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Geschrieben von Lavendelrose am 15.05.2008, 14:16 Uhr

Große Besorgnis

Hallo,

ich habe diese Frage letztens schon einmal in einem anderen Unterforum gestellt, wollte jetzt aber auch hier noch einmal um Rat bitten, weil ich mir im Moment einfach sehr unsicher bin.


Meine Tochter ist vor kurzem 4 Jahre alt geworden und erst jetzt in den Kindergarten gekommen (letztes Jahr hätte sie mit der Trennung noch große Probleme gehabt, deswegen haben wir den Start einfach ein Jahr verschoben).

Der Kindergarten machte auf meinen Mann und mich zuerst einen sehr, sehr positiven Eindruck. In den letzten Wochen hat sich dieser Eindruck allerdings ins Gegenteil verkehrt. Hauptkritikpunkt sind die recht laschen Sicherheitsvorkehrungen.

1. ist die leicht zu öffnende Eingangstür stets unverschlossen, teilweise steht sie (um Licht und Luft hineinzulassen) sogar ganz offen, obwohl die Kinder unbeaufsichtigt im Gang davor spielen. Die Erzieherinnen sehen nur in unregelmäßigen Abständen nach den Kleinen (ich schätze mal etwa alle zehn Minuten), was diesen reichlich Gelegenheit bieten würde, unbemerkt rauszulaufen.

2. stehen im Badezimmer Reinigungsmittel auf einer Ablage in Kinderhöhe, was ein absolutes NoGo für mich ist. Immerhin gehen die meisten Kinder alleine auf die Toilette und sooo sicher sind die vermeintlich kindersicheren Schraubverschlüsse auf handelsüblichen Reinigungsmitteln auch nicht.

3. geht die ganze Gruppe häufig (unter Umständen sogar täglich) auf eine öffentliche Grünanlage in der Nähe. Das finde ich aus zwei Gründen heikel: einerseits müssen sie dabei eine wirklich viel und schnell befahrene Straße ohne Ampel überqueren (und das bei 12 Kindern pro Erzieherin), 2. ist diese Grünanlage ein bekannter Hundetreff für Leute mit großen bzw. gefährlichen Hunderassen, die eigentlich angeleint sein müssten, dort aber frei herumlaufen.

Dazu kommen noch weitere kleinere Sicherheitsmängel, die auch allesamt nicht gut sind und in anderen Kindergärten nicht oder zumindest nicht so geballt auftreten: Kinder können sich in der frei zugänglichen Küche unbemerkt aufhalten, obwohl es dort keine Kindersicherungen gibt (Messer, Scheren etc. sind also leicht erreichbar, vom Ofen ganz zu schweigen). Es stehen auch mal Kannen mit frisch aufgebrühtem u. dementsprechend heißem Kaffee oder Tee herum. Die Kinder dürfen unbeaufsichtigt draußen spielen, obwohl das Gelände um die Ecke führt und dementsprechend vom Gruppenraum nicht komplett einsichtig ist. Problematisch daran ist nicht nur, dass mal ein Kind über den Zaun klettern könnte, sondern vor allem, dass sie Springseile draußen haben (Strangulationsgefahr). Dann kommt noch der Horrorgedanke hinzu, dass ein Fremder einfach ein Kind über den Zaun ziehen und entführen könnte - extreeeeeeeem unwahrscheinlich, ich weiß, aber halt auch extrem erschreckend.

Das grundlegende Problem ist, dass sich die Kindergartenleitung als überhaupt nicht gesprächsbereit erweist. Prinzipiell wären ja nur einige wenige Änderungen notwendig, um Gefahrenpotentiale zu minimieren.

Verschärft wird meine Besorgnis durch die Beobachtung, dass eine Erzieherin einmal bewusst und direkt gelogen und einen wichtigen Sachverhalt ganz anders dargestellt hat, als er sich tatsächlich zugetragen hatte. Auch wenn wir dabei nicht selber betroffen waren, hat dieses Vorgehen bei mir zu einem ganz, ganz großen Vertrauensverlust geführt.

Insgesamt fühlen mein Mann und ich uns nicht mehr besonders wohl dabei, unsere Tochter in diesen Kindergarten gehen zu lassen. Rein rechtlich bewegen sich die geschilderten Bedingungen in einem Graubereich und unterliegen der Einschätzung der Kindergartenleitung, die im Ernstfall natürlich die Konsequenzen tragen müsste (im Hinblick auf Vernachlässigung der Aufsichtspflicht) - aber was nützt einem das noch, wenn ein Unfall passiert ist?

