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Geschrieben von Makira am 06.03.2003, 7:36 Uhr

Hilfe - ich bin gerade ein pfeifender Teekessel!

Helft mir!

Heute morgen hatte ich solch eine Wut, dass ich meine dreijährige Tochter anbrüllte und dann wutentbrannt um 6 Uhr ins Büro fuhr(dreimal die Woche bringt mein MAnn sie in den Kiga, weil ich arbeiten muss).
Kurz zu dem Verlauf der hochkeimenden Verzweiflung:
Um 4:45 war ich hellwach weil meine Tochter mir irgendwie ins Gesicht geschlagen hat. Sie kommt seit einigen Wochen nachts zu uns ins Bett (sie träumt nicht schlecht, ist nicht krank und hat auch keine Angst).Also überlegte ich eine Weile, ob ich aufstehen sollte und kuschelte dabei mit ihr. Dann dachte ich mir: Okay MAma- Joggingklammotten und -schuhe an und ne Runde um den Block joggen - du hast es mehr als nötig. Über diesem Ge-danken schlief ich ein und wachte 5:15 auf. Ich verwarf das joggen und dachte, wenn ich um 6:30 im Büro sein kann, dann hab ich nach Feierabend (mittag) noch genügend Zeit, die Wohnung etwas auf Vordermann zu bringen und zu lüften. Also schlich ich mich raus und zog leise die tür vom Schlafzimmer zu. Dann stieg ich unter die Dusche, besser ich hockte mich, denn das ist leiser, da prasselt das Wasser nicht von oben runter und macht Krach. Ich trocknete mich gerade ab, da stellte ich fest, dass ich vergessen hatte, einen neuen Schlüpfer aus dem Schlafzimmer mitzunehmen. Gottseidank war da ja noch die Frische-Wäsche-Kiste unten im Wohnzimmer und ich hoffte, dort einen Schlüpfer zu finden. Denn ins Schlafzimmer wollte ich nicht, um meine Tochter (seeehr feine Antennen) nicht wach zu machen. Also wickelte ich mich in ein Handtuch und schlich runter um mir nen Schlüpper zu holen. Noch schnell Türen und Fenster auf zum Lüften, dann wieder hoch schleichen, leise anziehen und blooooooß niemanden wecken. Leise anziehen, schminken, auf Haare fönen verzichte ich weil das Krach macht. Egal, ich seh auch so gut aus;-). Weitere Planung: runtergehen, gemütlich nen Kaffee schlürfen, lüften, dann meine Tochter eine Banane bringen, ein wenig kuscheln und Quatsch machen. Scheibenkleister, Pustekuchen.Tochter wurde um 5:45 wach,lag mit meinem Mann in dem riesigen Bett und motzte rum, dass sie keinen Platz hätte und überhaupt jetzt wach wäre (nach 9 Std. Schlaf!). Heul, Gnatsch, mecker, motz. Ich ging ins Schlafzimmer, knuddelte sie und sagte ihr, dass die Mama jetzt sehr früh arbeiten geht und sie ncoh ein bisschen schlafen kann. Seeeehr früh - noch dunkel draussen - die Vögelchen schlafen auch noch, usw. usw. NEin - sie ist wach (Augenreib - offensichtlich noch todmüde) und hat im Bett keinen Platz und der Papa darf nicht im Bett liegen und soll ihr Platz machen usw, usw. Und so geht das fast jeden Morgen.
Ich fühl mich wie ein Verbrecher im eigenen Haus. Mittlerweile bin ich wieder etwas ruhiger, aber heute morgen kam eine richtige Feuerwelle in mir hoch. Es kann doch nicht sein, dass unser Leben und unsere Gewohnheiten auschließlich durch Rücksichtnahme geprägt sind. Wir haben doch auch ein Recht, Gewohnheiten zu leben, Privats-phäre zu haben. Das war lange Zeit der Abend, die Nacht und der frühe Morgen. Eben wenn die Tochter in ihrem Bettchen schlief. Davon ist nichts mehr übrig. Müssen mein Mann und ich uns jetzt Urlaub nehmen und S.. zu haben, während unser Kind im Kiga ist? Oder das auf die Zeit verschieben, wenn die Großeltern sie mal nehmen (alle 3 Monate für eine NAcht). Ich könnt mir im nachhinein aufs Maul hauen, dass ich es nicht gehalten habe und meine Tochter so anbrüllte. Ich war so durch den Wind, dass ich erst nach Ankunft im Büro bemerkte, dass ich noch meinen Lockenwickler im Stirnhaar hatte. Gottseidank war noch niemand da.
Habt ihr einen Vorschlag, wie ich (wir?) aus der Nummer zur Zu- und Seelenfriedenheit aller Beteiligten wieder rauskommen. Ich nicht - fühle mich gerade wie ein pfeifender Teekessel.

