zurück| Geschrieben von Birgit 2 am 05.06.2010, 14:43 Uhr |
Wenn Kinder öffentliche Spielgeräte dauerbesetzen...
wie reagiert ihr da?
Hallo erst mal,
mir ist schon oft aufgefallen, dass Kinder öffentliche Spielgeräte dauerbesetzen und wenn ein anderes Kind dazukommt und erst mal geduldig wartet, das Kind erst recht nicht weicht. Kinder sind kleine Egoisten, das ist in einem gewissen Alter normal, aber wenn ich als Mutter das mitbekomme, halte ich mein Kind immer zum Abwechseln an. Das klappt dann auch - wie es ist, wenn ich nicht dabei bin, kann ich natürlich nicht sagen ;-)
Gestern besetzte dann mal wieder ein Kind ein Holzpferd während der Voltigierstunde (was für alle Kinder dort steht) und Muttern steht daneben. Meine Tochter wartete erst, wurde dann ungeduldig, traute sich aber nicht, was zu sagen. Für das auf dem Pferd sitzende Kind war aber offensichtlich, das meine Tochter da auch mal draufwollte.
Schließlich bekam Muttern dann die Situation mit, fragte ihr Kind dann, ob es mal runtergeht, was daraufhin meinte, sie würde bis Amerika reiten und das würde dauern. Ja, schon klar. Da meinte die Mutter, ob mein Kind mit aufs Pferd wolle, was sie aber verneinte, schließlich wollte sie auch mal allein. Daraufhin sagte die Mutter dann nichts mehr. Voltigierstunde war nach 10 min zu Ende und Kind trohnte bis zum Schluss oben auf Holzpferd.
Ich habe meine Tochter ermuntert, selbst was zu sagen, habe aber nicht eingegriffen. Das soll sie ansich schon lernen, selbst zu lösen. Sie ist 5 Jahre alt.
Aber mich wurmt so was und ich finde es normal, das man als Mutter des ich sag jetzt mal "Egoisten" zum Abwechseln auffordert. Oder sehe ich das nur so? Hätte ihr was gesagt, oder einfach "Pech gehabt", "better luck next time"?
Gruß
Birgit
Beitrag beantwortenSprich du das Kind doch einfach an
Antwort von Yuri am 05.06.2010, 15:35 Uhr
"xy moechte auch mal drauf, wuerdest du sie bitte drauf lassen?"
Manche Leuten machen sich einfach keinen Kopf um andere, deshalb musst du aktiv werden... 
Re: Ich bin da energischer...
Antwort von Astrid am 05.06.2010, 20:41 Uhr
Hallo,
diese Situation kennt wahrscheinlich jeder. Eine Weile schaue ich mir das an, weil ich denke, man muss ja nicht hetzen und ein bissel Warten gehört halt dazu. Wenn das andere Kinder aber gar nicht heruntergeht und mein Sohn (fast 5) sich nicht traut, etwas zu sagen, dann helfe ich ihm. Ich bin gar nicht der Meinung, dass Fünfjährige schon soviel soziale Kompetenz haben, dass sie so eine Konfliktsituation allein lösen müssen - vor allem, wenn auch noch die Mutter des Kindes auf stur schaltet. Kinder brauchen da schon noch ein bissel Schützenhilfe.
In der konkreten Situation warte ich zuerst, ob mein Sohn selbst etwas sagen möchte. Tut er das nicht oder hat seine Bitte keine Wirkung, greife ich selbst recht dickfellig ein und sage zu dem anderen Kind (egal ob die Mutter dabei ist oder nicht): "So. Und jetzt ist der XY dran, denn es wird sich immer abgewechselt und er hat schon lange gewartet." Zur Not wiederhole ich das auch hartnäckig noch einmal und gehe noch einen Schritt auf das Kind zu, das wirkt eindringlicher. Das hat bisher immer gewirkt: Auch verzogene Kinder haben bisher jedes Mal gut darauf reagiert, denn vor Fremden haben sie doch noch etwas mehr Respekt als vor der eigenen Mutter.
Ich finde, es ist für Deinen Sohn kein gutes Vorbild, wenn er erlebt, dass er sich nicht nur selbst nicht durchsetzen kann - sondern dass offenbar auch seine eigene Mutter das nicht tut und ihm auch gar nicht hilft. Ich glaube, Du musst einfach noch etwas energischer werden in solchen Situationen und Deinem Sohn zeigen, dass es richtig ist, seine Interessen auch mal durchzusetzen. Die andere Mutter hat ja durch ihre Passivität auch sehr stark die Interessen ihres Kindes gewahrt, sie stand stur hinter ihrem Kind. Dein Sohn hat das genau wahrgenommen, und dagegen - gegen ein Kind UND dessen unhöfliche Mutter - kam er allein nicht an.
