zurück| Geschrieben von toga88 am 15.03.2021, 18:05 Uhr |
Auslösen der Periode bei PCO
Hallo zusammen,
ich mal wieder eine Frage im Zusammenhang mit unserer ICSI Behandlung. Wir haben bislang 2 erfolglose ICSIs und einen Kryoversuch hinter uns. Bei mir wurde nach einer Hodenkrebserkrankung Azoospermie diagnostiziert und die ICSI erfolgt mit kryokonservieren Spermien. Bei meiner Frau (31) besteht zudem der Verdacht auf PCO. Seit Absetzen der Pille vor ca. 2 Jahren hatte sie keine Periode. Der AMH-Wert liegt bei 7,79. Sonst hat sie keine PCO-Symptome. Im kiwu-Zentrum haben sie gesagt dass das PCO-Symptom für die ICSI-Behandlung und die Erfolgsaussichten eigentlich nicht bedeutend ist. Meine Frau sollte vor der ICSI ihre Periode einfach dadurch auslösen dass sie für 10 Tage die Pille nehmen sollte. Es könnten bei beiden ICSIs ausreichend Eizellen gewonnen werden. Nur die Befruchtungsrate war echt schlecht (das kiwu-Zentrum vermutet aufgrund der schlechten Spermienqualität) und es ist zu keiner Einnistung. Eine Gebärmutterspiegelung wurde auch schon gemacht und alles sah gut aus. Nach den gescheiterten Versuchen zweifeln wir etwas an der Behandlung in unserem Kinderwunschzentrum. Hat jemand Erfahrung mit PCO und einer ICSI-Behandlung? Wie wurde die Periode bei euch ausgelöst und wurden da sonst irgendwelche Untersuchungen durchgeführt?Meint ihr das könnte mit der schlechten Befruchtungsrate und dem Implantationsversagen im Zusammenhang stehen?
Ich entschuldige mich für den langen Text und bedanke mich schon mal für die Antworten.
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Re: Auslösen der Periode bei PCO
Antwort von .Nina. am 15.03.2021, 19:43 Uhr
Hallo,
wir sind in einer ähnlichen Situation und haben auch bereits eine ICSI und einen Kryoversuch hinter uns - leider beide direkt negativ, keine Einnistung. Auch für uns kam nur eine ICSI in Frage wegen des Spermiogrammes meines Mannes.
Ich bin 30 und habe auch nach Absetzen der Pille über 1 Jahr keine richtige Periode bekommen. Extrem lange Zyklen, wenn überhaupt nur sehr leichte Blutungen und keine nachweisbaren Eisprünge in der ganzen Zeit. Mein AMH liegt knapp über 10, auch ich habe keine PCO Symptome sonst und bin schlank. Es wurde also auch nie wirklich diagnostiziert, aber der Verdacht besteht. Und es stimmt, auch uns wurde gesagt dass es bei einer ICSI egal ist ob mein Zyklus "funktioniert" oder nicht da eh alles hormonell übersteuert wird und die Erfolgs-WLK nicht geringer wird bei PCO.
Ich hatte vor der ICSI auch die Pille genommen, ca. 3 Wochen, und dann ab Tag 2 der Blutung mit dem Spritzen gestartet. Das scheint also üblich zu sein...
Das Einzige was ich mich frage ist, ob die schlechte Eizellqualität mit dem PCO (oder PCO ähnlichen Symptomen) zu tun hat und ob wir da was dagegen machen können. Denn auch ich hatte viele Eizellen (18) von denen leider nur 13 reif waren. Die Befruchtungsrate war bei uns ok (frische Spermien), aber 5 unreife Eizellen die gar keine Chance auf Befruchtung haben ist natürlich schade. Und auch die Entwicklung zu Blastos war nicht super gut. Zu weiteren Untersuchungen wurde uns bisher aber noch nicht geraten.
Vielleicht gibt es hierzu noch andere Erfahrungen, denn auch wir müssen leider bald in die 2. ICSI starten und wollen natürlich alles tun was wir können damit es besser läuft...
Re: Auslösen der Periode bei PCO
Antwort von majalino am 15.03.2021, 19:56 Uhr
Hi Toga,
es tut mir Leid, dass es bei euch schon dreimal nicht geklappt hst. Mit ICSI habe ich keine Erfahrung, aber mit PCO.
Auch ich hatte nach Absetzen der Pille keine Periode, denn durch PCO stimmt meine Hormonproduktion nicht, so dass ich von selbst keinen Eisprung habe.