Leider sind die Kiga-Plätze in unserer Gegend sehr knapp und für das kommende Jahr schon vergeben. Wir haben natürlich den Rechtsanspruch auf einen Platz - aber halt auf irgendeinen, nicht auf einen bestimmten. Wenn uns (aus welchen Gründen auch immer) der derzeitige Platz nicht gefällt, haben wir keinen Anspruch auf einen anderen. Mit allergrößter Wahrscheinlichkeit würden wir also erst in einem Jahr (und dann ist meine Tochter schon 5) einen Platz in einem anderen Kindergarten bekommen, was ich eigentlich für deutlich zu spät halte.

Der Elternbeirat will sich in dieser Hinsicht nicht einbringen, weil er quasi schon an zu vielen anderen Fronten kämpft (Leitung will Öffnungszeiten kurzfristig um eine Stunde verlegen, fordert plötzlich von allen Kopien der Vorsorgehefte und Impfausweise und ähnliches.)

Was machen wir nun? Meine Tochter ist dem Kindergarten gegenüber erstaunlich gleichgültig eingestellt - sie geht problemlos hin, aber nicht übermäßig gerne. Soll ich sie weiter dorthin schicken - mit Sorge, aber in der Hoffnung, dass schon nichts Schlimmes passieren wird? Oder sollen wir den Kiga aufgeben und stattdessen einfach ein bis zwei verschiedene Gruppen pro Tag besuchen?

Ich wäre für jeden Rat wirklich, wirklich dankbar und sage an dieser Stelle schon einmal DANKE!


LG,
Lavendelrose

 
10 Antworten:

Re: Große Besorgnis

Antwort von mucki+ninchen am 15.05.2008, 14:27 Uhr

Hallo,

aufgeben würde ich den Kiga vielleicht nicht, zumal deine Tochter ja ohne Probleme hingeht.

Einerseits würde ich meine Tochter impfen, dass sie bestimmte Dinge nicht machen oder anfassen darf.

Dann würde ich meine Tochter bei verschiedenen Einrichtungen auf die Warteliste setzen lassen. Oft genug zieht ein Kind um oder es wird plötzlich ein Platz frei.

Das sind aber beides nur Tropfen auf den heißen Stein, daher würde ich vielleicht doch nochmal das direkte Gespräch mit einer vertrauenswürdigen Erzieherin oder der Elternvertretung suchen - einfach penetrant auf die Füße treten :-))

Oft genug hilft es.

Ich wünsche dir viel Erfolg,

Sylvia

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Re: Große Besorgnis

Antwort von Staubfinger am 15.05.2008, 14:34 Uhr

am meisten würde mir die tür sorge machen und diese komische wiese.

das sie nicht an messer herd und so weiter dürfen müssen sie jetzt lernen - wenn nicht jetzt wann dann? klar müssen sie auch lernen nicht allein aus der tür, aber wo kidner allein raus können können auch fremde allein rein und kinder mitnehmen

ich würd gucken woanders noch einen plaztz zu bekommen

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Re: Große Besorgnis

Antwort von Nase am 15.05.2008, 17:02 Uhr

Also das mit der Wiese versteh ich nicht so ganz.. Die Erzieherinnen sind doch dabei und ich finde es toll, dass sie mit den Kindern regelmäßig raus gehen.
Und das mit dem Garten ist doch ok.. WEnn die Kinder alt genug sind, können sie durchaus alleine raus, und das ist auch rein rechtlich so...

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Re: Große Besorgnis

Antwort von Lavendelrose am 15.05.2008, 17:18 Uhr

Hallo,

mein erstes Problem mit dem unbeaufsichtigten Aufenthalt im Außengelände besteht in den Springseilen, mit denen die Kinder dort spielen. Strangulationsgefahr, kleine Kinder legen sich so etwas nun einmal gerne um den Hals.

Mein Problem mit der öffentlichen Grünfläche sind die herumlaufenden Hunde - öfter große bzw. gefährliche Rassen, die eigentlich angeleint sein müssten. Diese Grünfläche würde ich normalerweise meiden. 25 Kinder dort herumtoben zu lassen, finde ich einfach riskant...


LG,
Lavendelrose

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Re: Träger...