Wenn Du Dich in so einer Situation durchsetzt, lebst Du Deinem Sohn vor, wie man das macht. Er hat dann ein Modell, dem er - zwar nicht sofort - aber irgendwann folgen wird. Wenn Du aber gar nichts machst, denkt er: "Wenn schon meine (große und starke) Mama mir hier nicht helfen kann, wie soll ich dann als kleiner Junge so eine Situation lösen?" Das ist keine gute Botschaft an ihn, finde ich. Kinder lernen ja durch Nachahmung.
Und last but not least: So eine Situation beinhaltet ja außerdem auch eine Chance für Dich: Dein Selbstbewusstsein ist vielleicht auch noch etwas ausbaufähig, hu? 
Nur mit Höflichkeit, Harmoniebedürfnis und Liebsein kommen wir Frauen oft doch nicht ans Ziel, gell!
LG
A.
Re: Sprich du das Kind doch einfach an
Antwort von Bubbles am 05.06.2010, 22:46 Uhr
Sehe ich genauso, wenn Dein Kind sich nicht traut und Unterstützung braucht, dann frag Du doch bei dem anderen Kind nach. Klappt bei uns eigentlich immer.
Re: Sprich du das Kind doch einfach an/@Yuri
Antwort von kaempferin am 06.06.2010, 11:25 Uhr
Genauso sehe ich das auch. - Manche Kinder (und MÜTTER(!), die ihren Kindern partout keinen Einhalt gebieten!) sind sooo STUR(!) - und da MUSS man als Fremde/r ganz einfach mal (VERBAL!) "nachhelfen"! - Und wie eine meiner Vorschreiberin schon schrieb, auf Fremde wird dann - zumindest in den meisten Fällen - doch viel eher gehört.
Ich finde es furchtbar, wenn sich die Muttis einmischen...
Antwort von celmin am 06.06.2010, 15:20 Uhr
Ganz ehrlich finde ich die Situation jetzt nicht so dramatisch. Ich hätte mein eigenes Kind auch gefragt, ob es denn mit aufs Pferd möchte. Und wenn es das nicht gewollt hätte, dann bleibt es eben unten. Ein anderes Kind deshalb irgendwo wegzubitten, damit mein Kind auch mal darf, das finde ich total blöd.
Mich hat auch mal eine Frau auf dem Spielplatz angesprochen, dass ihr Kind auch mal schaukeln möchte. Meine Tochter hat aber auch schon länger warten müssen. Also habe ich der Frau gesagt, dass meine Tochter jetzt erst mal dran ist. Mitunter gibt es auch Mütter, die fremde Kids einfach ansprechen und quasi verscheuchen, damit das eigene Kind dran kommt. Kann man das die Kids denn nicht selbst regeln lassen?
Re: Wenn Kinder öffentliche Spielgeräte dauerbesetzen...
Antwort von reblaus am 06.06.2010, 18:41 Uhr
Also so tragisch finde ich es nun nicht, denn Deine Tochter ist aufgefordert worden und hätte bestimmt auch noch Platz drauf gehabt. Aber sie hat abegelehnt.
Was wäre denn gewesen, wenn sie angenommen hätte? Vielleicht hätte sich ein Spiel mit dem anderen Kind ergeben, das andere Kind hätte die Lust verloren und wäre abgestiegen.....sie hätten sich doch noch abgewechselt.
Nach der Stunde hattet Ihr ja dann Zeit , daß sie auch allein drauf konnte. (vorallem 10 Min ist nun auch nicht so lang.)
Re: Ich finde es furchtbar, wenn sich die Muttis einmischen...
Antwort von Birgit 2 am 06.06.2010, 18:52 Uhr
Hallo,
vielen Dank schon mal für eure Antworten, die ja doch recht unterschiedlich ausgefallen sind. Also "dramatisch" finde ich die Situation nicht, daher habe ich auch nicht eingegriffen, wenngleich ich es tun werde, wenn sich die Situation öfter wiederholen sollte mit diesem Kind und meine Tochter sich da nicht durchsetzen. Und 10 min können schon lang werden, zumal hinterher keine Gelegenheit mehr war, um aufs Pferd zu gehen. Die Halle wird dann verschlossen...
Mir ist es nun halt schon öfter passiert, das eben viele auf Stur schalten. Und wenn es dann wirklich so ist, das ein Kind länger gewartet hat und nun eben schaukelt, wie in deinem Fall, dann reicht ja eine kurze Erklärung. Ich erwarte auch mit Sicherheit nicht, das mein Kind kommt und alle Platz machen.
