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Geschrieben von Lillimax am 08.08.2022, 9:24 Uhr

Hat nichts mit mehr oder weniger Liebe zu tun!

Hallo,

viele kleine Kinder sind ja Papa-Kinder. Weil der Papa sich nämlich rar macht. Vermutlich war es ja Dein Ex, der ganztags gearbeitet hat, während Du Dich um Euren Sohn gekümmert hast, oder? Es ist das übliche Papa-Superstar-Syndrom: Weil der Papa nicht fürs Grobe, für den Alltag, für Grenzen und Regeln zuständig ist, sondern fürs Feierabend-Spielen und den Spaß, ist er der Star. Mama dagegen ist für die unbequemen Dinge des Lebens zuständig, das ist der undankbare Teil des Elternjobs.

Bei Euch hat sich das ganze verschärft, weil Dein Sohn natürlich trennungsgeschädigt ist, wie alle betroffenen Kinder. Kein Kind kommt heil aus einer Trennung heraus, Erwachsene unterschätzen das oft sehr. Dein Sohn vermisst den Papa, der jetzt noch weniger Zeit als zuvor mit ihm verbringt, natürlich extrem, und das zeigt er auch.

Ganz, ganz wichtig ist: Das Ganze heißt nicht, dass er Dich weniger liebt. Es heißt nur, dass er eine Höllenangst hat, den Papa ganz zu verlieren. Diese Angst kannst Du ihm nicht wegerklären und nicht wegmachen. Und sie ist auch nicht unbegründet. Zwei Jahre nach der Trennung haben 60 Prozent der Väter schon keinen oder fast keinen Kontakt mehr zu ihrem Kind.

Ich weiß, das Verhalten Deines Sohns tut Dir weh. Aber weißt Du: Gerade WEIL Dein Sohn sich bei Dir so sicher fühlt, so sicher gebunden ist, Du ein so stabiles Fundament für ihn bist, kann er sich so an den Papa hängen. Wäre er unsicher gebunden oder wäre er nicht sicher, dass Du ihn immer, immer liebst, egal was er tut, dann würde er sich an Dich klammern. Denn Du bist sein Fundament und die Basis, auf der er steht. Müsste er um diese Basis Angst haben, würde er sich an Dir festhalten. Er würde aus Angst, Dich zu enttäuschen, den Papa eher meiden.

Er weißt aber: Egal, was ich mache, Mama ist mein Fundament im Leben, sie hat mich komplett selbstverständlich lieb. Deshalb darf ich meinen Papa auch vermissen, mich auf ihn freuen, jede Minute mit ihm genießen.

Wenn Dein Sohn zu Deinem Mann müsste, würde das nach kurzer Zeit problematisch werden. Weil ihm die Routinen, die Basis bei Dir, Deine bedingungslose Liebe fehlen würden. Sein Verhalten würde schwierig werden. Denn Du bist seine Hauptbezugsperson und sein Lebensmittelpunkt. Die Romantik bei „Papa Superstar“ würde sich sehr schnell in Wehklagen auflösen. Denn das ist Papas Rolle: Er ist der Superheld, der große Verwöhner, der Coole. Aber Du bist und bleibst das Zentrum und die Basis seines Lebens, auch wenn es bei Dir anstrengender ist, weil Du auch mal schimpfst, vom Alltag genervt bist, die Verantwortung Dich stresst usw.

LG

 
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