Gruss
Eine verzweifelte Mama, der eigentlich sehr am Herzen liegt, ihrem Kind eine unbeschwerte, glückliche, zufriedene Kindheit zu geben. Und genau das habe ich wohl heute morgen ziemlich verbaselt.

 
5 Antworten:

Re: Hilfe - ich bin gerade ein pfeifender Teekessel!

Antwort von Tathogo am 06.03.2003, 10:04 Uhr

Hallo erstmal! :0)

Als erstes mal: Du hast deiner Tochter GANZ SICHER nicht die Kindheit"versaut"(sorry),weil du sie mal angemotz hast!!

Zum zweiten:Das geht JEDEM manchmal so,daß man einfach völlig überreagiert und auch mal(vielleicht auch unberechtigt) irgendjemanden(Kinder ,Mann...) annölt oder meckert(...oder schreit...)

Außerdem:Ich kann das gut verstehen,daß du so nen Frust hast(sich im eigenen Haus als Einbrecher zu fühlen und das Gefühl zu haben kein eigenes Leben mehr zu führen-das führt auf die Dauer eben zu Frust!:0)).

Ich würde: Als erstes meiner Tochter "abgewöhnen" Nachts ins Elternbett zu kommen:Man ist nicht nur Eltern,man hat schließlich auch ne Beziehung/Ehe und trotz Kind absolut ein Recht auf Privatleben.
Ich denke mit 3 Jahren ists auch O.K,wenn jeder in seinem Bett schläft...

Vielleicht mußt du einfach versuchen,es cooler zu nehemen(toller Vorschlag,ich weiß)aber ich will sagen:Wenn deine Tochter eben morgends sehr früh wach ist(bzw durch Dein frühes aufstehen wach wird),dann ist es halt so und man könnte vielleicht mit ihr vereinbaren,daß sie leise im Kinderzimmer spielen darf(Buch angucken,Kasette anhören etc) bis es eben reguläre Aufstehzeit ist.

Hatten dieses Problem auch mal ne weile,ich muß,wenn ich Frühdienst habe, um 5 Uhr 30 aus dem Haus...:0(

Wenn die Kids dann wach wurden...nun gut,mein Mann war ja dann zuständig(umgekehrt genauso-wenn er Früh dienst hat und sie wach werden,dann triffts halt mich...)
Ich bin dann immer Mega-gelangweilt,so daß die zwei wirklich lieber noch alleine was spielen...

Ich weiß nicht ob Du mit meinem Posting was anfangen kannst,aber das waren so meine ersten Gedanken dazu!

Alles Gute!
Dein Text ist übrigens Klasse geschrieben,mußte direkt etwas schmunzeln als ich mir die Szenerie bildlich vorstellte...:0)

LG
Tanja

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Danke - Teekessel ist wieder ruhiger

Antwort von Makira am 06.03.2003, 10:35 Uhr

Hallo Tanja,

danke für deine Worte und dass du meinen Text zum schmunzeln fandest. Nun, entbehrt tatsächlich nicht einer gewissen Situationskomik. Nur blöd, dass man zwar später aber nicht direkt in der Situation drüber lachen kann ;-)

Zu deinem Tip:
Wenn ich meinem Kind morgens um dreiviertel sechs vorschlage in ihrem Zimmer zu spielen bis Aufstehzeit ist, oder Casette zu hören, muss ich mit dem gleichen Wut-, Trotzanfall rechnen der mich heute morgen eiskalt erwischt hat.
Habe den Eindruck, dass sich die Welt für sie gefälligst um sie zu drehen hat.
Und wenn das nicht so ist, tickt sie aus. Tagsüber haben wir das ganz gut im Griff und ich lasse sie auch div. Wutausbrüche durchleben und trink dann ersma nen Kaffee und zähl bis 3725. Irgendwann kommt sie dann zu mir und sagt "Ich hab dich lieb,Mama". Natürlich hab ich sie auch lieb und alles ist wieder gut.
ABER MORGENS!? Nä! Beim besten Willen nicht. Sie will einfach nicht, dass ich arbeiten gehe und so viel wie möglich Mama haben. Versteh ich ja. Aber wie - um Himmels willen - finden wir den goldenen Mittelweg. Ich versuche ihr ja schon, viel Mama zu geben, spiele mit ihr, binde sie in die Hausarbeit mit ein usw,usw.
Vielleicht sollte ich sie morgens, wenn ich arbeiten gehe, einfach toben lassen und denken "Nach mir die Stinkwut" und die Ohren auf Durchzug stellen. Aber irgendwie fühl ich mich dann auch schlecht. So zwischen Tür und Angel mit der Kaffeetasse in der Hand und Lockenwickler im Haar lässt sich sehr schwer eine rasche Harmonie darstellen.

