Rund ums Kleinkind - Forum

Rund ums Kleinkind - Forum

Fotogalerie

Redaktion

 

Geschrieben von MM am 05.11.2008, 8:24 Uhr

Also ich dachte ja immer... (sorry, lang)

... diese Klischees seien im 21. Jahrhundert endlich mal überholt, bin aber immer wieder überrrascht, wie hartnäckig sie sich halten (auch wenn ich z.B. hier lese)... :-/ Ich denke daran sollte man (wir alle) arbeiten - also die Dinge immer wieder hinterfragen (ob es wirklich reale Argumente für etwas gibt oder man einfach nur aus "Tradition" so vorgeht - z.B: bei der Geschenkeauswahl) und man kann verscuhen, es anders zu machen! (Aber natürlich auch nicht kramphaft und um jeden Preis, das ginge ja auf Dauer auch nicht.)

Ich habe mich seinerzeit recht viel mit diesen FRagen beschäftigt und weiss noch, dass es überraschend viele Studien dazu gab/gibt, wie sehr die Umwelt und das, was von Kindern erwartet wird (oder eben nicht), diese prägt und dass sie - meist unbewusst - diese unausgesprochenen Erwartungen (oder eben Rollenzuschreibungen/Klischees) erfüllen -Stichwort "selffulfilling prophecy"... (Übrigens trifft das ja auch in anderer Hínsciht zu - wenn es z.B. generell darum geht, Kindern etwas zuzutrauen etc. - da verhalten sie sich auch oft so, wie es die Eltern erwarten - z.B: Mutter erwartet, dass das Kind es nicht schafft, und prompt klappts wirklich nicht - vereinfacht gesagt).

Ich denke, man sollte den Rollenklischees (und nicht nur was Geschlecht/Gender, sondern auch z.B. ethnische Vorurteile etc. betrifft) so gut es geht entgegenwirken - also z.B. immer fragen, was will/braucht/interessiert mein Kind oder was kann ich ihm Interessabtes zeigen/anbieten, ohne gross das Geschlecht in Betracht zu ziehen? Und, ganz wichtig, es als Eltern v.a. auch vorleben, dass es z.B. eben NICHT typische Frauen- und Männerarbeit geben muss usw.!

Aber ganz wird das wahrscheinlich nicht klappen - sei es aufgrund von "natürlichen" Gegebenheiten (was aber problematisch und schwer zu bestimmen ist, da hybpothetisch - der Mensch ist schon lange nicht mehr nur "Natur") oder aufgrund dessen, dass die Kinder ja nicht in luftleeren Raum aufwachsen, sondern auch anderen Einflüssen als dem ihrer Eltern ausgesetzt sind - und in der Gesellschaft ist halt in dieser HInsicht doch noch viel "traditionelles" Denken... - oder sei es ein Mix aus beidem. Ich finde das ist eigentlich egal - wichtig ist, dass man zumindest ansatzweise zeigt, dass anderes Denken und Verhalten möglich ist. Und gerade solche Sachen wie Puppen für Jungen und technisches Spielzeug für Mädchen sollten (natürlich wenn die Kinder es wollen), finde ich, heute eigentlich eine SElbstverständlichkeit sein! Denn man will doch schliesslich, dass Kinder ein breites Spektrum von Tätigkeiten von Anfang an spielerisch lernen und nicht, dass die Männer dann später als Erwachsene keinen Bezug zu Baby-/Kinderpflege haben und die Frauen zu technischen Reparaturen - überspitzt gesagt ;-)!

Ich denke einfach, wenn wir wollen dass Menschen sich vielseitig entfalten, dann müssen wir bei den Kindern anfangen und ihnen, ob Junge oder Mädchen, die verschiedensten (Spiel-)Erfahrungen ermöglichen. Also Jungs, dass sie auch "pflegerische" Tätigkeiten üben können und Mädchen, dass sie mit "technischen" Dingen vertraut werden.

Und ganz konkret, als Beispiel: Unsere Jungs spielen z.B. sehr gern "Kochen" mit ihrem Kochgeschirr und Spielherd und das finden wir auch gut :-). Genauso gern spielen sie aber auch Zug, Auto usw.
Puppen wollten sie bisher nicht (bzw. sie haben eine, aber momentan kein grosses Interesse daran), durchaus fänden sie aber einen Buggy für die Plüschtiere oder die Puppe toll, so dass wir überlegen ihnen den zu kaufen...

Ansonsten - ich finde bei Jungs muss man ein bisschen bestimmten Umwelteinflussen entgegenwirken, wenn z.B. KiGA-Freunde mit Waffen, Monsterfiguren oder anderem angeblich typischen "Jungenkram" ankommen, und da dann auch erklären, was einem daran nicht gefällt und warum usw. Bei Mädchen wiederum wäre es dann wohl z.B. die "Mode-/Schöheitsproblematik", der man entgegenwirken müsste - wenn ihnen von der Umwelt suggeriert wird, dass es das ist wofür ein Mädchen sich zu interessieren habe und was angeblich wichtig ist...

Also zusammmengefasst würde ich sagen: den Rollenzuschreibungen maximal entgegenwirken ja, ganz abstellen nein (geht wohl nicht, s.oben), und generell Vielseitigkeit fördern so gut es geht, ob nun Junge oder Mädchen!

 
Unten die bisherigen Antworten. Sie befinden sich in dem Beitrag mit dem grünen Pfeil.
Die letzten 10 Beiträge in Rund ums Kleinkind - Forum

Anzeige

Erfurt

Mobile Ansicht

Impressum Über uns Neutralitätsversprechen Mediadaten Nutzungsbedingungen Datenschutz Forenarchiv

© Copyright 1998-2024 by USMedia.   Alle Rechte vorbehalten.