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Geschrieben von Astrid am 05.06.2005, 12:29 Uhr

Das ist nicht einfach...

Hallo,

es ist immer günstiger, dem Kind nur einen großen Entwicklungsschritt gleichzeitig zuzumuten. Also NUR Abstillen oder NUR Umzug ins eigene Zimmer, zwei Sachen gleichzeitig sind fast immer zuviel und vom Kind nicht gut zu schaffen. Vielleicht wäre es nicht verkehrt, den Umzug ins eigene Zimmer nochmal etwas aufzuschieben.

Meine Tochter hat auch lange bei uns im Familienbett geschlafen. Der Umzug ins eigene Bett war sehr schwierig. Warum das so ist, versteht man besser, finde ich, wenn man sich klar macht, wie Kinder von Natur aus schlafen: Nämlich nie allein, sondern bei Eltern und inmitten ihrer Geschwister. Nur in unserer westlichen Welt ist es seit Neuestem (etwa 100 - 150 Jahren) üblich, Kinder allein schlafen zu lassen. Die Natur hat das so nicht vorgesehen, es gibt kein Naturvolk, wo Kinder für sich und abseits der Familie schlafen. Deshalb gibt es auch bei uns viele Kinder, die sich mit unserer modernen Schlafform sehr schwer tun. Gerade, wenn man bisher bei den Eltern schlafen durfte, fällt der Verzicht natürlich besonders schwer.

Das heißt nicht, dass Ihr Leonie nun für immer bei Euch lassen sollt. Ich finde schon, dass Eltern gucken müssen, wie sie sich am wohlsten fühlen. Und wenn Ihr Leonie wirklich nicht mehr im Elternschlafzimmer haben wollt, müsst Ihr Euch durchsetzen. Man muss dann aber auch akzeptieren, dass dies schwer ist und vorübergehend einen Machtkampf bedeutet. Ein Kind von 14 Monaten hat bereits einen starken Willen (nicht umsonst beginnt ja jetzt auch das Trotzalter) und wird nicht einvernehmlich und harmonisch auf das bisherige Vorrecht verzichten. Geschrei und Tränen sind daher unvermeidlich.

Ich muss zugeben, dass ich selbst es damals nervlich nicht geschafft habe, mich durchzusetzen. Unsere Tochter sollte auch mit etwa einem Jahr zurück ins eigene Zimmer. Sie ist aber sehr anhänglich und hat sich mit dem Umzug so schwer getan, dass wir die Idee aufgaben. Sie schrie jede Nacht herzzerreißend (natürlich bin ich alle paar Minuten hingegangen, aber das brachte nix), bis wir nicht mehr konnten. Sie hatte viel mehr Ausdauer als wir, es zog sich notfalls über Stunden, und das jede Nacht. Das Fazit: Sie schlief letztlich bei uns, bis sie etwa drei war.

Das ist natürlich nicht jedermanns Sache und ich vestehe gut, wenn Eltern das nicht wollen. Aber man muss sich dann nervlich schon für einen Machtkampf wappnen und überlegen, ob man den durchhält. Je entschlossener man dabei selbst ist, desto mehr überträgt sich das aufs Kind.

Liebe Grüße,

Astrid

 
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