Antwort von Mijou am 15.05.2008, 18:10 Uhr

Hallo,

einige der von Dir genannten Sicherheitsmängel gehen wirklich überhaupt nicht! Ich würde mich hierzu einfach gleich morgen an den Träger der Einrichtung (Stadt, Caritas, Rotkreuz, Kirche etc.) wenden und fragen, wer zuständig ist bzw. wer Chef Eurer Kiga-Leiterin ist. Leiterinnen regieren nämlich manchmal gern wie kleine Königinnen, weil sie sich sicher fühlen. Natürlich haben aber auch sie einen Vorgesetzten.

Bei anderen Dingen könntest Du vielleicht Deine (hier und da) übertriebenen Ängste mal angehen, huh? ;-) Zum Beispiel ist die Unfall- und Verletzungsgefahr derjenigen Kinder, die überbeschützt werden, deutlich höher als bei Kindern, die schon früh etwas Verantwortung für sich selbst übernehmen dürfen. Messer und Scheren sind im Kiga-Alter kein Problem mehr, bei uns dürfen die Kinder sogar helfen, mit spitzen und scharfen Küchenmesserchen Obst zu schneiden etc. Dies wird ausdrücklich von Fachleuten empfohlen: Kinder die lernen, dass NUR die Erwachsenen die Verantwortung für ihre Sicherheit übernehmen, lernen nicht, selbst achtzugeben. Diese Kinder verletzen sich deutlich häufiger.

Noch etwas Interssantes hierzu am Rande: Ethnologen beobachten bei den sog. Naturvölkern immer mit Erstaunen, dass Kinder dort ab etwa zwei Jahren schon Macheten, Messer, Pfeil und Bogen benutzen. Zwar klein, aber funktionstüchtig und sauscharf. Erstaunlicherweise gibt es dort keine Kinder, denen irgendwelche Fingerglieder fehlen würden. Und auch sonst verletzen sie sich unterdurchschnittlich oft.

Manche Gefahren für Kinder entstehen also eher durch unsere eigene übergroße Angst - und weil wir Kinder grundsätzlich eher unter- als überschätzen.

Grüßle,

Mimi

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Re: Genau, und bei uns dürfen sie sogar...

Antwort von Astrid am 15.05.2008, 18:13 Uhr

Hallo,

bei uns dürfen Kinder auch mit Messern schneiden (unter Aufsicht). Vor allem aber gibt es bei uns kleine, voll funktionstüchtige Werkbänke mit echten Hämmern, scharfen Sägen und Schraubstock, die die Kinder benutzen dürfen. Es steht keine Erzieherin daneben, aber sie schauen immer mal wieder nach. Obwohl ich selbst gemischte Gefühle hatte, hat meine Tochter sich während der gesamten Zeit dort nicht einmal mit dem Werkzeug verletzt - obwohl sie es sehr eifrig benutzte.

Gruß,

Astrid

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Re: Träger...

Antwort von Lavendelrose am 15.05.2008, 18:28 Uhr

Hallo,

erst einmal danke für alle Antworten.

Was Messer, Scheren etc. angeht: da mache ich mir eigentlich keine wirklichen Sorgen, weil meine Tochter halt schon vier Jahre alt ist und gelernt hat, mit solchen Gegenständen umzugehen. Allerdings tappen in unserem Kindergarten auch Zweijährige, noch ganz unbeholfen und mit Schnuller im Mund, herum, und die unbeaufsichtigt in einer Küche spielen zu lassen (Ofen usw.) finde ich grundsätzlich nicht in Ordnung. Aber das sind, wie gesagt, eher die kleinen Sicherheitsmängel, die zu den grundsätzlichen Bedenken noch hinzu kommen.


LG,
Lavendelrose

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Re: Träger...

