Rund ums Kleinkind - Forum

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Geschrieben von jassy am 26.07.2004, 21:48 Uhr

Eine Frage....

und zwar wollte ich Fragen ob ihr euren Kindern Flurtabletten gebt?? Ich habe heute von einer Bekannten gehoert, das die nicht so gut sein sollen und das mann so aufpassen muss wegen dem Zahnpasta mit Flur usw.

Waere nett eure Meinung zu hoeren

LG Jasmin

 
4 Antworten:

Re: Meine fünf Kinder haben alle keine Flour- Tabletten bekommen . Lg Dörthe

Antwort von Sammys am 26.07.2004, 22:27 Uhr

tz

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Ja,

Antwort von Kleinkind-Mama am 26.07.2004, 23:52 Uhr

die ersten 3 Jahre Fluortabletten und Zahncreme ohne Fluor. Jetzt keine Tabletten mehr, dafür Zahncreme mit Fluor.
Kleinkind-Mama

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Re: Ja,

Antwort von max am 27.07.2004, 7:46 Uhr

klar, man soll nicht doppelt FLuor geben (also Tabletten und Zahnpasta). Weleda ist die einzige ohne Fluor und solange Lisa die bekam, kriegte sie Tabletten. Jetzt wollte sie andere Zahncreme (Dontodent) und kriegt keine Tabletten mehr.

lg max

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Re: Eine Frage....

Antwort von drahtseil am 27.07.2004, 13:33 Uhr

Hallo, ich habe meiner 1.Tochter (7 Jahre) bedenkenlos die Flourtabletten gegeben, bei der 2. habe ich vor ein paar Wochen aufgehört, nachdem ich mich etwas näher damit beschäftigt habe. Vielleicht hilft dir folgendes weiter:
Harte Kinderzähne durch Fluorid-Tabletten?

vom 04.03.2002

Zahnpasta reicht aus

Medical Tribune Bericht

NIJMEGEN - Fluoride schützen Kinderzähne vor Karies. Dafür brauchen die Kleinen aber keine Tabletten zu schlucken. Die Fluoridmenge in Zahnpasta und Speisesalz reicht aus, um die Zähne gegen den Bakterienansturm zu härten.

Gleich nach Durchbruch des ersten Milchzahnes soll man die Beißerchen des Sprösslings einmal am Tag mit Kinderzahnpasta (Fluoridgehalt 500 ppm) putzen, ab dem zweiten Geburtstag zweimal täglich. Zudem wird empfohlen, im Haushalt fluoridhaltiges Speisesalz zu verwenden. Eine zusätzliche Fluorid-Gabe ist lediglich bei erhöhtem Kariesrisiko indiziert. Zuvor sollte der behandelnde Kinder- oder Zahnarzt aber die Gesamtfluoridaufnahme ermitteln, so die Empfehlungen der Deutschen Gesellschaft für Zahn- Mund- und Kieferheilkunde.Doch immer wieder taucht die Frage auf, ob man nicht mit fluoridangereichertem Trinkwasser bzw. Tabletten Kinderzähne noch besser schützen könnte? Der niederländische Zahnmediziner Professor Dr. KLAUS G. KÖNIG von der Universität Nijmegen nimmt in der Zeitschrift "Das Gesundheitswesen" klar Stellung: Fluoridzahnpasta mit 500 ppm F ist gut und dauerhaft kariostatisch wirksam, weitestgehend risikofrei, gut akzeptiert und gewöhnt Kinder frühzeitig an eine konsequente Mundhygiene. Angereichertes Trinkwasser oder Fluorid-Tabletten hält der Experte dagegen
nicht für sinnvoll. Denn aktuellen Studien zu Folge sind in den Niederlanden 90 % aller 12-Jährigen kariesfrei und dass, obwohl dort das Trinkwasser seit 1973 kaum mehr fluoridiert wird und durchschnittlich nur jedes vierte Kind zwischen 0 und 4 Jahren Fluoridtabletten erhält. Dafür ist hier der Zahnpastaverbrauch mit 400 ml pro Kopf pro Jahr sehr hoch.

