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Geschrieben von Sandra174 am 15.10.2019, 7:15 Uhr

Immer nur heim

Vielleicht hat ja jemand einen Tipp oder Rat für uns....

Unser Sohn (26 Monate) will seit etwa 3 Wochen (haben mit der Eingewöhnung begonnen, allerdings pausieren wir gerade weil es gar nicht geklappt hat und er nur geweint hat) immer nur heim. Er packt seine Sachen und will sich anziehen und heimgehen. Sogar bei den Omas und Opas zu denen er immer gerne wollte. Ist das nur eine Phase? Wie würdet ihr reagieren? Wir sind etwas ratlos...

 
9 Antworten:

Re: Immer nur heim

Antwort von Hurch am 15.10.2019, 9:16 Uhr

Wir haben unseren mit 2,5j im Kiga eingewöhnt und obwohl es halbwegs gut geklappt hat und er nach ca 3 Wochen 4h im kiga blieb hat er sich zu Hause schon vorübergehend sehr verändert.
Trotzdem er den Kiga mochte war das abliefern oft tränenreich, aber er hat sich immer schnell beruhigt.

Nachmittags wollte er dann eine Zeit lang praktisch überhaupt nichts mehr unternehmen, auch nicht die Sachen, die er eigentlich sehr gerne gemacht hatte. Spielplatz? Nein. Schwimmen? Nein. Zu Oma und Opa? Nein, nein, alles nein.
Darüber hinaus hat er furchtbar getrotzt und Betreuung durch die Tante, bei der er sonst liebend gerne war wurde eine Zeit lang schwierig.

Dann kamen die Sommerferien, 9 Wochen kein Kiga und ein entspanntes, zufriedenes Kind. Als der Kiga im Herbst wieder losging habe ich mit einer neuerlichen Eingewöhnung gerechnet. Weit gefehlt, seit dem ersten Tag keine Träne, er geht sehr gerne in den Kiga und trotzdem können wir nachmittags alles machen. Getrotzt hat er zwar auch wieder verstärkt, seit Kiga Beginn, aber das waren nur 2 Wochen und nichts gegen vorher..
Auch die Pädagogin sagt, er ist jetzt richtig angekommen im Kiga. Auch privat spielt er jetzt richtig MIT Freunden und hat sehr viel Spaß mit anderen Kindern. Vorher wollte er am liebsten seine Ruhe von anderen Kindern haben.

Es ist einfach ein sozialer Entwicklungsschritt, daher die Zeit geben die er braucht.

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Trennungsempfindlich...

Antwort von Windpferdchen am 16.10.2019, 8:42 Uhr

Huhu,

das ist eigentlich keine Phase, sondern eher ein klassischer „Misfit“ (Verständigungsproblem) zwischen Eltern und Kind. Heißt: Wir Eltern haben eine bestimmte Vorstellung dazu, was unser Kind schon können und mögen sollte. Das Kind aber hat ganz andere Bedürfnisse, und die passen nicht zur Idee der Eltern.

Man kann als Eltern einen Misfit nur lösen, indem man sich von seiner eigenen Idee verabschiedet und das KIND wirklich anschaut: was braucht es gerade? Was kann es leisten, was ist ihm noch zuviel? Und indem man sein Kind immer genau dort abholt, wo es in seinen Bedürfnissen gerade steht. Denn Kinder zeigen uns immer glasklar und überdeutlich, was sie brauchen, und wie es ihnen geht. Das tut auch Dein Sohn ja gerade.

Was viele Eltern nicht wissen (ich zuerst auch nicht): Sehr viele Kinder unter drei Jahren sind noch sehr trennungsempfindlich. Es tut ihnen nicht gut, von ihren Hauptbezugspersonen getrennt zu sein. Das löst Urängste und Verlassensängste aus. Und ja, es ist nicht gut für ihr Weltvertrauen, wenn man sie trotzdem zur Fremdbetreuung zwingt. Manchmal geht das nicht anders, weil beide Eltern arbeiten müssen.

Wenn es aber anders geht, dann sollte man ein Kind, das noch nicht soweit ist, nicht fremdbetreuen lassen. Meine Kinder waren auch so. Mein Sohn kam mit drei, meine Tochter mit dreieinhalb in den Kiga. Und sogar da haben sie sich noch nicht gerade leicht getan - haben es aber gut geschafft. Zumal es bei uns die sog. Sanfte Eingewöhnung gibt, bei der ich als Mutter noch lange mit dabei bleiben durfte.

Heißt: Dein Sohn hat noch Angst, von Dir getrennt zu sein. Er muss weder in der Kita bleiben wollen, noch bei den Großeltern (meine Kinder wollten die ersten Jahre auch nicht bei Oma und Opa schlafen etc.). Und sein Verhalten ist normal. Man muss es nicht wegmachen wollen oder irgendwie „reagieren“, sondern es empathisch annehmen, wie es ist. Ein kleines Kind verhält sich immer so, wie es sich verhalten muss. Seine Gefühle sind nie falsch.

LG

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Re: Trennungsempfindlich...

Antwort von Meeresschildkröte am 16.10.2019, 8:49 Uhr

Nennt man sowas wirklich "Misfit"?

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Re: Immer nur heim

Antwort von Johanna3 am 16.10.2019, 14:06 Uhr

Ich würde alle dransetzen, um den Besuch in dem Kiga zu verschieben. Vor nicht all zu langer Zeit gab es noch den Ausdruck "Kindergartenreife". Viele Kleinkinder ertragen die Trennung von ihren Eltern noch nicht, was auch völlig normal ist.