Aber ich finde es normal, das wenn mein Kind ein öffentliches Spielgerät besetzt und offensichtlich ist, das ein Kind darauf wartet, das man dann sich auch irgendwann runterbequemt...
Gruß
Birgit
Re: Wenn Kinder öffentliche Spielgeräte dauerbesetzen...
Antwort von Birgit 2 am 06.06.2010, 18:57 Uhr
Hallo,
tragisch finde ich diese beschriebene Situation nun nicht, daher habe ich auch erst mal nicht eingegriffen. Mir ist es eben schon oft passiert und war kein Einzelfall...
Klar, wenn sie angenommen hätte, hätte ein Spiel draus werden können und alles wäre paletti gewesen. Nur kann ich da auch meine Tochter verstehen, die eben genauso wie das andere Kind auch, allein darauf turnen wollte. Immerhin hat sie schon die ganze Stunde das Gerät allein besetzt.
10 min darauf warten sind schon lang für ein Kind und danach noch drauf geht nicht, die Halle wird dann abgeschlossen.
Ich will auch nicht auf diese Situation herumreiten, es ist eben schon öfter passiert, das eben bei solchen Dingen viele auf Stur schalten. Dabei finde ich es normal, Kindern vorzuleben, das soziale Kompetenzen wichtig sind. Aber scheinbar sehen das einige Mütter nicht so und ich wollte mal nach ähnlichen Erfahrungen und Vorgehensweisen forschen. Vielleicht ärgert mich das auch nur im Stillen und andere sehen das anders...
Gruß
Birgit
Re: Wenn Kinder öffentliche Spielgeräte dauerbesetzen...
Antwort von JonasMa am 06.06.2010, 20:13 Uhr
Ich denke, wenn das Kind mehr als 10 min gewartet hat, kann man gerne mal höflich fragen, wenn das Kind (in diesem Fall) anbietet, das andere könne mit drauf, ist das OK. Will das zweite Kind nicht, muß das erste nicht weichen - ein Teilungsangebot ist oft noch viel mehr wert als ein tauschen. Zumal so ein Pferd meistens für 2 so 'Zwerge' reicht.
Geht es zB um eine Schaukel, muß ich damit rechnen, daß die Mutter oder das Kind nein sagen, da es selber ewig gewartet hat und jetzt erstmal etwas länger schaukeln möchte. Druck machen oder gar herunterholen würde ich nicht. Dann hat mein Kind an dem Tag eben mal pech und muß lernen mit diesem Frust umzugehen.
Re: Wenn Kinder öffentliche Spielgeräte dauerbesetzen...
Antwort von vreni131276 am 06.06.2010, 21:26 Uhr
Ich denke, wenn die Kinder alleine sind, sollten sie es unter sich aus machen oder halt die Erwachsenen um Hilfe bitte. Wenn aber die Mutter daneben steht, denke ich sollte man auch als Mutter "eingreifen". Natürlich ist die Situation nicht dramatisch - für UNS - aber für Kinder können 10 min eine verdammt lange Zeit sein..
Natürlich müssen sie auch warten können, grade auch wenn das andere Kind auch solange gewartet hat. Aber Kinder müssen sich halt auch abwechseln.
LG Vreni
Re: Wenn Kinder öffentliche Spielgeräte dauerbesetzen...
Antwort von Carmar am 06.06.2010, 22:59 Uhr
Dreh den Spieß bei der nächsten Voltistunde um und warte ab....
Re: Wenn Kinder öffentliche Spielgeräte dauerbesetzen...
Antwort von Linda761 am 07.06.2010, 12:34 Uhr
Hallo,
ich finde dieses Drängen zum abwechseln seitens der Mütter schrecklich! Das Kind, das zuerst da war, darf das Gerät nutzen solange es möchte. Es hat nämlich auch nicht ständig Gelegenheit, mal auszuprobieren, wie lange es z.B. schaukeln kann. Erinnere Dich doch mal an Deine eigene Kindheit. Ich für meinen Teil habe es geliebt, Ewigkeiten auf der Schaukel zu sitzen.
Kinder müssen auch lernen, dass sie nicht immer alles kriegen, was sie gern möchten. Wenn ein Kind ein besetztes Gerät nutzen möchte, muss es eben das andere Kind ansprechen und dann entscheiden, ob es sich lohnt zu warten oder nicht. Man kann sich schließlich auch anders beschäftigen.
Wenn die Kinder alle im gleichen Alter sind, können sie eine Regelung untereinander treffen. Sofern keiner Gewalt anwendet und sofern kein größerer die kleineren benachteiligt, greife ich nicht ein. Meine Kinder (4,5 und 3) akzeptieren problemlos, dass sie nur auf freie Geräte können und finden genug Alternativen bzw. warten auch mal ausdauernd, wenn sie etwas unbedingt wollen. Untereinander sind sie im Verhandeln schon recht gut, mit fremden Kindern gelingt die Einigung meistens auch nach einer Weile.