Prof. König befürchtet zudem, dass der frühzeitige Einsatz von Tabletten ein unkritisches Verhalten gegenüber Medikamenten fördert oder als Alibi dient, andere Maßnahmen wie z.B. das Reinigen zu vernachlässigen. Des Weiteren erhöhen einer amerikanische Studie zufolge Fluorid-Tabletten oder -tropfen das Risiko von hässlichen Schmelzflecken an den Zähnen um das Zwanzigfache. Wird dagegen stark fluoridhaltige Erwachsenenzahnpasta (1000 ppm F) verwendet, steigt das Risiko "nur" auf das Doppelte.

MTD, Rd; Vorab-Meldung der Printredaktion - Klaus G. König, Gesundheitswesen 2002; 64: 33 - 38 , Montag, 4. März 2002

Medical Tribune
Universität Nijmegen

hier zitiert von Zahn-online (I14)



Zähne aufgepasst
vom 18.01.2002

Kräutertee löchert Zähne

London - Was Säureattacken gegen den Zahnschmelz angeht, haben es Fröchtetees in sich. Forscher badeten extrahierte Zähne 14 Tage in diversen Getränken - entsprechend einer Exposition von täglich drei Tassen über 18 Jahre. Während schwarzer Tee ebenso wie Wasser den Schmelz unangetastet ließ, löste z.B. Tee aus schwarzen Johannisbeeren eine mehrere Mikrometer dicke Schicht ab.

New Scientist 2001; 172: 29
MTD 49 / 2001 S. 1

hier zitiert von Zahn-online (I14)



Säuglingskaries durch spätes Abstillen?

Fluoride und gründliche Mundhygiene schützen erste Zähne. Spätes Abstillen ist nicht für die Entstehung einer typischen Säuglingskaries verantwortlich.

Dies belegt eine niederländische Studie. Untersucht wurden 96 Kinder im Alter von 14 bis 42 Monaten, die im Durchschnitt 21 Monate lang gestillt wurden. 85 Prozent der Kinder waren kariesfrei, 5 Kinder hatten eine gewöhnliche Karies mit durchschnittlich 2,5 geschädigten Zähnen, 9 Kinder eine typische Säuglingskaries mit durchschnittlich 11 kariösen Zähnen. Kinder, bei denen eine typische Säuglingskaries festgestellt werden konnte, zeigen, so die niederländischen Wissenschaftler, gewisse Gemeinsamkeiten: Sie wurden erheblich häufiger am Tag gestillt als kariesfreie Kinder. Zwei Drittel der Kinder verwendeten zur Zahnreinigung keine fluoridhaltige Zahnpasta und viele erhielten keine zusätzlichen Fluoridgaben.

Die Autoren der Studie kommen zu dem Schluss, dass fortgesetztes Stillen allein nicht zu einem vermehrten Auftreten von Karies führt. Richtig ist zwar, dass Muttermilch eine stärkere kariesauslösende Wirkung hat als Kuhmilch; um eine Säuglingskaries auszulösen, müssen jedoch - wie bei jeder anderen Karieserkrankung - mehrere Faktoren zusammenkommen: So spielen das Alter des Kindes, der Zeitpunkt des Zahndurchbruches, die Zufütterungsgewohnheiten und die Zusammensetzung der Mundflora ebenso eine Rolle wie Häufigkeit und Technik der Zahnreinigung.

Die Wissenschaftler empfehlen bei einer fortgesetzten Stillperiode, das Stillen auf wenige Male pro Tag zu beschränken. Es sollte darauf geachtet werden, dass die Kinder ausreichend mit Fluorid versorgt werden und ihre Zähne gründlich gereinigt werden.

IME-Pressedienst 9/99

hier zitiert von Landesarbeitsgemeinschaft für Zahngesundheit Baden-Würtemberg (I30)





Neue Gefahr für Milchzähne

"Wir behandeln echte Sanierungsfälle"

Von Ingrid Kupczik

Gießen - Die gute Nachricht zuerst: Immer weniger Jungen und Mädchen in Deutschland leiden an Zahnfäule (Karies). Während die Zahnärzte noch vor zehn Jahren bei den Zwölfjährigen durchschnittlich 4,1 kariesbefallene Zähne pro Kind diagnostizierten, sind heute im Schnitt nur noch jeweils 1,7 Zähne angegriffen. Dagegen steht die schlechte Nachricht: Die Zahl der Kleinkinder unter fünf Jahren, deren Milchzähne durch Karies zerstört werden, nimmt dramatisch zu. Schon Zweijährige kauen auf Ruinen, wo eigentlich blitzweiße Milchzähne stehen sollten. "Wir behandeln echte Sanierungsfälle", bestätigt Dr. Reinhard Winterer, der in Göppingen eine Praxis für Kinderzahnheilkunde leitet. Oft sei eine Vollnarkose unumgänglich, um dem Kind Stress und Trauma bei der Restaurierung der Zähne zu ersparen.