Auch nach der Waldorfpädagogik (auch wenn es mittlerweile sogar Waldorfkrippen gibt) wird dazu geraten Kinder erst ab vier Jahren in den Kindergarten zu geben.

Du solltest ihm möglichst die Sicherheit geben bei ihm zu bleiben - und nicht wegzugehen. Vielleicht kannst du ja mit ihm gemeinsam einen Spieletreff besuchen. Oder auch mal eine andere Mutter mit Kleinkind zu euch nach Hause einladen.

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Re: Immer nur heim

Antwort von Piranja1984 am 16.10.2019, 21:18 Uhr

Da hier die meisten schreiben; dass die Lösung nur darin liegt dein Kind wieder aus dem Kiga zu nehmen finde ich nicht richtig.klar gibt es Kinder, denen fällt es nicht leicht, aber 26 Monate ist ja nicht mehr so klein.meist ist die eingewöhnung sogar schwerer umso älter sie werden..und es kann sich 1. ja auch nicht jeder leisten sein kind erst mit 3 zu schicken und 2. Ganz ehrlich für mich wäre es auch nichts gewesen, 3 Jahre nur zu Hause zu hocken.
Mein Großer ist schon seit er 1.5 Jahre alt ist im Kiga und es läuft prima. Ich war von Anfang an mit ihm in Spielgruppen oder er war allein bei Oma, Opa etc.
Ich finde es hat oft auch etwas mit der Einstellung der Eltern zu tun und ob man es selbst vielleicht noch zu früh für den Kiga findet und Angst hat, dass das Kind sich dort vielleicht nicht wohlfühlt.
Also meine Frage an dich: möchtest du denn dass dein Kind schon dort hin geht. Wenn ja, erzähl von den tollen Sachen die man da machen kann und sag z.b zuhause hast du als Mama ja gar keine Zeit mit ihm zu spielen, da du putzen musst....es gibt von Leo lausemaus ein Buch mit er will nicht in den Kiga...vielleicht kannst du das ja mal vorlesen..

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Re: Immer nur heim

Antwort von Johanna3 am 16.10.2019, 21:20 Uhr

Dass die Trennung umso schwerer wird, desto älter das Kind ist, kann ich nicht bestätigen. Aber das glatte Gegenteil!

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Re: Immer nur heim

Antwort von Katharina Marek am 19.10.2019, 0:12 Uhr

Hallo Sandra,

die erste Frage: habt ihr denn überhaupt die Möglichkeit, dass er zu Hause bleibt? Wann musst du wieder arbeiten gehen?

Liebe Grüße,

Katharina

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Re: Immer nur heim

Antwort von Sandra174 am 19.10.2019, 6:50 Uhr

Wir haben glücklicherweise die Möglichkeit ihn noch zu Hause zu lassen da ich nur 2 Tage arbeite und diese mit den Omas abgedeckt sind. Haben den Krippenbesuch jetzt auch auf Eis gelegt und werden erst im nächsten Jahr mit der Kindergarteneingewöhnung beginnen. Nun hoffen wir das es sich schnell normalisiert und er wieder gerne zu Oma und Opa geht und nicht ständig weint und heim will :-( noch vor 5 Wochen hat er es dort geliebt!!!

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Re: Immer nur heim

Antwort von Katharina Marek am 19.10.2019, 12:26 Uhr

Hallo Sandra,

dann würde ich ihn einfach daheim lassen. So mache ich es mit meinem Sohn auch. Der ist zwar schon 3,5 Jahre und hat es anfangs auch geliebt aber das hielt nicht lange an. Mein Sohn spricht schon sehr gut und dennoch war es für mich schwer herauszufinden, woran es denn nun wirklich lag.

Doch nun haben wir Klarheit: Bei ihm sind es die anderen Kinder. Mein Sohn ist sehr sensibel und von zu Hause komplett andere Werte und einen anderen Umgang gewöhnt als diese Kinder es gewöhnt sind - wissen tu ich das, weil wir wohnen in einem kleinen Ort und ich erlebe am Spielplatz wie die Eltern mit ihren Kindern reden. Und das ahmen die Kinder natürlich nach und mein Sohn mag es nicht, wenn so mit ihm geredet wird.

Natürlich könnte man jetzt argumentieren, dass er dortbleiben müsse, denn nur so würde er lernen härter zu werden und sich sowas nicht so zu Herzen zu nehmen etc etc. Ich glaube daran nicht. Er ist 3,5 Jahre alt und fühlt sich nicht wohl. Ja, er wird eines Tages lernen müssen wie man es wegsteckt, wenn jemand unfreundlich zu einem ist und auch mit seiner eigenen Sensibilität umzugehen, aber dafür braucht er erstmal die richtige Basis, ein gesundes Selbstwertgefühl und Selbstbewusstsein und das ist mit 3,5 Jahren einfach noch nicht ausreichend entwickelt.

Außerdem: Sehe es als große Bereichung, dass du das Glück hast, noch bei deinem Sohn sein zu können. Genieße die Zeit. Sie sind so beeinflussbar und formbar in dieser Zeit, sei dankbar, dass ihm am meisten dabei helfen kann sich gut zu entwickeln. Natürlich hat die KiTa auch ihre Vorteile und positiven Aspekte, aber dafür habt ihr noch mehr als genug Zeit.

Ich finde es auch schade, dass mein Sohn jetzt nicht zum Laternenfest gehen wird, nicht so oft bastelt und singt, aber anscheinend sind diese Dinge für ihn nicht soviel wert, wenn er sich generell nicht wohl fühlt, und das ist auch vollkommen normal so.

Liebe Grüße,

Katharina

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