LG
Linda
Re: Wenn Kinder öffentliche Spielgeräte dauerbesetzen...
Antwort von trisha0570 am 07.06.2010, 18:02 Uhr
Ich denke, es kommt auch darauf an, was die Intention dieses Kindes ist. Wenn es gerade so in sein Spiel vertieft ist und eben noch bis Amerika reiten möchte, muss man das wohl akzeptieren. Ich hätte dann wohl noch 2 Minuten gewartet und gesagt, dass es jetzt in Amerika angekommen ist und nun xy reiten darf.
Ich habe aber auch leider schon Situationen erlebt, wo die Kinder nur aus einem einzigen Grund das Spielgerät besetzen. Nämlich, um das wartende Kind nicht dran zu lassen. Diese Situation hatten wir letzte Woche. Meine Töchter warteten 15 Minuten auf eine (besondere) Schaukel. Der Junge hatte offensichtlich schon lange keine Lust mehr. Als meine Kleine frustriert woanders hingegangen ist, verließ er die Schaukel sofort. Als er aber sah, dass meine Große hinwollte, besetzte er sie gleich wieder. Mir platzte erst dann der Kragen, als er seiner Schwester zurief, ob sie nicht mal auf die Schaukel wollte. Da konnte ich mich dann nicht mehr halten, ging zu dem Jungen hin und sagte ihm, dass jetzt nicht seine Schwester drankommt, sondern meine Tochter, die schon ganz lange darauf wartete. Daraufhin verließ er die Schaukel, ging ein Stück weg und fing an zu heulen. Erst jetzt griff der Vater ein und fragte seinen Sohn, was los ist. Er kam dann aber nicht zurück sondern verließ mit seinen Kindern den Spielplatz.
So weit ich mich erinnern kann, war das das erste und einzige Mal, dass ich mich eingemischt habe. An und für sich denke ich auch, dass Kinder so etwas selbst regeln können und meistens sind die Kinder ja auch so fair dass sie abwechseln. Aber dieses Verhalten von dem Jungen hat mich wirklich sauer gemacht.
Re: Wenn Kinder öffentliche Spielgeräte dauerbesetzen...
Antwort von Birgit 2 am 07.06.2010, 20:35 Uhr
Hallo,
da habe ich mich vielleicht etwas ungglücklich ausgedrückt. Nicht das Kind hat angeboten, das meine Tochter mit drauf darf, sondern die Mutter hat meiner Tochter das angeboten. Ansonsten hätte ich das auch anders gesehen. Es ist aber auch schwierig, wenn man nicht dabei war, es so zu erläutern, wie es eben angekommen ist.
Aber wie dem auch sei, ich würde nie ein Kind irgendwo runterzitieren, sondern hätte in diesem Fall das Kind direkt angesprochen, wenn ich meine Tochter da unterstützt hätte.
Sicherlich sind die Begleitumstände manchmal anders, als es zu sein scheint. Klar kann es so gewesen sein, das ein Kind ewig lange gewartet hat und nun endlich auch mal lange schaukeln oder was auch immer möchte.
Grundsätzlich finde ich es aber normal, mein Kind zum Teilen anzuhalten, falls es selbst auf Stur stellt...
Gruß
Birgit
Re: Wenn Kinder öffentliche Spielgeräte dauerbesetzen...
Antwort von Birgit 2 am 07.06.2010, 20:43 Uhr
Hallo,
ja, und genau solche Situationen meine ich vor allem. Das ist mir auch schon oft aufgefallen, das einige Kinder nur ein Gerät besetzen, weil ein anderes drauf möchte.
Mir ist aber auch schon klar, das es wirklich auf die Situation ankommt. Manchmal trügt ja auch der Schein...
Wenn ich das allerdings ist meiner Kindergartengruppe sehe, so halten wir auch dort zum Teilen und Abwechseln an. Wir haben z. B. 4 "Taxirädchen" für 104 Kinder. Bis man da mal die Chance hat, eines zu erwischen, kann schon eine Ewigkeit vergehen. Und wie viele das Rädchen beschlagnahmen, ohne eigentlich noch damit zu spielen ;-)
Aber das sind halt Kinder und da finde ich es wichtig, das man mal was sagt. Klar, wenn es natürlich auch angemessen ist...
Ich möchte mich für eure unterschiedlichen Ansichten bedanken. Das lässt einen immer wieder auch andere Sichtweisen zu durchleuchten...
Gruß
Birgit