Eine wichtige Ursache für die wachsende Zahl schwerer Milchzahndefekte haben Forscher der Universitätsklinik Gießen ausgemacht: Schnabeltassen. Diese Trinklerngefäße mit dem harten, schnabelförmigen Aufsatz sind bei Eltern beliebt, weil sie angeblich, im Gegensatz zu Nuckelflaschen, nicht zum Dauernuckeln verführen und deshalb weniger gefährlich für die Zähne seien. "Eine irrige Annahme", sagt Professor Dr. Willi-Eckhard Wetzel, Direktor der Zahnklinik an der Uniklinik Gießen.

In einer Studie, die kürzlich in der amerikanischen Fachzeitschrift "Journal of Dentistry for Children" vorgestellt wurde, untersuchten Wetzel und sein Team Trinkgewohnheiten und Karieshäufigkeit bei kleinen Kindern. Ergebnis: Viele Kinder benutzen die Schnabeltassen mehrere Jahre; Manche saugen pro Tag acht und mehr Stunden daran. "Die Kleinkinder werden regelrecht süchtig, wie wir dies bisher nur von den Saugerflaschen kannten", beobachtete Professor Wetzel. Die Folge seien "katastrophale Schäden vor allem im Bereich der oberen Schneidezähne".

Ursache von Karies sind Bakterien, allen voran der Keim Streptococcus mutans.Aber auch Pilze, besonders Candida albicans, sind an der Zahnzerstörung bei Kleinkindern beteiligt. Durch Zucker, aber auch Fruchtzucker in den Obstsäften, vermehren sich die Bakterien schlagartig. Sie bilden einen zähen Belag (Plaque) und setzen darin Säure frei, die den Zahnschmelz entmineralisiert und seine Oberfläche anlöst.

Bis die ersten Schäden an den Zähnen sichtbar werden, vergeht in der Regel ein Jahr. Bei fortschreitender Schädigung stirbt der Nerv; über das tote Gewebe können dann die Bakterien und Pilze in den Kieferknochen gelangen und dort eitrige Entzündungen verursachen, die manchmal auch die Zahnkeime der bleibenden Zähne schädigen. Ihr Zahnschmelz bekommt Flecken. Er ist an diesen Stellen weicher und später anfälliger für Karies.

Kariesbakterien sind beim Neugeborenen noch nicht vorhanden - die Mundflora entwickelt sich erst allmählich. Häufig werden die Keime von den Eltern übertragen, zum Beispiel wenn sie den Schnuller ablecken oder das Essen abschmecken. Auch durch Küsse können die Streptokokken weitergereicht werden.

Zur Vorbeugung von Karies empfiehlt die Deutsche Gesellschaft für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde, ab dem ersten Zahn das regelmäßige Putzen mit fluoridhaltiger Kinderzahnpasta zu beginnen. Zusätzliche Fluortabletten seien im Regelfall nicht nötig. Einer finnischen Studie zufolge können Mütter das Kariesrisiko ihres Kindes offenbar zusätzlich reduzieren, wenn sie xylithaltigen Kaugummi kauen. Der Zuckeraustauschstoff Xylit hemmt den Stoffwechsel der Streptokokken und mindert die Bakterienzahl. Bei zweijährigen Kindern, deren Mütter regelmäßig drei- bis fünfmal am Tag einen Xylit-Kaugummi gekaut hatten, fanden die Forscher in der Mundhöhle nur ein Fünftel der Bakterienzahl, verglichen mit anderen Kindern. Mit fünf Jahren hatten diese Kinder rund 70 Prozent weniger Kariesschäden.

hier zitiert von "Die Welt" (I07)



Die frühe Erziehung zur Mundhygiene zeigt Erfolg

vom 05.03.2002

Die Zähne deutscher Kinder werden immer besser

Sabine Strecker

Wenn auch die Schulbildung, wie die Pisa-Studie zeigt, noch zu wünschen übrig lässt - bei der Zahngesundheit liegen die deutschen Kinder und Jugendlichen im europäischen Spitzenfeld. Dies ist das erfreuliche Ergebnis der dritten bundesweiten Studie zur Mundgesundheit von Kindern und Jugendlichen der Deutschen Arbeitsgemeinschaft für Jugendzahnpflege (DAJ).

