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von Ich-bins  am 31.07.2021, 6:52 Uhr

Buch: Eigene Entscheidungen treffen

Wir hatten gestern Abschluss Gespräch in der Krippe. So weit ist alles super.
Der einzige "Kritikpunkt" war, dass unsere Maus anderen Kindern alles nachmacht.

Klar lernt sie dadurch viel (sie spricht und macht uns Eltern auch viel nach), aber die Erzieherinnen sehen auch negative Effekte:

Wenn sie die älteste in der Gruppe ist, was sie in den letzten Wochen teilweise war, dann spielt und spricht sie plötzlich wie die Kinder die ein Jahr jünger sind.

Außerdem unterscheidet sie noch nicht, was sie nachmachen sollte und was nicht. Speziell von einem Jungen hat sie viel Quatsch nachgemacht und ist dadurch auch geschimpft worden.

Nun wollen wir ihr zeigen, dass sie eine eigene Person mit eigener Meinung und eigenen Stärken ist, und dass sie selbst entscheiden kann was sie macht.

Kennt jemand vielleicht ein Bilderbuch was in diese Richtung geht?
Sie ist 3 Jahre alt, sprachlich aber sehr weit, ich denke ein Buch für 4 Jährige wäre auch noch okay.

Oder wenn jemand einen anderen Tipp für uns hat, auch gerne schreiben.

Danke.

 
9 Antworten:

Re: Buch: Eigene Entscheidungen treffen

Antwort von Junalina am 31.07.2021, 7:29 Uhr

Ähhhh... Sie ist 3 Jahre alt. Manch ein Erwachsener kann keine (guten) eigenen Entscheidungen treffen und weiß nicht, welche Menschen er lieber nicht nachahmen sollte.

Ich finde diese Kritik echt vollkommen überzogen und nicht angebracht.

Ich habe bei meiner Tochter ein ähnliches Verhalten beobachtet. Sie ist 3,5 Jahre und war noch übergangsweise bis zu den Sommerferien in der U3 Gruppe. Dort war sie mit ihrer Freundin mit Abstand die älteste. Sie hat teilweise angefangen in babysprache zu sprechen (ihre Schwester ist 1 Jahr und auch gerade in die gleiche Gruppe gekommen). Diese Sprache hat sie aber konsequent angewandt. Also immer der gleiche Satzbau, die gleichen Buchstaben ersetzt etc.
Sie hat auch teilweise die deutlich schlechtere sprechweise ihrer Freundin adaptiert. Das hat sich aber gegeben, als diese eine Woche krank war und sie sich nicht gesehen haben.

In meinen Augen zeugt es von einer wahnsinnig guten Beobachtungsgabe und Empathie, wenn die Kinder die Verhaltensweisen von anderen Menschen (ob Erwachsene oder jünger) erkennen und kopieren können. Es ist doch schön, dass sie sich auf die jüngeren Kinder einstellen und auf deren Ebene mit ihnen interagieren kann. Das ist für mich eine tolle Eigenschaft und ihr solltet stolz auf sie sein, statt einen Weg zu suchen, das zu unterbinden.

Dass sie dadurch möglicherweise unterfordert ist, wenn sie die älteste ist, glaube ich sofort. War hier auch so. Aber aus diesem Grund steht ja der Wechsel in die "große" Gruppe an.

Dort hat sie wieder ältere Kinder zum Vorbild und kann vieles lernen... Nicht nur gutes! Aber leider schauen sie sich nunmal besonders gerne den Blödsinn von den älteren Kindern ab. Aber es wird noch viele Jahre dauern, bis sie unterscheiden kann was davon nun gut oder schlecht ist.
Da bleibt euch nur, in jeder einzelnen Situation zu erklären, warum was nun nicht so toll ist.

Entspann dich und erwarte nicht zu viel von deinem kleinen Mädchen ;)

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Re: Buch: Eigene Entscheidungen treffen

Antwort von starlight.S am 31.07.2021, 7:42 Uhr

Guten Morgen, also ich empfehle dir sie schlicht in den Kindergarten gehen zu lassen und dann lernt sie wieder von den Großen. Und ja, ganz sicher auch einigen Blödsinn. Aber Menschen und natürlich Kinder besonders stark, lernen durch Nachahmen. Try and Error... wenn sie dann dafür geschimpft wird überlegt sie sich ,ob es ihr das Wert war.
Also es ist einfach völlig normal! Wenn sie in der Vorschule noch immer nur Blödsinn nachmacht, dann solltet ihr euch was überlegen, aber mit 3... lass einfach gut sein!

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Re: Buch: Eigene Entscheidungen treffen

Antwort von Chillimohn am 31.07.2021, 7:45 Uhr

Da hilft eigentlich nur Begleitung.
Mein Sohn ist vor kurzem 4 geworden und war im Kindergarten 12 Wochen der jüngste, da sein Freund nicht da sein kann. Er ist im großen und ganzen recht vernünftig. Hat aber, um Anschluss zu finden, so gut wie jeden Blödsinn mitgemacht. Er weiß, dass es nicht toll ist, schafft Zuhause teils den Absprung zum normalen Benehmen, aber in der Gruppe? Keine Chance.
Dort sind es teils schon 6jährige, die das auch nicht schaffen. Es ist ein Lernprozess, der mit Hornreife, Weitsicht, Schlussfolgerungen und mehr zusammen hängt. Das von einer 3,5 jährigen zuverlangen ist schlichtweg dumm vom Kindergarten, sorry für den Ausdruck.
Buch fällt mir leider auch keines ein.