Dank KiWu-Zentrum probieren wir es jetzt mit GV nach Plan und Stimulation.
Ich hatte zufällig vor Start im KiWu eine Blutung ohne Eisprung (ja, das gibt es!), sonst hätte ich ws. auch vorab die Pille nehmen müssen: Wird die Pille abgesetzt, erfolgt eine Abbruchblutung, die Gebärmutterschleimhaut wird so abgebaut. Das ist notwendig, um überhaupt einen neuen Zyklus zu starten, und genau das habt ihr ja auch gemacht.
Ich stimuliere dann in der ersten Zyklushälfte mit Letrozol, damit die Eizellen überhaupt reifen und sprungbereit werden. Ohne dieses Medikament würde sich bei mir gar nix tun. Ob das gut geklappt hat, wird jeweils zur Zyklusmitte mit Ultraschall und Hormonkontrolle bestimmt. Den Eisprung löse ich dann mit Ovitrelle aus und wir haben planmäßig GV.
Bei meinem Mann besteht möglicherweise eine leichte Einschränkung (Spermien sind zu langsam), aber laut Klinik haben wir eine Chance, dass es auf diesem Weg klappt; sonst würden wir eine IUI versuchen.
Auch uns wurde gesagt, dass PCO grundsätzlich gut behandelbar ist.
Für die ICSI wird ja sowieso immer stimuliert, oder? D. h. deine Frau musste ws. vor der Punktion verschiedene Medikamente nehmen, um die Reifung der Eizellen zu unterstützen. Das hat ja anscheinend gut geklappt und normalerweise müssten die euch auch was zur Eizellqualität sagen können.
Eizellqualität und Spermienqualität beeinflussen die Befruchtungsrate.
Je nachdem, was man zur Stimulation nimmt, ist ggf. die Gebärmutterschleimhaut etwas flach und das ist für eine Einnistung nicht ganz so toll.
Auch hier kann man aber unterstützen und das sollte bei einer ICSI sowieso der Fall sein, oder?
Es gibt hier im Forum auch einige Frauen, die noch weitere Untersuchungen gestartet haben, zB auf Killerzellen" in der Gebärmutter, aber damit kenne ich mich leider nicht aus.
Re: Auslösen der Periode bei PCO
Antwort von toga88 am 15.03.2021, 20:03 Uhr
Danke für deine Antwort. Das klingt ja echt nach einer sehr ähnlichen Situation wie bei uns. Es tut echt gut, zu hören dass man nicht alleine ist. Es beruhigt mich echt etwas, dass die Behandlung mit der Pille bei euch ähnlich war und dass die euch dort die gleiche Info gegeben haben. 18 Eizellen ist aber ja echt gut. Ganz so viele waren es bei uns nicht. Die EZ Qualität soll aber normal gewesen sein. Wir wollten uns nächste Woche nochmal eine Zweitmeinung eines anderen kiwu-Zentrums einholen und spielen auch schon mit dem Gedanken an eine Samenspende ohne ICSI haben wg. des Verdachts auf PCO aber auch Bedenken ob die Chancen da deutlich besser sind.
Ich hoffe dass wir beide mit unserer ähnlichen Situation einfach beim nächsten Versuch mehr Glück haben. Vll können wir uns ja auch nochmal per PN austauschen.
Schöne Grüße
Re: Auslösen der Periode bei PCO
Antwort von toga88 am 15.03.2021, 21:34 Uhr
Danke für die ausführliche Antwort. Für die ICSIs wurde immer stimuliert. Die eizellenqualität war beide male auch okay und die Dicke der gebärmutterschleimhaut wird auch immer überprüft und war okay. Das mit den Killerzellen haben wir auch angesprochen aber davon halten die bei uns im kiwu-Zentrum nichts und haben nur die Spiegelung ohne Überprüfung auf "Killerzellen" gemacht. Wir überlegen schon, uns mit einer Samenspende auseinander zu setzen, wenn es auch bei der dritten ICSI nicht klappt und die Chancen da höher sind. Dann haben wir ja "nur noch" das PCO-Problem und dann bräuchten wir auch keine weitere ICSI.
Re: Auslösen der Periode bei PCO
Antwort von cmrx am 16.03.2021, 19:17 Uhr
Hallo. Wir haben zwar ein gutes Spermiogramm, aber ich leide auch an PCO und werde im Sommer 32.