Die verschiedenen Methoden zur Vorbeugung von Karies - dazu gehören zum Beispiel Schulungen in Kindergärten, Schulen und beim Zahnarzt, elterliche Bemühungen sowie die Einnahme von Fluoridtabletten - zeigen offenbar Wirkung. Die Zahl der defekten Kinderzähne ist in den letzten sechs Jahren deutlich zurückgegangen (siehe Grafik). Bei Schulanfängern sank der Karies-Index (die Summe der kariösen, wegen Karies gefüllten oder gezogenen Zähne) um fast ein Viertel. Durchschnittlich waren im Jahr 2000 bei Kindern dieser Altersgruppe 2,21 Milchzähne defekt.

Noch deutlicher war der Kariesrückgang bei den beiden anderen Altersgruppen, die im Rahmen der Studie untersucht worden waren. Bei den Neun- und Zwölfjährigen war der Karies-Index bei den bleibenden Zähnen mit 0,45 und 1,21 jeweils nur noch halb so hoch wie bei der ersten DAJ-Studie zur Mundgesundheit vor sechs Jahren. Zugleich nahm der Anteil der Kinder mit naturgesunden Gebissen in allen untersuchten Altersgruppen deutlich zu.

Nach Ansicht von Christiane Goepel, Geschäftsführerin der DAJ in Bonn, ist das Potenzial der Prophylaxe noch nicht ausgeschöpft. Die nun vorgelegten guten Ergebnisse lassen sich ihrer Ansicht nach durchaus noch steigern. "Die Karieshäufigkeit wird weiter zurückgehen", prophezeit sie, "wenn auch nicht mehr so deutlich wie in den vergangenen sechs Jahren." So sei etwa bei der Fissurenversiegelung, die sich in der Studie als besonders effektiv erwiesen habe, bereits ein relativ hoher Versorgungsgrad erreicht worden. Bei der Fissurenversiegelung werden die besonders kariesanfälligen Kauflächen der Backenzähne zunähst gründlich gereinigt und anschließend mit einem Kunststofflack versiegelt. Kinder mit diesen präventiven Versiegelungen hatten der DAJ-Studie nach nur halb so viel Karies wie Kinder ohne Versiegelungen.

Es gibt aber auch Ergebnisse, mit denen die DAJ nicht zufrieden ist. Im Jahr 2000 zum Beispiel war mehr als die Hälfte der kariösen Milchzähne nicht mit einer intakten Füllung versorgt. Dieses Defizit lasse sich nur zum Teil darauf zurückführen, dass Eltern ihre Kinder nicht immer zu den halbjährlichen Untersuchungsterminen beim Zahnarzt schicken. In einer Pressemitteilung der DAJ werden Zahnärzte dazu aufgefordert, der Bekämpfung der Milchzahnkaries größere Aufmerksamkeit zu widmen.

Ein weiterer Bereich, in dem die Prophylaxe-Bemühungen verstärkt werden sollen, ist die Versorgung von Kindern mit hohem Kariesrisiko. "Bei nur 22 Prozent der Kinder findet man 61 Prozent aller kariösen Zähne", sagt Dietmar Oesterreich, Vizepräsident der Bundeszahnärztekammer. Dabei zeige sich ein deutlicher Unterschied zwischen den sozialen Schichten. An "Brennpunktschulen" in ärmeren Stadtvierteln sollten daher nach Oesterreichs Ansicht verstärkt Prophylaxe-Angebote gemacht werden. "Kinder zwischen dem dritten und dem zwölften Lebensjahr sollten flächendeckend zwei Prophylaxe- Schulungen im Jahr erhalten, für die Hochrisikogruppen sollten sogar vier bis sechs Kurse pro Jahr eingeplant werden", schlägt er vor. Dafür reichten die von den gesetzlichen Krankenkassen zur Verfügung gestellten Mittel - allein im Jahr 2000 immerhin 750 Millionen Mark - jedoch bei weitem nicht aus.

