieren :O)
Also...bei mir war es damals (1978) in meinem evangelischen Kindergarten so daß man morgens eine feste Anfangszeit hatte und mittags eine feste Abholzeit hatte. Jeder Tag lief fast gleich ab von Ritualen Morgens ein gemeinsames Frühstück bis zum Mittags Stuhlkreis.
Nun war es so daß bevor Melissa dieses Jahr in den Kiga gekommen ist ich mir einige Kindergärten in der Umgebung angeschaut habe und der Trend immer mehr in Richtung offenes Konzept geht.
Bei vielen geht das offene Konzept so weit daß die Kinder gar keine Gruppen mehr haben sondern es gibt einen Raum wo sie z.b Malen können und Basteln, einen Puppenraum, einen Autoraum und eine Cafeteria usw.
Die Kinder können dann frei wählen wo sie sein möchten...
Mein Eindruck dazu ist daß es gerade die kleinen Kinder sehr überfordert aus sovielen Sachen etwas auszuwählen wo doch viele Kinder schon innerhalb eines Raums Probleme haben die Wahl zu treffen und daß ich finde daß so ein Gruppengefüge oder Gemeinschaft sehr wichtig ist. Zum anderen denke ich daß es keine gute Vorbereitung für die Schule ist denn dort gibt es ja auch nicht einen Mathe Raum und einen Deutschraum wo jeder frei wählen kann.
Wenn ich mir meine Tochter z.b anschaue dann kann ich mir überhaupt nicht vorstellen daß das richtige ist zumal ich es auch sehr befürworte daß sie auch Dinge tut die ihr vielleicht nicht so liegen die aber dank der Gruppendynamik dann doch gemacht werden.
Bei unserem Kindergarten ist es so daß die Kinder frei wählen können wann sie frühstücken in einem bestimmten Zeitraum und daß sie dort sich selber die Getränke einschenken können und nach dem Essen ihr Geschirr ganz alleine abwaschen und abtrocknen können.
Selbst damit habe ich mich anfangs schwer getan weil ich das gemeinsame Frühstück gerade bei meiner kleinen Essfaulen Maus recht wichtig fand. Die Kinder werden zwar dazu angehalten aber irgendwie wird das Frühstücksbrot oft gar nicht gegessen weil alles wichitger ist als das.
Ich bin wirklich die letzte die sagt daß ich Selbständigkeit bei Kindern nicht gut finde aber ich habe das Gefühl daß die offenen Konzepte oftmals irgendwie zu schwammig für Kinde sind *meineMeinung*
Was meint ihr dazu ?
In was für einem Kindergarten sind eure Kinder?
lg von Sunny

 
4 Antworten:

Re: Kindergarten und offenes Konzept - was meint ihr dazu ?

Antwort von Anitah am 15.10.2003, 14:59 Uhr

Hallo Sunny
ich kann deine Bedenken verstehen. Es gibt für und wider. Die Idee des offenen Konzeptes ist eigentlich gar nicht so schlecht. Die umsetzung ist jedoch von Kiga zu Kiga sehr verschieden. Und ganz entscheidend ist, wie das Kind damit umgeht. Für manche Kinder ist das wunderbar, für andere weniger. Ich habe mich bewusst für meine kinder für so ein offenes Konzept entschieden, weil es ihrem Temperament und Tatendrang eher entspricht. Es sind 54 kinder mit 4 Erziehern, die ihrerseits für den Stuhlkreis in drei Gruppen aufgeteilt wurden, und dann auch eine feste Ansprechpartnerin haben. Auch abwaschen müssen die Kleinen. Und feste Zeiten gibt es auch. Was die Kinder so im Einzelnen tun, da achten die Erz. drauf und ermuntern die Kinder auch mal etwas anderes zu tun, manchmal im Anschluss an den Stuhlkreis. Das Essen wird gestellt und da essen die Kinder gut. Jeder at das Selbe und kann wählen und sich bei den anderen inspirieren.
Meiner Tochter gefällt das sehr gut, den sie kann die ganze Zeit im Turnraum toben und manchmal lieber malen oder spielen.
Im HInblick auf die Schule sehe ich da auch kein allzu grossen Problem, denn das ist ein anderer Reifegrad und Kiga dient einem anderen Entwicklungsschritt.
Wichtig ist, dass es Mama gefällt, dem Kind gefällt und dass die Erzieherinnen okay sind. Man braucht einfach ein gutes Gefühl, sonst lieber nach Alternativen umschauen.
Gruss Anita

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Re: Kindergarten und offenes Konzept - was meint ihr dazu ?