Bei der Diagnose vor fast schon fünf Jahren lag mein AMH noch bei über 34. Jetzt mittlerweile ists in einem etwas normaleren Bereich für PCO angekommen und der letzte amh lag “nur” noch bei 11,8 ... zudem habe ich aber auch eine Insulinresistenz, weiß nicht ob das bei deiner Frau vielleicht auch schon getestet wurde? Der Blutzuckerhaushalt spielt ja auch eine Rolle ... da gibts viele Studien auch dazu.
ihr seid jedenfalls mit eurer Situation nicht allein. Auch wenn wie gesagt das Spermiogramm in Ordnung ist und nur das pco das Problem ist, hatten wir schon 2 Inseminationen, 3 IVFs und 3 Kryos. Sechs Behandlungen ohne Einnistung trotz sehr guter Embryonen und sehr guten Blutwerten, zwei Mal positiv, aber zwei verhaltene Fehlgeburten und beide mit Ausschabung. Aktuell pausieren wir vorerst mal und ich lass nochmal das ein oder andere checken bei mir bevor wir in die neunte Behandlung starten. Und nach der langen Zeit kommts ehrlicherweise auch auf ein paar Monate ja nicht mehr an 
Re: Auslösen der Periode bei PCO
Antwort von toga88 am 16.03.2021, 19:37 Uhr
Dann habt ihr ja auch schon eine lange Geschichte hinter euch. Meine Frau wird dieses Jahr auch 32 und es belastet uns schon sehr dass in unserem Freundeskreis mittlerweile die meisten Kinder haben und es bei allen scheinbar so mühelos klappt. Das mit der insulinresitenz werden wir mal erfragen. Wurde die Abbruchblutung bei dir denn auch immer mit der Pille ausgelöst? Und gibt es eine Vermutung warum es bei euch bislang mit der Einnistung nicht geklappt hat?
Schöne Grüße
Re: Auslösen der Periode bei PCO
Antwort von cmrx am 16.03.2021, 20:14 Uhr
ja ich habe immer die Pille genommen. Habe noch nie in 4,5 Jahren seit wir es versuchen von allein einen Zyklus gehabt. Bisher ist jede weitere Untersuchung ohne Ergebnis. Selbst unser zweites Baby, das wir nach der Fehlgeburt, welche erst in der 10. Woche stattfand, untersuchen ließen, gab keine Erklärung weshalb wir es verloren haben. Es war genetisch absolut gesund und auch sonst gab es kein Anzeichen.
Wenn es für euch so anstrengend ist, vielleicht wäre ein Beistand ratsam? Will euch damit nicht zu nah treten, aber es wird erfahrungsgemäß auch nicht wirklich leichter umso öfter es nicht klappt. Wir sind bereits 13 Jahre ein Paar und selbst Paare die erst 3-5 Jahre zusammen sind im Freundeskreis sind schon Eltern geworden. Doch mich stresst es kaum. Und macht unser Weg tatsächlich stärker gemeinsam hab ich den Eindruck.
Profamilia oder Donum Vitae sind beispielsweise Einrichtungen, die einem unterstützend und kostenfrei zur Seite stehen ... wir stehen dem ganzen Prozess nach wie viel recht entspannt entgegen, im Gegenteil so entspannt mit dem Thema wie aktuell waren wir noch nie in der gesamten Kinderwunschzeit. Haben uns aber auch immer wieder Pausen gegönnt. Vielleicht wär es auch für euch was? Ich hoffe ihr könnt die Anspannung etwas ablegen und es klappt etwas flotter bei euch 
Viel Glück
Re: Auslösen der Periode bei PCO
Antwort von toga88 am 17.03.2021, 8:10 Uhr
Ich finde es bewundernswert wie ihr damit umgehen könnt. Ich empfinde das letzte Jahr kinderwunschbehandlung bislang als die härteste Zeit meines Erwachsenenlebens, trotz einer vor 6 Jahren überstanden Krebserkrankung. Uns macht das wirklich fertig und wir können kaum noch an etwas anderes denken. Waren tatsächlich auch schon bei proFamilia. Aber bei uns kostet das 50 Euro pro beratungsstunde und diese wird in Corona-Zeiten auch nur per Videostream angeboten. Und wirklich hilfreich war es bisher auch nicht. Wollen unbs jetzt einen Hund anschaffen vll lenkt uns das etwas ab und tröstet uns.
Ich wünsche euch auch dass ihr nicht mehr lange warten müsst.