Finanzielle Jonglierarbeit ist auch bei der Umsetzung des Konzepts nötig, das die Landesarbeitsgemeinschaft für Jugendzahnpflege in Berlin für Jugendliche von 13 bis 16 Jahren erarbeitet hat. Im kommenden Schuljahr soll in dieser Altersgruppe mit der Prophylaxe-Arbeit begonnen werden - zunächst an 63 Hauptschulen, in denen besonders viel Karies auftaucht. Dafür müssen vorerst jedoch Mittel umgeschichtet werden. Die jüngeren Schul- und Kindergartenkinder, bei deren Versorgung die Berliner bislang eine Vorreiterrolle einnehmen, hätten dann zunächst weniger als die bisher üblichen drei bis vier Prophylaxe-Schulungen pro Jahr.

An Schülern, die älter als zwölf sind, sind Aufklärungsarbeiter besonders interessiert, denn in diesem Alter muss die Zahnpflege deutlich intensiviert werden. Bei Sechs- bis Zwölfjährigen steht noch die Fissurenversiegelung im Vordergrund. Denn in diesem Alter tritt Karies vor allem an den Kauflächen der Sechsjahrmolaren auf - der ersten bleibenden Backenzähne. Vom zehnten Lebensjahr an beginnen jedoch die bleibenden Zähne immer näher zusammenzurücken, so dass auch die Zahnzwischenräume von Karies bedroht sind. "Dann wird es zunehmend wichtiger, Beläge in den Zwischenräumen mit Zahnseide zu entfernen und die Zähne regelmäßig mit Fluoridlack oder -gelee zu härten", sagt Klaus Pieper vom Medizinischen Zentrum für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde in Marburg.

Von diesem Ideal sind jedoch selbst die meisten Erwachsenen in Deutschland noch weit entfernt. "Es wäre schon viel gewonnen, wenn jeder sich wenigstens einmal am Tag richtig gründlich die Zähne putzen würde", sagt Christiane Goepel, "am besten abends."

Berliner Zeitung

hier zitiert von Zahn-online (I14)



Initiative setzt auf Früherkennung

vom 20.06.2002

seb Lüneburg. Wer geht schon gern zum Zahnarzt oder Kieferorthopäden ? Niemand - und Kinder schon gar nicht. Aber gerade bei kleinen Patienten kann eine Früherkennung von Auffälligkeiten schlimmere Folgen verhindern. Deshalb sollen Kinder im Alter von drei, fünf und sieben Jahren künftig von ihrem Kinderarzt zahnmedizinisch überprüft werden. Das sieht eine gemeinsame Initiative des Berufsverbandes der Kinder- und Jugendärzte und des Berufsverbandes der Deutschen Kieferorthopäden vor. Entsprechende Untersuchungsbögen für Drei-, Fünf- und Siebenjährige wurden inzwischen erarbeitet. Trotzdem steckt die von Experten befürwortete Idee noch in den Kinderschuhen.

"Diese Initiative ist vernünftig, weil eine Prävention am besten dort greift, wo die Menschen sowieso vorbeikommen", sagt der Lüneburger Kinderarzt Dr. Dirk Onken. In der Tat sind Kinder- und Jugendärzte meist die medizinische Hauptkontaktperson des Kindes. Sie sollen Missstände früh erkennen und dann den kleinen Patienten an den Fachzahnarzt für Kieferorthopädie überweisen. Eine Früherkennung von Zahn- oder Kieferfehlstellungen beispielsweise erleichtert oftmals die Therapie und verbessert die Prognose.

Aus zwei Gründen ist das Konzept noch nicht perfekt. Erstens: Fortbildungsmaßnahmen für Kinder- und Jugendärzte sind angelaufen, aber noch nicht flächendeckend. Zweitens: Krankenkassen und Berufsfachverbände müssen sich über einen Abrechnungsmodus einigen. Denn diese zusätzliche Leistung ist bisher im Abrechnungsmodus für Kinder- und Jugendärzte nicht vorgesehen.

Die Lüneburger Kieferorthopädin Dr. Josefine Freiesleben, Vertreterin der Ortsgruppe ihres Berufsverbandes, bezieht eindeutig Stellung: "Diese Initiative macht Sinn. Es geht darum, rechtzeitig Probleme zu erkennen", sagt Dr. Freiesleben. Dabei gehe aber nicht "nur" um die Früherkennung, sondern auch um Prävention. So hätten oft Kinder, die zu lange am Daumen gelutscht oder den Schnuller bekommen haben, erhebliche Probleme mit den Zähnen. "Auch dies gilt es frühzeitig zu erkennen, ehe später Katastrophen passieren", so Dr. Freiesleben.