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Re: Buch: Eigene Entscheidungen treffen

Antwort von Bela66 am 31.07.2021, 15:04 Uhr

Ich sehe es wie eine Vorrednerin: Die Krippenerzieherinnen und auch Ihr habt viel zu hohe Erwartungen an ein erst dreijähriges Kind. Sich jetzt schon Druck zu machen, ist sehr überzogen.

Selbstbewusstsein lernt ein Kind auch nicht aus einem Buch, sondern durch seine Eltern. Achtet einfach darauf, Eure Maus im jetzigen Selbständigkeitsalter viel selbst tun zu lassen. Kinder in diesem Alter wollen nicht immer nur spielen, sondern wichtig, gebraucht und „groß“ sein.

Ich hätte daher eher ein Buch für Dich, und weniger für Dein Kind. Nämlich „Dein kompetentes Kind“, den Bestseller des Familientherapeuten Jesper Juul. Für mich der beste Ratgeber für dieses Alter, der auch wirklich im Alltag tolle Ergebnisse hat.

LG

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Re: Buch: Eigene Entscheidungen treffen

Antwort von Ich-bins am 01.08.2021, 10:22 Uhr

Danke für eure Antworten.
Schade, dass mein Anliegen wohl etwas missverstanden wurde.

Erzieherinnen (oder allgemein Menschen), die man nicht mal kennt, als dumm zu bezeichnen, finde ich sehr unpassend.
Wir stimmen mit ihren Beobachtungen voll überein und sind dankbar für die Anregungen.

Wenn ein Kind sprachlich und kognitiv dazu in der Lage ist, finde ich es völlig in Ordnung ihm zu zeigen, dass es eine eigene Persönlichkeit ist und eigene Begabungen hat. Dadurch wird sie bestimmt nicht überfordert.

Natürlich erwarte ich nicht von ihr, dass das von jetzt auf gleich klappt, und ich weiß auch, dass sie im Kiga viel Quatsch sehen, hören und nachmachen wird.
Aber ihr spielerisch, durch ein Bilderbuch (sie liebt Bücher!), Selbstbewusstsein und Selbstvertrauen zu erklären, finde ich wichtig und richtig. Wenn sie nicht weiß was das ist, kann sie es ja auch nicht lernen.

Wie gesagt, da gibt es wohl sehr unterschiedliche Ansichten. Trotzdem danke für eure Meinungen.

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Re: Buch: Eigene Entscheidungen treffen

Antwort von Ich-bins am 01.08.2021, 10:37 Uhr

Zum Thema Selbstständigkeit:
Unsere Maus zieht sich gerne selbst an und aus, zieht auch gerne die Windel selbst aus. Beim Duschen seift sie sich gerne ein und braust sich ab. Sie deckt gerne den Tisch und räumt die Spülmaschine mit ein und aus, u.v.m.

Bei all diesen Sachen ist uns sehr wichtig, dass sie es gerne macht. Sie darf jederzeit helfen, wenn sie nicht will muss sie aber nicht! Es wird also keineswegs Druck auf sie ausgeübt, wie auch jemand geschrieben hat, sondern wir bieten ihr nur immer sie Möglichkeit mitzuhelfen.

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Re: Buch: Eigene Entscheidungen treffen

Antwort von Ich-bins am 01.08.2021, 10:43 Uhr

Von dem Buch von Jesper Juul habe ich jetzt schon öfters gehört. Das werde ich mir vielleicht wirklich mal zulegen. Danke für den Tipp.

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Re: Buch: Eigene Entscheidungen treffen

Antwort von IngeA am 01.08.2021, 13:52 Uhr

Die sprachliche und kognitive Entwicklung muss aber nicht mit der sozialen/ emotionalen Entwicklung übereinstimmen.

Sprachlich/ kognitiv hättest du mein ältestes Kind mit kapp 4 einschulen können, sozial/ emotional war es mit 6,5 noch fast zu früh.

Dei Kind wird eigene Entscheidungen treffen sobald es dafür bereit ist. Trotzdem kann man natürlich etwas in die Richtung "stupsen", mit einem Buch wird das aber eher nicht gehen, eher mit Kind begleiten, reflektieren und im kleinen zu Selbständigkeit und eigenen Entscheidungen ermuntern.

LG Inge

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Re: Buch: Eigene Entscheidungen treffen

Antwort von Ich-bins am 03.08.2021, 6:29 Uhr

In die Richtung "stupsen" ist gut ausgedrückt! Das ist das was ich möchte.
Unsere Maus liebt wie gesagt Bücher, und sie spricht dann auch gerne mit uns über das, was die Charaktere machen. So nach dem Motto: das hat doch der xyz in dem Buch auch gemacht. Sehr oft stellt sie diese Vergleiche selber auf, ohne dass wir sie ermutigen müssen.
Deswegen wäre es für sie die perfekte Möglichkeit, neue Verhaltensweisen kennenzulernen.
Wie gesagt, mir ist bewusst, dass sie es nicht sofort umsetzen kann, dass es ein jahrelanger Prozess ist, etc.

Aber nachdem noch kein Buchvorschlag kam, scheint es so was eh nicht zu geben.

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