Antwort von RamonaD am 15.10.2003, 19:22 Uhr

Hallo Sunny!
Saskia und Marcel sind in einem Kiga mit halboffenem Konzept und ich muss sagen sowohl beim halboffenem als auch beim offenem Konzept immer ausschlaggebend ist ob die Erzieherinnen das Konzept wirklich leben oder es nur als ausrede nutzen sich nicht mehr kümmern zu müssen.
Wenn das offene/halboffene Konzpet vernünftig "gelebt wird" ist es nicht schlecht.
Bei uns ist es so das die Kinder zwar jeder einer Gruppe angehören doch nur zu bestimmten Zeiten am Tag "Gruppenzeit" ist, den Rest des Tages ist Freispielzeit in der jedes Kind tut was es gern möchte. D.h. aber nicht das die Kinder drum herum kommen was sie vielleicht nicht so gern machen im Gegenteil. Es wird sehr darauf geachtet was jedes Kind in der Freispielzeit tut. Es gibt überall "Listen" in die die Kinder die teilgenommen haben eingetragen werden, das ganze wird gesammelt und unter den Erzieherinnen/Erziehern besprochen. Dann wird geschaut: z.B. Marcel bastelt nicht gern, also wird er ganz konkret zum basteln angehalten, um zu schauen macht er es einfach nur nicht gern(dann versucht man es halt ein paar Wochen später nochmal mit ihm) oder kann er es nicht, dann wird geschaut wie man es fördern kann z.B. den Umgang mit der Schere o.ä.
Es wird immer darauf geachtet das die Kinder altersgerecht gefördert werden u.s.w.
Es werden Listen geführt wann welches Kind zum Frühstück kommt(ist in der Zeit zwischen 8 Uhr und 10 Uhr möglich) alle Kinder bis 4 Jahre die bis um 9:30 Uhr nicht zum Frühstück waren werden dorthin begleitet die betreffende Erzieherin die "Küchendienst" hat schaut das diese Kinder auch wirklich frühstücken. Alle anderen Kinder die bis um 9:45 Uhr nicht zum Frühstück waren werden gebeten zu gehen(ab 4 Jahre gehen die Erzieherinnen davon aus das die Kinder selber entscheiden wie groß ihr Hunger ist, kommen sie aber über mehrere Tage nicht zum Frühstück wird auch da geschaut und geachtet).
Alles in allem ist zumindest das halboffene Konzpet(immer vorrausgesetzt das es richtig praktiziert wird) viel besser für die Kinder und viel anstrengender und aufwendiger für die Erzieherinnen/Erzieher ist.
Liebe Grüße
Ramona

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Sehe das genauso wie Du

Antwort von klingenstaedterin am 15.10.2003, 23:08 Uhr

Huhu Sunny,

ich habe mir auch gerade diverse Kindergärten angeschaut und halte von dem offenen Konzept gar nichts.

Wenn meinem Sohn mal die Lehrerin oder Lehrer in der Schule nicht passt oder der Unterricht nicht nach seinem Geschmack ist, kann er ja auch nicht sagen "Ich geh dann mal in ne andere Klasse"

Meiner Meinung nach sollte aber Kindergarten auf die SChule vorbereiten. Sonst kann er ja zu Hause bleiben, denn da kann er spielen was er will und sich die Leute aussuchen die er sehen möchte.

Ausserdem empfand ich die offenen Kindergärten als sehr laut. viele liefen durcheinander. Julius bewegte sich in den Kindergärten in denen es ruhiger zuging auch freier und fing an mit den Kinder zu spielen. In den offenen Kindergärten saß er die ganze Zeit auf meinem Schoß.

Das mit dem Essen wird sicherlich ebenfalls ein Problem. Er ist ja nun nicht der beste Esser, zumindest nicht, wenn er sich aussuchen kann wann er isst.

Sicher ist es schwierig, wenn es keine Festen Bringzeiten gibt, denn da haben die Kinder zu Hause auch zu unterschiedlichen Zeiten gefrühstückt oder auch nicht. Also haben sie dann zu unterschiedlichen Zeiten hunger. Ich verstehe auch nicht warum die Bring und Holzeiten so eine Hohe Zeitspanne beinhalten. Ist doch quatsch. In der Schule müssen sie doch auch zu einer festen Zeit da sein.

Aber da müssen wir uns halt fügen und können nur hoffen, dass wir einen Platz in einem Kindergarten bekommen, der noch nach den alten Prinzipien organisiert ist.

LG Conny

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Ich seh's anders

Antwort von flosmama am 18.10.2003, 0:31 Uhr

Ich habe zwar noch kein KiGa-Kind, finde aber den offenen Kindergarten sehr interessant (sofern natürlcih die Umsezung stimmt).

Bei mir in der Krabbelgruppe ist eine Mutter, deren älteres Kind geht ieinen KiGa, der jetzt erst auf offene Gruppen umgestellt wurde.

Sie hatte sich total Sorgen drum gemacht, das ihr Sohn nicht vom Spielen in den Frühstücksraum finden würde. Und jetzt hat sie festgestellt, daß er viel besser und länger frühstückt, wenn er essen kann, wann er will und nicht nebendran direkt das Spielzeug liegt, wie's vorher war.

Der KiGa fährt auch jedes Quartal in der Gruppe eine Woche in den Wald, da ist dann auch die besonders enge Gruppenzeit angesagt.

Gruß, Sybille

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