Quelle:
Landesztg. Lüneburger Heide
Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte
Berufsverband der Deutschen Kieferorthopäden

Hier zitiert von Zahn-online (I14)



Belgien will Fluor-Präparate verbieten

vom 31.07.2002

Bei Fluorid mehren sich Hinweise auf gesundheitsgefährdende Effekte. Belgien ist das erste Land, das entsprechende Präparate vom Markt nehmen will.

In Belgien sollen frei verkäufliche Fluorid-Tabletten und Kaugummis vom Markt genommen werden. Das Gesundheitsministerium in Brüssel teilte am Dienstag mit, man denke über eine solche Maßnahme nach.

Osteoporose-Verdacht

Grund ist der Verdacht, dass zuviel Fluor die Entstehung einer Osteoporose-ähnlichen Knochenkrankheit und von Nervenkrankheiten begünstigt. Eine jüngst abgeschlossene Studie, die das belgische Gesundheitsministerium in Auftrag gegeben hatte, scheint diese Vermutungen zu bestätigen. Außerdem steht Fluorid seit Jahren in Verdacht, Chromosomen-Veränderungen auszulösen, die letztendlich zu Krebs führen können.

Fluorid wird vor allem in Zahncreme eingesetzt. Die Ionen härten den Zahnschmelz und schützen so vor Karies. In einigen Ländern wird dem Trinkwasser Fluorid beigemischt, ebenfalls als Vorsorgemaßnahme gegen Karies. In Europa ist nach Angaben des Bundesinstituts für gesundheitlichen Verbraucherschutz und Veterinärmedizin der Kanton Basel die einzige Region, wo Fluorid dem Trinkwasser zugesetzt wird.

Außerdem ist die Nutzung von fluoridiertem Salz weit verbreitet, zusätzlich gibt es auch in Deutschland mit Fluorid angereicherte Tabletten zur Karies-Vorsorge bei Kindern.

Aufruf an EU-Staaten

Ein Sprecher des Brüsseler Ministeriums sagte am Dienstag, das Verbot werde voraussichtlich im August in Kraft treten. Die Gesundheitsministerin Magda Aelvoet hat nach Informationen des Magazins «Hugo» die anderen EU-Staaten bereits aufgefordert, ebenfalls Fluor-Produkte vom Markt zu nehmen. Zahnpasta und Salz bleiben von dem Verbot ausgenommen.

BgVV: In Deutschland kein Handlungsbedarf

Hildegard Przyrembel vom Bundesinstitut für gesundheitlichen Verbraucherschutz und Veterinärmedizin sagte der Netzeitung, sie sehe für Deutschland keinen Anlass, ähnliche Maßnahmen zu ergreifen. «Wir waren von dem belgischen Schritt sehr überrascht. Es ist richtig, dass mit Fluorid sehr sorgfältig umgegangen werden soll. Deshalb gibt es auch in Deutschland beispielsweise keine Fluorid-Kaugummis», so Przyrembel.

Bei Fluor-Salz jedoch gebe es kein Risiko einer Überdosierung. Mit Nahrung und Trinkwasser würde in der Bundesrepublik eine tägliche Aufnahme von drei Milligramm Fluorid nur selten überschritten. Bedenklich seien aber erst mehr als zehn Milligramm über einen längeren Zeitraum. «Es gibt überhaupt keinen Anlass, etwa fluoridiertes Speisesalz oder Fluorid-Zahnpasta vom Markt zu nehmen», so Przyrembel weiter. Auch sorgfältig dosierte Fluorid-Tabletten für Kinder seien zur Karies-Vorbeuge nach wie vor sinnvoll.

Auch im Bundesgesundheitsministerium denkt man derzeit nicht an ein Verbot von Fluoridpräparaten zur Zahnprophylaxe. Dem Ministerium seien keine Studien zu möglichen Gesundheitsgefahren solcher Präparate bekannt, so Wilhelm Walzik von der Pressestelle des Ministeriums im Gespräch mit der Netzeitung. Sollte die Behörde entsprechende Hinweise aus Brüssel erhalten, werde man diese natürlich prüfen.