Antwort von Nase am 16.05.2008, 8:50 Uhr

Also ich hab mir da jetzt nochmal Gedanken gemacht..
Das mit den Seilen würde ich ganz einfach mal kurz ansprechen.. Eventuell gibt es auch die Regel , "keine Seile um den Hals", und die Erzieherinnen wissen, dass die Kinder sich dran halten..
Oder haben tatsächlich noch nicht drüber nachgedacht.. Das würde ich auf jeden Fall nochmal ansprechen..
Das mit den Messern ist bei uns genauso, obwohl wir Kinder ab acht Wochen haben und die kleinen Kinder, die laufen können, auch mal in die Küche gehen, aber da geht jemand hinter her, oder hat sie ihm Blick.. Ofen und sowas hat Kindersicherung, und die ganz gefährlichen Messer, sind da, wo die kleinen Mäuse nicht hin kommen. Aber auch ein zweijähriges Kind kann schon mit Messer umgehen, wenn es nicht ständig verboten wird..
Das mit der Wiese sehe ich wirklich nicht als dramatisch. Die Hundebesitzer reagieren ja meist, wenn sie so große Kindergruppen sehen und wenn die Kinder oft dort sind, dann wissen die das auch..
Und als Erzieherin würde ich auch reagieren, wenn ein Hundebesitzer es denn gar nicht tut. Und würde ihn höflich bitten, seinen Hund anzu leinen..
Im Kindergarten gibt es Regeln, die die Kinder erlernen, vielleicht gehört dazu, die Hunde in Ruhe zu lassen und nicht zu ärgern.....

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Re: Große Besorgnis

Antwort von Nase am 16.05.2008, 8:52 Uhr

Sprech doch das mit den Seilen nochmal an.. Vielleicht wurde da tatsächlich was übersehen.. Das mit Fremden am Zaun und so weiter halte ich wirklich für wahnsinnig übertrieben.. Die Kinder melden sich und werden unruhig, wenn jemand dort steht und sie voll quatscht..
Das mit den Seilen sehe ich tatsächlich als gefährlich, aber man kann es ja an sprechen.. Ansonsten denke ich, solltest Du Deine Ängste etwas abbauen. Kinder müssen sich entfalten können.

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Vielen Dank...

Antwort von Lavendelrose am 16.05.2008, 12:02 Uhr

Vielen Dank für Eure Antworten. Ich werde noch einmal überlegen, ob meine/unsere Bedenken übertrieben sind - oder in welchen Punkten.

Das Problem ist halt, dass jeder Mensch einen eigenen Blick für Sicherheitsmängel hat, der hauptsächlich auf den bisher selbst gemachten Erfahrungen beruht.

Mein Mann beispielsweise hält die auf der Grünfläche frei herumlaufenden Hunde für das größte Problem, weil es teilweise eben gefährliche Rassen und desinteressierte Besitzer sind, die die Gesetzeslage in Hinblick auf Leinenzwang ignorieren. Vertrauen in deren weitsichtiges Verhalten fehlt dementsprechend ganz begrüundet. Würden dort nur Rentner ihre brav hinter ihnen hertrottelnden Dackel ausführen, würde mein Mann sich wohl keine Sorgen machen, aber bei Rottweilern oder Schäferhunden sieht die Lage nun einmal ganz anders aus.

Meine Schwiegermutter findet die offene Tür am problematischsten - da mein Mann als Kind selber einmal aus dem Kindergarten abgehauen ist und sie weiß, wie schnell so etwas passieren kann und welche Panik dann einsetzt.

Ich mache mir Sorgen um die Seile (ist einfach ein grundsätzliches Problem) und um eine bestimmte, zu überquerende Straße, weil dort viele Autos mit überhöhter Geschwindigkeit fahren. Da würde ich alleine schon nicht gerne rübergehen und ganz gewiss nicht mit einer Kindergartengruppe. Wenn ich bei den "normalen" Straßen Bedenken hätte, wäre das sicher übertrieben - aber gerade diese Stelle ist verkehrstechnisch wirklich einfach übel und dementsprechend empfinde ich meine Sorge durchaus als begründet.


Ich halbe also eigentlich nicht das Gefühl, dass mein Mann und ich grundlegend überreagieren. Es ist einfach ein gewisses Misstrauen entstanden, da das Personal unserer Auffassung nach nicht den nötigen Weitblick für Gefahren zeigt, die sich ganz einfach vermeiden ließen (andere Grünfläche in der Nähe ohne Hundeproblem, einfach ein kleiner Umweg, um die blöde Straße zu umgehen, Springseile nur unter Aufsicht usw).

In der letzten Zeit kamen einfach viel zu viele kleine Sachen zusammen.


Die Leitung ist wie gesagt überhaupt nicht gesprächsbereit - nicht nur in dieser Hinsicht, sondern auch in vielen anderen, organisatorischen Fragen, die für andere Eltern ein Problem darstellen, für uns persönlich aber nicht.

Mal überlegen, ob wir uns tatsächlich an den Träger wenden...


LG,
Lavendelrose

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