Re: Auslösen der Periode bei PCO
Antwort von cmrx am 17.03.2021, 9:34 Uhr
dann würde ichs mal über einen Hausarzt, den Urologen oder den behandelnden Gynäkologen versuchen, ob die ein Rezept vielleicht für eine Therapeutische Maßnahme ausstellen? Mit der Vorgeschichte zusätzlich ist es ja auch nicht wenig was an psychischer Belastung da ist. Realistisch gesehen ist die Wahrscheinlichkeit ja auch da, dass ein neuer Versuch keine Garantie auf eine intakte Schwangerschaft bringt, so unbefriedigend das auch ist. Ich versteh wie stark ein Kinderwunsch sein kann, aber in allererster Linie muss es euch beiden körperlich und mental gut gehen 
Das ist für uns auch der Hauptfokus immer gewesen... ein zusätzlicher Fokus oder Ablenkung sind sicher gut. Unsere Meinung ist, dass es lieber erst entspannt in der Zukunft was wird, bevor man sich zu sehr irgendwann selbst aus den Augen verliert. Es kommt schon alles wie es muss Kopf hoch!
Re: Auslösen der Periode bei PCO
Antwort von toga88 am 17.03.2021, 15:14 Uhr
Tatsächlich merken wir, insbesondere ich, dass es so nicht lange weitergehen kann weil wir uns einen solchen Druck machen. Hatte auch schon an eine therapeutische Maßnahme gedacht. Habe aber Angst davor, dass dann eine Depression oder so diagnostiziert wird. Und das ist leider wohl ein Ausschlusskriterium für eine Adoption und damit für unseren Plan B oder C. Denke wir müssen dies blöde Zeit einfach irgendwie überstehen und hoffen dass es bald klappt, entweder mit meinen Spermien oder mit einer Samenspende.
Re: Auslösen der Periode bei PCO
Antwort von Fency am 20.09.2021, 13:53 Uhr
Ich habe PCO und hatte meine Periode auch monatelang nicht, wir haben auf die Periode gewartet um einen stimulierten Zyklus zu starten. Irgendwann wurde es mir zu blöd und der Arzt hat mir dann eine Pille verschrieben, die ich ca. 7 Tage nehmen soll und dann absetzen. Das hab ich auch getan und somit wurde meine Mens ausgelöst und wir konnten endlich mit der Hormonbehandlung starten. Klar es ist ein enormer Eingriff mit Hormonen in den Körper, vor allem weil es ja nur über eine kurze Zeit geht und dann direkt sozusagen die Mens erzwungen wird, aber letztendlich ist das das Einzige was übrigbleibt, falls man nicht mehr weiter warten will. Du kannst natürlich auch ablehnen und weiter warten. Damals als ich die Pille abgesetzt hab, hat es auch lange gedauert bis die Mens kam. Hab mir dann einen Kinderwunschtee bestellt, der kam Montag und ich hab dann laut Angabe 2 Tassen pro Tag getrunken, also Montag angefangen und Mittwochabend kam dann endlich meine Mens, ob es nun aber wirklich am Tee lag kann ich dir leider nicht sagen, vielleicht nur Zufall, vielleicht aber auch die Wirkung der Kräuter? Ich hatte aufjedenfall keinen einzigen Eisprüngen während allen diesen Monaten und hab mich deshalb für die Hormonbehandlung entschieden. Es hat beim 1. geklappt, bin jetzt 34. SSW
Re: Auslösen der Periode bei PCO
Antwort von Tibata am 27.10.2021, 15:24 Uhr
Ich hatte schon vor Absetzen der Pille den Verdacht auf PCO. Nach 21 Tagen Progynova hatte nach dem Absetzen eine Blutung, hab dann von ZT 3-8 Letrozol bekommen, um die Eizellreifung zu stärken. Hat aber leider nicht funktioniert, die sind nicht groß genug geworden, ich hatte keinen ES und keine Periode. Wir haben das 2x probiert, dann hatte ich die Überweisung in die KiWu-Klinik. Da stellte sich raus: Definitiv PCO und mein vorsichtiger FA hatte Letrozol zu gering dosiert für mich. Jetzt klappt es gut, ich nehme Letrozol und eine Auslösespritze garantiert, dass der ES auch stattfindet. Ohne diese Unterstützung hätte ich vermutlich nie einen Zyklus. Aber: das ist nur meine Geschichte und bei dir kann es ganz anders sein, dass dein Körper einfach nochmal einen kleinen Kick braucht, um wieder in einen normalen Zyklus zu kommen.
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