Quelle:

Netzeitung - Bundesinstitut für gesundheitlichen Verbraucherschutz und Veterinä¤rmedizin

hier zitiert von Zahn-online (I14)



Stellungnahme der BZÄK zum geplanten Fluoridverbot in Belgien

vom 01.08.2002

01.08.2002 Berlin - Neben einer ausgewogenen Ernährung, einer zweckmäßigen Zahn- und Mundhygiene sowie der risikogerechten zahnmedizinischen Betreuung sind Fluoride (Anmerkung der Redaktion: wirksame Substanz in der zahnmedizinischen Prävention im Unterschied zum Fluor als Halogen) ein wichtiger Eckpfeiler zahnmedizinischer Prävention. Fluoride werden dazu in Zahnpasten, Spüllösungen und jodiertem Kochsalz eingesetzt. Darüber hinaus sind Fluoride in unterschiedlicher Konzentration im Trinkwasser, Mineralwässern sowie in verschiedenen Nahrungsmitteln, insbesondere Fisch und Fischprodukten, sowie Hülsenfrüchten und schwarzem Tee vorhanden. Der Einsatz von Fluoriden in Mund- und Zahnpflegeprodukten wird in Deutschland im Gesetz über den Verkehr mit Lebensmitteln, Tabakerzeugnissen, kosmetischen Mitteln und sonstigen Bedarfsgegenständen (Lebensmittel und Bedarfsgegenständegesetz - LMBG) geregelt. Darüber hinaus gilt die Kosmetikverordnung, welche die Art und Menge der in Zahnpflegemitteln verwendeten Fluoridwirkstoffe begrenzt. In ärztlichen und zahnärztlichen Praxen verordnete und verwendete Fluoridtabletten und Fluoridkonzentrate unterliegen dem Arzneimittelgesetz.

Die Wirksamkeit von Fluoriden in der Kariesprophylaxe, wobei Karies als Ergebnis des Einwirkens von Säuren aus den Plaquebakterien auf den Zahnschmelz entsteht, erfolgt in verschiedenen Ebenen. So bewirken sie zum einen eine Beförderung der Remineralisation beginnender Kariesschäden durch Wiedereinlagerung von im Speichel gelösten Mineralien. Weiterhin bewirken Sie durch Einlagerung in den Zahnschmelz eine Erhöhung der Widerstandsfähigkeit gegenüber dem Säureangriff der Bakterien. Ferner hemmen Fluoride den Stoffwechsel der für die Kariesentstehung verantwortlichen Bakterien. Die Wirkung der Fluoride entfaltet sich somit vornehmlich lokal auf der Zahnschmelzoberfläche.

In Folge des zunehmenden Fluoridangebotes in Zahnpflegemitteln und Nahrungsmitteln hat die Deutsche Gesellschaft für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde (DGZMK) "Empfehlungen zur Kariesprophylaxe mit Fluoriden" bereits im Jahre 2000 überarbeitet und verabschiedet. Diese sind Grundlage der Beratung der Patienten in den zahnärztlichen Praxen und regeln die Anwendung von Fluoridpräparaten in den Zahnarztpraxen. Bei Beachtung dieser Empfehlung sind Folgen einer Überdosierung auszuschließen. Neuere wissenschaftliche Erkenntnisse zur Toxikologie der Fluoride liegen derzeit nicht vor.

Die nachhaltigen und wissenschaftlich belegten Erfolge der Kariesprophylaxe, insbesondere bei den Kindern und Jugendlichen, welche Deutschland einen Spitzenplatz in der europäischen Kariesliga verschafften, sind in einem wesentlichen Bereich auch auf den Einsatz und die Wirksamkeit der Fluoride zurückzuführen. Die Bundeszahnärztekammer weist darauf hin, dass veränderte Empfehlungen zum Einsatz von Fluoriden sich negativ auf die Kariesentwicklung auswirken. Grundsätzlich empfiehlt die Bundeszahnärztekammer allen Patienten bei Einsatz von Fluoriden über die Mund- und Zahnpflegeprodukte hinaus, eine Beratung durch den Zahnarzt in Anspruch zu nehmen. Dieser erhebt entsprechend den o.g. wissenschaftlichen Empfehlungen eine Fluoridanamnese, d.h. das individuelle Angebot von Fluoriden für den Patienten, und legt auf Grund des entsprechenden Kariesrisikos weitere Maßnahmen zum Einsatz von Fluoriden fest.



Quelle:
Bundeszahnärztekammer, Deutsche Gesellschaft für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde (DGZMK)

hier zitiert von Zahn-online (I14)

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