Du siehst - bin nach wie vor hilfols dieser morgendlichen "Idylle" ausgesetzt und habe diesbez. immer ein schlechtes Gewissen - egal was ich tue.

Grüssl
Makira

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Re: Danke - Teekessel ist wieder ruhiger

Antwort von leviathan am 06.03.2003, 11:19 Uhr

Hi,
ich fand den Text auch völlig goil..gggg. Aber zu Deinem Problem. Celina, mittlerweile 4 hat bis letztes Jahr Mai auch immernoch bei uns im Bett geschlafen und da ich Schwanger war und wir das Bett von Celina ja brauchten (was ja eh nur rumstand), haben wir ein Hochbett (so ein Mittelhohes) für sie gekauft..... und seitdem schläft sie in ihrem Zimmer... Ich habe auch schon gesagt... Wenn ich das gewusst hätte, hätte sie dieses dämliche Hochbett doch schon viel eher bekommen..... grmpf. Die Wutanfälle kenne ich auch... Wehe, ich wecke Madam, dann ist hier die Hölle los, aber wenn Madam uns weckt, haben wir gefälligst gute Laune zu haben... Tröste Dich, mir ist schon mehr als einmal die Hutschnur geplatzt... Ich kann Morgenmuffel nämlich echt nicht leiden, da wird mir mit dem Genöle der ganze Tag verdorben....
LG
Silke

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Ach ja..

Antwort von Makira am 06.03.2003, 11:49 Uhr

..ein ruhiger Kaffee am morgen...

Danke Silke.Geb dir Recht. Der Kaffee ist so mein Ritual. Ohne diese eine Tasse funktioniere ich einfach nicht richtig. Einmal musste ich in Bangkok über eine vielbefahrene Strasse laufen. Ohne vorher einen Kaffee zu haben. Ich hab mich geweigert. Ohne meine ruhige Tasse Kaffee geh ich über keine Strasse. Basta.

Tja - ein Hochbett hat sie seit Weihnachten und sie liebt es. Aber anscheinend scheint sie es mehr zu lieben zwischen Mama und Papa zu schlafen.

Verzweifeltschulterheb....

Dein Schreibstil ist aber auch seeehr nett *gg*

Gruss
Makira

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Mein Teekessel pfeift das gleiche Lied!

Antwort von Bin@ am 07.03.2003, 7:57 Uhr

Was war das für eine schöne Zeit, als unser Kleiner noch nicht alleine aus seinem Gitterbett rauskam! Wir haben genau das gleiche Problem. Unser Sohn (3) ist wahnsinnig stolz auf sein "grosses Bett" allerdings genügen ihm einige Stunden Schlaf darin und dann ist es doch schöner, zwischen Mama und Papa zu schlafen und den beiden gelegentlich mal eine im Schlaf auf die Nase zu hauen oder in den Bauch zu treten oder bei meinem Mann auch mal gerne dahin wo es richtig weh tut *auah*! Morgens kommt dann ein "Mach die Augen auf Mama!" und zwei kleine Finger versuchen mir die Augendeckel auseinanderzudrücken - was meistens auch gelingt. Eigentlich bin ich kein Morgenmuffel - aber so 5 bis 10 Minuten döse ich gerne vor mich hin, ehe ich aufspringe und den Tag freudig begrüsse. Das klappt in letzter Zeit nicht mehr so. Tathogo schreibt so schon, dass man das dem Kind abgewöhnen soll. Ja, wie macht man das?! Neulich hat er sich wieder so in unserem Bett "rumgeschmissen", dass ich ihn geschnappt und in sein Bett gebracht habe. Da blieb er auch weinend zurück und dann gings los "Mama, ich will was trinken!", "Mama, Du musst mich richtig zudecken!", "Mama, meine Kuscheltücher sind weg" "Mama, ich habe Bauchweh!". Ich habe ihm dann irgendwann nicht gerade freundlich gesagt, dass wir nachts alle schlafen wollen und dass er aufhören soll, sich solche Sachen auszudenken, woraufhin er beleidigt eingeschlafen ist. Am nächsten Morgen stellte sich heraus, dass er eine Mittelohrentzündung hat und ich hatte dann ein wahnsinnig schlechtes Gewissen!

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