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Geschrieben von binmat am 05.03.2022, 14:41 Uhr

Entwicklungsgespräch

Hey.
Wir hatten vor 2 Wochen ein Entwicklungsgespräch bzgl. unseres Sohnes (5) im KiGa. Kurze Zeit später haben wir das Protokoll bekommen. Als ich das nochmal gelesen habe, ist mir erst richtig bewusst geworden, wie negativ dies formuliert wurde!!!
Es gibt zwar grundsätzlich den Inhalt des Gesprächs wieder (es wurde viel darüber gesprochen, dass er gerne tobt und auch gerne Quatsch macht und sich schwert tut, ruhige Dinge zu machen), aber ich finde, es ist sowas von defizidär geschrieben; soviel ich weiß, sollen in so einem Bericht vermehrt die Stärken eines Kindes notiert werden. Es klingt, als ob es über unser Kind überhaupt keine positiven Sachen zu sagen gäbe und als ob er überhaupt kein Sozialverhalten hätte. So sehen wir unser Kind absolut nicht!!! Ich finde es wirklich schlimm, wie es geschrieben wurde und habe nächste Woche auch nochmal ein Gespräch mit der Erzieherin. Ich möchte hier aber gerne mal Meinungen dazu hören.

Vielleicht gibt es ja hier sogar Mami's, die als Erzieherin im KiGa arbeiten und dazu etwas sagen mögen.

Ich schreibe hier mal die Punkte aus dem Protokoll rein:

- stichelt gerne andere, bevorzugt Jüngere, an zum Blödsinn machen
- ist in seiner Interaktion mit anderen ruppig und überschätzt seine eigene Kraft
- überdreht schnell und reguliert sich schwer
- bei angeleiteten Angeboten eher desinteressiert und braucht viel Überzeugung sich zu beteiligen
- feinmotorisch hat er Fortschritte gemacht; malt gerne Bilder und ist stolz das Geschaffene zu präsentieren
- guten Wortschatz und gute Sprechlautstärke
- mit Erwachsenen traut er sich eher nur in 1:1 Situationen offen zu sprechen, ansonsten nuschelt er
- er muss mehr aus sich herauskommen; im Morgenkreis ist es schon etwas besser geworden
- festes Mitglied der Gruppe, aber eher auffällig durch seine starke Unruhe/Rennen/Toben
- er kennt die Gruppenregeln, ignoriert diese aber gerne
- eher wenig emphatisch
- handelt bevor er denkt
- hat viel Freude an musikalischen Angeboten und ist hier gerne dabei
- er scheint häufig unorganisiert und braucht häufige Erinnerungen, Dinge weiter umzusetzen, verliert häufig die Koordination. Er verlässt sich stark darauf, dass andere ihm sagen, was als nächstes zu tun ist.
- beim selbständigen Anziehen ist er schneller geworden.
- Tipp für zu Hause: Puzzeln üben, Gesellschaftsspiele bis zum Ende üben

 
5 Antworten:

Re: Entwicklungsgespräch

Antwort von wolfsfrau am 05.03.2022, 15:08 Uhr

Hättet ihr nach dem Gespräch auch den Eindruck, dass es eher negativ ist?
Vielleicht kommt es dir so schwarz auf weiß so geballt vor?

Zum anderen:
So ein Entwicklungsbericht ist doch für nix. Weder müsst ihr ihn irgendwo vorlegen, noch fragt jemand danach. Er wird auch nicht bei der Einschulung weitergereicht.
Er ist nur für euch.

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Re: Entwicklungsgespräch

Antwort von Banu28 am 05.03.2022, 17:40 Uhr

Der Bericht klingt tatsächlich in manchen Punkten nicht gut. Es gibt jetzt aber zwei Parteien, die handeln müssen, nämlich Ihr und die Erzieherinnen. Oft wälzen die Erzieherinnen das Problem mit solchen Berichten ein wenig auf die Eltern ab.

Ich würde nochmal um ein Gespräch bitten. Du kannst sagen, dass Du im Nachhinein doch noch Redebedarf hast. Und dann würde ich den Bericht mitbringen und die einzelnen Punkte gemeinsam kurz besprechen. Dabei solltest Du bei jedem Punkt die Erzieherinnen freundlich fragen: "Ich bin ja leider morgens nicht mit dabei. Was könnten Sie also machen, damit das besser wird?" oder "Haben Sie schon eine Idee, wie Sie ihm da helfen könnten?" Und zwar ganz neugierig und offen. Es ist nämlich wichtig, dass die Erzieherinnen einen Plan haben und den auch durchziehen.

Ich würde zudem jetzt engmaschig im Gespräch bleiben. Nach zwei, drei Wochen würde ich (spätestens) wieder hingehen und sagen: "Hatte Ihr Vorhaben, ihm durch XY zu helfen, schon Erfolg? Konnten Sie eine Verbesserung feststellen?" So sorgt man dafür, dass das Thema nicht in Vergessenheit gerät, sondern die Erzieherinnen am Ball bleiben und das tun, was sie mit Dir besprochen hatten. Es ist sozusagen eine Erfolgskontrolle.

Das ist jetzt das eine Thema. Hier geht es um das, was der Kiga tun muss, und hier darf man als Eltern ruhig hartnäckig den Ball immer wieder den Erzieherinnen zuspielen, um seinem Kind effektiv zu helfen.

Das zweite Thema ist die Frage, was Ihr selbst tun könnt. Es könnte sein, dass Dein Sohn für sein Alter noch zu wenig Impulskontrolle hat. Das ist ein wichtiges Thema, denn er wird ja mit sechs eingeschult. Und wenn er dann noch kein so gutes Sozialverhalten oder eine zu schwache Impulskontrolle hat, eckt er nicht nur mit der Lehrerin an, sondern schließt sich ungewollt auch aus der Gemeinschaft aus. Die "jungen Wilden" kommen nicht gut an, vor allem nicht bei anderen Eltern (und die steuern in diesem Alter noch die Freundschaften).

Da würde ich jetzt ruhig über eine Erziehungsberatung nachdenken, wo man einfach mal den Bericht des Kiga mitbringt und über seine Sorgen spricht, auch in puncto Schuleintritt. Da hier Kinderpsychologen arbeiten, bekommt man da qualifiziertere Tipps für zu Hause als nur Puzzlen und Gesellschaftsspiele.

Es sind übrigens nur wenige Treffen nötig, Erziehungsberatung ist wirklich alltäglich - vor allem aber sehr hilfreich. Denn die Berater kennen die Thematik impulsiver Kinder natürlich und können hier wirklich sehr gute Hinweise für den Alltag geben. Sie sehen oft auch ein paar Dinge, die man selbst als Betroffene nicht sieht (z. B. wo man das Verhalten des Kindes ungewollt verstärkt), und wo man im Alltag ansetzen kann. Kostenlose Beratung gibt es u. a. bei der Caritas, der Diakonie, beim Kinderschutzbund und manchmal auch bei städtischen Beratungsstellen.

LG

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Re: Entwicklungsgespräch

Antwort von binmat am 05.03.2022, 18:14 Uhr

Hallo Banu28!

Herzlichen Dank für deine Tipps!!!

Ja ich hatte auch schon mal daran gedacht zu einer AWO Beratungsstelle zu gehen, da ich auch wirklich etwas Sorge habe bzgl Schuleintritt und sein unruhiges Verhalten... oder ob Ergo sinnvoll wäre? Wobei wenn ich irgendwo mit meinem Sohn hingehe, ist er seehhr schüchtern und gibt keinen Muks von sich...

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Re: Entwicklungsgespräch

Antwort von ml1820 am 06.03.2022, 10:11 Uhr

Hallo!

Du schreibst über den Bericht: "ich finde, es ist sowas von defizidär geschrieben; soviel ich weiß, sollen in so einem Bericht vermehrt die Stärken eines Kindes notiert werden. Es klingt, als ob es über unser Kind überhaupt keine positiven Sachen zu sagen gäbe und als ob er überhaupt kein Sozialverhalten hätte."
Das lese ich aus deinen Notizen nicht heraus, da sind durchaus positive Punkte dabei:
- feinmotorisch hat er Fortschritte gemacht; malt gerne Bilder und ist stolz das Geschaffene zu präsentieren
- guten Wortschatz und gute Sprechlautstärke
- mit Erwachsenen traut er sich in 1:1 Situationen offen zu sprechen
- im Morgenkreis kommt er schon mehr aus sich heraus
- festes Mitglied der Gruppe
- er kennt die Gruppenregeln
- hat viel Freude an musikalischen Angeboten und ist hier gerne dabei
- beim selbständigen Anziehen ist er schneller geworden.

Ich weiß, dass ist jetzt unbedingt eine große Hilfe, aber vielleicht hilft dir die Auflistung dabei, zu erkennen, welche stärken der kiga bei deinem Sohn sieht, sodass du ein bisschen positiver an die ganze Sache heran gehen kannst.
Aus dem Bericht lese ich heraus, dass dein Sohn zwar einige Baustellen hat, aber auch viele stärken und dass er in einigen Bereichen deutliche Fortschritte gemacht hat. Das ist zumindest mein Eindruck als Laie.

Alles Liebe!

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Re: Entwicklungsgespräch

Antwort von Dream2014 am 06.03.2022, 20:46 Uhr

Ich finde das dort positive wie auch negative Entwicklungen stehen. Das Gespräch ist doch persönlich erfolgt und das ganze scheint doch nur eine kurze Auflistung der Punkte zu sein. Was nützt einem das ganze wenn es positiv verpackt ist und man gar nicht erkennt oder nicht erkennen will wo es hapert.
Die Frage wäre für mich eher ob ich der Kritik folgen kann, also ob ich das bei meinem Kind auch wieder erkennen kann und was man tun kann damit es sich bis zum Schuleintritt ändert.

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